Voriges Mal hattet ihr euch fest vorgenommen, nie wieder euren Koffer in letzter Minute zu packen. Aber wie das Leben so spielt: Morgen geht euer Flug und ihr wisst immer noch nicht so genau, was ihr diesmal mitnehmen sollt. Langsam werdet ihr kribbelig. Mit weit geöffnetem Maul gähnt euch dieses Monster von Koffer völlig unbeteiligt an. Daneben türmt sich ein Berg von Dingen, die ihr – eigentlich – unbedingt mitnehmen möchtet. Aber ihr wollt natürlich auch kein Übergewicht riskieren. Also packt ihr ein und wieder aus, räumt Sachen vom Koffer ins Handgepäck und zurück. Hier der erste unserer Tipps fürs Kofferpacken: Macht euch keinen Stress. Erinnert euch daran, dass ihr nur 3 Dinge unbedingt dabei haben müsst. Solange ihr euren Pass, die Reiseunterlagen und euer Portemonnaie mit EC- und Versicherungskarte dabei habt, ist alles in Ordnung.
To Do’s vor dem Kofferpacken
Bevor ihr anfangt zu packen, besucht mal kurz die Website eurer Fluggesellschaft. Schaut euch die Bestimmungen zu Hand- und Freigepäck an: Gerade beim Handgepäck hat fast jede Airline ihre eigenen Regeln. Wenn ihr in ein außereuropäisches Land fliegt, lohnt sich ein Abstecher auf die Internetseite vom Auswärtigen Amt. Dort findet ihr sämtliche aktuellen Einreise- und Zollbestimmungen. Lest die Zollbestimmungen zur Einreise in euer Urlaubsland aufmerksam durch: In manchen Ländern gibt es die absurdesten Vorschriften.
Top Tipps zum Kofferpacken
Ihr habt euch sicherheitshalber alles Wichtige ausgedruckt oder aufgeschrieben? Super, dann seid ihr bereit für den zweiten unserer Tipps zum Kofferpacken. Macht es euch mit einer Tasse Kaffee, Stift und Papier gemütlich. Bastelt eure ganz persönliche Packliste. Am einfachsten geht das, wenn ihr sie in Rubriken aufteilt: Kleidung, Accessoires, Körperpflege, Elektronik, Reiseapotheke, Unterlagen und Sonstiges. Schreibt erst mal alles auf, was euch so einfällt. Die wichtigsten Sachen unterstreicht ihr.
Dann streicht ihr wieder aus, was ihr garantiert auch in eurem Urlaubsland kaufen könnt. Muss die Zahnpasta wirklich Made in Germany sein? Und wie wäre es mit Seife anstelle von Duschgel? Die wiegt viel weniger. Oder ihr kauft Shampoo und Duschgel einfach im Urlaub. Falls ihr mit mehreren Personen verreist, könnt ihr vielleicht manche Körperpflege-Artikel gemeinsam benutzen. Wenn eure Packliste fertig ist, überprüft ihr Dokumente wie Pass/Personalausweis, EC-/Kreditkarte und Versicherungskarte auf ihre Gültigkeit und kopiert sie. So seid ihr auf der sicheren Seite, falls unterwegs etwas verloren geht.
Wertsachen und Dokumente gehören ins Handgepäck. Dann sind sie nicht weg, falls euer Koffer verloren gehen sollte. Bei Flügen in außereuropäische Länder ist es wichtig, dass ihr wertvolle Gegenstände beim Zoll deklariert. Ihr bekommt dann eine Bescheinigung, dass sie euch schon bei eurer Ausreise aus Deutschland gehört haben. Ansonsten kann es euch passieren, dass ein Zollbeamter bei eurer Wiedereinreise glaubt, ihr hättet sie im Ausland gekauft.
Kofferpacktipps für Sparfüchse
Wer kennt das nicht: auf dem zu Koffer sitzen, damit der Reißverschluss zu geht? Flauschige Pullis und kuschelige Sweatshirts wiegen zwar wenig, aber sie nehmen viel Platz weg. Einer der beliebtesten Tipps fürs Kofferpacken ist die Rolltechnik. Im Internet gibt es gute Videos, die euch anschaulich zeigen, wie ihr mithilfe dieser Technik die Maße der Übeltäter locker auf die Hälfte reduzieren könnt. Ebenfalls gut dafür geeignet sind Vakuumbeutel, in die ihr eure Kleidung stecken und durch eine Rolltechnik alle Luft herauspressen könnt. So spart ihr ebenfalls viel Platz. Und noch ein Tipp zum Thema Kleidung: Wenn ihr eure Outfits für die Reise so zusammenstellt, dass sie farblich untereinander harmonieren, braucht ihr weniger Kleidungsstücke.
Sagt euch der „Trick mit dem Lagenlook“ etwas? Der ist unschlagbar. Ihr zieht einfach mehrere Lagen Kleidung übereinander an – und packt auch noch alles Mögliche in die Taschen. Niemand kann euch etwa verbieten, ein Buch in der Jackentasche zu haben. Ihr wart doch gerade noch am Lesen. Die Kamera hängt um euren Hals, weil ihr Fotos von der Abreise schießen möchtet. Mit etwas Phantasie bringt ihr einen Teil eures Gepäcks problemlos an eurem Körper unter. Warum ihr bei 30º C im Schatten eine Jacke über die Schulter geworfen habt? Tja, das ist wegen dem Klimawandel: Wer weiß, wie das Wetter an eurem Urlaubsziel sein wird?
