Südlich der Seychellen, in der Nähe von Madagaskar, liegt ein kleines tropisches Inselparadies im Indischen Ozean. Mauritius ist nicht größer als München – und mindestens genauso bekannt. Fast jeder kennt die Insel als Top-Reiseziel für die Flitterwochen. Ihr wollt doch gar nicht heiraten? Das verlangt ja auch keiner von euch. Mauritius hat sich mittlerweile vom exklusiven Flitterwochenparadies zu einem attraktiven Urlaubsziel gemausert, das auch Normalverdienern offen steht. Luxusurlaub auf Mauritius wird nach wie vor angeboten, ist aber keinesfalls obligatorisch. Hier lässt es sich aushalten, auch wenn man nicht akut verliebt ist: ewiger Sommer, strahlendweiße Palmenstrände und das glasklare türkisblaue Meer garantieren euch einen Traumurlaub der Extraklasse.
Inhaltsverzeichnis
Quick Facts: Reisetipps für Mauritius in Kurzfassung
Damit ihr euch optimal auf euren Mauritius Urlaub vorbereiten könnt, haben wir hier einige Daten und Fakten zusammengestellt. Ihr werdet euch wundern, wie einfach so eine Reise ans andere Ende der Welt sein kann.
Bestimmt möchtet ihr zuerst wissen, wann die beste Reisezeit für Mauritius ist. Eigentlich ist die schöne Insel ein Ganzjahres-Reiseziel. Wann ihr am besten euren Mauritius Urlaub plant, hängt ganz von euren Vorlieben ab. Hier ein kurzer Überblick:
- Badeurlaub: April bis Oktober
- Windsurfen/Kiten: Juni bis Oktober
- Wandern: September bis Januar
- Tauchen: April bis Oktober
- Walbeobachtung: Oktober/November
- Regenzeit: November bis Ende März
- Zyklone: etwa alle 3-5 Jahre zwischen Januar und März
Die Anreise nach Mauritius ist denkbar einfach: Per Direktflug erreicht ihr den kleinen Inselstaat in elf bis zwölf Stunden. Zur Einreise braucht ihr als Deutsche nur einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate lang gültig ist. Euer Touristenvisum erhaltet ihr beim Check-Out am Flughafen. Bargeld (Mauritische Rupie, MRS) holt ihr euch am besten gleich am Geldautomaten im Flughafen. Übrigens ist Trinkgeld auf Mauritius nicht obligatorisch – aber wenn ihr mit einer Dienstleistung zufrieden wart, wird eine kleine Anerkennung gern gesehen.
In den Schulen auf Mauritius wird schon ab den ersten Klassen Englisch unterrichtet. Ihr werdet dort also keine Verständigungsschwierigkeiten haben. Mit Französisch kommt ihr auch gut über die Runden: Kreol, die Hauptsprache auf Mauritius, ist ein bunter Cocktail aus englischen, französischen und afrikanischen Elementen. Ebenso bunt ist der Bevölkerungsmix auf der Insel. Kreolen, Inder und Chinesen leben hier einträchtig zusammen.
Gesundheitsversorgung und Schulwesen sind kostenlos, der Lebensstandard ist relativ hoch und die Bevölkerung ist zufrieden. Deshalb gibt es auf Mauritius auch kaum Kriminalität. Hinter den Korallenriffen schwimmen weder Haie noch giftige Quallen durch die Gegend und die Tiere an Land sind ebenfalls alle harmlos. Das gilt genauso für die bizarren Fledertiere: Sie tun euch garantiert nichts. Impfungen braucht ihr auch keine besonderen – auf Mauritius gibt es keine gefährlichen Krankheiten. Das kleine Inselparadies ist eines der sichersten Reiseländer der Welt.
Badeurlaub in Mauritius – ein Traumstrand neben dem anderen
Schon beim Landeanflug wird euch klar, warum Mauritius „die Perle des Indischen Ozeans“ genannt wird. Vor euch liegt ein grünes Paradies, gesäumt von strahlendweißen Stränden in einem Meer von Smaragdgrün, Türkis und tiefem Königsblau. Zwischen all dem tropischen Grün recken sich hier und da bizarre Felsformationen in den Himmel. Dann kommt das Wahrzeichen von Mauritius in Sicht: der Tafelberg Le Morne Brabant. Er verleiht der harmonischen Komposition aus Farben und Formen genau den richtigen kantigen Kontrast, um spannend zu wirken.
