Kokospalmen und strahlendweiße Sandstrände sind ja ganz schön – aber wollt ihr bei eurem nächsten Urlaub nicht noch mehr erleben? Auf den Malediven erwarten euch zwar paradiesische Strände und warmes türkisfarbenes Meerwasser aber auch einige der schönsten Tauchreviere der Welt. Denkt doch mal über einen Tauchurlaub auf den Malediven nach.
Ihr könnt nicht tauchen? Keine Ausrede: In drei bis vier Tagen macht ihr auf den Malediven einen international anerkannten Tauchschein und anschließend dürft ihr auf alle Tauchexkursionen in Tiefen bis zu 18 Metern mitkommen. Ihr könnt sicher sein, dass sich das Tauchen auf den Malediven lohnt:
Gigantische Mantas schweben über euren Köpfen, zwischen den grünen Tentakeln von Seeanemonen blicken orangefarbene Clownfische hervor, ihr gleitet über Gorgonenfelder mit filigranen Fächern und genießt eine unglaubliche Farbenpracht unter Wasser.
Wenn ihr nur ein Mal in eurem Leben auf Tauchurlaub geht, dann tut das auf den Malediven. In unserem Beitrag erfahrt ihr, was das Tauchen auf den Malediven so einzigartig macht. Außerdem verraten wir euch alles Wichtige zur Organisation eures Tauchurlaubs, zur besten Reisezeit und zu Tauchkursen auf den Malediven.
Inhaltsverzeichnis:
Wissenswertes zu eurem Tauchurlaub auf den Malediven
Die Malediven sind ein paradiesischer Inselstaat mit mehr als 1.000 kleinen Inseln und Atollen im Indischen Ozean. Nur 300 davon sind bewohnt und noch viel weniger sind für den Tourismus erschlossen. Eines der ersten Atolle, die für Urlauber zugänglich gemacht wurden, war das Nord-Malé-Atoll mit seiner artenreichen Unterwasserwelt.
1970 entstanden hier einige exklusive Resorts. Die ersten internationalen Tauchstationen ließen nicht lange auf sich warten. Versunkenen Berge und Inseln innerhalb der Atolle wurden schnell zu Geheimtipps unter Tauchern. Unterwasser-Höhlen und Kanäle voller Großfisch wie Adlerrochen, Walhai, Hammerhai, Gitarrenhai und Mantas lockten schon bald Unterwassersportler aus der ganzen Welt auf die Malediven.
Zum Glück tragen die Mentalität der Inselbewohner und das tropische Klima nicht gerade dazu bei, Projekte in einem rasanten Tempo zu realisieren. Nur ein Bruchteil der Tauchgründe auf den Malediven war bereits erschlossen, als klar wurde, dass die globale Gemeinschaft mehr für den Arten- und Umweltschutz tun musste. So kam es, dass der Tauchtourismus auf den Malediven wesentlich weniger Schäden angerichtet hat als in anderen Regionen der Welt.
Die Tauchstationen auf den Malediven gehören oft zu großen Unternehmensketten mit „Ablegern“ in vielen Nationen. Sie übernehmen internationale Standards in puncto Artenschutz, Umweltschutz sowie der Ausbildung ihrer Tauchschüler und achten auf umweltschonendes Verhalten während der Tauchexkursionen. So kommt es, dass ihr beim Tauchen auf den Malediven noch eine weitgehend intakte Unterwasserwelt vorfindet.
Frage 1: Tauchurlaub auf den Malediven: Was muss in den Koffer?
Wie fast überall auf der Welt dürft ihr auf den Malediven nur unter ganz besonderen Umständen auf eigene Faust zu Tauchexkursionen losziehen. Natürlich gilt die Regelung nicht fürs Schnorcheln – es geht um das sogenannte „Gerätetauchen“. Schnorcheln dürft ihr überall: an Korallenriffen, in den Atollen und über den verschiedenen Schiffswracks.
Bei ganzjährigen Wassertemperaturen von 24 bis 30˚ C kommen viele Urlauber beim Tauchen auf den Malediven auch ohne Schutzanzug aus. Für längere Exkursionen oder für Tauchgänge in kälteren Strömungen leiht ihr euch einfach einen Anzug in eurer Tauchstation. Es macht generell mehr Sinn, die komplette Ausrüstung vor Ort auszuleihen. Die größeren Tauchzentren verfügen über erstklassiges Equipment.
