Havanna, die quirlige Hauptstadt Kubas fasziniert seine Besucher mit der Lebensfreude ihrer Bewohner und den imposanten Kolonialbauten, die man an jeder Ecke findet. Das Ambiente der Stadt versetzt euch in die Gegensätze der wechselvollen jungen Geschichte zurück: Hier die prachtvollen Bauwerke, dort verfallende Paläste der kommunistischen Revolution und auf den Straßen riesige hochpolierte oder aber ramponierte Oldtimer. Dieser Beitrag bietet euch einen umfangreichen Überblick über alles, was ihr in Havanna erleben und ansehen solltet.
Inhaltsverzeichnis:
- Allgemeine Reiseinfos für Havanna
- Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Havanna
- Shopping in Havanna
- Nachtleben in Havanna
- Havanna mit Kindern erleben – die besten Ausflüge für Familien
- 3 Ausflugsziele in der Umgebung von Havanna
Allgemeine Reiseinfos für Havanna
Es gibt viel zu erleben in der immer tanzenden Stadt, die erst durch den freundschaftlichen Handschlag zwischen dem amerikanischen Präsidenten Barack Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro im Jahr 2015 aus ihrem touristischen Tiefschlaf gerissen wurde. So erlebt ihr bei einem Besuch von Havanna eine Stadt im Wandel, die ihr besser jetzt als in ein paar Jahren besichtigen solltet, um sie vor dem großen Boom zu erleben.
- Lage: Eine Reise nach Villa de San Cristóbal de la Habana, wie die kubanische Hauptstadt Havanna vollständig heißt, führt euch an die Nordwest-Küste des karibischen Inselstaats. Hier mündet der Golf von Mexiko, der Kuba von Key West an der Südspitze von Florida trennt, in die Karibik. Auf sanften Hügeln gebaut, die auch an ihrem höchsten Punkt nur 60 Metern erreichen, eröffnet sich bei leichten Stadtspaziergängen von vielen Orten ein schöner Blick auf das ewige Blau des Meeres. Im Westen und Osten hingegen wird die Stadt von höheren Hügeln gesäumt.
- Klima und beste Reisezeit: Die überall auf Kuba spürbare Lebensfreude ist nicht zuletzt dem subtropischen Klima geschuldet, das Besucher und Einwohner ganzjährig mit angenehmen Temperaturen von rund 20-35 Grad verwöhnt. Als trockenste Jahreszeit bilden die Monate von Dezember bis zum Mai die beste Reisezeit für einen Besuch Havannas. Selbst im Januar liegt hier die durchschnittliche Temperatur noch bei 21 Grad und das Wasser kühlt auch nicht auf unter 20 Grad ab. Heißer wird es im Juli, wenn durchschnittlich 28 Grad gemessen werden. Im August beginnt die bis in den Oktober andauernde Saison vereinzelt auftretender Hurrikans.
- Anreise und Fortbewegung: Den angenehmen Temperaturen entsprechend gehört auch im Winter leichte sommerliche Kleidung ins Reisegepäck. Je nach Jahreszeit und der Ankunftszeit nach knapp 12 Stunden bei Nonstop-Flügen aus Deutschland ist auch für die Reise eine leichte Bekleidung ratsam, den außerhalb der klimatisierten Ankunftshalle des Havanna-Airports Flughafens José Martí Internacional empfängt euch die subtropische Wärme der Karibik. In der Ankunftshalle erhaltet ihr bei der rund um die Uhr geöffneten Tourist-Info aktuelle Auskünfte zu verfügbaren öffentlichen Verkehrsmitteln. In jedem Fall aber gelangt ihr von dem 18 Kilometer südlich der Hauptstadt liegenden Flughafen per Taxi oder aber mit einem hier erhältlichen Mietwagen in das Zentrum. Auch in der Stadt und auf dem Land sind die preiswerten Taxis die bevorzugten Fortbewegungsmittel, da das Bussystem sowohl in der Verlässlichkeit als auch in der Sicherheit nicht mit europäischen Standards vergleichbar ist. In der Stadt seid ihr idealerweise mit dem Bicitaxi unterwegs, die teilweise sogar auch mit Musikanlagen bestückt sind, aus deren Boxen Salsa-Musik für gute Stimmung sorgt. Schneller und überdacht unterwegs seid ihr mit farbenfrohen und motorgetriebenen Rikschas, den Cocotaxis.
