Wein ist Geschmackssache. Einige schwören auf süffige Rotweine, andere ziehen leichte Weißweine vor. Und so individuell wie die Vorlieben der Weintrinker sind auch die Weine. Die besten Regionen für guten Wein – wie beispielsweise die Toskana – kennt so ziemlich jeder. Doch es gibt noch viel mehr als die altbekannten Weinklassiker. Wir nehmen euch mit auf eine spannende Weinreise und stellen die schönsten Regionen für eine Weinreise vor.
Elsässische Weinstraße: Weinverkostung entlang der Vogesen
Französische Weine sind weltberühmt. Und wer sich auf Spurensuche begeben will, muss einfach nur mal kurz über die Landesgrenze hüpfen, denn da liegt dann schon das Elsass: Ein kleines, aber feines Weinanbaugebiet, das zu den bedeutendsten Anbauregionen Frankreichs zählt. Am besten erkundet ihr die Gegend bei einer Tour entlang der Elsässischen Weinstraße. Wenn ihr die etwa 180 Kilometer lange Strecke entlangfahrt, werdet ihr sehr schnell dem Charme dieser bezaubernden Gegend mit mittelalterlichen Burgen, hübschen Dörfer und zahlreichen Weinbergen erliegen. Entschleunigung pur. Die Weine, die ihr in den Winstubs, die es eigentlich in jedem Dorf gibt, kredenzt bekommt, sind im Wesentlichen aus den Rebsorten Riesling, Pinot Blanc, Gewürztraminer, Pinot Gris, Muscat, Sylvaner und – als einzige rote Rebsorte – Pinot Noir. Es lohnt sich, das Elsass in den Sommermonaten Juli und August zu besuchen, denn dann finden hier überall Weinfeste statt. Zum Beispiel im mittelalterlichen Dorf Eguisheim oder dem Weinanbauort Riquewhir, der schon einmal als schönstes Dorf Frankreichs ausgezeichnet wurde. Ihr werdet sehen, mit der guten Stimmung dort und kombiniert mit einem köstlichen Stück Original Elsässer Flammkuchen schmeckt der Wein gleich noch mal so gut. Wer es eine Nummer größer braucht, der ist auf der Foire au Vins im malerischen Colmar genau richtig. Die Weinmesse ist die größte ihrer Art im Elsass und punktet zudem durch ein ansehnliches Rahmenprogramm mit vielen internationalen Musikstars. Wein und Musik – da schlagt ihr gleich zwei Fliegen mit einer Klappe!
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Katalonien: Heimat der Kathedralen des Weines
Katalonien ist nicht nur für den Schaumwein Cava bekannt. Auch klassische Rot- und Weißweine sind schon seit der Antike Teil der Kultur Kataloniens, denn bereits die alten Griechen haben im Nordosten Spaniens Wein angebaut. Eine Besonderheit sind die Kathedralen des Weines – Kellereien, die teilweise im Jugendstil erbaut wurden und einfach prächtig aussehen. Hier kann man den Wein in stilvoller Atmosphäre verkosten und manchmal sogar in einem dazugehörigen Weinmuseum spannende Hintergründe zur Herstellung erfahren. Wen eine Weinverkostung in einem dieser beeindruckenden Gebäude interessiert, ist in der Region Alella, nahe Barcelona, oder in Conca de Barberá in der Provinz Tarragona richtig. Legt ihr Wert auf ökologisch angebaute Weine? Dann solltet ihr beispielsweise den Familienkellereien Cercavins oder Casa Pardet in Verdú, im Westen Kataloniens, einen Besuch abstatten.
Das bekannteste Weinanbaugebiet Kataloniens ist aber die Region Penedès südlich von Barcelona. Hier werden auf 25.000 Hektar Rebfläche viele frische Sommerweine angebaut. Auch die wohl bekannteste Exportmarke, Freixenet, hat hier ihren Sitz. Wer diese berühmte Kellerei besichtigen möchte, sollte allerdings unbedingt im Voraus reservieren, denn hier durch die heiligen Hallen des Cava zu schlendern, ist ein äußerst beliebter Tagesausflug von Barcelona aus.
Wusstet ihr, dass Cava das Pendant zum französischen Schaumwein ist? Der spanische Qualitätssekt wird in der Flasche gegärt und nach ähnlich strengen Regeln angebaut und gekeltert. Da Champagner aus dem französischen Weinanbaugebiet Champagne kommen muss und der Cava aus Katalonien stammt, darf er allerdings nicht als Champagner bezeichnet werden.
