Fahrradfahren wird in Deutschland immer beliebter – und das aus gutem Grund. Es trainiert Herz, Lunge, Kreislauf und Muskeln ohne die Gelenke zu belasten. Und es ist gut für die Psyche: Entschleunigung vom Feinsten. Immer mehr Radfahrer entscheiden sich deshalb dafür, auch im Urlaub mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Die Travelbike-Analyse 2017 des ADFC zeigt auf, dass 5,2 Millionen Fahrradfahrer aus Deutschland 2016 einen Fahrradurlaub unternommen haben. Es ist auch kein Wunder, dass Radreisen immer populärer werden: Es gibt schließlich auf einem Fahrradurlaub tausend Dinge zu entdecken, an denen ihr im Auto einfach vorbeirasen würdet. Jetzt wo die Temperaturen endlich wieder wärmer werden, wird es also höchste Zeit, sich aufs Rad zu schwingen und den ersten Urlaub des Jahres mit einer ausgiebigen Radtour zu verbinden. Was ihr dabei beachten müsst verraten wir euch in unseren Tipps für einen Radurlaub im Frühjahr.
Gut vorbereitet auf euren Fahrradurlaub im Frühjahr
Packt euch nicht auch diese Aufbruchsstimmung wenn die Tage wieder länger werden? Der Frühling ist und bleibt einfach die schönste Zeit, um auf Tour zu gehen. Überall zwitschern die Vögel und die Natur erstrahlt in ihrem schönsten Grün. Bevor ihr auf die erste Fahrradtour des Jahres geht oder auf einen längeren Radurlaub antretet, solltet ihr aber noch den Frühjahrsputz erledigen – an eurem Fahrrad versteht sich. Schon beim gründlichen Waschen mit dem Schwamm zeigen sich eventuelle Macken oder Schwachstellen. Kommt aber nicht auf die Idee, einen Hochdruckreiniger zu verwenden – dabei könnte Wasser in die Rad- oder Tretlager gelangen. Nach dem Trocknen könnt ihr optional eine Politur zum Schutz der Oberflächen auftragen. Und dann kommt der große Rundum-Check: Stellt euer Fahrrad auf Lenker und Sattel und dreht die Pedale. Da sollte nichts ruckeln oder eiern. Falls etwas nicht rund läuft, lasst am besten einen Fachmann das Problem beheben – es könnte an den Lagern oder an der Gangschaltung liegen. Wenn alles ok ist, braucht ihr nur die Kette zu ölen. Dann fährt es sich gleich viel leichter. Schaut euch auch die Bremsklötze an: da gibt es eine Markierung, die anzeigt, ob sie gewechselt werden müssen. Die Lichtanlage solltet ihr ebenfalls testen und nachsehen, ob all die dünnen Drähte gut verbunden sind. Es ist doch besser, einen wackeligen Kontakt jetzt in Ordnung zu bringen als unterwegs. Dasselbe gilt für Schrauben und Muttern: Wenn ihr sie beim Frühjahrs-Check alle nachzieht, verliert ihr später keine auf der Straße. Fertig? Dann steht eurem Fahrradurlaub im Frühling nichts mehr im Weg.
Die passende Ausrüstung für einen Fahrradurlaub im Frühjahr
Damit ihr beim Radwandern auf alle Eventualitäten vorbereitet seid, solltet ihr eine Packliste anlegen. Gerade bei einer längeren Radtour im Frühjahr ist „Zwiebellook“ angesagt. Das Wetter kann im Frühling am selben Tag zwischen kühl, heiß und feucht wechseln. Benutzt mehrere Schichten atmungsaktiver (!) Funktionskleidung und ihr seid auf der sicheren Seite. Wanderschuhe sind schwer und nur bedingt zum Fahrrad fahren geeignet. Es lohnt sich aber trotzdem, ein Paar dabei zu haben – zum einen leisten sie gute Dienste in unwegsamem Gelände und zum anderen halten sie eure Füße warm, falls eure Turnschuhe einmal nass geworden sind. Erste-Hilfe-Kit, Fahrradflickzeug, Luftpumpe und Ersatzschläuche solltet ihr ebenfalls bei eurem Fahrradurlaub nicht vergessen.
