Für meine drei Kinder und mich ging es letztes Jahr für einen herbstlichen Badeurlaub nach Ras al Khaimah. Damit wir aber auch ein bisschen Kultur schnuppern, haben wir einen Tag lang die Metropole Dubai besucht. Was wir dort alles erlebt haben, und was auch ihr bei einem Familienurlaub in Dubai sehen könnt, verrate ich euch in meinem Reisebericht:
Eigentlich wollte ich mit meinen drei Kindern im Alter von 1 bis 13 Jahren einen entspannten Strandurlaub verbringen. Da Ende Oktober die nahen Ziele für einen Badeurlaub dafür bereits zu kalt sind, fiel die Wahl auf die Vereinigten Arabischen Emirate, die kürzlich erst zu einem der sichersten Reiseländer der Welt gekürt wurden. Im noch nicht so bekannten, beschaulichen Ras Al Khaimah ließen wir es uns in einem luxuriösen Strandresort gut gehen. Doch ich wollte auf keinen Fall in die VAE gereist sein, ohne auch einen Abstecher in das berühmte Dubai unternommen zu haben. Ein für den kompletten Tag gebuchter Fahrer holte uns frühmorgens ab, um uns in die Millionenmetropole am Persischen Golf zu bringen. Die Fahrt führte zunächst durch menschenleere Wüstengebiete. Hier wartete schon das erste Highlight des Tages auf uns: Am Straßenrand standen überall Kamele, wie meine Kids begeistert feststellten. Nach ca. 1h erschienen am Horizont die funkelnden Wolkenkratzer.
Dubai, die Stadt der Superlative bringt Kinderaugen zum Staunen
Nur wenige Städte haben eine so markante Skyline wie Dubai, die mit über 20 Gebäuden mit einer Höhe von über 300m aufwartet. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass die Faszination groß war! Als der Zehnjährige meinte, dass es wie eine Stadt aus der Zukunft sei, konnte auch ich mir plötzlich vorstellen, wie Autos zwischen Bauwerken wie dem Princess Tower oder dem Rose Tower hin und her fliegen.
Zum Glück hatte ich mir im Vorfeld einiges an Wissen angelesen und konnte ein bisschen die Stadtführerin spielen. Für die größte Begeisterung und viele „Ohs“ und „Ahs“ sorgte natürlich der imposante Burj Khalifa in Downtown. Das höchste Gebäude der der Welt misst stolze 828m und hat ganze 163 Etagen – für mich ein weiteres Highlight, denn das höchste Gebäude der Welt war schon lange ein Häkchen auf meiner Reise-Bucketlist.
Später passierten wir die weiß leuchtende Jumeirah-Moschee mit ihren hoch aufragenden Minaretten. Das muslimische Gotteshaus wurde nach mittelalterlichen Vorbildern errichtet und gehört zu den schönsten neuzeitlichen Moscheen, die ich bisher gesehen habe. Kurz bevor wir auf die Insel The Palm gelangten, ließen wir uns noch zum Burj al Arab fahren. Das Wahrzeichen Dubais rangiert mit 321m zwar „nur“ auf Platz 16 in der Wolkenkratzermetropole, aber mit seinem außergewöhnlichen Design in Form eines Segels und vor allem dem exponierten Hubschrauberlandeplatz war das Luxushotel dennoch ein Höhepunkt. Dann wuchs jedoch allmählich die nicht mehr zu zügelnde Vorfreude, denn „Atlantis“ sollte unsere nächste Station sein.
Atlantis – Wasserpark und Aquarium
Schlagendstes Argument für den Tagestrip war beim Nachwuchs der Wasserpark Aquaventure, der zum majestätischen Hotel Atlantis The Palm gehört. In die weitläufige Anlage mit Palmen sind zahlreiche ausgefallene Rutschen eingebettet.
Die Großen schnappten sich gleich ein paar Reifen und stürzten sich ins Abenteuer. Ich eroberte mit der Kleinsten den Kleinkindbereich, der aus einem riesigen Gerüst voller Rutschen, Seilbrücken und Wasserspielen bestand. Ganz obenauf füllten sich beständig drei überdimensionale Gefäße mit Wasser, die sich irgendwann unerwartet über die darunter stehenden Gäste ergossen. Nachdem es mich selbst auch eiskalt erwischt hatte, bestand danach mein größter Spaß darin, zu beobachten, wie perfekt gestylte Mütter unvorbereitet ihre Ladung abbekamen.