Das Ganze sieht aus, als hätte hier ein Künstler seiner Vision vom Paradies Gestalt verliehen. Und genau da macht ihr Urlaub. Ihr braucht euch jetzt nur noch zu entscheiden, wo ihr eure Zehen in den weichen weißen Korallensand vergraben wollt. Apropos Zehen: Im Wasser sind übrigens Badeschuhe angesagt, damit ihr euch nicht an Korallensplittern verletzt oder auf Steinfische tretet. Die Biester liegen oft ruhig am Boden und sehen fast genauso aus wie ein Stein. Damit sie nicht gefressen werden, setzen sie giftige Stacheln an ihren Rückenflossen gegen ihre Feinde ein – und natürlich fallt ihr in diese Kategorie, wenn ihr einfach auf sie drauftretet.
Kaum seid ihr im Wasser, schwimmen schon die bunten Korallenfische um euch herum: Hier ist das marine Ökosystem noch größtenteils intakt. In flachen Lagunen planschen Kinder, Taucher erkunden den Blue-Bay-Marine-Park und alle anderen genießen das entspannte Ambiente dieser einmaligen Insel. Sonnenanbeter und Partyurlauber relaxen in Pereybere, Grande Baie oder Flic en Flac bei einem kühlen Drink am Strand. Romantiker – ob verliebt oder nicht – träumen vor der wildromantischen Kulisse von Trou aux Biches oder Blue Bay. Auch Taucher zieht es an diese beiden Strände: dort gibt es viele Tauchbasen.
Mauritius Reisetipps für Wassersportler
Urlaub zwischen Strand, Beach Bar und Hotel ist nicht euer Ding? Wenn ihr euch mit Wind und Wellen messen möchtet oder die Tiefen des Indischen Ozeans erkunden wollt, seid ihr auf Mauritius goldrichtig. Schwimmt mit frei lebenden Delfinen, paddelt durch Mangrovenhaine und seid euer eigener Kapitän auf einem Katamaran. Besucht im Herbst die Walmütter in ihrer Kinderstube oder probiert eine Runde Hochseefischen aus. Mauritius ist ein Paradies für Wassersportler.
Hier noch mehr Info zum Thema Wassersport auf Mauritius:
1. Surfen auf Mauritius
Zwischen Mai und Oktober ist auf der Insel Hochsaison für Wellenreiter. Wenn ihr auf Mauritius Surfen lernen wollt, eignet sich am besten Tamarin Bay mit seinen mäßig hohen Wellen in Strandnähe. Weiter draußen gibt es richtig hohe, rechtsdrehende Wellen für erfahrene Surfer. Le Morne im Südwesten von Mauritius ist bekannt für seine One-Eye-Wave. Unerfahrene Wellenreiter nimmt sie in den Schleudergang, für Profis ist sie ein Traum.
2. Kiten und Windsurfen auf Mauritius
Auf den riesigen spiegelglatten Lagunen um Mauritius lässt es sich optimal Windsurfen und Kiten. Zwischen Juni und September herrschen die besten Bedingungen zum Kiten und viele Kite-Profis kommen auf die malerische Insel zu Foto- und Video-Shootings. Der beliebteste Hotspot für Windsurfer auf Mauritius ist Le Morne. Bel Ombre und Pointe d´Esny sind in Kiter-Kreisen ebenso bekannt.
3. Kajaktouren auf Mauritius
Bei geführten Kajaktouren gleitet ihr fast lautlos durch die marinen Ökosysteme. Umweltfreundlich entdeckt ihr szenische Landschaften, die ihr anders nie zu Gesicht bekommen hättet. Ihr trefft auf scheue Tierarten und habt einen tollen Blick auf Mauritius von der Seeseite aus. Eine besonders spannende Kajaktour führt durch die schattigen Mangrovenwälder vor der Ile d’Ambre.
4. Segeln auf Mauritius
Lust auf einen Segeltörn? Neben Trou aux Biches liegt ein drei Kilometer langer Sandstrand – Mont Choisy. Dort kreuzen regelmäßig Katamarane in der Bucht. Das Beste daran: Ihr könnt euch so ein Segelboot samt Skipper mieten. Geübte Segler nehmen die Pinne gleich selbst in die Hand. Normalverbraucher lassen sich entweder spazieren fahren oder der Skipper zeigt ihnen, wie so ein Katamaran gesteuert wird.
5. Hochseefischen auf Mauritius
Hinter den schützenden Riffen vor Mauritius tummeln sich zahlreiche Großfisch-Arten. Von Black River oder Grand Baie aus legen regelmäßig Boote zum Hochseefischen ab. Auch wenn ihr keine erfahrenen Angler seid: Die Chancen sind gut, dass ihr einen dicken Fisch an die Angel bekommt. Die Crew an Bord eures Bootes zeigt euch alles, was ihr dazu tun müsst.
6. Schnorcheln auf Mauritius
In Blue Bay und in Le Morne im Süden von Mauritius liegen die besten Schnorchelspots der Insel. Das Meerwasser ist kristallklar und ihr könnt viele Meter weit in die Tiefe schauen. In Trou aux Biches ist die Sichtweite etwas geringer, aber farbenprächtige Korallen und zahllose bunte Korallenfische gibt es dort ebenso. An sich lohnt es sich überall zu schnorcheln, wo es Korallenriffe gibt.