Ganz wichtig ist auch noch Sonnenschutzmittel und ein Mücken-Repellent. Im späten Frühjahr sind die fliegenden Plagegeister abends auf Beutezug und ein längerer Aufenthalt in der Sonne kann auch schon im März Sonnenbrand verursachen. Mit einem kleinen Solarlader für Batterien und Smartphone seid ihr netzunabhängig – praktisch für längere Etappen im Urlaub. Wer zu den aufladbaren Batterien auch noch ein Ersatz-Lampenset für sein Bike mitnimmt, erspart sich unangenehme Überraschungen im Dunkeln. Und wenn ihr dann auch noch eine Kopflampe dabei habt, seid ihr optimal ausgerüstet. Zum Schluss ein Insidertipp: Gefrierbeutel mit Zip-Verschluss wiegen so gut wie nichts und garantieren eurem Handy und anderen feuchtigkeitsempfindlichen Gegenständen auch beim schlimmsten Wolkenbruch eine sichere Reise.
Fahrradwandern im Süden: dem Winter ein Schnippchen schlagen
Wenn ihr euren Fahrradurlaub im Frühling in den Süden Europas verlegt, trickst ihr den heimischen Winter um mindestens einen Monat aus. Nehmt euren Drahtesel für kleines Geld als Sportgepäck auf einem Flug in Richtung Sonne mit und genießt das junge Grün und die Blütenpracht in den mediterranen Regionen Europas. Dann erlebt ihr den Frühling gleich zwei Mal: zuerst im Urlaub und anschließend noch ein Mal zu Hause. Damit eurem Radurlaub im Frühjahr nichts mehr entgegen steht, haben wir für euch die 5 besten Regionen Europas zum Radwandern im Süden:
Kultur, Natur und Gastronomie entlang der Loire
Kaum eine Radwanderroute in Europa bietet Reisenden per Fahrrad mehr Attraktionen als die 700 km-Tour entlang der französischen Loire bis zum Meer. „La Loire a Vélo“ gehört zum europäischen Radwanderweg EuroVelo 6 und verbindet mit seiner Strecke Cuffy in Chers und Saint Brévin-les-Pins am Meer. Hier kommt ihr nicht ins Schwitzen – zwischen Start und Endpunkt sind nur 190 Höhenkilometer zu überwinden. Die Route ist optimal für Gelegenheitsradler, Senioren oder Familien mit Kindern.
Mit 40 km empfohlener Etappenlänge kommt ihr auf etwa vier Fahrtstunden pro Tag. Euch bleibt also ausreichend Zeit, um die Gegend zu erkunden. Die Wege des Loire-Tals führen am letzten wilden Fluss Europas entlang. Unterwegs stoßt ihr auf immense Sandbänke, einsame Strände, Fischadler, Silberreiher und Biber. Zwischendurch taucht ihr ein in den Zauber des Königstals mit seinen 18 historischen Schlössern. An den meisten Etappenzielen findet ihr international bekannte kulturelle Highlights – und jede Stadt hat ihre eigenen kulinarischen Spezialitäten.
Eine kulinarische Besonderheit ist in Frankreich natürlich der Wein. Im renommierten Weinbaugebiet Sancerre solltet ihr unbedingt ein Gläschen probieren. Das Städtchen Sancerre empfängt euch auf einem Felsenhügel mit einem bunten Durcheinander winkliger Gassen. Orleans, die „Stadt der Kunst und der Geschichte“ lädt zu einem längeren Aufenthalt zum Erkunden der berühmten Museen und Kathedralen ein. In Blois ist ein Besuch der Lieblingsresidenz aller Renaissance-Könige Frankreichs fast schon ein Muss. Und Tours am Zusammenfluss von Loire und Chers punktet mit seiner Kathedrale und den alten Steinhäusern.
Mit Saumur erreicht ihr dann wieder ein illustres Weinbaugebiet und die Heimat des „Cadre Noir“ – der französischen Elitereitschule. Und wenn ihr in Nantes angekommen seid, könnt ihr zwischen dem Ambiente mittelalterlicher Stadtviertel, dem Hafen und der trendigen Insel „Ile de Nantes“ wählen. Das Flussdelta der Loire endet bei Saint-Brévin-Les-Pins direkt am Meer. Hier habt ihr die Auswahl zwischen quirligem Strandleben und 41 Hektar Dünenwald zum Relaxen – eine Top-Location für eure Abschiedsparty. Auf der Suche nach den passenden Unterkünften für euren Loire-Fahrrad-Urlaub? Dann schaut doch einmal bei unseren 5vorFlug Frankreich-Angeboten vorbei.