Frage 2: Was ist die beste Reisezeit für einen Tauchurlaub auf den Malediven?
Auf den Inseln und Atollen der Malediven gibt es keine Jahreszeiten wie wir sie kennen. Mit Temperaturen von 24 bis 33˚ C ist das Wetter das ganze Jahr über tropisch warm und sonnig. Allerdings müsst ihr in den Monaten zwischen Mai und Oktober mit häufigen Regenfällen rechnen – dann weht der Südwest-Monsun. Im Oktober wechselt der Wind seine Richtung, bläst bis April aus dem Nordosten und bringt trockenes Wetter mit ruhiger See.
Oktober bis April ist die beste Tauchsaison auf den Malediven. Die Hochsaison für Taucher fällt mit der touristischen Hauptsaison zwischen Januar und April zusammen. In dieser Zeit müsst ihr allerdings damit rechnen, dass an den besten Tauchspots einiges los ist. Wenn ihr es lieber ruhiger mögt und euer Budget schonen möchtet, besucht ihr das Tauchparadies im Indischen Ozean in der Nebensaison.
Tauchen lernen auf den Malediven
Auf so ziemlich jeder größeren Malediven-Insel gibt es eine Tauchstation oder ein Hotel, dem eine Tauchstation angeschlossen ist. Die meisten Tauchzentren bieten zumindest grundlegende Tauchkurse an. Viele davon sind PADI-Ausbildungsstätten: Das bedeutet, dass sie nach den Richtlinien des weltweit größten Dachverbands für Tauchschulen operieren. Deshalb werden die dort erworbenen Zertifikate – die Tauchbrevets – überall auf der Welt anerkannt.
Wenn ihr an Tauchausflügen teilnehmen möchtet, müsst ihr mindestens das Zertifikat „PADI Open Water Diver“ oder ein gleichwertiges internationales Tauchbrevet vorlegen. Das gibt den Veranstaltern die Garantie, dass ihr mit der Ausrüstung umgehen könnt und alles Wichtige zum Thema „Tauchen“ und „Sicherheit bei Tauchausflügen“ gelernt habt. Wenn ihr noch nicht genau wisst, ob Tauchen wirklich euer Ding ist, könnt ihr vor eurem Tauchkurs an sogenannten „Schnuppertauchgängen“ teilnehmen.
Unser Tipp: Macht euren Schnuppertauchgang schon in Deutschland und entscheidet euch vor eurem Urlaub, ob ihr auf den Malediven tauchen lernen wollt. Zum einen sind die Tauchkurse auf den Malediven meistens wesentlich günstiger, wenn ihr sie schon vorab online bucht.
Zum anderen spart ihr so Zeit, die ihr ansonsten im Urlaub ins Lernen investieren müsstet. Den theoretischen Teil könnt ihr nämlich dank internationaler Standards problemlos zu Hause online absolvieren.
Einsteiger Tauchkurse auf den Malediven: Inhalte, Ablauf, Kosten
Mit dem Kurs PADI Open Water Diver werdet ihr zum Freiwassertaucher ausgebildet. Teilnehmer müssen mindestens zehn Jahre alt sein und schwimmen können. Um zu dem Kurs zugelassen zu werden, benötigt ihr eine Bescheinigung vom Arzt, dass ihr „medizinisch tauchfähig“ seid. Wo ihr die erhaltet, erfahrt ihr bei eurem Hausarzt.
Zu Anfang werdet ihr mit theoretischen Kenntnissen zu den Themen „Benennung und Bedienung der Ausrüstung, Tauchkonzepte und Sicherheit beim Tauchen“ ausgestattet. Im Optimalfall erledigt ihr das schon von zu Hause aus. Für den Rest des Tauchkurses inklusive praktischer Prüfung solltet ihr mit acht bis fünfzehn Stunden Unterricht an drei bis vier Tage rechnen.
Prüfungsangst? Keine Panik: Eure Tauchlehrer möchten ja Geld verdienen. Zum Beispiel dadurch, dass ihr nach dem Kurs mit auf die Tauchexkursionen kommt. Also werden sie euch so gut vorbereiten, dass ihr garantiert nicht „durchfallt“. Eure praktische Tauchausbildung findet zu Anfang in einem Pool oder einer abgegrenzten flachen Bucht statt.
