1, 2, 3 im Sauseschritt! Am 29. April ist ein besonderer Tag für alle mit Rhythmus im Blut – und all jene, die ihren Gefühlen am liebsten durch Bewegung freien Lauf lassen. Am Welttanztag rückt der Tanz in den Mittelpunkt des Geschehens. Wobei man ja gar nicht von DEM Tanz sprechen kann. Schließlich gibt es unzählige verschiedene Tänze und jedes Land hat einen Volkstanz, der dessen Werte und Traditionen vermittelt. Und zwar ganz ohbne Worte, denn die Sprache des Tanzes ist universell. Möchtet ihr die Wurzeln eines Landes kennenlernen, lautet das Motto also: Einfach mittanzen! Oder zumindest den Einheimischen dabei zusehen.
Ihr schwingt gerne das Tanzbein oder möchtet ganz tief in die Kultur eines Landes eintauchen? Dann aufgepasst! Wir stellen euch Reiseziele vor, in denen der Tanz ein elementarer kultureller Bestandteil ist und verraten spannende Hintergrundfacts zu den Volkstänzen. Insbesondere südeuropäische und lateinamerikanische Staaten sind für ihre bunten Tänze bekannt, doch auch andere Reiseziele verzaubern mit ihren traditionellen Tänzen.
Inhaltsverzeichnis
- Tanzen verbindet
- Was sind Volkstänze?
- Spanien: Feuriger Flamenco
- Brasilien: Heiß, heißer, Samba
- Argentinien: Leidenschaft und Schmerz beim Tango Argentino
- Irland: In Irland steppt der Bär
- Griechenland: Volkstanz mit Missverständnissen
- Kuba: Salsa an jeder Ecke
- Bulgarien: Emotionale Reigentänze
- Deutschland: Skurille Bauerntänze
Das Wichtigste im Überblick
- Tänze sind in vielen Ländern ein wichtiger Bestandteil der Kultur.
- Wer den Volkstänzen zuschaut, erfährt auf anschauliche Weise ganz viel über die Geschichte und Mentalität des Landes.
- Der Besuch einer Tanzshow ist eine willkommene Abwechslung zwischen Sightseeing und Strandurlaub.
Tanzen verbindet
Der Welttanztag würdigt seit dem Jahr 1982 Tanzkünste aus aller Welt. Völlig zu Recht, denn Tanzen verbindet. Unabhängig von unserer Sprache drücken wir beim Tanzen unsere Gefühle aus – Völkerverständigung in ganz unkomplizierter Form also. Denn klar, ein Theaterbesuch in einem fremden Land ist definitiv ein Erlebnis, aber ohne Sprachkenntnisse kann es schon mal schwierig sein, dem Geschehen zu folgen. Ganz anders beim Tanzen. Wer bei den Volkstänzen der Einheimischen zusieht, wird automatisch mitgerissen und versteht genau, was dabei ausgedrückt werden soll.
Was sind Volkstänze?
Was macht einen Tanz eigentlich zu einem Volkstanz? Im Vergleich zu Standardtänzen sind sie meist etwas freier in ihren Bewegungsabläufen. Das bedeutet für euch: Mittanzen ist viel einfacher. Dennoch gibt es ein paar Grundsätze, die den Tanz ausmachen. Außerdem gehört zum Volksstanz-Erlebnis immer auch die passende Musik und Kleidung, die den Zauber vergangener Zeiten versprühen und für die richtige Stimmung sorgen.
Ganz ohne seitenweise Geschichtsbücher oder Reiseführer zu wälzen, erfahrt ihr auf diese Weise so einiges über die Geschichte und Kultur des Landes. Steht für euch ein Museumsbesuch also nicht unbedingt auf der Liste eurer Lieblingsbeschäftigungen beim Reisen, tauscht ihn beim nächsten Mal doch einfach gegen eine Tanzvorführung aus. Das lohnt sich insbesondere in den Ländern, die wir euch im Folgenden vorstellen.
Spanien: Feuriger Flamenco
Ausdrucksstark und mitreißend: So lässt sich der Flamenco wohl am besten beschreiben. Vor allem aus Andalusien, wo der Volkstanz seinen Ursprung hat, ist er nicht wegzudenken. Selbst, wer hierzulande Flamenco-Tänzern zusieht, gerät automatisch in Urlaubsstimmung und fühlt sich unweigerlich in wärmere Gefilde versetzt. Flamenco ist jedoch viel mehr als Tanz. Fragt ihr Spanier, gehören dazu unzertrennlich auch der Gesang und die Musik. Mittels der Kastagnetten, die nicht nur ein hübsches Urlaubssouvenir sind, erzeugen die Tänzer den einprägsamen Rhythmus des Tanzes. Auch die Flamenco-Gitarre und der Cajón, eine Art Trommel, dürfen als Begleitung nicht fehlen.