Was darf nicht ins Handgepäck?
In puncto Gepäck unterscheiden sich die verschiedenen Airlines ganz gewaltig. Manche Billigflieger transportieren nur noch das Handgepäck kostenlos – was natürlich zu Sparmaßnahmen wie dem Lagenlook-Trick verlockt. Bei den meisten Fluggesellschaften darf euer Handgepäck zwischen 8 und 10 kg wiegen. Die erlaubten Maximalmaße ändern sich je nach Airline. Manchmal dürft ihr sogar zusätzlich zum Handgepäck noch eine Handtasche und/oder eine Laptoptasche mit an Bord nehmen. Vergesst also nicht, die Website eurer Fluggesellschaft zu checken.
Gemäß geltender Gesetzgebung dürft ihr bestimmte Dinge nicht oder nur eingeschränkt im Handgepäck mitnehmen. Für Flüssigkeiten oder Gels gilt die Einschränkung auf 100 Milliliter – damit niemand bestimmte Sprengstoffe an Bord bringen kann. Andere Gegenstände, die unter Umständen als Waffe verwendet werden könnten, dürfen überhaupt nicht ins Handgepäck. Dazu gehören unter anderem:
- Jede Art von Messern
- Scheren und Nagelscheren
- Manche Rasierer
- Stricknadeln
- Feuerwerkskörper
- Pfefferspray
- Elektroschocker
- Gaskartuschen
- Spielzeugpistolen
Was hat ein Hund mit einem Surfbrett gemeinsam? Alles zu Sondergepäck im Flugzeug
Genau: Beide fallen in die Kategorie „Sondergepäck“ – also Gepäck, das vom Gewicht, dem Inhalt oder den Maßen nicht der Norm entspricht. Dazu gehören Sportausrüstungen, sehr große Koffer und auch Tiere. Wenn Länge, Breite und Höhe eures Koffers zusammengerechnet mehr als 158 cm betragen, fällt er unter Sondergepäck. Ebenso wenn er das in den Gepäckbestimmungen angegebene Maximalgewicht überschreitet.
Für Übergepäck – also Gepäck mit Übergewicht – werdet ihr kräftig zur Kasse gebeten. Also wiegt euren Koffer vorsichtshalber schon zu Hause. Wenn ihr euer Fahrrad, eine Skiausrüstung, eine Taucherausrüstung oder andere Sportausrüstungen im Flieger mitnehmen möchtet, gilt das als Sportgepäck. Im Gegensatz zu Übergepäck ist Sportgepäck nicht besonders teuer. Übrigens: Bei den meisten Airlines müsst ihr euer Sportgepäck im Voraus anmelden.
Viele Fluggesellschaften akzeptieren eure Haustiere als Mitreisende. Kleine Hunderassen und andere leichte Tiere sind dabei im Vorteil: Bei den meisten Airlines liegt die Gewichtsgrenze für eine Reise mit Transporttasche im Passagierraum bei 7-8 kg. Für größere Tiere müsst ihr einen Transportbehälter kaufen oder mieten. Große Hunde sind während des Flugs in einem speziellen Raum untergebracht, wo Temperatur und Luftdruck genau so reguliert wird wie in eurer Kabine.
So schickt ihr euren Koffer auf die Reise
Wenn ihr unsere Kofferpacktipps beherzigt, habt ihr in kürzester Zeit eure Packliste abgehakt und alles platzsparend verstaut. Das Gewicht stimmt auch? Dann steht eurer Reise ja nichts mehr im Wege. Wo habt ihr eigentlich die Kopien eurer Dokumente verstaut? Die dürfen natürlich nicht zusammen mit den Originalen untergebracht werden. Wer mag, kann seinen Koffer jetzt noch mit einem Spanngurt sichern. Am besten in einer auffälligen Farbe, dann erkennt ihr ihn besser auf dem Rollband in der Gepäckausgabe.
Manche Leute umwickeln stattdessen den Griff mit einem bunten Klebeband. Wenn wir schon beim Thema sind: Einige Reisende lassen ihren gesamten Koffer vor dem Check-in mit Plastikfolie einwickeln. Wozu das gut sein soll? Das Gepäck wird auf seinem Weg zum und vom Flieger nicht immer mit Samthandschuhen angefasst. Die Folie schützt den Koffer vor Regen, vor Kratzern und vor dem Aufplatzen. Außerdem ist es so schwieriger für Diebe, euren Koffer zu öffnen.
Was das Thema Diebstahlschutz angeht: Bei der Kölner Firma Bringmeback könnt ihr euren Koffer für kleines Geld in einer Datenbank registrieren lassen. Ihr erhaltet dann einen Kofferanhänger mit individuellem Code. Ein gefundener oder vertauschter Koffer kann so per Internet gemeldet werden – es gibt sogar einen Finderlohn dafür. Alternativ dazu werden auch GPS-Tracking-Systeme und Bluetooth-Ortungsgeräte angeboten. Deren Technik ist aber im Moment noch nicht ausreichend ausgereift.
Ihr wisst jetzt, wie ihr euren Koffer packen sollt, aber noch nicht, wohin die Reise gehen soll? Dann findet ihr auf 5vorFlug die passenden Angebote für euren Last-Minute-Trip.