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Oman – Perlentauchen und Wadi-Safaris am Jebel Khadar in Sur

Oman – Perlentauchen und Wadi-Safaris am Jebel Khadar in Sur

Mit seiner attraktiven Corniche, drei Forts, ausgezeichneten Stränden und der seit Jahrhunderten bestehenden Tradition der Errichtung von Dhaus ist Sur ein interessantes Urlaubsziel im Oman. Zudem ist die alte Hafenstadt östlich von Maskat ein Geheimtipp unter Sporttauchern, denn die tatsächlich unberührten Riffe sind ein lebhaftes Unterwasserparadies. Da es unser Autor gerne etwas abenteuerlich mag, war für ihn Sur im Oman der ideale Urlaubsort. Was man dort unternehmen kann und vor allem was er selbst dort erlebt hat, erfahrt ihr in seinem Reisebericht.

Die Lage von Sur im Oman

Der Ort ist ein idealer Ausgangspunkt für Touren zum Wadi Tiwi oder Wadi Shab sowie zum Schildkrötenreservat in Ras al-Jinz. Die Wüstenlager der Sharqiya Sands sind gut erreichbar, und wer körperlich fit ist, kann mit dem Motorrad oder auf einem Pferd die Schluchten im Jebel Khadar erkunden. Diese Gebirgsregion wird auch Jabal Khadar geschrieben und beherbergt neben mehreren Gipfeln über 2.000m auch den Al-Saleel-Nationalpark.

Dieser ist ein Wildreservat in der Sharqiyah-Region von Oman, in dem auch der Arabische Thar lebt, der lange von Wissenschaftlern für ein Fabelwesen gehalten wurde. Wie ein Hauptgewinn ist die Sichtung eines Arabischen Leoparden, denn diese überaus seltene Großkatze versteht es, sich in den unwegsamen Bergtälern überaus unauffällig zu bewegen.


 

Das antike und das moderne Sur

Seit über 1.500 Jahren werden in Sur Dhaus auf Kiel gelegt. Diese etwas plump wirkenden, aber äußerst wendigen und erstaunlich flotten Segelschiffe sind bis in die Gegenwart insbesondere im Persischen Golf ein gefragtes Transportmittel. In den Vereinigten Arabischen Emiraten dienen sie überwiegend als Ausflugsboote, in anderen Golfstaaten werden sie aber noch immer im Handel eingesetzt.

Sur war eine Hochburg in Sachen Dhaus, denn früher wurden über die Hafenstadt Millionen von Sklaven nach Afrika verschifft. Inzwischen bestehen nur noch wenige Werften, die diese traditionsreichen Schiffe herstellen, die mit detaillierten Schnitzereien und Ornamenten verziert sind. Wie diese Schiffe konstruiert sind, könnt ihr im kleinen, aber interessanten Bootsmuseum am Hafen sehen.

Übrigens: Die Omanis nennen die Dhaus schlicht Safenena für Schiff oder im Plural Suh-fin. Der Begriff Dhau ist nicht geläufig und löst in der Regel nur fragende Blicke aus.

Dhau vor der Küste von Sur im Oman

Aus der wechselvollen Geschichte von Sur, während der die Portugiesen, die Briten, die Perser und etliche arabische Stämme herrschten, sind einige historisch bedeutsame Stätten vorhanden. Nur gelegentlich sind die Forts Bilad sowie Al Ayja geöffnet und können besichtigt werden.

Das Fort Sinaysla ist außer am Freitag, dem heiligen muslimischen Wochentag, immer zugänglich. Allerdings kann es passieren, dass der Torwärter, der Natour, nicht anwesend ist. Das Problem lässt sich aber einfach lösen, denn in der Polizeiwache nebenan wird euch hilfsbereit das kleine Eintrittsgeld abgenommen und der Schlüssel ausgehändigt. In der Wehranlage sind die schlichte Moschee der Soldaten und die beiden Türme interessant. Von hier aus habt ihr einen tollen Ausblick auf Sur und weit hinaus aufs Meer. Eine weitere Aussichtsplattform ist der Leuchtturm Al Ayjah, der nahe der Hängebrücke über die Hafenzufahrt kaum zu übersehen ist.

Dort beginnt auch die inzwischen modern und ansprechend gestaltete Promenade, die auf direktem Weg zum Souk führt. Wenn ihr essen wollt: Es gibt kaum Restaurants, dafür kleine Stände, die omanische Hausmannskost aus frischen Zutaten und überaus lecker zubereitet.

Tipp: Probiert unbedingt Spinat, der in Ziegenmilch schwimmt und mit Fleisch und Reis serviert wird. Oder ihr bestellt Gemüse mit gerösteten Mandeln, Rosinen und gegrilltem Rindfleisch, begleitet von einem riesigen Fladenbrot direkt aus dem Tonofen.

Der Souk ist weniger orientalisch, denn es werden vorwiegend Elektronikartikel aus Fernost angeboten. Dafür ist der öffentliche Markt ein Erlebnis, auf dem Weihrauchharz, Kunsthandwerk und traditionelle Stoffe zum Warenbestand gehören. Ein Stück weiter solltet ihr auch den Fischmarkt besuchen, denn dort könnt ihr sehen, wie artenreich dieses Seegebiet am Golf von Oman zum Indischen Ozean ist.