Mallorca abseits der Touristenpfade
Wenn ihr die Lieblingsinsel der Deutschen einmal aus einer anderen Perspektive kennen lernen möchtet, solltet ihr euch dort einen Fahrradurlaub im Frühjahr planen – und zwar möglichst zeitig – am besten Ende März oder Anfang April. Je früher ihr aufbrecht, desto weniger andere Urlauber sind unterwegs. Das bedeutet einsame Strände, preiswerte Unterkünfte, Mandelbäume in voller Blüte und viel individuelle Aufmerksamkeit in Restaurants. Die Baleareninsel bietet euch mit ihrem milden Klima auch schon in den ersten Frühlingsmonaten gutes Wetter für längere Touren.
Wenn ihr sehr zeitig aufbrecht, solltet ihr anstelle einer Rundreise eher „Standorttouren“ von einem bestimmten Ausgangspunkt aus planen – dann habt ihr die Sicherheit einer festen Unterkunft mit allem Komfort. Die passende Mallorca-Unterkunft findet ihr dafür natürlich auf 5vorFlug. Mit etwa 1.250 km ausgeschilderten Radwegen findet so ziemlich jeder auf Mallorca die passenden Routen für sein Level. Bei längeren Touren solltet ihr eure Etappen im Voraus planen und – je nach Saison – eure Übernachtungen reservieren. Auf Mallorca gibt es keine öffentlichen Campingplätze und wild Campen ist dort nicht erlaubt.
Sportlich ambitionierte Mountainbiker zieht es in die windige Hochebene der Tramuntana. Gelegenheitsradler bevorzugen eher weniger anstrengenden Touren zu Zielen wie dem Albufera Nationalpark. Diese Radwanderung startet in Alcudia am Passeig Maritim in Richtung Gran Picafort. Nach dem Lago de Esperanza geht es weiter in Richtung Sa Pobla. Hier führt der Weg weiter durch Schilfbestände bis zum Besucherzentrum des Parks. Diese Vierstunden-Tour eignet sich auch für Familien und Senioren.
Wenn ihr eher „mittelmäßig fit“ seid, habt ihr bestimmt Spaß an der 70 km langen Tour von Cala Millor über Porto Christo und die Drachenhöhlen bis nach Arenal. Das Schönste dabei ist: Ihr seid bei dieser Route niemals weit weg vom Meer. Also könnt ihr euch jeden Tag auf eine Runde Faulenzen am Strand freuen. Es gibt so viele spannende Radtouren durch Mallorca, dass ihr euch genau die Strecke zusammenstellen könnt, die zu euren individuellen Interessen passt. Was eure individuellen Interessen sind? Das findet ihr am besten in unseren Mallorca-Reisetipps heraus!
Algarve für Radler
Fast 10 Millionen Urlauber besuchen jedes Jahr die südlichste Region Portugals. Sie kommen zumeist während der Hauptsaison zum Badeurlaub oder zum Golfen. Das wird sich jetzt ändern: In der Algarve gibt es neuerdings zwei lange Radwanderrouten, die immer populärer werden. Kein Wunder – die sonnenverwöhnte Gegend hat noch wesentlich mehr zu bieten als 150 km wildromantische Küste.
In den Dörfern der Bergkette von Monchique scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Naturfreunde schwärmen vom Schutzgebiet der Ria Formosa Lagune – über 170 km² wilde Landschaft mit Brutplätzen von über 100 Vogelarten. Die kleinen einsamen Strände des Vicentina Naturparks zwischen Aljezur und Sagres lassen sich am einfachsten per Fahrrad erkunden und das beste Essen gibt es immer noch in Dörfern abseits der Touristenrouten.
Portugal fernab des Tourismus erlebt ihr auf der Via Algarviana. Ursprünglich war die Route als gut ausgebauter Fernwanderweg geplant. Sie ist zwar an manchen Stellen etwas holprig, wird aber immer mehr von Mountainbikern genutzt. Für den 300 km langen (Rad)wanderweg ist gute Kondition angesagt. Er führt vom Kap „Cabo de São Vicente“ im Südwesten durch hügelige Landschaften mit Eukalyptus- und Korkeichenwäldern, Zitronen- und Orangenhainen: ein Erlebnis für alle Sinne. Vorbei an Flüssen und grünen Oasen geht es in die Gebirge im Norden bis nach Alcoutim im Nordosten der Algarve.