Weitere hilfreiche Tipps:
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Havanna
Havannas Sehenswürdigkeiten bilden in einzigartiger Weise die Geschichte Kubas wieder. Die Gunst der Lage hatte Havanna zu dem wichtigsten Handelszentrum während der spanischen Kolonialzeit gemacht. Mächtige Verteidigungsanlagen sicherten den in der Bucht von Havanna liegenden Hafen gegen Piraten und Eroberer. Außerdem entstanden in der verwinkelten Altstadt Habana Viejo prunkvolle Paläste und Villen. Vieles dieses alten Glanzes verfiel nach der kommunistischen Revolution, die von dem kubanischen Guerillaführer Che Guevara angeführt wurde. Auch an diese Ereignisse mit der Kubakrise als Höhepunkt erinnern heute eindrucksvolle Monumente und Museen. Natürlich ist der Besuch des dem Nationalgetränk gewidmeten Rum-Museums ebenso wie ein Bummel über die Uferpromenade Malécon obligatorisch.
Unser Hoteltipp für die Innenstadt von Havanna
Unsere Kollegin Louise war für euch vor Ort in Havanna und hat einen Hoteltipp mitgebracht:
Das Stadthotel Palacio Cueto befindet in Havannas Altstadt und ist ein architektonisches Juwel mit reich verzierter Fassade und einer Galerie im Inneren. Aber nicht nur der äußere Schein des Gebäudes macht etwas her, auch Service und Hotel-Einrichtungen sind top. Im Eingangsbereich befinden sich neben Rezeption auch eine Lobby Bar sowie das Frühstücksrestaurant. Auf dem Dach gibt es eine Roof Top Bar mit herrlichem Ausblick. Die Zimmer sind großzügig geschnitten und ansprechend eingerichtet. Sie bieten alles, was man braucht plus einen hervorragenden Ausblick auf den nahegelegenen Plaza Vieja. Mein Highlight: Das Frühstücksbuffet. Die reichhaltige Auswahl übertrifft die Erwartungshaltung an ein 3,5-Sterne Cityhotel und überzeugt mit regionalen, aber auch internationalen Speisen sowie einem hervorragenden Service.
#1 La Habana Vieja – Die Altstadt von Havanna
Bei einem Besuch von La Habana Vieja, der Altstadt von Havanna, fühlt ihr euch in die glanzvollen Zeiten der Kolonialherrschaft des 19. Jahrhunderts zurückversetzt. Zu dieser Zeit war die Stadt das wichtigste Handelszentrum der Karibik und die damals errichteten Paläste und Villen der Kolonialherren erstrahlen nach ihrer jüngsten Renovierung in ihrer alten Pracht. Grund genug für die UNESCO, die Habana Vieja zur Stätte des Weltkulturerbes zu erklären. So gerät ein Spaziergang durch das Gassengewirr oder eine Fahrt mit der Pferdekutsche durch die für Fuhrwerke tauglichen Straßen der Altstadt zu einem Erlebnis für alle Sinne. Entstanden ist die Altstadt westlich der Hafenzufahrt der Bucht von Havanna. Ihre Hauptachse bildet die Calle Obispo, von der ihr die wichtigsten Highlights der Vieja entdecken könnt. Im Süden sind der geschichtsträchtige Hauptbahnhof mitsamt der in ihm verkehrenden Züge ein echter Hingucker.
#2 Auf den Spuren des Ernest Hemingway
Der große Literat Ernest Hemingway war ein oft gesehener Gast in Havanna. Wer auf seinen Spuren wandeln möchte, findet in der Altstadt zwei Bars, in denen er sich besonders gerne aufgehalten und im Übermaß seine Mojito und Daiquiris genoss. Von ihm stammt auch der berühmte Spruch:
“My mojito en La Bodeguita. My daiquiri en La Floridita”
Die Bodeguita del Medio liegt an der Straße Empedrado nahe der Kathedrale. Durch Hemingway wurde sie zu der wohl berühmtesten Bar der Karibikinsel und ein Treffpunkt vieler weiterer Prominenter. Inzwischen zieren Fotos mit Autogrammen vieler internationaler Persönlichkeiten die Wände der Bar.
