- Schlemmen unterwegs
- Mücken und Moskitos
- Sommergrippe
- Sonnenstich
- Jetlag
- Reiseapotheke
- Reiseversicherungen
- Impfungen
Beim Schlemmen im Urlaub ist Vorsicht angesagt
Der kulinarische Reiz exotischer oder auch nur bislang unbekannter Landesküchen ist für viele Urlauber verführerisch und verlockend, führt aber leider auch immer wieder zu teils anhaltenden gesundheitlichen Problemen. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall nach dem Verzehr verdorbener Lebensmittel und/oder nicht vollständig gegarter Speisen haben schon so manchen Urlaub nachhaltig beeinträchtigt oder gar frühzeitig beendet. Oft sind es auch lediglich ungewohnte Gewürze und Zutaten, die Probleme bereiten oder allergische Reaktionen auslösen können. Das hat dann nichts mit mangelnder Hygiene zu tun.
Speziell viele klassische Gerichte der asiatischen, afrikanischen und südamerikanischen Küche sind mitunter so scharf gewürzt, dass mildere Kost gewöhnte Mägen heftig reagieren. Wer auch zu Hause gerne pikant isst, wird Chilis und dergleichen im Urlaub meist gut vertragen, alle anderen sollten sich bei der Schärfe etwas zurückhalten und sich langsam herantasten.
Grundsätzlich gilt auch zu beachten, dass die einschlägigen Gesetze und Vorschriften für Hygiene in der Gastronomie besonders außerhalb Europas oftmals weniger streng sind und vielerorts auch nur sporadisch kontrolliert werden. In eher teuren und gehobenen Restaurants oder Hotels droht allerdings generell weniger Gefahr.
Die beste Faustregel in fremden Ländern lautet: „Cook it, boil it, peel it or forget it.“ Kann man es nicht kochen, braten oder schälen, sollte man es vergessen.
Auch auf Leitungswasser und Eiswürfel sollte im Urlaub im Zweifelsfall verzichtet werden, da sich hier Keime und Viren verstecken können. Aber auch Eiswürfel aus sauberem Wasser können teilweise zu Magen-Darm Problemen führen. Gerade in heißen Ländern kann es sein, dass euer Körper den Kontrast zwischen heiß und kalt nicht verträgt.
Mücken und Moskitos kann man mit ein paar Tricks den Stachel ziehen
Als besonders lästig und unangenehm empfinden viele Urlauber Mücken, die je nach Region und Jahreszeit in ganzen Schwärmen auftreten. Die Blutsauger in den meisten Regionen Europas zählen noch immer mehrheitlich zu den ungefährlichen einheimischen Arten, deren Stiche außer längerem Juckreiz ansonsten keine ernsthaften gesundheitlichen Gefahren bergen – nerven tun sie dennoch.
Inzwischen warnen Ärzte und Forscher jedoch auch vor aus Asien und Afrika eingewanderten Arten, wie etwa vor der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus), die lebensgefährliche Krankheiten, wie das Chikungunya-, Dengue- und Zikafieber übertragen kann. Darüber hinaus wird diese Mückenart auch für die Übertragung von Gelbfieber und die Ausbreitung des West-Nil-Virus verantwortlich gemacht.
Bei den seit einigen Jahren punktuell in Südeuropa auftretenden Infektionen handelt es sich jedoch bisher noch um Einzelfälle. Größere Epidemien wie in Afrika und Asien kamen in Europa zum Glück noch nicht vor. Am besten informiert ihr euch vor Reiseantritt ausführlich beim Hausarzt oder auch dem Auswärtigen Amt über die am jeweiligen Urlaubsort üblichen Mückenarten.
Vor Stichen schützt grundsätzlich helle und alle Gliedmaßen bedeckende Kleidung, sowie die Verwendung von natürlichen und/oder synthetischen sog. „Repellents“. In tropischen Gefilden sind auch Moskitonetze ratsam. Gegen den Juckreiz nach Stichen helfen verschiedene Salben. Ein Hausmittel ist auch das Einreiben mit einer Zwiebel.
Tagsüber prima Klima und nachts klirrende Kälte: Vorsicht vor der Sommergrippe
Wer schon einmal im Urlaub mit Husten, Schnupfen und Fieber über längere Zeit sein Hotelzimmer hüten musste, weiß, wie ärgerlich eine derart erzwungene Auszeit neben den körperlichen Beschwerden ist. Die starken Temperaturschwankungen, die in tropischen oder auch mediterranen Gefilden im Tages- und Nachtverlauf vorkommen können, werden häufig unterschätzt.
Gerade in Wüsten (beispielsweise auch Ägypten) und Savannen kann es mit Einbruch der Dunkelheit plötzlich und schlagartig deutlich kühler werden. Da das Immunsystem durch eine eventuell längere Anreise ohnehin schon etwas geschwächt ist und starke Hitze sowie viel Sonne tagsüber den Organismus zusätzlich beanspruchen, droht weniger widerstandsfähigen Naturen dann schnell eine unangenehme und mitunter längere Erkältung. Um dem vorzubeugen, sollten Reisende bei der Auswahl ihrer Garderobe definitiv auch wärmere Kleidungsstücke berücksichtigen.
