Mit offenem Autofenster, dem Lied „California here we come“ laut aufgedreht und den Beinen auf dem Armaturenbrett die kalifornische Küste entlangzufahren war schon lange einer meiner größten Urlaubsträume. Im August 2018 sollte mein Wunsch endlich in Erfüllung gehen und es hieß für mich: drei Wochen Roadtrip durch Kalifornien mit einem kleinen Abstecher nach Arizona und Nevada. Was ich dabei alles erlebt habe und ihr bei eurer Roadtrip-Planung beachten solltet, verrate ich euch hier.
Reiseplanung für den Kalifornien-Roadtrip
Zugegeben, optimal war der Zeitraum für meine Reise nach Kalifornien im August definitiv nicht. Die Amerikaner haben zu dieser Zeit nämlich selbst Schulferien und dementsprechend ist viel los in den Hotels und bei den Attraktionen. Leider wissen das die Amerikaner auch, denn so waren viele Hotels bereits Monate im Voraus ausgebucht und die, die noch verfügbar waren, waren teurer als das restliche Jahr über.
Anreise in die USA
Von München über Wien ging es für mich und meinen Freund dann nach monatelanger Planung endlich los in Richtung Vereinigte Staaten. Da ich für eine zufällige zusätzliche Sicherheitskontrolle ausgewählt wurde, durfte ich die ganze Scan-Prozedur und die Untersuchung auf Sprengstoff am Gate noch einmal über mich ergehen lassen. Das ging zwar schnell, solltet ihr allerdings bei einer Reise in die USA unbedingt bei eurem Zeitplan beachten und rechtzeitig am Flughafen sein.
Plant in Los Angeles ebenfalls etwas Zeit ein. Denn auch hier hieß es für uns erst einmal warten. Die Amerikaner achten schließlich peinlichst genau darauf, wer in ihr Land kommt. Denkt daher unbedingt daran, euren ESTA-Antrag mindestens zwei Tage vorab auszufüllen, damit ihr keine Probleme bei der Einreise bekommt.
Nach den ganzen Einreisechecks konnte der Roadtrip dann endlich losgehen. Jetzt hieß es, das mobile Heim für die nächsten drei Wochen abzuholen: meinen Mietwagen. Anders als bei vielen Flughäfen benötigt man in Los Angeles übrigens einen Shuttleservice, um zum Autoverleiher zu kommen. In Los Angeles ist schließlich alles groß und die Strecken weit.
Meine USA-Roadtrip-Route für 20 Tage
- Los Angeles (Tag 1 – 3)
- Joshua Tree Nationalpark (Tag 4)
- Oatman & Route 66 & Grand Canyon (Tag 5)
- Horseshoe Bend & Antelope Canyon (Tag 6)
- Lake Powell & Bearizona (Tag 7)
- Las Vegas (Tag 8 – 9)
- Death Valley (Tag 10)
- Lake Isabella (Tag 11)
- Sequoia National Park (Tag 12)
- San Francisco (Tag 13 – 15)
- Monterey & 17-Miles-Drive (Tag 16)
- Morro Bay (Tag 17)
- Santa Barbara (Tag 18)
- San Diego (Tag 19)
- Disney Land (Tag 20)
Mein Kalifornien-Roadtrip
Ausgestattet mit dem Mietauto, dem Reiseplan im Kopf und ganz viel Abenteuerlust ging es dann also los mit meinem Roadtrip. In den nächsten drei Wochen fuhr ich circa 3.000 Meilen mit meinem Mietwagen – eine riesige Strecke, die man gerne einmal unterschätzt. Pro Tag waren das im Schnitt drei Stunden reine Fahrzeit, und das obwohl das Auto in Los Angeles, San Francisco und Las Vegas Ruhetage hatte.
Los Angeles (Tag 1 – 3)
Aber jetzt erst einmal zu Los Angeles – die Stadt der Engel. Eines vorweg: Engel habe ich leider keine gesehen, dafür aber leider sehr viel Dreck, Armut und Verkehrschaos. Meine Erwartungen an eine glamouröse Filmstadt, in der sich Stars und Sternchen tummeln und ein schöner Strand nach dem anderen kommt, wurden leider enttäuscht. Ich empfehle euch daher, nur zwei Tage – statt wie bei mir – drei Tage für die Besichtigung einzuplanen, um die Zeit für lohnendere Orte zu nutzen.
Doch was gibt es zu sehen? In erster Linie die Filmindustrie der USA. Da die öffentlichen Verkehrsmittel, aber auch der Straßenverkehr in Los Angeles alles andere als optimal sind, bin ich einfach mit einem Hop-on-Hop-off-Bus mitgefahren. So bekam ich sozusagen alle Sehenswürdigkeiten vorgeführt, ohne mir Gedanken machen zu müssen, wie ich von A nach B komme.