Seine Daiquiris trank Hemingway bevorzugt in der Bar El Floridita am Rande der Altstadt an der Straße Obispo. Hier rühmt man sich mit dem Rekord, den der Schriftsteller mit 16 besonders starken Daiquiri aufgestellt hat.
Übernachtet hat Hemingway bei seinen Aufenthalten zwischen 1932 und 1939 übrigens im Hotel Ambos Mundos. Ihr könnt sein Zimmer mit der Nummer 511 noch so besichtigen, wie er es bei seinem letzten Besuch verlassen hat.
#3 Die Kathedrale von Havanna am Kathedralenplatz
Zwei ungleiche und unterschiedlich hohe Glockentürme prägen das Ende des 18. Jahrhundert entstandene Gesamtbauwerk der Kathedrale San Christobál von Havanna. Von dem höheren der beiden Türme habt ihr einen wunderbaren Blick auf den malerischen Kathedralenplatz und über die Altstadt. Die Kirche ist dem heiligen Christophorus gewidmete, der der Schutzpatron der Seeleute und der Reisenden ist. Für den Zugang in die Kirche ist eine den Körper bedeckende Kleidung notwendig. Mit Shorts, ärmellosen Topps oder Slippern ist der Besuch des Kircheninneren nicht möglich. Auf dem Platz vor der Kathedrale wird man durch die prachtvollen Paläste wie der Palast de las Marqueses de Aguas Claras, der Palast Conde de Lombillo oder der Palast der Marques de Acres in die koloniale Vergangenheit zurückversetzt. In dem Museo de Arte Colonia könnt ihr eine Zeitreise in die Kunstgeschichte der kolonialen Ära unternehmen.
#4 Plaza de Armas – Keimzelle der Stadtgründung und koloniales Machtzentrum
Der älteste Platz Havannas ist der Plaza de Armas, in dessen Mitte dem Nationalhelden Carlos Manuel Cespedes ein Denkmal gewidmet ist. Gesäumt wird der Platz von teils prachtvollen historischen Palästen. Unter ihnen ist der den im Westen abschließende Palast des einstigen Gouverneurs und General-Kapitäns Kubas, in dem heute das sehenswerte Stadtmuseum beheimatet ist. Mit der Kapelle ‚Templete‘ befindet sich am Platz der Waffen zudem die Keimzelle der Stadtgründung. Den nordöstlichen Abschluss des Platzes bildet die die Festungsanlage des Castillo de la Real Fuerza.
#5 Castillo de la Real Fuerza
Das Castillo de la Real Fuerza am Plaza de Armas wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts von den Spaniern errichtet und ist mit ihrem Burggraben die älteste Festungsanlage auf Kuba. Nicht nur die schöne Aussicht auf die Bucht von Havanna sondern auch das im Burginneren befindliche maritime Museum mit einer umfangreichen Sammlung von Schiffsmodellen macht einen Besuch reizvoll.
#6 El Tempete – Denkmal der Stadtgründung
Mit einer Skulptur des großen Entdeckers Christoph Kolumbus und drei Gemälden von Jean Baptiste Vermay erinnert das Denkmal El Templete den Ort der Stadtgründung von San Cristbal de la Habana vor 500 Jahren. Der kleine, im neoklassizistischen Stil errichtete Tempel mit nachgeahmten dorischen Säulen liegt am Rande er Altstadt am Plaza des Armas.
#7 Plaza de San Francisco de Asis
Im südlichen Teil der Altstadt liegt direkt am Hafen die Plaza de San Francisco de Asis mit der gleichnamigen Kirche. Das Gotteshaus stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert und beherbergt heute ein sehenswertes Museum für Kirchenkunst. Auch der Turm dieser Kirche kann bestiegen werden. Der Aufstieg wird mit einem tollen Blick über den Platz belohnt, an dessen Kaimauer einst aus Amerika kommenden spanischen Galeonen anlegen. Heute machen hier nahe des kolonialen Terminals Sierra Maestra Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt fest.