7. Tauchen auf Mauritius
Mauritius ist ein Paradies für umweltbewusste Taucher. Wo sonst findet ihr noch ökologisch intakte Korallengärten? Hier habt ihr die Gelegenheit, die ursprüngliche Artenvielfalt des Indischen Ozeans zu erleben. Hinter den Lagunen mit ihren farbenfrohen Bewohnern trefft ihr auf Barrakudas, kleine Riffhaie, Hammerhaie, Thunfische, Adlerrochen, Delfine und Schildkröten.
Im Spätherbst begegnet euch mit etwas Glück vielleicht eine Walmutter mit ihrem Kalb. Die Tauchspots auf Mauritius sind nur maximal 20 Minuten vom Ufer entfernt. Ihr erkundet dort Unterwasserhöhlen, Steilwände, uralte Wracks und Gorgonienfelder. Fast alle Top-Tauchreviere auf Mauritius liegen im Norden oder an der windgeschützten Westküste der Insel. Überall zwischen Blue Baye und Le Morne findet ihr Tauchstationen mit einem breitgefächerten Angebot an Kursen und Tauchausflügen.
Top 10 Sehenswürdigkeiten auf Mauritius
Unsere Reisetipps für Mauritius wären nicht komplett, wenn die besten Sehenswürdigkeiten auf Mauritius fehlen würden. Vielleicht habt ihr schon von der einen oder anderen gehört?
1. Port Louis: Hochhäuser, Tempel und Regenschirme
Kunterbunt, quirlig und laut – das trifft wohl das Ambiente von Port Louis am besten. In der Hauptstadt von Mauritius trefft ihr auf einen multikulturellen Mikrokosmos ohnegleichen. Chinesen, Kreolen und Inder wuseln durcheinander und allen steht die gute Laune ins Gesicht geschrieben. Schlendert über den belebten Central Market oder besichtigt die zahllosen Kirchen, Pagoden und Moscheen, die einträchtig nebeneinander stehen.
Macht einen Abstecher zum Fort Adelaide oder zum Botanischen Garten von Pamplemousse und bewundert dort die gigantischen Blätter der Amazonas-Riesenseerose. Bummelt die Flaniermeile Le Caudan Waterfront mit ihren schwebenden Regenschirmen entlang oder probiert die leckeren kreolischen Köstlichkeiten an den Straßenständen. Ein Trip nach Port Louis lohnt sich in jedem Fall.
2. Maison Eureka: Museum für Nationalgeschichte
Wenn ihr mehr über die Geschichte von Mauritius erfahren möchtet, macht ihr einfach einen Abstecher von Port Louis zum Maison Eureka. 10 km von der Inselhauptstadt liegt das altehrwürdige Haus im Kolonialstil auf der zentralen Hochebene. Einst war das Haus im Schatten mächtiger Königspalmen der Wohnsitz reicher Zuckerbarone, heute bietet es euch Geschichte zum Anfassen – es wurde seit 1830 nicht mehr umgebaut.
3. Maheswarnath Shiv Mandir Tempel: ältester Hindu-Tempel auf Mauritius
Nur zwei Kilometer von Trou aux Biches entfernt liegt das Städtchen Triolet. Direkt am Ortseingang von Triolet seht ihr eine prächtige Tempelanlage, die 1891 zu Ehren des hinduistischen Gottes Shiva erbaut wurde. Meistens trefft ihr am Haupteingang auf einen Tempelwächter, der euch gern durch den Maheswarnath Shiv Mandir Tempel führt. Gebt ihm am Ende der Führung eine kleine Spende – das ist hier Standard.
4. Chamarel-Wasserfälle und die siebenfarbige Erde
Die Gegend um das 700-Einwohner-Dörfchen Chamarel im Südwesten von Mauritius birgt gleich zwei fantastische Naturspektakel. Dort liegen zum einen die etwa 100 Meter hohen Zwillingswasserfälle von Chamarel, eingebettet in eine grüne Dschungel-Landschaft . Zum anderen trefft ihr hier auf ein Phänomen, das weltweit einzigartig ist: die siebenfarbige Erde. Ihr müsst diese natürlichen Farbkompositionen mit eigenen Augen gesehen haben – sie sind einfach unglaublich.
5. Tamarin Falls: ein Tipp für Kletter-Fans
Nicht weit vom Surf-Hotspot Tamarin Bay liegt ein gewaltiger Wasserfall, der sich über sieben Stufen in die Tiefe ergießt. Wenn ihr Spaß am Bergwandern habt, könnt ihr diese Stufen bei einer geführten Wanderung erkunden. Dazu braucht ihr aber unbedingt feste Schuhe und eine halbwegs gute Kondition. Erfahrene Bergsteiger schaffen diese Tour übrigens auch auf eigene Faust.