Auf das tatsächlich spektakuläre Erlebnis der Haitunnelrutsche musste ich leider verzichten, aber ich bekam im Anschluss einen Bericht: Von einem wie ein Majatempel gestalteten Turm führt eine steile Fahrt am Ende durch einen Tunnel, der von einem Becken voller Raubfische umgeben ist.
Danach ging es auch schon weiter ins Lost Chambers Aquarium, das mich voll und ganz entschädigte, denn ich hatte noch nie ein schöneres gesehen. Sowohl die Räume als auch die Becken sind nach dem Thema versunkenes Atlantis gestaltet. In den Räumen selbst ist es nahezu dunkel, und vor den Scheiben liegen für die Besucher arabische Sitzkissen, damit diese nicht einfach nur vorbeilaufen, sondern die faszinierende Szenerie in Ruhe genießen können.
Majestätische Rochen, Haie und zahlreiche andere Meerestiere ziehen dort inmitten der Ruinen der mythischen Zivilisation ihre Bahnen. Ihr könnt sicher nachvollziehen, dass man am liebsten gar nicht mehr aufstehen möchte, die Atmosphäre versetzt einen fast in eine Art Trance. Wir hatten aber auch wirklich Glück, denn das Aquarium war an dem Tag nur wenig besucht. Hätte nicht bereits unser Fahrer gewartet, wir hätten die nächste Station auf unserer spannenden Tagestour vielleicht einfach abgesagt.
Dubai Mall – Shopping jenseits der Vorstellungskraft
Hauptsächlich, um Punkt 18 Uhr in den Genuss der Dubai Fountains zu kommen, führte unser Weg in die Dubai Mall, eines der größten Einkaufszentren der Welt, das in seinem Inneren unzählige Attraktionen birgt.
Da die Zeit bereits fortgeschritten war, konnten wir beispielsweise dem dortigen Aquarium oder der Eisbahn keinen Besuch mehr abstatten, wir gingen darum direkt in die Kinderetage – jeder mir bekannte Designer hat dort eine Boutique nur mit Kleidern und Accessoires für die Kleinsten. Beim Bummeln starrte ich wie gebannt auf winzige Anzüge von Armani, putzige Mäntelchen von Gucci oder Prada und war erleichtert, dass die Kinder davon keine Notiz nahmen. Im Schaufenster standen keine Preise, aber ihr habt sicher eine Vorstellung, was euch an der Kasse erwartet hätte.
Die drei konnten dafür kaum glauben, dass sich Shopping-Freunde hier mit kleinen schwarzen Taxis innerhalb der Mall zu den Geschäften ihrer Wahl chauffieren lassen können. Kinder hingegen können in einem bunten Zug Platz nehmen. Als wir auf eine Filiale des Spielzeugkaufhauses Hamleys trafen, wusste ich, dass wir bei den gigantischen Ausmaßen der Mall die Wasserspiele der Dubai Fountains streichen müssen. Das störte aber niemanden, denn das Spielzeuggeschäft war ein für alle von uns ein Highlight.
Nach einem weiteren Abstecher zu Nickelodeon, wo ihr Spongebob oder die Turtles als Kuscheltier, Trinkbecher oder Schlafanzug erstehen könnt, lockte uns der Duft von frischen Waffeln in ein Café, in dem wir mit Blick auf eine 24m hohe Wasserkaskade eine himmlische Eiskugel schleckten – ein willkommener Abschluss.
Danach ließen wir auf der Fahrt über eine gigantische, achtspurige Straße die Megametropole hinter uns, die in dem Lichtermeer ihrer Abendbeleuchtung sogar noch futuristischer und surrealer wirkte als am Tag. Als wir die Wüste erreicht hatten, sahen wir am Straßenrand überall geparkte Geländewagen, hinter denen sich einheimische Familien um Lagerfeuer versammelten, grillten und gemütlich eine Wasserpfeife rauchten. Außer mir hat diese komplett andere Welt aber nur der Fahrer noch mitbekommen – alle anderen waren längst eingeschlafen.