Perfekt abgerundet wird das Tanzerlebnis durch die wunderschönen Kleider, die Fashionistas ins Schwärmen bringen und die nägelbeschlagenen Schuhe, die für das typische Absatzklappern sorgen. Die Tänzer verdienen übrigens höchste Anerkennung Denn obwohl Flamenco eine gewisse Leichtigkeit vermittelt, ist er schon ziemlich anspruchsvoll. Die große kulturelle Bedeutung des Flamencos hat auch die UNESCO erkannt und ihn im Jahr 2010 zum immateriellen Weltkulturerbe gekürt. Bei eurem nächsten Spanien-Urlaub solltet ihr also auf jeden Fall in einer der traditionellen Bars vorbeischauen und mit einem köstlichen Cocktail in der Hand das atemberaubende Tanzspektakel verfolgen.
Die besten Spots für Flamenco: Andalusische Fiestas, Tablaos (Lokale mit einer Bühne für Flamenco-Darbietungen), Peñas (eine Art Club mit Flamenco-Vorführungen)
Highlights in Spanien:
- Strand und Kultur in Málaga
- Shoppen und Promis spotten in Marbella
- Sightseeing in Madrid
Brasilien: Heiß, heißer, Samba
Was für Köln die Kamelle sind, ist für Rio de Janeiro der Samba. Diesem traditionellen Tanz kann sich wohl keiner entziehen, denn die fröhlichen Rhythmen und feurigen Kostüme verbreiten sofort gute Laune. Wenn die funkelnden Kleidchen mit den Tänzerinnen um die Wette strahlen, gibt es kein Halten mehr. Habt ihr die Gelegenheit, zum Karneval in Rio vor Ort zu sein, werdet ihr Zeuge eines ganz besonderen Schauspiels. Doch auch, wenn es euch zu einer anderen Zeit nach Brasilien verschlägt, kommt ihr im gesamten Land in den Genuss dieses lebendigen Stückes brasilianischer Kultur, das zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESO und seit dem Jahr 1963 zum Welttanzprogramm gehört.
Mit dem Nationaltag des Sambas am 2. Dezember ist dem Tanz sogar ein ganzer Tag gewidmet. Man sagt ja, dass den Brasilianern der Rhythmus im Blut liegt und wer sich einmal am Samba tanzen versucht, glaubt das nur zu gern. Denn während der Körper im Beckenbereich kunstvoll vorwärts und rückwärts bewegt wird, müssen auch noch die Füße koordiniert werden. Wie die Tänzerinnen es bei bis zu 150 Schritten pro Minute schaffen, ihr strahlendes Lächeln zu bewahren, ist für mit weniger Tanz-Talent Gesegnete wohl nur schwer nachvollziehbar. Aber nicht vergessen: Einfach Spaß haben und danach wartet ein kühler Caipirinha auf euch!
Übrigens: Während beim Samba ja hauptsächlich Frauen in glitzernden Kostümen im Vordergrund stehen, hat Brasilien mit der Kampfkunst Capoeira auch einen traditionellen Tanz zu bieten, bei dem zwei Männern die volle Aufmerksamkeit zuteilwird.
Die besten Spots für Samba: Straßenfeste in Rio de Janeiro, São Paulo und Bahia
Highlights in Brasilien:
- Baden und Feiern am Strand von Copacabana
- Ausflug zum Zuckerhut
- Natur-Abenteuer im Regenwald
Argentinien: Leidenschaft und Schmerz beim Tango Argentino
Einst als verrucht verschrien, ist der Tango Argentino heute fest in der argentinischen Tanz- und Musikszene verankert. Wenn ihr jetzt denkt, dass ihr den Tanz doch noch aus der Tanzschule kennt, stimmt das wahrscheinlich nicht so ganz. Denn der eher freie Tango Argentino unterscheidet sich von den strikten Schrittfolgen des Tanzschul-Tangos.