Wenn ihr sicher mit der Ausrüstung umgehen könnt, macht ihr noch zwei bis drei Tauchgänge an lokalen Tauchspots. Der letzte Tauchgang – an einem besonders schönen Platz – ist gleichzeitig auch die Prüfung. Oft genug wird anschließend noch gefeiert. Immerhin seid ihr dann zertifizierte Freiwassertaucher mit einem weltweit gültigen Tauchbrevet.
Die Kosten für PADI Open Water Diver Tauchkurse auf den Malediven sind vergleichbar mit denen in Deutschland – oft sogar um einiges günstiger. Vor allem auch deshalb, weil Einsteiger Tauchkurse auf den Malediven üblicherweise „All inclusive“ sind.
Es fallen also keine zusätzlichen Gebühren für den Verleih der Ausrüstung oder für Kursmaterial an. Auch die Prüfungsgebühren sind normalerweise in den Kursgebühren enthalten. Genaueres erfahrt ihr auf den Websites der einzelnen Tauchschulen.
Die besten Regionen zum Tauchen auf den Malediven
Überall auf den Malediven gibt es spannende Tauchspots. Welches Atoll ihr für euren Tauchurlaub auswählt, kommt hauptsächlich auf eure Vorkenntnisse und Ansprüche an. Wir stellen euch hier die 5 besten Tauchregionen auf den Malediven vor:
1. Nord-Malé-Atoll: Allrounder in günstiger Lage
Unter Tauchern ist es längst kein Geheimnis mehr, dass am Nord-Malé-Atoll die buntesten Riffe der Malediven liegen. Noch dazu ist das Atoll für seinen ungeheuren Artenreichtum bekannt. Ihr trefft hier auf bunte Lippfische, Napoleonfische, Muränen, Anglerfische, ganze Schwärme von Thunfisch und Barrakudas sowie auf Delfine und Karettschildkröten.
Auch Großfisch wie Adler- und Mantarochen, Hammerhaie, Walhaie und kleine Riffhaie sind hier zuhause. Am Manta Point im Südosten des Atolls könnt ihr die friedfertigen Riesen oft sogar beim Schnorcheln beobachten. Fortgeschrittene Taucher reizt wahrscheinlich das komplett bewachsene Maldives Victory Wrack. Am Nord-Malé-Atoll erwarten euch lohnende Tauchspots für jeden Level.
- Für wen? Anfänger und erfahrene Taucher
- Schnorcheln: top
- Temperaturen: Wasser 26-29˚C, Luft 30-32˚C
- Attraktionen: Mantarochen, Walhaie, Adlerrochen, Karettschildkröten
2. Süd-Malé-Atoll: spannende Drifts für Abenteurer
Wer ihn noch nicht hat, sollte ihn sich hier besorgen – den Tauchschein zum Strömungstauchen. Die großen Meeresbewohner lieben starke Strömungen. Zückt eure Kamera im Schutz der Überhänge und Höhlen und beobachtet die Riesen ausgiebig: so nah kommt ihr ihnen selten noch einmal. Teilt mit ihnen den Adrenalin-Kick und lasst euch von dem Drift tragen.
Einer der besten Tauchspots von Süd-Malé ist Cocoa Thila am östlichen Ende des Atolls. Thilas sind versunkene Inseln, deren Berggipfel oft nur wenige Meter unter der Wasseroberfläche liegen. Sie sind für die Artenvielfalt ihrer Fauna und Flora berühmt. Weiße Haie, Einhornfische und Soldatenfische trefft ihr an den Vadhoo-Höhlen im Norden des Atolls. Wer Spaß am Strömungstauchen hat, ist hier goldrichtig.
- Für wen? Erfahrene Taucher
- Schnorcheln: in Strandnähe
- Temperaturen: Wasser 26-29˚C, Luft 30-32˚C
- Attraktionen: in der Strömung Walhaie und Barracudas, versunkene Inseln
3. Raa-Atoll: Unterwasserinseln für alle
Im geschützten Inneren des Raa-Atolls im Norden der Malediven liegen zahlreiche versunkene Inseln – die sogenannten „Thilas“. Zwischen den Felsüberhängen, Steilwänden und Höhlen haben sich unzählige bunte Meerestiere und Pflanzen angesiedelt. Durch das ruhige Wasser im Atoll gibt es viele Tauchspots, die auch zum Schnorcheln oder für Anfänger geeignet sind.