Wenn ihr gern am Meer bleiben wollt und keine Lust auf sportliche Glanzleistungen habt, ist der Ecovia die Strecke eurer Wahl. Diesmal geht es um einen „richtigen Fahrradweg“ mit wenig Höhenunterschieden. Der Startpunkt liegt ebenfalls am „Cabo de São Vicente“. Über 214 km folgt der Radwanderweg in etwa der Küste bis hin zur spanischen Grenze. Ihr durchquert auf dem Ecovia quirlige Touristenorte und einsame Naturschutzgebiete. Eure Etappenziele plant ihr ganz nach euren Vorlieben. Party an der Strandbar oder BBQ bei Sonnenuntergang in einer einsamen Felsenbucht? Der Ecovia lässt euch die Wahl.
Interesse an einem Fahrrad-Urlaub in Portugal? Dann informiert euch am besten hier ausführlicher über einen Fahrradurlaub in Portugal.
Kreta per Fahrrad entdecken
Die südlichste Ecke Europas ist ein ganz besonderes Erlebnis für Fahrradfahrer. Ihr könnt hier auf einer einzigen Tagesetappe schroffe Berglandschaften, grüne Hochebenen, wilde Schluchten und weite Sandstrände mit hohen Dünen entdecken. 5.000 Jahre Kulturgeschichte, venezianische, osmanische und byzantinische Bauten und die beispiellose Gastfreundschaft der Kreter in den Dörfern abseits der Touristenstrände – eine Fahrradreise durch Kreta ist absolut lohnend. Allerdings ist der Fahrradtourismus noch nicht im südlichsten Zipfel Griechenlands angekommen.
Obwohl es auf Kreta 1.170 km erfasste Wege jenseits der Hauptstraßen gibt, sind bisher noch keine Radwanderwege ausgeschildert. Mit ein bisschen Pioniergeist findet ihr aber problemlos verschiedene Routen im Internet, die schon von anderen Radlern kommentiert wurden. Off-Road-Biker und Profi-Sportler kommen regelmäßig im Herbst und im Winter nach Kreta, um dort für die nächste Saison zu trainieren . Viele Strecken auf Kreta eignen sich eher für Radfahrer mit guter Kondition, also informiert euch vorab gut, welche Touren ihr fahren möchtet.
Auch „Sonntagsfahrer“ haben bei guter Planung ihren Spaß bei einer Fahrradwanderung durch Kreta. Sie sollten aber eher kurze Etappen einplanen und ausreichend „freie Tage am Strand“, damit der Spaßfaktor nicht verloren geht. Wenn ihr weniger sportlichen Ambitionen hegt und es lieber locker angehen lassen wollt, quartiert euch einfach im flacheren Süden der Insel ein – beispielsweise in Paleochora. Das Städtchen ist ein Insidertipp für Wanderer und Radler, die von hier aus abwechslungsreiche Standorttouren unternehmen. Auf der Suche nach der richtigen Unterkunft für eure Standorttour? Dann schaut einmal bei unseren Kreta-Angeboten, ob das Passende für euch dabei ist.
Für Mountainbiker gibt es unendlich viele spannende Routen – wie beispielsweise die knapp 45 km lange Tour von Cheronissos an der Nordküste zur Lassithi Hochebene und zurück. Dabei sind 880 Meter Höhenunterschied zu überwinden – also nichts für schwache Waden. Ihr startet beim Hotel Annabelle Resort und habt bis Abdou Zeit zum Aufwärmen. Der zweite Teil der Route ab der Abzweigung nach Malia ist richtig anspruchsvoll. Oben erreicht ihr die Windmühlen und könnt die von Felsen eingerahmte Ebene ein Mal umrunden. Die Tour lohnt sich allein schon wegen der fantastischen Aussicht.
Gemütlich durch die Emilia Romagna
Bella Italia hat sich im Gegensatz zu Griechenland schon frühzeitig auf den Fahrradtourismus eingestellt. Immer am längsten Fluss Italiens entlang geht es kilometerweit durch Flachland. Die Region ist ein heißer Tipp für Foodies. Sie ist für ihre kulinarischen Leckerbissen berühmt: Parmesan, Aceto di Balsamico, Parmaschinken und Lambrusco kommen von hier.