Darüber hinaus sorgt die in zahlreichen Hotelzimmern künstlich klimatisierte Luft bei vielen Urlaubern für trockene Schleimhäute, die wiederum ein Einfallstor für Erkältungsviren und andere Krankheitserreger sein können. Zur schrittweisen Eingewöhnung sollten Klimaanlagen deshalb am besten zunächst nur auf der niedrigsten Stufe betrieben werden.
Zu viel Sonne ohne Schutz kann sich langfristig rächen
Das Klischee des krebsrot verbrannten Urlaubers gehört in vielen Ländern rund um das Mittelmeer, wie in zahlreichen weiter entfernten Ferienregionen schon fast zur Folklore. Die mit der Sonne vor Ort vertrauten Einheimischen schütteln ob so viel Leichtsinn bestenfalls den Kopf oder machen sich auch gelegentlich über die Ignoranz der Besucher lustig. Mit UV-Strahlen ist grundsätzlich nicht zu spaßen. Neben schmerzendem Sonnenbrand und dem gefährlichen Sonnenstich, können zu ausgedehnte Sonnenbäder ohne ausreichenden Schutz auf lange Sicht sogar potenziell lebensgefährliche Spätfolgen, wie Hautkrebs nach sich ziehen.
Dermatologen werden deshalb zu Recht nicht müde, alljährlich zur sommerlichen Reisezeit auf die immense Wichtigkeit von persönlich passendem Sonnenschutz zu verweisen.
Besonders aufpassen müssen Menschen des sog. Typs 1 mit sehr heller und extrem empfindlicher Haut, die oft blaue Augen, Sommersprossen und blonde oder rote Haare haben. Deren Eigenschutzzeit beträgt lediglich 5 bis 10 Minuten. Um einen drohenden Sonnenbrand zu vermeiden, wird ein Lichtschutzfaktor von 30 bis 50+ bei Sonnencremes empfohlen.
Beim Typ 2 mit empfindlicher Haut, blonden Haaren und blauen, grauen oder grüne Augen beträgt die Eigenschutzzeit 10 bis 20 Minuten. Hier wird ein Lichtschutzfaktor von 15 bis 50 empfohlen.
Für den Typ 3 oder „Mischtyp“ mit normal empfindlicher Haut, grauen oder braunen Augen und dunkelblonden bis braunen Haaren ist bei einer Eigenschutzzeit von 15 bis 25 Minuten ein Lichtschutzfaktor von 15 bis 30 ausreichend.
Der Typ 4 oder „mediterrane Typ“ mit wenig empfindlicher Haut, dunklen Augen und Haaren und ebensolcher Haut verfügt über eine Eigenschutzzeit von 20 bis 50 Minuten und ist mit einem Lichtschutzfaktor von 10 bis 15 gut beraten.
Unabhängig vom jeweiligen Hauttyp ist jedoch speziell bei Kindern und Jugendlichen wie auch bei älteren Menschen auf zusätzlichen Sonnenschutz zum Beispiel in Form von Hüten, Mützen und Schirmen zu achten.
Die Sonne spendet nicht nur Wärme, sondern reguliert auch unseren Rhythmus
Der aus den englischen Worten für Düsenflugzeug (Jet) und Zeitdifferenz (lag) gebildete Begriff „Jetlag“ bezeichnet eine phasenweise Störung des normalen Schlafrhythmus nach Langstreckenflügen über mehrere Zeitzonen. Je nach körperlicher Konstitution und individueller Anfälligkeit reagieren Menschen unterschiedlich intensiv auf das Phänomen, das übrigens auch „Zeitzonenkater“ genannt wird .
Häufig und übereinstimmend beklagt werden jedoch Schlafstörungen aller Art, Stimmungsschwankungen, Schwindelgefühl und Appetitlosigkeit sowie eine generell verminderte Leistungsfähigkeit. Ein Jetlag tritt in der Regel erst ab einer Flugdauer von ca. fünf Stunden auf und wird bei Flugreisen in Richtung Osten stärker als in Richtung Westen empfunden. Dieser Unterschied ergibt sich aus dem persönlich empfundenen vorzeitigen oder verzögerten Sonnenauf- bzw. -untergang.
Allgemeine Verhaltensempfehlungen zur Vermeidung der Begleiterscheinungen zielen meist darauf ab, sich an die Zeitzone des jeweiligen Zielortes möglichst schnell anzupassen. So wird empfohlen, schon während des Fluges die Uhr auf die Zeit am Reiseziel umzustellen, nach der Ankunft am lokalen Tagesrhythmus teilzunehmen und zunächst möglichst viel Zeit im Freien zu verbringen. Auf Alkohol und Schlafmittel sollte in den ersten Urlaubstagen jedoch besser verzichtet werden.