Die Bustour ist in fünf verschiedene Routen eingeteilt, wobei die lohnenswerteren die Strand-Tour und die Hollywood/Beverly Hills-Tour sind. Da der Verkehr in Los Angeles sehr dicht ist und sich auch der Hop-on-Hop-off-Bus danach richten muss, empfehle ich euch, nur zwei Touren pro Tag zu planen. Schließlich will man ja auch am Walk of Fame aussteigen, über das Santa Monica Pier schlendern und einmal eine Zehe ins Wasser halten.
Am ersten Tag besichtigte ich mit der Hop-on-Hop-off-Bustour Downtown und Hollywood/Beverly Hills. Vor allem der Beverly-Hills-Teil der Tour war sehr lohnenswert, da der Stadtteil sehr weitläufig ist und man ihn zu Fuß kaum schafft. Für Filmfans lohnt sich die Fahrt auf jeden Fall. Denn egal, wo ihr seid, ihr bekommt immer und überall den Bezug der jeweiligen Sehenswürdigkeit zu den Filmen, die hier entstanden sind, erzählt.
Wollt ihr einen Tag einsparen, würde ich euch empfehlen, Downtown auszulassen und dafür dann die Strand-Tour zu machen, die ich am zweiten Tag unternommen habe.
Auch der zweite Tag in Los Angeles stand ganz im Zeichen Hollywoods. Das erste absolute Highlight auf meinem US-Roadtrip stand nämlich an: eine Studiotour durch Warner Brothers! Als großer Gilmore-Girls-Fan war das ein absolutes Muss. Der Pavillon am Set von Stars Hollow war eines meiner absoluten Highlights der Reise. Wer also Fan von Gilmore Girls, Pretty Little Liars (Stars Hollow und Rosewood teilen sich übrigens das gleiche Set), Luzifer oder Friends ist, dem kann ich die Tour nur wärmstens an Herz legen. Ihr seht die Drehorte und könnt euch einmal wie der Star eurer Lieblingsserie fühlen, wenn ihr über das Set spaziert!
Am Nachmittag ging es dann weiter mit der Hop-on-Hop-off-Bustour, denn ich habe mir gleich ein 2-Tagesticket besorgt. Das würde ich euch ebenfalls empfehlen, falls ihr mehr als zwei Touren machen möchtet. Im Anschluss hieß es dann zum ersten Mal, das Strandleben genießen und das Santa Monica Pier erkunden.
Das Pier ist wirklich eine Augenweide. Hier gibt es in einem kleinen Freizeitpark Fahrgeschäfte, Fressbuden mit leckerem Eis und natürlich einen tollen Blick auf den Pazifik. Die berühmten Baywatch-Häuschen der Bademeister gibt es natürlich auch – ein absolutes Muss, sich davor ablichten zu lassen!
Den Programmpunkt meines dritten Tages in Los Angeles kann ich wirklich jedem ans Herz legen: die Universal Studios! Der Freizeitpark besteht aus vielen Fahrgeschäften, die sich um die verschiedenen Filme, die in diesem Studio entstanden sind, drehen. Von den Simpsons, den Minions bis hin zu The Walking Dead oder Jurassic Parc bietet der Park für jeden etwas.
Das Tolle dabei ist, dass die Fahrgeschäfte sehr unterschiedlich sind, sodass es einem nie langweilig wird. Bei The Walking Dead läuft man beispielsweise durch das nachgebaute Filmset, wobei euch einige „Tote“ auflauern werden, um euch zu erschrecken.
Noch besser war eigentlich nur noch die Studio Tour, die knapp 1,5 Stunden dauert. Hier fahrt ihr mit einem offenen Bus durch die verschiedenen Sets der Universal Studios. Dabei ist jedoch einiges geboten: Angreifende Dinos, ein lauernder Hai und eine rasante Verfolgungsjagd à la The Fast and The Furious erwarten euch. Etwas ruhiger geht es in der Wisteria Lane aus Desperate Housewives oder Whoville aus Der Grinch zu, das sich übrigens direkt neben dem Haus aus Psycho befindet – wer hätte das gedacht?
Die wohl zurecht bekannteste Attraktion der Universal Studios ist allerdings eine andere: Die Themenwelt rund um Harry Potter. Klar, dass ich mir hier ein Butterbier nicht entgehen lassen wollte. Es schmeckt übrigens schrecklich, aber diese Warnung wird wohl keinen echten Fan davon abhalten, es selbst zu probieren.
