Viele kennen Bangkok nur als Megametropole mit Wolkenkratzern und Hochhausschluchten. Doch die thailändische Hauptstadt hat neben den mehr als 400 Tempeln, modischen Malls und bunten Märkten auch versteckte Oasen zu bieten, die mit Natur pur verzaubern. In meinem Reisebericht möchte ich euch eine solche Oase, die Flussinsel Koh Kret, vorstellen, die mich während meines letzten Urlaubs in Thailand nachhaltig beeindruckt hat.
Wie ihr zur Flussinsel Koh Kret gelangt
Sie liegt im mächtigen Chao-Praya-Fluss, nur etwa 25km nördlich des Stadtzentrums, und ist für Besucher bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Alleine die Anfahrt ist bezaubernd. Der Weg führt aus dem Stadtzentrum hinaus vorbei am Wat Arun, dem Königstempel, und unter architektonisch aufregend gestalteten Brücken hindurch.
Bereits nach einigen Minuten Fahrt verändert sich die Landschaft. Die Hochhäuser verwandeln sich in hölzerne Pfahlbauten und das Großstadttreiben wird von ländlichem Flair abgewechselt. Wenn ihr hier ankommt, könnt ihr es kaum glauben, dass sich diese ursprüngliche Szenerie unmittelbar vor den Toren der Millionenstadt Bangkok abspielt.
Mit den Expressbooten, die im 20min-Takt von den Pieren Saphan Taksin, Oriental oder Tha Chang ablegen, gelangt ihr direkt vom Großstadtzentrum nach Nonthaburi und verlasst das Boot am Pak Kret Pier. Von hier aus setzt in regelmäßigen Abständen die Fähre auf die Insel Koh Kret über. Auch mit den öffentlichen Bussen erreicht ihr komfortabel diesen Ort. Ab Victory Monument fährt der Bus mit der Nummer 166 und ab der Central World der Bus mit der Nummer 505 zum Pak-Kret-Markt.
Nur mehr ein kleiner Spaziergang trennt die Bushaltestelle vom Pier, und die Überfahrt auf die Flussinsel kann beginnen. In den öffentlichen Verkehrsmitteln erlebt ihr thailändisches Flair pur, die Anfahrt dauert jedoch etwas länger. Wenn ihr es eiliger habt, nehmt ihr einfach ein Taxi bis zum Pak Kret Pier in Nonthaburi. Taxen sind in Bangkok sehr günstig und Pak Kret kennt jeder Taxifahrer in der Metropole.
Buntes Markttreiben und Restaurants auf dem Eiland
An den Wochenenden strömen neben Besuchern aus aller Welt auch die Einheimischen auf die Insel Koh Kret. Nachdem die Thais den großen Tempel in Pak Kret unmittelbar vor der Anlegestelle besucht haben, flanieren sie über den Markt auf der Insel, der immer nur samstags und sonntags stattfindet. Bereits der kurze Weg zum Pier ist wie ein kleiner Markt gestaltet. Es gibt entzückende Souvenirs, Erfrischungen und natürlich einheimische Snacks.
Besonders auffällig sind aber die unzähligen Stände, an denen Hüte aller Art verkauft werden. Die einheimische Bevölkerung liebt Hüte mit breiten Krempen, da diese vor Sonne schützen und Thais immer Sorge um ihren Teint haben. Doch auch Besucher finden Gefallen an der Vielzahl der Kopfbedeckungen, die es hier in allen Farben und Formen für wenig Geld zu kaufen gibt.
Der Wochenendmarkt auf Koh Kret erstreckt sich über mehrere Kilometer. Links und rechts des Weges sind unzählige Stände aufgebaut. Da auf der Insel keine Autos fahren, könnt ihr hier seelenruhig spazieren gehen. Der Markt bietet einen bunten Querschnitt von Thailands Warenangebot.
Neben leckeren Spezialitäten wie pikanten Spießen, exotischen Früchten und süßen Kokosdesserts findet ihr tolle Handwerkserzeugnisse. Das Sortiment umfasst außerdem die typischen Massagen und Kräuterbalsams, Tee aus getrockneten Kräutern und Früchten und natürlich auch Bekleidung sowie Accessoires. Koh Kret ist als Insel der Töpfer bekannt, dementsprechend viele Töpferwaren werden angeboten.