Eingebettet zwischen der Adria, dem Appeninn und der Po-Ebene bietet euch die Emilia Romagna abwechslungsreiche Natur und sehenswerte kulturelle Highlights. Ob Familien, Senioren oder Paare – hier gibt es Attraktionen für sämtliche Altersstufen. Auf den flachen Radwegen müsst ihr euch keinen abstrampeln und kommt jeden Tag erholt an euer nächstes Etappenziel. Kulturfreunde planen einen kleinen Aufenthalt in Ravenna, Bologna oder Ferrara ein und Naturfreunde nehmen sich Zeit, um die einzigartige Lagunenlandschaft um Comacchio zu erkunden.
Liebhaber klassischer Musik können hier mit dem Fahrrad auf den Wegen Verdis wandeln. Vom Verdi-Ort Busseto aus führt der Radweg 2 „Verdi“ auf den Spuren des Komponisten bis nach S. Agatha. Der gut ausgeschilderte Radwanderweg führt über wenig befahrene Nebenstraßen und verkehrsberuhigten Fahrradstraßen zu den verschiedenen Stationen im Leben des italienischen Meisters.
Wer sich den Radweg 1 „Bici Parma Po“ aussucht, folgt den Schleifen und Windungen des majestätischen Flusses bis hin zum Flussdelta an der Mündung in die Adria. Seitenarme, Strudel, Sandbänke und kleine Inselchen bieten euch immer wieder andere Ökotope mit erstaunlicher Artenvielfalt. Hier hört ihr oft stundenlang nichts als das Rauschen des breiten Wasserlaufs und das Zwitschern der Vögel. „Bici Parma Po“ ist genau das Richtige für alle, die sich ein Mal so richtig aus der Alltagshektik ausklinken möchten.
Fahrradurlaub im Frühjahr – Blogger verraten ihre Tipps
Ihr habt jetzt Lust bekommen auf einen Fahrradurlaub dieses Frühjahr? Dann seid ihr damit definitiv nicht allein. Vielen deutschen Radbloggern geht es ähnlich wie euch. Einige von ihnen haben wichtige Tipps für euch, wie ihr euch auf euren Urlaub auf dem Rad am besten vorbereiten könnt und welche Ziele im Frühjahr besonders lohnenswert sind.
1. Carolyn von Ciclista
Carolyns Ziel ist es, andere dazu motivieren, sich ein Rad zu schnappen und einfach loszufahren. Hierfür schreibt sie auf ihrem Blog Ciclista über die heldenhaften, aber auch weniger heldenhaften Geschichten, die das Radfahren ausmachen. Sie selbst ist sowohl auf ihrem Rennrad als auch auf ihrem Mountainbike viel unterwegs, begeistert sich aber auch für die Tour de France und Triathlon – eine Radfahrerin durch und durch also, von der wir uns noch viele Tipps geben lassen können!
Wenn der Frühling nicht zum Radfahrer kommt, dann muss der Radfahrer eben in den Frühling fliegen. Schließlich macht Kilometer sammeln bei warmen Temperaturen viel mehr Spaß als im Schneegestöber, das bei uns im Chiemgau auch noch im April gar nicht so unüblich ist. Wenn ich ein Trainingslager plane, dann achte ich darauf, davor schon ein paar Kilometer in den Beinen zu haben, je besser die Form, desto mehr Spaß in der Sonne. Außerdem achte ich während des Radurlaubs auf die Regeneration. Denn ehe man sich versieht, kehrt man krank aus dem Trainingslager zurück, wenn man sich keine Verschnaufpause gönnt. Und dann waren all die schönen Kilometer für die Katz.
Für den klassischen Radurlaub bieten sich Mallorca oder Fuerteventura an, letztes Jahr hatte ich aber Lust auf ein kleines Abenteuer und buchte einen Flug nach Sizilien. Mafia, Ätna, Sonne, Meer – das hörte sich spannend an! Und wo ein Rennradverleih ist, ist auch ein Weg. Die Entscheidung war eine gute: rücksichtsvolle Autofahrer, günstiger und richtig guter Espresso, ein unglaublicher Ausblick auf den Ätna und leere Straßen haben mich begeistert. Kleines Manko: Der Zustand der Straßen lässt oft zu wünschen übrig, man muss jederzeit mit Schlaglöchern rechnen. Aber wer Lust hat, mit dem Rad mal nicht auf den ausgetretenen Pfaden zu wandeln, der kann auf Sizilien eine tolle Zeit haben. Viel Spaß im Radurlaub und vergesst die Sonnencreme nicht! Die gibt es nämlich auf Sizilien im Frühjahr noch kaum in den Läden.