#8 Malecon – Havannas Flaniermeile der Zeitlosigkeit
Die Malecon ist die rund um die Uhr belebte und in jedem Havanna Reiseführer als besonders erlebenswert angepriesene Uferpromenade Havannas. Sie beginnt am Paseo del Prado am Zentrum der Neustadt und erstreckt sich bis zur Mündung des Flusses Almendares am westlichen Ende des Stadtteils und modernen Zentrum El Vedado. Auf der etwa 8 Kilometer langen Promenade kehrt nie Langeweile ein. Auf der Seeseite rollen die Wellen der Karibik an die festungsartige Mauer der Promenade, während auf der Landseite renommierte Luxushotels die Gunst der Lage in der ersten Seereihe nutzen.
Die Malecón ist ein Schmelztiegel der Kulturen, in dem unterschiedlichste Charaktere aufeinander treffen. Eine wunderbar magische Stimmung tritt in der Dämmerung ein, wenn die Farben der in der Karibik untergehenden Sonne die Szenerie in ein wundersames und surreales Licht versetzen und man dabei der omnipräsenten Salsamusik lauscht. Es herrscht ein Stimmung, die kein Reiseführer für Havanna beschreiben kann und nicht nur Romantiker und Liebespaare betört. Die Flaniermeile ist zu jeder Tages- und Nachtzeit auch ein Ort des Sehens und gesehen werden. Dazu erhält die Kulisse durch die farbenfrohen Oldtimer eine nostalgische Atmosphäre, als sei die Zeit stehen geblieben.
#9 Fortaleza de San Carlos de la Cabana
Am Ostufer der engen Einfahrt zur Bucht von Havanna haben die Spanier der Nachwelt mit der Fortaleza de San Carlos de la Cabaña oder kurz „La Cabaña“ die größte Festungsanlage der Kolonialherren Amerikas hinterlassen. So mächtig und uneinnehmbar die Festung war, so grausam war auch ihre Verwendung, als sie nicht mehr zu Verteidigungszwecken benötigt wurde. So nutzten die Diktatoren Machado und Batista La Cabaña als unmenschliches Militärgefängnis, bevor Che Guevara hier nach dem Umsturz sein Hauptquartier einrichtete und seinerseits seine Widersacher mit aller Brutalität hinrichten ließ. Erhalten ist das Büro des Revolutionärs, das im Museum Comandancia del Che nebst einiger seiner persönlichen Utensilien besichtigt werden kann. Die Exponate der Museen Monográfico und Armas y Fortificaciones zeigen die militärische Geschichte der Festung. Eindrucksvoll erinnern die Bastei Baluardo di San Ambrosio und die Teraza de San Augustín durch die sowjetische Atomraketen an die Kubakrise und den Kalten Krieg.
Ein Bummel durch die Gassen der Festung, die heute Bars, Restaurants und Souvenirhändlern beiheimaten, führt euch auch zu der festungseigenen Kirche am Paradeplatz. Ein beeindruckendes Erlebnis mit einem schönen Blick auf das abendlich erstrahlende Havanna ist die auf eine große Tradition zurückgehende Kanonenschusszeremonie. Auf dem Befestigungswall feuern Soldaten in historischen Uniformen der Kolonialzeit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts an jedem Tag um punktgenau 21 Uhr einen Kanonenschuss ab. Einst signalisierte der Kanonendonner das Schließen der Stadttore, heute ist er der Startschuss für das Nachtleben.
#10 Gran Teatro de la Habana
Schon der Blick auf die Fassade des neobarocken Bauwerks des Großen Theaters von Havanna Alicia Alonso versetzt euch in die guten alten Zeiten des frühen 20. Jahrhunderts. Die Pracht des Äußeren setzt sich in dem vorbildlich sanierten Inneren mit seinem eindrucksvollen Entree und dem opulent ausgestatteten Theatersaal fort. In der Liste der Reisetipps für Havanna steht eine Führung durch das Theater und ein Blick hinter die Kulissen des Spielbetriebs ganz oben. Hier ist die Heimspielstätte des Opernensembles des Teatro Lírico Nacional de Cuba und des National-Ballets von Kuba. Ein besonderer Tipp und ein Fest für alle Sinnen ist ein Flamenco-Abend mit dem Ballet Nacional de Cuba. Und nach der Vorführung stimmt euch die großartig illuminierte Fassade an der Paeso del Marti auf das bunte Nachtleben Havannas ein.