Vom Gehweg rund um das Eiland zweigen zahlreiche schmale Lehmpfade und betonierte Wege ab. Es lohnt sich auf jeden Fall, diesen zu folgen. Ihr seht kleine schwimmende Siedlungen und entdeckt so manches entzückende Restaurant. Besonders beliebt sind die mit Blick auf den Fluss. Man darf sich keine modernen Gaststätten vorstellen, sondern kehrt in wirklich urigen Traditionshäusern ein, die aus dunklem Teakholz erbaut wurden und auf Stelzen im Wasser stehen.
Tempel und weitere Sehenswürdigkeiten
Die Flussinsel könnt ihr bequem zu Fuß erkunden, es werden aber auch an mehreren Stellen Fahrräder zum Ausleihen angeboten. Wenn ihr das erste Mal diesen Ort besucht, empfiehlt es sich, an einer kleinen Bootstour teilzunehmen, die rund um das Inselchen führt. Während der Fahrt wird an einigen Tempeln und kleinen Siedlungen Halt gemacht. Hier taucht ihr tief in das sehr einfache und idyllische Leben am Fluss ein. In den authentischen Wohngebieten leben unterschiedliche Handwerksgruppen. Ihr dürft hier zum Beispiel den Töpfern, aber auch jungen Frauen bei ihren Batikarbeiten über die Schulter blicken.
Eine schöne Sehenswürdigkeit ist der schiefe Phra Chedi Mu Dao, das Wahrzeichen Koh Krets. Dieser hochaufragende Teil der Tempelanlage Wat Paramaiyikawat steht an der nordöstlichen Spitze der Insel und präsentiert sich in leuchtendem Weiß. Er wurde vom Wasser des Flusses unterspült und neigt sich von Jahr zu Jahr immer ein Stück mehr. Die Anlage ist mit ihren goldenen Buddhastatuen und Wandmalereien ebenfalls sehr sehenswert. Der Tempel wurde im burmesischen Stil erbaut und ist heute noch das Zentrum der Mon-Gemeinde. Die Mon, eine burmesische Minderheit, waren die ersten Siedler, die sich vor mehr als 200 Jahren auf der Flussinsel niederließen.
Geht ihr den Weg am Wasser entlang weiter, erreicht ihr den Tempel Wat Phai Lom. Dieser beherbergt einen liegenden Buddha und wird flankiert von einer entzückenden Kapelle aus der späten Ayutthaya-Periode. Ein weiterer Höhepunkt ist das Töpferdorf Nummer 6. An diesem Ort haben sich viele Künstler angesiedelt, die schöne Skulpturen und Tongefäße herstellen.
Die Tonerzeugnisse werden hier noch traditionell in Schildkrötenöfen gebrannt. Mehrere Betriebe teilen sich die Öfen, die an den Kreuzungen stehen. Auch das Kwan Aman Pottery Museum ist immer einen Besuch wert und verzaubert mit unzähligen historischen Ausstellungsstücken. Ein Spaziergang durch das Dorf lohnt sich aber alleine wegen der kleinen üppigen Gärten und der verwinkelten Wege. Ihr werdet die Ruhe und die malerische Idylle genießen.
Der Wat Sao Thong Tong ist ein weiterer alter Tempel, der mit der höchsten Pagode der Region besticht. Er ist außerdem für seine schönen Wandmalereien und die kunstvoll gestalteten Decken im Stil der Ayutthaya- Epoche berühmt. An dieser heiligen Stätte legen Longtailboote ab, die zur Entdeckung der kleinen Nebenarme und Kanäle einladen. Für wenig Geld könnt ihr 1h oder länger über nahezu unberührte sogenannte Khlongs schippern und den thailändischen Alltag hautnah erleben.
Wenn ihr an Land weiter spaziert, gelangt ihr zum malerisch ruhigen Teil der Insel. Hier erkennt ihr sofort, warum Bangkok früher auch Venedig des Ostens genannt wurde. Kanäle schlängeln sich durch Reisfelder, Obstplantagen und Sumpfgebiete, und die tropische Naturlandschaft sorgt für eine malerische Kulisse. Teakhäuser stehen vereinzelt in den Gärten und es ist einfach schön, den freundlichen Menschen zu begegnen. Die Flussinsel Koh Kret hält für jeden Geschmack das Richtige bereit und bietet einen angenehmen Mix aus kulinarischen Köstlichkeiten, Shopping, Kultur, Natur und Traditionen. Ihr werdet diesen Ausflug lieben, der euch garantiert auch wie eine kleine Zeitreise vorkommen wird.
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