2. André von rund-ums-moutainbike
André schreibt auf seinem Blog rund-ums-mountainbike wie der Name schon sagt, vor allem über das Mountainbike-Fahren. Neben spannenden Infos über seine Touren gibt er auch Tipps zum Training mit dem Mountainbike und zur besten Ausrüstung. Neben privaten Touren nimmt André auch an Mountainbike-Rennen teil, von denen er auf seinem Blog berichtet.
Das Frühjahr gehört zu den schönsten Jahreszeiten zum Fahrradfahren für mich. Wenn nach einem langen Winter und frostigen Temperaturen die Tage länger und wärmer werden, macht eine Tour über Wald und Wiesen besonders viel Spaß. Gerade morgens kann man neben singenden Vögeln oft auch einen tollen Sonnenaufgang bewundern. Das motiviert und gibt Kraft für den Tag. Mein Geheimtipp für eine Fahrradtour im Frühjahr ist das Bergische Land. Dieses Gebiet bietet mit seinen zahlreichen Trinkwassertalsperren und unberührten Wäldern tolle Ausflugsziele für Radsportbegeisterte. Zusätzlich gibt es viele historische Stadtkerne mit schönen und urigen Restaurants, Cafés und Museen. Das Bergische Land ist von Köln aus in nordöstlicher Richtung in 30 Minuten zu erreichen. Wenn die Natur wieder zu blühen beginnt, kann aber jeder Ort auf der Welt der richtige sein, um mit seinem Fahrrad auf Tour zu gehen.
Neben der obligatorischen Schutzausrüstung, wie z. B. einen Helm, sind im Frühjahr Licht und die richtige Kleidung wichtig. Wenn die Temperaturen tagsüber in den zweistelligen Bereich klettern, kann es morgens und abends hingegen stark abkühlen. Hier empfiehlt sich auch auf dem Fahrrad der berühmte „Zwiebelprinzip“ für die Auswahl der richtigen Kleidung. Nicht benötigte Schichten kann man dann so am Tage im Rucksack verstauen und wieder anziehen, wenn es abkühlt. Ein schöner Nebeneffekt beim Fahrrad fahren im Frühjahr ist, dass es der Frühjahrsmüdigkeit entgegenwirken kann. Dazu reichen schon kurze Fahrten am Nachmittag von 30 Minuten oder Fahrten mit dem Rad zur Arbeit.
3. Patrick von born2.bike
Patricks Blog born2.bike existiert seit 2016 und ist ein Blog für Bike-Enthusiasten. Er schreibt hier vor allem über Technik und seine Touren mit dem Fahrrad. Die führen ihn in die abgelegensten Orte Bayerns aber auch bis nach Japan. Auch Städtetouren sind ein wichtiges Thema auf seinem Blog. Wenn es draußen noch etwas kühler ist, eignen die sich übrigens auch super, für eine Radtour im Frühjahr!
Die Sonnenstrahlen werden langsam wieder kräftig. Die Bäume schlagen aus, die ersten Blumen blühen und man kann den Frühling mit jeder Pore spüren. Auch die Temperaturen klettern wieder zuverlässig in den zweistelligen Bereich. Jetzt spätestens sieht uns das schicke Rad, das wir im Winter in den Keller getragen haben, vorwurfsvoll an. Es will befreit werden von der Staubschicht, die Kette wünscht sich ein paar Tropfen Öl und in die Reifen muss ein bisschen mehr Luft. Schon kann es losgehen auf die erste Radtour im neuen Jahr! Es sollte erst mal eine kleine Tour sein, zum Café mit der sonnigen Terrasse oder zum Biergarten in der grünen Lunge der Stadt. Auch für Großstädter gibt es tolle Frühjahrstouren, wie beispielsweise eine Urban-Bike-Tour durch München oder durch Berlin. Wie weit man in Summe fährt, hängt ganz von der individuellen Kondition ab. Wintersportler können jetzt aus dem Vollen schöpfen. Hobby-Köche sollten es etwas ruhiger angehen. Höhenmeter sollte man untrainiert meiden. Eine tolle Kondition holt ihr euch jetzt mit Kontinuität und ohne starke Anstrengungen. Das funktioniert besonders gut mit Rennrad, Urban Bike oder Tourenrad auf ebenen Strecken.