#11 Museo de la Revolucion
Das Revolutionsmuseum ist im ehemaligen Präsidentenpalast untergebracht. Der Bau wurde im 20. Jahrhundert errichtet und ist ein echtes Schmuckstück. Die Sammlung des innen liegenden Museums dokumentiert die brutale Geschichte der kubanischen Revolution und huldigt die mit ihr verbundenen Nationalhelden. Unter ihnen sind der Revolutionsführer Che und natürlich Fidel Castro.
#12 Capitolio – Prachtbau mit göttlichem Entree
Das Kapitol ist das Wahrzeichen von Havanna und gehört zu den wichtigsten Reisetipps für Havanna. Es gleicht dem US-amerikanischen Bau des Kapitols, ist aber zur Freude der Kubaner mit knapp 93 Metern Höhe höher als der Prunkbau in Washington. Beim Eintreten werdet ihr durch die 14,6 Meter hohen Statue der römischen Göttin Minerva begrüßt, die als Göttin der Weisheit, der taktischen Kriegsführung, der Kunst und des Schiffbaus sowie Hüterin des Wissens verehrt wurde und symbolisch für die kubanische Republik stehen soll. Zu ihren Füßen befindet sich der ‚Stern von Kuba‘, ein 24 Karat großer und in Gold gefasster Diamant, der als geographischer Nullpunkt des Landes genutzt wird.
#13 Cementerio Cristóbal Colón – Friedhof und Refugium der Ruhe
Der Cementerio Cristóbal Colón ist einer der größten Friedhöfe der Welt, auf dem euch ein Bummel abseits des Stadtlebens durch luftige Grünanlagen sowohl zu einfachen Grabstellen als auch zu imposanten Mausoleen und Grabeskapellen führt. Als letzte Ruhestätte für Arm und Reich, Prominente, Opfer der Revolution, Militärs und Politiker wurde der Christoph-Kolumbus-Friedhof zum Nationaldenkmal erklärt. Die zentral liegende Kapelle wurde für die Gebeine des Christoph Kolumbus errichtet, doch an den großen Entdecker erinnert heute nur der Name des Friedhofs. Heute lassen sich etwa 80 Prozent der Habaneros, wie sich die Einwohner von Havanna gerne nennen, auf diesem Friedhof bestattet. So ist es nicht verwunderlich, dass hier täglich mehr als 40 Beerdigungen stattfinden. Bei einer Fläche von mehr als 50 Hektar und einem Wegenetz von über 20 Kilometern bekommt ihr bei einem Spaziergang davon allerdings nicht viel mit. Interessant ist die etwa 100 Meter lange unterirdische und begehbare Galerie, in der sich ähnlich wie in den römischen Katakomben viele Tausend Schächtelchen mit sterblichen Überresten befinden. Der Weg in dieses Refugium der Stille und Entspannung führt über den Platz der Revolution.
Shopping in Havanna
Nur langsam öffnet sich das sozialistische Einheitssystem der freien Wirtschaft und ein Shopping-Vergnügen wie wir es in der freien Marktwirtschaft kennen gibt es nur in kleinen Ansätzen. Es fehlen die großen Shopping-Malls und Einkaufsstraßen, doch haben sich zahllose kleine Geschäfte auf die rasant steigende Zahl der Touristen eingestellt. So findet ihr in zahllosen kleinen Läden und Boutiquen Andenken und nützliche Mitbringsel wie Zigarren oder Rum.