Es mag zwar heutzutage etwas veraltet scheinen, doch die Tradition des Tango Argentinos besagt, dass stets der Mann führt. Hat er die Dame über Augenkontakt zum Tanz aufgefordert, gibt der Machismo den Ton an. Geführt wird übrigens nicht mit den Armen, sondern mit dem Brustkorb oder, wie es in Argentinien so schön heißt „de corazón de corazón“, also von Herz zu Herz. Ganz klar: Hier steht die Leidenschaft im Fokus. Schaut ihr den Tänzern zu, wird schnell klar, warum der Tango in Argentinien auch als „Tanz eines Körpers mit vier Beinen“ bezeichnet wird. Denn während die Oberkörper nahezu miteinander verschmelzen, berühren sich Unterkörper und Beine in der Regel nicht.
Insbesondere in Buenos Aires ist der Tango allgegenwärtig. Während ihr durch die Straßen schlendert, erklingt Tangomusik aus den Läden und um die leidenschaftliche Darbietung der Tänzer mit zu verfolgen, kehrt ihr einfach in einen der vielen Tangosalons ein. Verreist ihr im Sommer ist es noch einfacher, den Tanz live mitzuerleben, denn dann gibt es auch draußen unter freiem Himmel kein Halten mehr.
Die besten Spots für Tango: Milongas (traditionelle Tanzveranstaltungen), Tangosalons, vor allem im Hafenviertel La Boca in Buenos Aires
Highlights in Argentinien:
- Die Geburtsstadt des Tangos Buenos Aires mit dem Hafenviertel La Boca
- Nationalpark Iguazú mit den weltberühmten Wasserfällen
- Unberührte Natur auf Feuerland
Irland: Tänzerische Pub-Kultur
Auch diejenigen von euch, die es weniger in südliche Gefilde zieht, können sich auf tänzerische Reisen begeben. Mit den bunten und wilden Tänzen Südamerikas haben die Volkstänze Irlands zwar eher weniger gemein, das bedeutet jedoch keineswegs, dass sie nicht minder mitreißend sind. Ihr merkt es schon, wir sprechen in der Mehrzahl und nicht von einem typischen irischen Volkstanz. Denn irischer Tanz besteht aus verschiedenen Tanzstilen, die alle auf eine lange Geschichte zurückblicken können.
Da wäre zum Beispiel der „Tanz der Druiden“, der von den wohl ersten Tänzern Irlands während keltischer Feste entstand und bei dem es sich um eine Art Ringtanz handelt. Im 18. Jahrhundert fiel dann der Startschuss für die heute noch stattfinden Tanzwettbewerbe. Die sogenannten „Céilís“ könnt ihr heute noch bei vielen festlichen Zusammenkünften mitverfolgen. Diese Gruppentänze beinhalten bestimmte Schrittfolgen, sodass sich unterschiedliche Figuren formieren.
Nicht nur die Schrittabfolgen können auf eine lange Geschichte zurückblicken, auch die Kostüme erinnern nach wie vor an die bäuerliche Tracht der irischen Landbevölkerung. Vor allem in der Grafschaft Kerry oder zur St. Patrick’s Day Week in Dublin habt ihr beste Chancen, in diesen Teil irischer Kultur einzutauchen.
Es gibt garantiert keine bessere Möglichkeit, um Irland nach einer Sightseeingtour so richtig authentisch zu erleben, als in einem der gemütlichen Pubs einzukehren, bei einem kühlen Guinness die Tanzshows atemlos zu verfolgen und vielleicht sogar einmal selbst das Tanzbein zu schwingen. Weltweit berühmt wurde der Irish Dance übrigens im Jahr 1994 durch Michael Flatley und Jean Butler beim Eurovision Song Contest. Seitdem reißt der irische Riverdance, bei dem die klappernden Steppschuhe eine tragende Rolle spielen, Zuschauer auf der ganzen Welt von den Stühlen.
Die besten Spots für irische Tänze: Traditionelle Pubs (vor allem in Dublin und Kerry), auf Tanzturnieren
Highlights in Irland:
- Traditionen und Kultur in Dublin
- Geschichte in Belfast
- Quirliges Nachtleben in Galway
- Naturspektakel an den Cliffs of Moher
Griechenland: Volkstanz mit Missverständnissen
Ist doch klar, der Volkstanz der Griechen ist der Sirtaki. Schließlich kennen wir mehrere Filmszenen, in denen griechische Familien mit ihrer typischen Energie aufspringen und in einer Reihe mit den Armen über den Schultern des Nachbarn lostanzen. Doch halt! Auf wie viele Jahrhunderte von Traditionen kann der Sirtaki denn eigentlich zurückblicken? Tja, ehrlichgesagt auf gar nicht mal so viele. Denn der Tanz wurde erst in den 1960er Jahren speziell für den Film „Alexis Sorbas“ entwickelt. Seitdem hat der Sirtaki seinen Siegeszug um die Welt angetreten und gilt unter vielen Nicht-Griechen als DER Volkstanz des Landes. Inwieweit der Sirtaki traditionelle griechische Elemente aufweist, daran scheiden sich die Geister. Manch einer behauptet, dass er Elemente des Sirtos aufgreift.