Die richtige Tour hat eine „Risiko-Versicherung“. Zum Beispiel entlang einer Regionalbahn, mit der man schnell wieder zurück nach Hause kommt, mit Luftpumpe und Standardwerkzeug, falls das Rad doch nicht so gut über den Winter gekommen ist und mit genügend Bekleidung in Schichten, damit man der Temperatur entsprechend immer das Richtige dabei hat. Die Berge sollten noch ein bisschen warten, denn im Frühling sorgt die Schneeschmelze dafür, dass es eine recht matschige Überraschung geben kann. Der Schnee liegt bis Ende April noch auf etwa 1.500 Metern und bis Ende Mai noch auf etwa 2.000 Metern.
4. Janet von mythos-ebike.de
Janet setzt sich auf Mythos Ebike mit dem Für und Wider von Ebikes auseinander. Dabei testet sie die schönten Bike-Regionen, über die sie auf ihrem Blog berichtet. Ihr Radfahr-Tipp im Frühjahr ist der kleine Ort Latsch im Vinschgau in Südtirol. Die Region ist bei Radfahren wie auch Mountainbikern sehr beliebt, sie eignet sich aber auch hervorragend für Ebike-Touren, wie uns Janet berichtet.
Falls Ihr es bereits jetzt schon nicht mehr erwarten könnt wieder in die Pedale zu treten, dann solltet Ihr Euch einmal Latsch im schönen Vinschgau genauer auf der Landkarte ansehen. Seit fast 4 Jahren in Folge waren Micha, Nino und ich nun im Frühjahr zum Biken in Latsch. Latsch ist von Deutschland aus gut erreichbar und geprägt von einem äußerst milden, alpin mediterranen Klima, was zu einer langen Radsaison von März bis November führt. Als (E-) Biker profitieren wir vor allem von einem dichten, gut markierten Wegenetz sowie offiziell ausgewiesenen, flowigen als auch technischen Mountainbike-Trails in jeglichen Schwierigkeitsgraden mit vielen Einkehrmöglichkeiten. Nach jeder Tour gönnen wir uns daher im Ortskern in einem Café ein hausgemachtes Eis und planen den nächsten Tag. Ein bestens funktionierendes Angebot an geführten Touren, Shuttles und Seilbahnen erleichtert uns dabei unsere Tourenplanung. Latsch ist aus meiner Sicht für jeden Biker oder E-biker geeignet, aber auch Genuss- und Trekkingradler sowie Familien kommen hier voll auf ihre Kosten. Die Radstrecke entlang der alten Römerstraße Via Claudia Augusta, die als leichter Radweg durch das gesamte Vinschgau führt, lockt mit vielfältigen Kultur- und Kulinarik-Highlights entlang der Strecke. Wir als Familie finden entlang der Etschradroute außerdem zahlreiche Spielplätze oder Rastmöglichkeiten, um auch mit unserem Nino zu einer tollen Tour zu starten. Sobald seine Kondition nachlässt, können wir jederzeit auch mit der Vinschgau Bahn zum Ausgangspunkt zurückfahren. Alles in allem verfügt die ganze Bikeregion außerdem über eine gute Infrastruktur von Unterkünften, Gastronomie, Bikeschulen und dem Verleih von Equipment für den Radsport. Also ölt die Ketten und pumpt die Reifen auf – die Radsaison ist eröffnet.
5. Martin von 169k.net
Von den richtigen Schuhen auf dem Rad bis hin zu Sitzcreme – Martin testet auf seinem Blog 169k.net alles, was Radfahrer für lange Touren brauchen. Neben Radurlauben auf Lanzarote oder Österreich schreibt Martin auch über seine zahlreichen Rennen, an denen er mit seinem Rennrad teilnimmt. Für uns hat er einige Tipps aufgeschrieben, die man bei einem Radurlaub im Frühjahr auf Lanzarote beachten sollte.
Lanzarote wird nicht als DIE Radinsel wahrgenommen. Profi-Teams trainieren woanders und auch die meisten Hobby-Radler zieht es nach Mallorca. Einmal auf der Insel angekommen überrascht daher die Zahl an Radlern, die sich dort tummeln. Rennradler, tief(f)liegende Zeitfahrer, Triathleten und Familien. Es ist genug Platz für alle, da es Seitenstreifen gibt und die Autofahrer rücksichtsvoll Abstand halten.