Bedingt erlebenswert ist ein Bummel über die schönsten Märkte Havannas. Natürlich fehlen auch hier nicht Zigarren. Zudem bieten Handwerker und Künstler ihre oft geschmackvollen Produkte aus Ton, Holz und anderen Materialien an. Für ihre besonders große Auswahl authentischer Souvenirs ist die Markthalle Almacenes San Jose in der Avenue del Puerto direkt an der Bucht von Havanna bekannt. Hier wird dem Kult um den Revolutions-Führer Che Guevara mit dessen Konterfei auf allen denkbaren nützlichen und unsinnigen Utensilien gehuldigt und hier gibt es auch die unvermeidbaren Che Guevara-Hüte.
In den Auslagen der Geschäfte der Altstadt gibt es auch viel Kurioses und Antikes zu entdecken. Im Memorias in der Animas-Street stoßt ihr auf Plakate, Postkarten oder Film- und Werbeposter aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Die wohl schönsten und geschmackvollsten Keramikkunstwerke, die sich perfekt als Mitbringsel und Erinnerungsstücke eignen, findet ihr im Keramik-Studio Taller de Cerámica Artística im Stadtteil Varadero.
Daiquiri, Mojito und Salsa – Nachtleben in Havanna
Ab der Dämmerung geben in den tropischen Karibiknächten die Rhythmen des Salsa den Takt des lebensfreudigen Partygeschehens in angesagten Bars, Clubs und Event-Locations an. Für eine einzigartige Mischung aus Kunst, Musik und gehaltvollen Cocktails steht die ehemalige Ölfabrik und heutige Diskothek Fábrica de Arte Cubano, die sich als Kunst- und Kulturzentrum versteht. Hier genießt ihr bei Mojitos und Daiquiris wechselnde Ausstellungen kubanischer Künstler oder aber Livekonzerte. Eine fröhliche und unbeschwerte Stimmung herrscht im Club Legendarios del Guajirito, in dem ihr zu kubanischen Spezialitäten prominent besetzte Shows genießen könnt. Hier ist auch mitunter der legendäre Buena Vista Social Club live zu erleben.
Bei einer tollen Aussicht auf den Malecon kommt ihr auch im El Gato Tuerto in den Genuss von guter kubanischer Live-Musik, guten kubanischen Gerichten und leckeren Cocktails. Ein recht preisgünstiges Vergnügen ist der Besuch der Casa Balear. Die Bar an der 23. Straße ist noch eher ein Treffpunkt der Einheimischen und der internationalen Studentenszene. So werden die Cocktails zu vergleichsweise niedrigen Preisen gereicht. Natürlich gehören auch die beiden oben beschriebenen ehemaligen Liebling-Bars Hemingways, La Bodeguita del Medio und La Floridita zu den ersten Adressen der Reiseführer für Havanna. Eine der besten Tanz-Location ist das Café Teatro Brecht neben der Synagoge. Das Publikum ist jung, studentisch und feierfreudig – wozu an vielen Abend die Live-Auftrite lokaler Musikgrößen beitragen.
Havanna mit Kindern erleben – die besten Ausflüge für Familien
Eltern können ihren Kindern rund um Havanna im wahrsten Sinne tierisch schöne Urlaubstage bereiten. Der Jardín Zoo de La Habana bietet neben den Begegnungen mit Wildtieren aus aller Welt auch Kinderattraktionen wie eine Minieisenbahn oder die Möglichkeit zum Ponyreitens. Einen spannenden Einblick in die Unterwasser-Lebenswelten bietet das Aquarium bei Oficios. Als besonders spektakulärer Bewohner ist hier ein Manjuari zu sehen. Der kubanische Knochenhecht jagt seit etwa 130 Millionen Jahren in den Flüssen und Seen Kubas seine Beutefische. Nicht weniger alt sind die rund 230 lebensgroß ausgestellten Modelle blutrünstiger Saurier, Säbelzahntigern und Mammuts im prähistorischen Tal Valle de la Prehistoria.
Weitere Ausflugsziele für Familien in der Nähe von Havanna:
- In die Kultur der kubanischen Ureinwohner führt ein Besuch in dem rekonstruierten Indianerdorf Aldea Taina. Hier könnt ihr eine tolle Bootsfahrt und einen geführten Rundgang durch das Dorf mit den kreisrunden Hütten unternehmen. Besonders spannend sind die indianischen Tanzdarbietungen kriegsbemalter Darsteller im Lendenschurz.