Der Gipfel der versunkenen Insel am Tauchspot Fenfushi Thila liegt beispielsweise in nur drei Metern Tiefe. Beim Abtauchen entdeckt ihr Anemonen-Korallen und gestreifte Fächerfische, weiter unten tauchen auch Schildkröten, Zackenbarsche, Thunfische und Napoleonfische auf.
Am Tauchspot „The Wall“ taucht ihr mit Adlerrochen und Karetta-Meeresschildkröten. Der spannendste Tauchplatz ist wohl „Das Labyrinth“: In seinen Schluchten wartet der Fledermausfisch und will mit euch Kontakt aufnehmen.
- Für wen? Anfänger und erfahrene Taucher
- Schnorcheln: super
- Temperaturen: Wasser 24-29˚C, Luft durchschnittlich 29˚C
- Attraktionen: Unterwasserinseln, Schluchten, Tunnel, viele Fische
4. Baa-Atoll: UNESCO-Weltbiosphärenreservat
Nur 13 der 75 Inseln des Baa-Atolls sind bewohnt. Seit 2011 steht ein Großteil der Unterwasserwelt des Atolls unter Naturschutz – und darf auch nur eingeschränkt betaucht werden. Wenn ihr das Glück habt, hier ein Hotel mit angeschlossener Tauchstation zu ergattern, erwarten euch einzigartige Unterwasserszenarien: Mondfische, Peitschenkorallen, Mitternachtsschnapper, blaue, grüne, dunkelrote und gelbe Schwämme, Porzellankrabben, Adlerrochen und fluoreszierendes Korallengestein.
An verschiedenen Walhai-Spots tummeln sich die Riesen so regelmäßig, dass sogar Schnorchler sie zu Gesicht bekommen. Im Horubadhoo Thila trefft ihr in einer Tiefe von 12 bis 16 Metern auf Blackjacks und seltsam transparente Fischschwärme, durch die ihr regelrecht hindurchsehen könnt.
In den Schluchten des Tauchspots Nelivaru Haa erwarten euch Fledermausfische, Stachelrochen und Zackenbarsche. Und während der Manta-Saison wird das gesamte Nelivaru-Riff zur Putzerstation für die eleganten Giganten.
- Für wen? Erfahrene Taucher – aber auch Anfänger
- Schnorcheln: sogar mit Walhaien
- Temperaturen: Wasser 24˚ C und mehr, Luft durchschnittlich 29˚ C
- Attraktionen: Mantarochen, Walhaie, Adlerrochen, Karettschildkröten
5. Haa Alif Atoll: genau das Richtige für Einsteiger
Mit seinen breiten und flachen Kanälen ist das Haa Alif Atoll das optimale Tauchrevier für Anfänger. Die Strömungen sind dort viel weniger stark als an den übrigen Atollen und das Wasser ist viel ruhiger. Es gibt zwar etwas weniger Großfisch als anderswo, aber Mantas kommen trotzdem gern hierher. Am Ihavandhoo-Kanal in der Mitte des Atolls liegt ein Thila in nur fünf Metern Tiefe.
Seine Spitze ist eine Putzerstation für Mantas: Die riesigen Rochen schweben dort fast reglos im Wasser und lassen sich von Lippfischen und Putzerfischen säubern.
In nur 14 Metern Tiefe erwartet euch das wunderschön bewachsene Filadhoo-Wrack mit ganzen Schwärmen von Schnappern und Fusiliers und am Tauchspot „Aquarium“ seht ihr neben vielen bunten Korallenfischen auch Albino-Muränen, Zackenbarsche, Stachelrochen und Bluestripe-Schnapper. Hier kommen sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene auf ihre Kosten.
- Für wen? Top für Anfänger – aber auch für erfahrene Taucher
- Schnorcheln: optimal
- Temperaturen: Wasser mindestens 24˚C, Luft durchschnittlich 29˚C
- Attraktionen: flache Thilas, Wrack, Manta-Putzerstationen, Albino-Muränen