Toskana: Die Weinberge in der Chianti Region
Die italienische Region Toskana ist nicht nur für ihre Städte wie Florenz oder Pisa weltberühmt, sondern auch wegen ihrer sanft-hügeligen Landschaft und dem köstlichen Wein, der dort angebaut wird. Am bekanntesten sind die Chianti-Berge im Herzen der Toskana, wo es sehr viele Weingüter gibt. Die Landschaft mit ihren Burgen, Schlössern, Zypressenalleen und Olivenhainen ist einfach traumhaft romantisch. Hier wird vor allem Rotwein gekeltert. Neben Chianti und Chianti Classico sind das der Sassicaia, der aus Bordeaux-Trauben hergestellt wird, der Vino Nobile de Montepulciano oder der herbe Brunello di Montalcino. Es gibt aber auch frische Weißweine wie den Vernaccia di San Gimignano, der natürlich am besten schmeckt, wenn man ihn direkt in dem bezaubernden Städtchen San Gimignano trinkt und dabei die mittelalterlichen Türme bestaunt. Wein zum Mittagessen? In Italien kein Problem. Eine Portion Pasta oder eine frische Holzofen-Pizza lässt sich bestens mit einem guten Hauswein kombinieren. Und bei einem mehrgängigen Abendessen, darf es dann auch gerne mal etwas Ausgefalleneres sein. Traut euch ruhig im Restaurant nachzufragen – oft kennen die Wirte die regionalen Winzer persönlich und freuen sich über das Interesse der Gäste. Und zum Nachtisch gibt es dann noch ein Glas des klassischen Dessertweins Vino Santo.
Wer die Toskana im September besucht, kann sich in Greve auf der Expo del Chianti Classico, dem größten Weinfest der Region, durch das Angebot von rund 70 Weingütern probieren. Alla salute!
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Portugal: Qualitätswein für jeden Geschmack
Portugal ist nicht nur als beliebtes Urlaubsziel, sondern auch für seine Rot- und Weißweine berühmt. Alle Sorten aufzuzählen ist allerdings unmöglich, denn es gibt hier über 500 Rebsorten! Von der regenreichen, fruchtbaren Nordatlantikküste stammt zum Beispiel der berühmte, leichte Vino Verde. Er wird zumeist aus der Rebsorte Alvarinho gewonnen, die am Fluss Minho hervorragend gedeiht. Wer sich lieber einen richtig gehaltvollen Rotwein schmecken lässt, sollte sich auf den Weg in die hübsche Stadt Porto machen. Hier am Douro Fluss, befindet sich das Anbaugebiet für den weltberühmten Portwein. Da bietet sich die Besichtigung einer Portwein-Kellerei wie zum Beispiel in Vila Nova da Gaya im Duro Tal natürlich an.
Mindestens genauso bekannt sind die Weinberge des Alentejo. Hier gibt es acht verschiedene Anbaugebiete, wo sowohl aromatischer Weißweine, als auch edle, vollmundige Rotweine angebaut werden. Im Alentejo ist das Land noch so richtig ursprünglich: Weinberge, Olivenhaine, Korkeichen und Weizenfelder soweit das Auge reicht. Und mittendrin: die UNESCO Weltkulturerbe Stadt Evora – ein Besichtigungsmuss, falls ihr in dieser Gegend Urlaub macht.
Doch auch die Blumeninsel Madeira sollte man nicht vergessen, denn schließlich kommt hier der gleichnamige Likörwein her, der vor allem in den USA und in Großbritannien äußerst beliebt ist. Probieren kann man ihn Ende August bis Anfang September beim großen Weinfest. Ein folkloristisches Spektakel, das jedes Jahr aufwändig in der Innenstadt von Funchal gefeiert wird.
Wer an portugiesischen Wein denkt, denkt in erster Linie an Portwein! Kein Wunder, denn die Engländer haben den süßen Wein durch ihre Schifffahrt weltbekannt gemacht. Trinken könnt ihr Portwein als Dessertwein, aber auch als Begleitung für Wild macht sich der Wein hervorragend. Als Aperitiv könnt ihr ihn mit einem Schuss Zitronensaft und gut gekühlt genießen.