Tauchen im Golf von Oman

Am Ortsausgang Richtung Maskat an der Straße 23 findet ihr nahe dem Kreisverkehr ein exquisites Geschäft für Parfüme, denn das Mischen besonderer Duftnoten ist Teil der arabischen Kultur. Gleich nebenan ist Abu Salah Trading die erste Adresse für Wassersportler. Das Geschäft bezeichnet sich als Fachhandel für Angelsportler. Es sind aber auch Ausrüstungen für Taucher zum Kauf oder zur Miete erhältlich. Zudem werden Boote mit einem ortskundigen Steuermann vermittelt, sodass ich ohne lange suchen zu müssen, fünf erlebnisreiche Tauchgänge unternehmen konnte.

fressende Schildkroete beim Tauchen

Bei der zweiten Ausfahrt grinste mein Steuermann und fragte, ob ich Angst vor großen Fischen hätte. Ich dachte natürlich an Haie, er machte mich aber auf eine Familie Buckelwale aufmerksam. Die gewaltigen Säugetiere nutzen den Weg entlang der Küste Richtung Süden und ließen sich durch meine Anwesenheit unter Wasser in keiner Weise stören. Lediglich einen kurzen neugierigen Blick konnte ich ernten, bevor die Giganten mit einem lauten Prusten weiterzogen. Vor meiner letzten Unterwasserexkursion erklärte mir der Sohn des Bootsbesitzers, sein Onkel würde uns begleiten, um mir etwas Besonderes zu zeigen. So fuhr ich mit Rasul und Ladi hinaus zu einer Stelle, weiter südlich von Sur.

Das Meer ist hier kaum 10m tief. Ich hatte meine moderne Taucherausrüstung, während meine Begleiter nur mit einer Taucherbrille und einem Messer ausgestattet waren. Kaum am Grund angekommen, erkannte ich, was sie mir zeigen wollten. Austern lebten hier, von denen die beiden mit fachkundigem Blick einige auswählten und in ein Netz packten. Zurück im Boot brach eine Art von Goldfieber aus, denn schon in der zweiten Muschel fanden wir eine Perle. Drei Stück fanden wir insgesamt, die ich als Souvenir mitnehmen durfte, und genossen obendrein frische Austern mit Limette, selbst gefunden.

Austern im Oman

Touren zu den Wadis nahe Sur

Der Wadi Tiwi ist ein nur während der Regenzeit üppig gefüllter See, an dessen Ufern eine Reihe ursprünglicher Dörfer angesiedelt sind. Etwa 40 Minuten dauert die Fahrt zu diesem sehr langen Wadi, von dem der Wadi Shab abgeht. Shab ist wesentlich tiefer und deshalb ganzjährig zum Baden geeignet. Wenn ihr mögt, könnt ihr ein Boot mieten und euer Glück beim Angeln versuchen.

Mit dem Geländewagen und einem ortskundigen Fahrer ging es ins Gebirge. Die Bergregion Jebel Khadar ist das wohl spektakulärste Gebiet der Arabischen Halbinsel. Das Sandsteingebirge beherbergt unzählige Höhlen, tiefe, sehr enge Schluchten und ist zugleich eine grüne Oase.

Auf Terrassen, die teils natürlichen Ursprungs sind, wachsen Hirse, Gemüse und, wo viel Wasser vorhanden ist, auch Reis. Zudem wird hier ein einzigartig aromatischer Honig gewonnen, und einige größere Bauernhöfe haben sich auf die Herstellung von Rosenwasser spezialisiert, was ich beides als Souvenir einkaufte. Vorbei an Wäldern mit Granatäpfeln, Äpfeln, Aprikosen, Feigen, Birnen, Pflaumen, Mandeln, Walnüssen und Olivenbäumen kamen wir zu riesigen Feldern, auf denen die Damaszener-Rosen üppig blühen.

Weiter Richtung Norden kamen wir nach Nizwa, das auch Nizwa geschrieben wird. Die einstige Hauptstadt des Oman beherbergt famose historische Stätten, von denen ich mir das imposante Nizwa Fort angesehen habe, das größte seiner Art auf der Arabischen Halbinsel.

Nizwa gilt als der Geburtsort des Islam im Oman und ist seit jeher ein wichtiges Zentrum für Handel, Religion und Kunst. Das Fort wurde um 1650 gebaut, aber seine Struktur geht zurück bis ins 12.Jh. Ihr könnt das Labyrinth der Zimmer erkunden und über eine enge, kurvige Treppe auf die Spitze des Turms klettern, um einen 360°-Blick auf Nizwa zu genießen.

Natürlich besuchte ich den Souk, in dem die berühmte Keramik von Bahia verkauft wird. Außerdem sind echte arabische Krummdolche, reich verzierte Messingplatten und stilvolle Wasserpfeifen ein Teil des überaus attraktiven Angebots. Kleine Stände bieten den stilvollen Beduinen-Silberschmuck an, dem ich nicht widerstehen konnte.

Misfat al Bereen in Nizwa im Oman

Ein grünes Paradies: Misfat al Bereen bei Nizwa

Ein Urlaub im Oman muss kein reiner Badeurlaub sein. Das Land hat einiges zu bieten und ermöglicht Abenteurern viele neue Einblicke in die arabische Kultur. Wenn ihr das arabische Land wie unser Autor selbst erkunden wollt, findet ihr auf 5vorFlug.de Hotels für eure Oman-Rundreise.Noch mehr Infos für euren Oman-Urlaub findet ihr natürlich auch auf unserem Blog.

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