- Eine Entdeckungsfahrt mit dem Motorboot durch den Mangrovendschungels von Cayo Guillermo ist für die ganze Familie ein aufregendes Erlebnis. Die Natur besteht aus einem Labyrinth aus Wasserläufen und ist absolut spektakulär. Wo Mangroven sind, da sind auch Krokodile nicht weit. Der Besuch der Krokodilfarmen La Rosa oder La Boca/Guamá werden sicherlich ein Höhepunkt euerer Familien-Kubareise sein.
- Die Höhlen Cueva del Indio und Cuevas de Bellamar sind die richtigen Ausflugsziele für kleine und große Entdecker. Besonders aufregend geht das im Valle de Viñales, wo ihr zunächst in den Berg hineinlauft und dann mit dem Boot wieder ans Tageslicht gelangt. Richtig abenteuerlich ist natürlich die Entdeckung einer vollkommen unbeleuchteten Höhle. Nur der kleine Scheinwerfer am Helm leuchtet den Höhlenweg der Cuevas de Bellamar aus.
3 Ausflugsziele in der Umgebung von Havanna
#1 Rum- und Tabaktour – von der Produktion zur Degustation
Eine Fahrt zu den Produktionsstätten des Rums und des Tabaks gehören zu einem Urlaub in Kuba, so wie eine Weinprobe an der Mosel oder das Krabbenbrötchen an der Nordsee. Richtig stilecht wird eine Rum- und Tabaktour in einem schicken Oldtimer. Ihren Anfang nimmt sie im Rummuseum in der Altstadt von Havanna. Hier erfahrt ihr von den Hintergründen der großen Tradition und ihrer Verbindung zur Seefahrt. Denn wie so oft in Piratenliedern besungen, durfte das Fässchen Rum bei keiner Schifffahrt fehlen. Genauso wichtig wie Rum sind die kubanischen Zigarren. Lasst es euch daher nicht entgehen, einem professionellem Zigarrendreher, dem Torcedor, bei seiner Arbeit über die Schulter zu sehen und auch selbst einmal zu versuchen, aus den Tabakblättern ein rauchbares Produkt zu rollen. Der krönende Abschluss ist die Probe sowohl der Zigarre als auch des Rums in seinen vielfältigsten „Verabreichungsformen“ vom Mojitos über den Daiquiri bis zum Cuba Libre.
#2 Vinales – Karge Karstfelsen und exotische Vegetation
Ursprünglicher als im Tal von Viñanles kann man Kuba kaum haben. Das einzigartige Tal rund 180 Kilometer westlich von Havanna reizt durch seine unterschiedlichen Landschaftsformen. Bizarr sind die bei Kletterern beliebten Felsen des kargen Karstgebirges, bezaubernd exotisch die üppige Vegetation der Region Pinar del Rio. In keiner Landschaft Kubas wird besserer Tabak geerntet, als auf den Plantagen im Valle de Viñales. Der Besuch einer Tabakplantage und einer Tabakfarm ist hier obligatorisch.
#3 Pinar del Rio
Nicht nur den besten Tabak von Kuba, sondern auch die vielfältigsten Naturlandschaften der Karibikinsel gibt es in der Provinz Pinar del Rio mit ihrer gleichnamigen Hauptstadt. Nationalparks, Biosphärenreservate und gleich 34 Naturschutzgebiete lassen die Herzen von Naturliebhabern höher schlagen. Im Südwesten setzt sich das beeindruckende Farbenspiel der Natur an der Küste unter Wasser fort. Hier freuen sich Taucher über wunderschöne Korallenriffe mit ihrer vielfältigen Lebensvielfalt. Ein kleines Paradies und ein Ort der Ruhe ist der botanische Garten am Rande der knapp 200000 Einwohner zählenden Hauptstadt. Hier taucht ihr in eine vielfältige Pflanzenwelt mit ihren Düften ein, könnt nistende Kolibris beobachten und schließlich an der Bar des Gartens frische Früchte oder einen guten Cocktail genießen.
Kombiniert eure Städtereise nach Havanna mit einem Badeurlaub in Varadero oder auf der Cayo Santa Maria.
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