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So feiert die Welt: Silvesterbräuche weltweit

Mit Bleigießen, Böllern und Sekt begrüßen Deutsche traditionell das neue Jahr. Brasilianer werfen Blumen ins Meer, Tschechen befragen das Apfelorakel und Italiener tragen an Silvester besondere Unterwäsche. Jede Kultur hat ihre eigenen Bräuche zum Jahreswechsel.

Italien, Spanien, Chile und Brasilien: Rote Unterwäsche fürs Liebesglück

Neues Jahr, neues Liebesglück – wer darauf hofft, trägt an Silvester rot: und zwar dort wo man es erst auf den zweiten Blick sieht. Nicht nur Frauen, auch Männer bekennen in dieser Nacht Farbe, um der Liebe auf die Sprünge zu helfen. So ist es jedenfalls Brauch in Italien, Spanien und Chile.
Eher unschuldig wirken da die Brasilianer: Silvester feiern sie traditionell ganz in Weiß – es steht für Reinheit und Frieden im neuen Jahr. Um Mitternacht werfen Küstenbewohner in Brasilien zu Ehren der Meeresgöttin Yemanjá Blumen ins Meer und stecken Kerzen in den Sand.

Silvester in Venedig in Italien

Silvester in Italien

Tschechische Republik und Russland: Orakeln mit Apfel oder Wachs

Der Blick ins neue Jahr hat Tradition, doch nicht überall ist Bleigießen üblich. Die Tschechen befragen traditionell das Apfelorakel. Der Apfel wird halbiert – auf die Anordnung der Kerne kommt es an: kreuzförmig beispielsweise steht für Unheil und Krankheit, während die sternförmige Ausrichtung Glück verheißt.
Auch in Russland hat Wahrsagerei an Silvester Tradition: Beim Wachsgießen zum Beispiel gibt der Hausgeist Auskunft über Pech und Segen.

Spanien: Eine Traube zu jedem Glockenschlag

Auf der iberischen Halbinsel führte eine üppige Weinernte im Jahr 1909 zu einem sonderbaren Silvesterbrauch: Um Mitternacht, wenn die Turmuhr 12 Mal schlägt, essen Spanier zu jedem Glockenschlag eine Traube. Sind beim zwölften Glockenschlag alle Trauben restlos verputzt, geht ein Wunsch in Erfüllung. Wer das nicht schafft, hat hoffentlich noch vor Mitternacht einen goldenen Ring ins Sektglas geworfen, der dann beim Anstoßen ebenfalls Glück fürs neue Jahr verheißt.

USA, Tschechische Republik, Italien und Griechenland: Linsen für finanziellen Erfolg

Weil Linsen ein bisschen wie Münzen aussehen und damit für finanziellen Reichtum stehen, gibt es im Süden der USA, aber auch in Italien und Tschechien an Silvester vielerorts ein Linsengericht.
Griechen backen unterdessen richtige Münzen ins Basilius-Brot. Wer die nicht verschluckt, auf den wartet jede Menge Glück. Das kann der Grieche brauchen, denn an Neujahr wird traditionell gezockt: beim Karten- und Würfelspiel mit der Familie oder gleich stilecht im Kasino.

Bulgarien und Schottland: Hiebe für Gesundheit und Reichtum

Geradezu barbarisch wirkt der Neujahrsbrauch der Bulgaren, ist aber ein riesen Spaß für Groß und Klein: Mit einer Rute schlägt man einander auf den Rücken – die Hiebe mit der „Surwatschka“, dem bunt geschmückten Ast des Kornel-Kirschbaums, versprechen Gesundheit und Reichtum im neuen Jahr. Kinder ziehen von Haus zu Haus, züchtigen die Bewohner mit Surwatschka-Hieben – freilich mit den besten Wünschen fürs neue Jahr – und kassieren dafür Geld oder Süßes.

Besonderer Besuch steht auch in Schottland vor der Tür: Beim „First Footing“ trägt man kurz nach Mitternacht ein paar traditionelle Gaben über die Schwelle von Nachbarn oder Freunden: ein Glas Whisky, Früchtebrot, Salz und ein Stück Kohle. Die Gäste bringen Glück, weshalb man sie nach schottischem Brauch unbedingt herein bitten sollte.

Österreich und Russland: Tanz ins neue Jahr

Silvester – eine schöne Gelegenheit, mal wieder das Tanzbein zu schwingen. Um das Neue Jahr willkommen zu heißen, wagen Österreicher nicht irgendein Tänzchen: Der Donauwalzer muss es sein! Egal ob im Wohnzimmer, auf der Straße oder im Club – pünktlich um Mitternacht wiegen sich Paare traditionell im Dreivierteltakt.

Getanzt wird auch in Russland, allerdings um den Weihnachtsbaum. Verkleidet als Schneeflocke oder Häschen tragen Kinder Gedichte vor, singen und rufen dreimal laut nach Väterchen Frost, der an Neujahr die Geschenke bringt.

Silvester in China

Chinesisches Neujahr

China und Argentinien: Weg mit altem Ballast!

Rechtzeitig zum Neujahrsfest putzen Chinesen die Wohnung blitzblank und fegen mit Bambuszweigen die bösen Geister des alten Jahres hinaus. In der Neujahrsnacht um 23 Uhr öffnen sie Fenster und Türen, um das Glück herein zu lassen. Rote Papierschnipsel und Feuerwerk vertreiben den bösen Drachen „Nien“, der sich vor Feuer, Lärm und roter Farbe fürchtet.

Die typischen Drachentänze sind ein Spektakel – für Urlauber und Einheimische gleichermaßen. Im Reich der Mitte ist Neujahr ist das wichtigste Familienfest. Offizieller Jahreswechsel ist der erste Januar, doch gefeiert wird erst zwischen 21. Januar und 20. Februar. Der genaue Termin richtet sich nach dem Mondkalender.

Auch in Argentinien heißt es an Silvester: Frei fürs neue Jahr! Alte Unterlagen werden entsorgt, und zwar mit einem feierlichen Ritus. Man zerschneidet alte Papiere in kleine Schnipsel und lässt diese aus dem Fenster rieseln. „Feliz Año Nuevo!“

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