Südafrika: Weingüter in beeindruckender Kulisse
Die Weinanbaugebiete in Südafrika zählen landschaftlich zu den schönsten der Welt. Ist ja auch alles da: Traumstrände am türkisblauen Meer, eine beeindruckende Bergkulisse und faszinierende Städte wie Kapstadt. Ganz nah an der Stadt mit dem Tafelberg liegt Constantia Valley – sozusagen der „Geburtsort“ des südafrikanischen Weines. Die Bedingungen für die Reben sind ideal, da es auf der Kaphalbinsel genug Niederschlag gibt. Und so werden von den Winzern sehr erfolgreich unter anderem Sauvignon Blanc, Chardonnay und Merlot angebaut. Ein Tipp für Feinschmecker: Häufig befinden sich auf den Weingütern auch gute Restaurants. Wie zum Beispiel in Durbanville bei Kapstadt. Ein Mekka für Feinschmecker, wo man seinen Sauvignon Blanc mit einem hervorragenden Essen und einem traumhaftem Blick auf die Landschaft genießt.
Aber auch die Winelands, das zentrale Weinland, sind einen Besuch wert. Einen Namen gemacht hat sich vor allem der Distrikt Stellenbosch, wo die Weinbautradition bis zum Ende des 17. Jahrhunderts zurückreicht. Das heiße, trockene Klima bringt hervorragende Rotweine wie den Cabernet Sauvignon hervor.
Experten sagen übrigens, dass die unscheinbarsten Weingüter oft die besten Weine keltern. Das solltet ihr unbedingt mal ausprobieren. Bei eurer Südafrika-Reiseplanung solltet ihr jedoch nicht nur eure Weinroute planen, sondern auch die medizinischen Hinweise für Südafrika beachten.
Kalifornien: Qualitätswein aus dem „Sunshine State“
Zugegeben, bei Urlaub in Kalifornien denkt man zuerst an tolle Strände, Freizeit- und Nationalparks. Aber der „Sunshine State“ ist auch eines der berühmtesten Weinanbaugebiete der USA. Wer zum Beispiel in der Nähe von San Francisco Urlaub macht, sollte sich nach Sonoma County begeben, dem vielseitigsten Weinanbaugebiet Amerikas. Am Nordende hat der weltberühmte Filmemacher Francis Ford Coppola sein Weingut. Dort kann man nicht nur Wein verkosten, sondern – natürlich – auch die Academy Awards des bekannten Regisseurs bestaunen.
Insgesamt gibt es in Sonoma County über 400 Weingüter, die alle in herrlicher Landschaft liegen. Was ihr unbedingt noch machen sollte: Fotografiert euch unter den riesigen Mammutbäumen und genießt eine Fahrt entlang des legendären Highway Number 1. Shoppen kann man hier ebenfalls bestens – zum Beispiel in dem hübschen kleinen Städtchen Sonoma.
Auch die Weinregion Santa Barbara ist einen Besuch wert. Sie liegt circa 35 Minuten von der gleichnamigen Küstenstadt entfernt. Hier warten garantierter Sonnenschein, eine tolle Küstenlandschaft und malerische Weinberge auf euch. Genau wie in Monterey County, wo ihr zu einem guten Glas Wein gleich noch die atemberaubende Küstenlandschaft vom Big Sur obendrauf bekommt. Falls ihr euren USA-Trip im Spätsommer plant: Jedes Jahr von August bis Oktober finden in den kalifornischen Weinbauregionen traditionelle Weinfeste statt. Mit zu den bekanntesten zählt das Weinfest in der Paso Robles, in der Nähe von Morro Bay circa 300 Kilometer südwestlich von San Francisco, oder auch die Sonoma County Harvest Fair in Santa Rosa. Hier könnt ihr nicht nur Wein verkosten, sondern euch auch im Traubenstampfen ausprobieren oder traditionelles Kunsthandwerk erstehen.
Die deutsche Weinstraße: Zu Gast bei den jungen Winzern
Die Generation Pfalz sorgt gerade für frischen Wind in der deutschen Winzerszene. Ihr ist es unter anderem auch zu verdanken, dass Urlaub im Bundesland Rheinland-Pfalz immer beliebter wird. Schließlich produzieren sie genau hier, in der zweitgrößten Anbauregion Deutschlands, hervorragende Rot- und Weißweine. Bekannt ist vor allem der Riesling, aber auch Weiß- und Grauburgunder rücken immer weiter in den Vordergrund. Die edlen Rotweine müssen sich ebenfalls nicht verstecken: Dornfelder, Spätburgunder und Portugieser heimsen Jahr für Jahr diverse Preise ein.
Wer das breite Weinangebot der Pfalz kennenlernen will, kann das hervorragend auf der Deutschen Weinstraße, die 85 Kilometer lang ist und von Bockenheim im Norden bis nach Schweigen-Rechtenbach im Süden führt. Am meisten sieht man von der Gegend, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist. So kann man ganz bequem durch die zauberhafte Weinbaulandschaft strampeln, Dörfer erkunden, bei Winzern den Wein verkosten und Sehenswürdigkeiten bestaunen. Unbedingt anschauen solltet ihr das Hambacher Schloss in Neustadt und – wegen der tollen Aussicht – die Villa Schloss Ludwigshöhe.