Fahrradfahrer sollten allerdings beachten: Lanzarote ist nicht sehr groß! Damit hat man relativ schnell einen Überblick gewonnen und auch in kurzer Zeit die Insel erkundet. Zahlreiche kleine Verbindungsstraßen sorgen trotzdem für Abwechslung und laden zu immer neuen Entdeckungen ein. Die Topographie ist mitunter tückisch. In einer Landschaft ohne Hindernisse werden Straßen einfach geradeaus gebaut. Die Asphaltbänder ziehen sich wie ein gerader Strich bis zum Horizont oder zum nächsten Vulkankegel. Als Sahnehäubchen weht beständiger Wind in unterschiedlicher Stärke. Die meiste Zeit dient der Wind als angenehme Kühlung während des Fahrens. Wird er allerdings frischer, sollte die Streckenwahl gut durchdacht sein, denn Rückenwind macht zwar Spaß, der Rückweg wird aber zum Bußgang. Neben einer gewissen Grundkondition sollte man daher auch einen „gefestigten Charakter“ mitbringen, um Lanzarote auf dem Rennrad richtig zu genießen. Highlights sind die Fahrt durch den Timanfaya Nationalpark, die Bergstraßen rund um Haría, sowie die Verbindung von Ye nach Orzola.
Steigt man vom Rad ab, gibt es auf Lanzarote mehrheitlich sanften Tourismus, an allen Ecken stehen sehenswerte Museen und Skulpturen von Manrique. Die Vulkanlandschaft ist zuerst gewöhnungsbedürftig, erst nach und nach offenbart sie ihre Schönheit. Wer noch mehr Ruhe braucht, dem sei ein Ausflug auf die Insel La Graciosa ans Herz gelegt!
6. Petra von Freeride Inc. Austria
Petra stellt auf Freeride Inc. Austira verschiedene Biketouren vor. Das besondere dabei ist, dass sie jede Biketour in eine Höhenmeter-Kategorie einteilt und so jeder Leser die passende Tour für sein Fitnesslevel findet. Zusätzlich testet Petra noch verschiedene Bike-Ausrüstungen und teilt ihre Ergebnisse mit ihren Lesern. Um sich auf ihre Radtouren vorzubereiten, trainiert sie im Frühjahr gerne am Gardasee. Was man sich dort nicht entgehen lassen sollte, verrät sie uns in ihrem Gastbeitrag:
Unsere Lieblings-Bikeregion zum Frühlingsbiken ist der Gardasee. Viele Mountainbiker denken ja die Seeregion wurde mittlerweile von anderen Regionen wie z.B. Finale Ligure abgelöst, doch für uns sind die Trails um den Lago di Garda einfach unvergleichlich. Gerade im Frühjahr sind sie unverzichtbar, da sie einfach schon sehr früh schneefrei und trotzdem so richtig fordernd sind. Ein weiterer Vorteil ist ihre Länge: Die meisten Trails am Gardasee erstrecken sich über mindestens 1000 hm, sodass man sich dort perfekt auf die neue Bikesaison einstellen kann.
Noch dazu ist um den 1. Mai das Bikefestival in Riva. Hier lohnt sich ein Besuch nicht nur wegen der legendären Partys. Dort trifft sich wirklich fast die ganze Bikeszene. Wer noch nie dort war, sollte auf jeden Fall Samstag gegen Abend am Zillertal Stand beim Schnapsbrunnen vorbeischauen! Aber am Gardasee geht es nicht hauptsächlich um Party, sondern vor allem ums Biken. Auf unserem Blog stellen wir Euch viele tolle Touren vor, unser persönliches Highlight ist dabei der Mt. Carone, er bietet eine traumhafte Aussicht gepaart mit einem mega Trail. Er ist bisher wirklich noch ein echter Geheimtipp in der Gardasee Region, daher habt ihr auch noch ausreichend Ruhe, um eure Tour so richtig zu genießen! Nachbiken lohnt sich! Aber bitte passt auf, der Trail ist schon recht anspruchsvoll und daher nur für geübte Biker zu empfehlen! Tourdaten auf einen Blick: Strecke ca. 57 km, Höhenmeter gesamt ca. 1670 hm, Trailschwierigkeit: S2 bis S3
Ein Kommentar
Pingback: Mit dem Rad richtig in den Frühling starten | born2.bike