Dieser Tanz hat seinen Ursprung in der Antike und ist neben Chasapiko und Chasaposervikos einer der griechischen Volkstänze, die auch heute noch getanzt werden. Doch unabhängig davon, wie alt der Sirtaki denn jetzt ist: Er ist unzertrennbar mit der Kultur Griechenlands verbunden und ist wohl das beste Beispiel für die griechische Lebensfreude und Geselligkeit, die sich im gesamten Alltag widerspiegelt.
Wenn das Tempo immer schneller wird und sich die Tänzer in Linien- oder Kreisformationen bewegen, gibt es kein Halten mehr. Man munkelt, dass dabei auch mal, wie im Film, dem der Tanz seine Entstehung verdankt, Geschirr zu Bruch geht. Also, schnell nach einem herrlichen Tag am Strand oder einer Entdeckungstour durch die antiken Städte des Landes das Ouzo-Glas abstellen und mittanzen.
Die besten Spots zum Sirtaki-Tanzen: Tavernen auf den Inseln und auf dem Festland
Highlights in Griechenland:
- Strand, Wandern und Kultur auf Kreta
- Sightseeing in Rhodos
- Die unbekanntere Seite Griechenlands auf Chalkidiki kennenlernen
- Partyurlaub auf Mykonos
Kuba: Salsa an jeder Ecke
Kurz-kurz-lang, kurz-kurz-lang – Was sich im ersten Moment etwas monoton anhört, strotzt in Wirklichkeit nur so vor Ausgelassenheit und Fröhlichkeit. Wer Kuba besucht, wird vom Rhythmus des Salsa Cubanas automatisch mitgerissen. Der Volkstanz ist dort so eng mit der Kultur verknüpft, dass die Kinder ihn bereits in der Schule lernen. In Verbindung mit dem kubanischen Wetter und dem lebensfrohen und temperamentvollen Wesen der Kubaner ist es daher nicht verwunderlich, dass hier an jeder Ecke getanzt wird.
Spaziert ihr durch die bunten Städte des Landes, ist es sehr wahrscheinlich, dass bald Instrumente ausgepackt werden, ein Trommler den Takt vorgibt und losgetanzt wird. Was bei den Kubanern so locker aussieht, ist für unsereins zuweilen ganz schön kompliziert. Wie soll man denn bitte nur ein einziges Körperteil schwingen und den Rest ruhig halten? Wie beim Tango Argentino, ist es auch beim Salsa der Mann, der führt während die Frau ihm folgt. Obwohl die Frau so vergleichsweise wenig Spielraum erhält, zeichnet sich der Salsa Cubana, der Elemente aus Mambo, Cha-Cha-Cha und Rumba aufweist, durch seine Improvisation und feurigen Elemente aus.
Die besten Spots zum Salsa-Tanzen: Bars, auf Straßen und Plätzen, in Havanna im Viertel Vedado und auf der Uferpromenade Malecón
Die Highlights in Kuba:
- Kultur und kubanische Lebensfreude in der Hauptstadt Havanna
- Kolonialcharme in Trinidad
- Auf den Spuren von Che Guevara in Santa Clara
- Inselurlaub auf Cayo Blanco
Bulgarien: Emotionale Reigentänze
Bereits bevor die Bulgaren mit dem Tanzen loslegen, werdet ihr erstaunt nach Luft schnappen. Grund dafür sind die bunten Trachten, in die sich die Tänzer hüllen. Je nach Region, in die ihr reist, unterscheiden sie sich zwar etwas, doch sie alle versetzen uns automatisch auf den Dorfplatz eines kleinen bulgarischen Dorfes – ganz egal, wo ihr eigentlich gerade seid. Und dann geht es auch schon los.
Es gibt zwei Arten von bulgarischen Volkstänzen, die Horos und die Râčeničas. Letztere waren ursprünglich Solotänze, werden heutzutage jedoch auch mal paarweise gegenüber oder zu dritt getanzt. Daher sind sie in der Ausführung freier und lassen mehr Improvisation zu. So schwenken und wirbeln die Tänzer häufig Tücher, klatschen in die Hände oder auf Schenkel und Füße. Ihr seht, es geht ganz schön hoch her.