Wer im September hier unterwegs ist MUSS einfach nach Bad Dürkheim, zum Dürkheimer Wurstmarkt. Hinter diesem „wurstigen“ Namen verbirgt sich nichts weniger als das größte Weinfest der Welt. Seit fast 600 Jahren findet es immer am zweiten und dritten Septemberwochenende auf den Brühlwiesen statt. Im Angebot sind knapp 300 Sorten Wein – da fällt die Entscheidung nicht leicht. Und etwas trinkfest sollte man bei einem Besuch unbedingt sein, denn der Wein wird hier gleich in Halbliter Schoppengläsern serviert.
Australien: Weinverkostung „Down Under“
Australien zählt zu den zehn besten Weinproduzenten der Welt. Auf insgesamt über 2.500 Weingütern werden circa 140 verschiedene Rebsorten angebaut, wobei sich die Anbauregionen auf die Bundesstaaten Victoria, New South Wales, South Australia und auch teilweise noch Western Australia beschränken. Wer allerdings das Bild von idyllischen Weinbergen im Kopf hat, wird schnell merken, dass das hier ganz anders aussieht: Der Wein wächst in der flachen Landschaft und die Anbaugebiete sind einfach nur riesig. Das gilt vor allem für South Australia – das größte und wichtigste Anbaugebiet. Führende Sorten sind Syrah, Chardonnay, Cabernet Sauvignon und Merlot. In Südaustralien findet auch jedes Jahr im April und Mai das große Event „Tasting Australia“ statt, wo man auf kulinarische Entdeckungsreise gehen kann. Klar, dass der passende Schluck Wein da auf gar keinen Fall fehlen darf.
Wenn ihr euch für die Produktion interessiert, besucht doch mal die ältesten Shiraz-Weinberge der Welt im Barossa Valley. Hier zählt Penfold’s Winery zu einem der berühmtesten Weingütern. Klein aber fein heißt die Devise in Mc Laren Vale in South Australia, wo man sich mit dem nachhaltigen Weinanbau beschäftigt. Wer Weißwein mag, sollte die westaustralische Weinregion Margaret River besuchen und sich hier in einer der zahlreichen Winery´s einen preisgekrönte Sauvignon Blanc schmecken lassen.
Zwei Autostunden von Sydney entfernt liegt Hunter Valley, die älteste Weinregion Australiens. Hier wird bereits seit 1820 Wein gepflanzt und die edle Weißweinsorte Semillon gilt bereits weltweit als Kult. Andere wichtige Rebsorten sind Chardonnay, Shiraz und Verdelho. Wer eher in der Nähe von Melbourne unterwegs ist, kann bei einem Abstecher ins eine Autostunde nördlich gelegene Yarra Valley die Sorten Chardonnay und Pinot Noir mal genauer unter die Lupe nehmen.
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Neuseeland: Weinregionen auf der Nord- und Südinsel
1819 führte ein englischer Missionar die ersten Reben aus Australien ein – der Beginn des Weinanbaus in Neuseeland. Heute wird Wein sowohl auf der Nord- als auch auf der Südinsel angebaut. Zu 70 % wird hier Weißwein gekeltert, vor allem die Rebsorte Sauvignon Blanc, aber auch Pinot Noir, Chardonnay und Riesling. Die größte Weinregion auf der Südinsel ist Marlborough. Auf der Nordinsel heißen die bekannten Anbaugebiete Hawkes Bay und Gisborne, wobei sich Gisborne zusätzlich noch mit dem Titel „östlichste Weinregion der Welt“ schmücken darf. Auch rund um die Hauptstadt Auckland wird Weinanbau betrieben. Wer hier Station macht und Lust hat, ein Weingut zu inspizieren, kann ja mal das Omaha Bay Vineyard besuchen, das nur eine Stunde von Auckland City entfernt, in der Matakana-Weinregion liegt. Von hier hat man eine herrliche Aussicht auf das Naturschutzgebiet Little Barrier Island und die Omaha-Bucht. Nicht weit entfernt liegt auch eines der bekanntesten Weingüter Neuseelands: Stonyridge, wo man vorzüglich auf der Terrasse speist. Neuseeland ist ohnehin ein Paradies für Feinschmecker – und da ist so ein schönes Essen in Begleitung eines passenden Weines einfach ein Muss.
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