Die richtige Reiseapotheke: möglichst gut gewappnet gegen Krankheiten aller Art
Über Inhalt und Umfang, sowie Ausstattung einer Reiseapotheke entscheiden letztlich die jeweiligen Gegebenheiten am Ferienort, der individuelle gesundheitliche Zustand und die Dauer des Aufenthaltes. Bei Urlaub in Deutschland und im angrenzenden europäischen Ausland muss man sich über die Zusammenstellung weniger Gedanken machen als bei Reisen in weit entfernte Länder, in denen manche Arzneien, Medikamente oder auch nur Pflege- und Kosmetikprodukte ggf. schwierig, teuer oder auch gar nicht erhältlich sind.
Für anfällige und chronisch kranke Urlauber empfiehlt es sich, die jeweils benötigten Hilfsmittel in ausreichender Menge mit sich zu führen. Sicherheitshalber sollte man sich im Falle seltener Krankheiten beim Hausarzt ein Attest, möglichst in Englisch und/oder in der jeweiligen Landessprache, ausstellen lassen.
Ansonsten sind generell vor allem detaillierte Informationen über die Reiseregion bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke hilfreich. Diese erhält man ebenfalls vom Hausarzt. Unabhängig vom Urlaubsziel, sollten in einer Reiseapotheke jedoch immer Mittel zum Sonnen- und Insektenschutz, für Wunden und Hautreaktionen sowie gegen Magen- und Darmbeschwerden vorhanden sein. Gleichermaßen hilfreich sind Arzneien gegen Kopf-, Zahn- und Rückenschmerzen, sowie gegen Erkältung und Grippe.
Wer sich beim Reisen absichern möchte, hat hierzu viele Optionen
Um verschiedene Risiken vor und während der Reise abzudecken, gibt es auf dem Markt unterschiedliche Arten von Reiseversicherungen, die zu bestimmten Einzelaspekten oder auch als kombinierte Versicherungspakete angeboten werden.
- Eine Reiserücktritt- oder Reisestornoversicherung erstattet anfallende Gebühren teilweise oder vollständig, wenn eine gebuchte Reise aufgrund von Krankheit, Unfall oder Tod nicht angetreten werden kann.
- Eine Reiseabbruchversicherung ersetzt entstehende Mehrkosten, wenn schwere Unfälle oder Erkrankungen des Versicherten selbst oder eines nahen Angehörigen oder dessen Tod den plötzlichen Abbruch einer Reise notwendig machen.
- Bei einer Reisekrankenversicherung werden diejenigen Arzt- und Behandlungskosten teilweise oder vollständig übernommen, die durch internationale Sozialversicherungsabkommen nicht gedeckt sind. Dies kann je nach Police auch den Heimtransport beinhalten. Bei vorhersehbarer Behandlung von chronisch Kranken im Ausland greifen diese Versicherungen jedoch meist nicht, weswegen hierfür Vereinbarungen mit der eigenen Krankenkasse getroffen werden müssen.
- Reiseunfallversicherungen leisten Erstattungen bei durch Unfälle ausgelösten Problemen, wie Invalidität, Bergungs- und Rückholkosten sowie Todesfällen.
- Mit einer Reisegepäckversicherung bekommt ihr die Kosten für verloren gegangenes oder gestohlenes Gepäck bis zu einer vorher vereinbarten Höchstgrenze ersetzt.
Mehr Infos und Angebote zu Reiseversicherungen gibt es auch auf www.5vorflug.de
Der frühe Vogel schützt sich am besten: alles Wissenswerte über Impfungen
Während bei Reisen innerhalb von Europa meist keine speziellen Impfungen mehr notwendig sind, macht ein rechtzeitiger und vollständiger Impfschutz gegen regional typische Krankheitserreger bei Fernreisen durchaus Sinn. Dabei gilt es vor allem zu beachten, dass eine Grundimmunisierung eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Für die erforderlichen Teilimpfungen müssen meist mehrere Wochen oder gar Monate kalkuliert werden.
Die von Ärzten bei Reisen nach Afrika, Asien oder Südamerika empfohlenen Impfungen bzw. Auffrischungen gegen Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung (Polio), Typhus und Tetanus sollten deshalb möglichst rechtzeitig vor dem Reiseantritt in Angriff genommen werden. Auch Impfungen gegen Hepatitis A und B , sowie gegen Tollwut und Enzephalitis (Hirnhautentzündung) benötigen einige Zeit, um wirksam zu werden. Gleiches gilt für den Impfschutz vor Cholera und Gelbfieber, der mindestens zehn Tage vor der Abreise erfolgen sollte.
Generell ist bei Fernreisen eine medizinische Beratung spätestens sechs Wochen vor dem Reiseantritt zu empfehlen. Eine solche kann beim Hausarzt oder auch bei den in vielen größeren deutschen Städten ansässigen Tropeninstituten vereinbart werden.