Bei den Horos fassen sich die Tänzer an den Händen oder Gürteln und tanzen im Kreis. Daher sind sie in ihren Bewegungen eingeschränkter. Das heißt nicht, dass es weniger rasant zugeht. Die Tänzer formen eine Spirale, die sich immer enger zuzieht und schließlich wieder aufwickelt. Dass das schon mal 10 bis 15 Minuten dauern kann, stört keinen, die Stimmung bleibt äußerst ausgelassen.
Die bulgarischen Tänzer schwärmen von der Energie, die durch die Reihe zu fließen scheint und im Handumdrehen für gute Laune sorgt. Es lohnt sich also, sich beim nächsten Urlaub am Goldstrand über die Feste in der Umgebung zu informieren und etwas entlegenere Dörfer zu besuchen.
Die besten Spots für bulgarische Volkstänze: Folklorefeste in den Dörfern, Festivals, auf Dorfplätzen nach der Ernte
Die Highlights in Bulgarien:
- Baden und Party am Goldstrand
- Kultur und Architektur in der Hauptstadt Sofia
- Strände, Geschichte und Party in Varna
Deutschland: Skurille Bauerntänze
Obwohl Deutschland nicht unbedingt für seine ausgelassene Stimmung bekannt ist, gibt es doch auch hierzulande Volkstänze, bei denen die sonst etwas steifen Deutschen in Schwung kommen. Die traditionellen Volkstänze mögen von der jüngeren Generation zwar manchmal belächelt werden, doch wir können euch nur empfehlen, ihnen einmal eine Chance zu geben. Das Nostalgiegefühl, das beim Zuschauen und Mittanzen eintritt, löst nicht selten ein tolles Zusammengehörigkeitsgefühl aus und hat man erst einmal angefangen, möchte man gar nicht mehr aufhören. Ihren Ursprung haben die meisten dieser Tänze in Bauerntänzen. Später wurden sie dann an die Bedürfnisse der höheren Schichten angepasst.
Wie es bei so vielen deutschen Traditionen der Fall ist, ist auch in Bezug auf traditionelle Tänze Bayern ganz weit vorne mit dabei. Da wären zum Beispiel der als immaterielles Kulturerbe anerkannte „Zwiefacher“ und der „Schuhplattler“, der auch weniger Tanzinteressierten sicherlich ein Begriff ist. Der Tanz, der seine Ursprünge bereits im Jahr 3000 v. Chr. haben soll, ist für seine leicht kurios wirkenden Bewegungen bekannt. Es fällt auf jeden Fall schwer, beim Betrachten der Männer in Lederhosen, die die Sohlen ihrer Schuhe, ihre Oberschenkel und ihre Knie mit den Handflächen berühren, nicht ins Schmunzeln zu geraten.
Eine etwas gehobenere Atmosphäre verbreitet der Walzer, der einst tatsächlich als unanständig angesehen wurde, da Mann und Frau so eng zusammen tanzen. Heute könnt ihr vor allem bei Hochzeiten mit euren Walzer-Skills punkten. Also, werft euch doch einfach mal in Lederhose und Dirndl und tauscht bei eurem nächsten Bayern- oder Schwarzwaldurlaub den nächsten Clubbesuch gegen ein Volksfest aus.
Die besten Spots für Deutsche Volkstänze: Dorffeste (besonders am 1. Mai), Kirmes, Faschingsfeste, Oktoberfest
Die Highlights in Deutschland:
- Citytrip nach Berlin
- Historische Sehenswürdigkeiten und Traditionen in München
- Wandern im Schwarzwald
Fazit zu den besten Reisezielen zum Hüftenschwingen
Tanzen verbindet und ist die perfekte Möglichkeit, seinen Gefühlen ganz ohne Worte freien Lauf zu lassen. Kein Wunder, dass viele Länder ihre Volkstänze hegen und pflegen und stolz darauf sind. Beim Zusehen und Mittanzen nehmt ihr die Mentalität und Kultur des Landes mit allen Sinnen wahr. Von bunten und temperamentvollen Tänzen über leidenschaftliche Vorführungen bis hin zu kunstvollen Darbietungen sind Volkstänze so unterschiedlich wie die Länder, aus denen sie stammen. Da findet ihr bestimmt auch das richtige Reiseziel für eure Tanzstimmung. Das lohnt sich nicht nur zum Welttanztag.