6. Le Morne Brabant und der Unterwasser-Wasserfall
Das geologische Wahrzeichen von Mauritius liegt im Süden der Insel bei der Ortschaft Le Morne. Vom Gipfel des 556 m hohen Tafelbergs könnt ihr ein weiteres einzigartiges Naturphänomen erkennen: den sogenannten „Unterwasser-Wasserfall“. Starke Unterwasserströmungen des Indischen Ozeans bewirken dort eine optische Täuschung. Es sieht so aus, als würden Wassermassen mitten im Meer in die Tiefe stürzen. Den Gipfel besteigt ihr am besten mit einem Guide – die Wege sind rau und uneben.
7. Wanderung zum Vulkankrater Trou aux Cerfs
Mitten in der kleinen Stadt Curepipe im Zentrum von Mauritius liegt ein erloschener Vulkan mit ganzen 300 Metern Durchmesser. Auch wenn ihr bis fast an den Kraterrand mit dem Auto fahren könnt, ist der Fußweg durch die idyllische Waldlandschaft ein echtes Erlebnis für Wanderfreunde. Steigt auf den 650 m hohen Vulkan und genießt die Aussicht über die umliegenden Ortschaften bis zur Westküste.
8. Ganga Talao: der heilige Kratersee
Im bergigen Südwesten von Mauritius liegt die Region Savanne mit einem absoluten Must-See: Ganga Talao, dem wichtigsten hinduistischen Pilgerort auf der Insel. Hier genießt ihr Ruhe und Abgeschiedenheit – mit etwas Glück bekommt ihr sogar einige Affen zu Gesicht. Die bunten hinduistischen Tempel und Götterstatuen um den See geben gute Motive für spannende Urlaubsfotos ab.
9. Black River Gorges Nationalpark: ein Wanderparadies
Etwa 60 km Wanderwege ziehen sich durch den einzigen Nationalpark von Mauritius in der Nähe von Black River und Le Pétrin. Das Waldgebiet und die Schlucht beherbergen zahllose endemische Bäume und Pflanzenarten. Außerdem ist es die Heimat vieler harmloser Fledertiere und Vögel. Vom Black River Gorges Viewpoint aus habt ihr einen tollen Ausblick über die Landschaft bis hin zum Meer.
10. Bootstouren zur Ile aux Cerfs und nach Gabriel Island
Im Osten von Mauritius vor Trou d’Eau Douce liegt eine kleine unbewohnte Insel. Rund um die Ile aux Cerfs reiht sich ein paradiesischer Strand an den anderen. Wenn ihr die belebte Gegend um die Anlegestelle hinter euch lasst, könnt ihr die Strände entlangwandern und vielleicht sogar ein kleines privates Paradies entdecken. Ihr habt die Wahl zwischen Tages- und Halbtagesausflügen. Wer Spaß am Segeln hat, kann außerdem die Strände von Gabriel Island per Katamaran erkunden.
Mauritius für Feinschmecker
Auf Mauritius riskieren die Schlemmer unter euch, ein paar Pfunde zuzulegen. Es gibt einfach so viele unterschiedliche Spezialitäten zu kosten, dass kaum jemand widerstehen kann. In der kreolischen Küche findet ihr afrikanische, karibische und französische Elemente. Sie ist herzhaft und würzig. Daneben werden auch fernöstliche Spezialitäten wie Biryani, gebratene Nudeln oder gebratener Reis angeboten. In den indischen Restaurants bekommt ihr Samosa und Currys in sämtlichen Variationen. Ihr könnt auf Mauritius am selben Abend eine kulinarische Reise durch mehrere Kontinente machen. Hier einige besonders interessante Restaurants auf Mauritius:
- Le Capitaine Restaurant Mauritius: Eine der besten Adressen für Gerichte aus fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten. Rustikales Ambiente, kreolische Gastfreundschaft und eine Top-Lage direkt an der Blauen Lagune.
- Canne ã Sucre: Das Restaurant ist ein Insidertipp. Hier gibt es kreolische Spezialitäten in familiärem Ambiente. Die Besitzerin öffnet das Restaurant ausschließlich nach einer Reservierung. Dann gibt es Essen wie bei Muttern auf Kreolisch.
- Beach Rouge: Eines der besten Restaurants der Region: mediterrane Karte, reservierungspflichtig, romantisches Ambiente am Meer. Gute Cocktails, nachts legt ein DJ auf.
- LE BASK: Erstklassige französische Küche aus dem Baskenland: typisch französische Menüs, gemütliches Interieur, gastfreundliche Besitzer. Reservierung empfohlen, es wird oft sehr voll.