Mein absolutes Highlight war der Ride in Hogwarts. Ihr fahrt in einer spektakulären 4D-Achterbahn durch das Schloss, über das Quidditch-Feld, das magische London und viele weitere Schauplätze. Hier hat sich die Wartezeit definitiv gelohnt!
Joshua Tree Nationalpark (Tag 4)
Der erste richtige Tag meines Roadtrips ging von Los Angeles aus in den Joshua Tree Nationalpark. Mit dem Auto lässt sich die Strecke gut in drei Stunden bewältigen, allerdings ist man dann erst am Eingang des Parks angelangt. Bedenkt also bei eurer Zeitplanung, dass ihr noch mindestens drei Stunden durch den Park braucht – Fotostops an den beeindruckenden Joshua Trees inklusive. Die stacheligen Bäume sind im ganzen Nationalpark so weit das Auge reicht zu sehen. Absolut beeindruckend!
Auf den einsamen Straßen durch den Park habe ich mich ganz frei und unbeschwert gefühlt – genau so wie man sich das auf einem Roadtrip vorstellt.
Geschlafen habe ich am Ende des Parks in der nächstgelegenen Stadt Twenty Nine Palms. Da ich den ganzen Tag auf den Beinen, beziehungsweise im Auto war, kann ich euch das sehr empfehlen. Noch weiter zu fahren, wäre an einem Tag nur schwer möglich.
Route 66 über Oatman und zum Sonnenuntergang am Grand Canyon South Rim (Tag 5)
Von Twenty Nine Palms ging es am nächsten Tag zu den ehemaligen Goldgräberstätten nach Oatman, Kingsman, Seligman. Das Tolle daran: Ich konnte diese Strecke auf der berühmten Route 66 fahren. Besonders schön ist übrigens das Stück zwischen den Goldgräberstätten.
Noch viel beeindruckender als die berühmte Straße war allerdings Oatman. In der Stadt laufen überall Esel frei herum, die so zutraulich sind, dass man sie streicheln und füttern kann. Wenn ihr tierlieb oder mit Kindern unterwegs seid, solltet ihr hier also unbedingt einen Stop einlegen.
Am Abend ging es für mich dann nach Valle in Arizona. Der Grund: Von hier aus ist man in 20 Minuten am Grand Canyon South Rim. Die Aussichtsplattform bietet einen spektakulären Blick auf den Sonnenuntergang über dem Grand Canyon und den wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Die Minuten, bis die Sonne vollständig untergeht, sind absolut magisch. Der Grand Canyon wird dabei in ein rot-oranges Licht getaucht. Das macht ihn noch beeindruckender, als er sowieso schon ist.
Antelope Canyon und Horseshoe Bend in Arizona (Tag 6)
Der nächste Tag meiner Rundreise stand ganz im Zeichen des wohl beeindruckendsten Nationalparks der USA – dem Grand Canyon. Mit dem Auto ging es am Morgen einmal am Rand die Schlucht entlang. Auch hier solltet ihr für die Strecke lieber eine Stunde mehr einplanen, denn ich kann euch versprechen: Ihr werdet bei jedem Fotospot (es gibt genug Parklücken entlang der Straße) stehen bleiben wollen. Jedes Mal, wenn man denkt, „das ist der beste Ausblick, den ich je hatte“ kommt eine neue Parkbucht mit einem noch tolleren Panorama.
Ebenfalls ein absolut spektakuläres Fotomotiv ist die weltbekannte Horseshoe Bend. Der Ausläufer des Grand Canyons wird vom Colorado River umspült und raubt euch den Atem!
Ganz in der Nähe vom Horseshoe Bend befindet sich der nicht minder sehenswerte Antelope Canyon. Ganz wichtig (ich hätte ihn nämlich um ein Haar nicht besichtigen können): Ihr müsst hierfür im Internet eine Tour buchen, die circa 60 Euro kostet und ohne die ihr keinen Einlass in den Canyon bekommt. Die Touren sind leider schon Tage im Voraus ausgebucht, daher plant euren Besuch unbedingt frühzeitig.
Den ganzen Aufwand und die Kosten ist der Antelope Canyon aber auf jeden Fall wert. Das Farbenspiel auf den orange-roten Felsen ist absolut beeindruckend. Der Guide erklärt euch zudem, was man mit ein bisschen Fantasie in den Steinformationen erkennt.
Die Nacht habe ich in Page verbracht. Das ist eine Stadt in der Nähe des Antelope Canyons, die der perfekte Ort für einen langen Tag on the road war.
Lake Powell & Bearizona (Tag 7)
Direkt bei Page befindet sich ein weiterer Nationalpark der USA, Lake Powell. Der riesige Stausee wirkt surreal inmitten der endlosen heißen und kargen Steinwüste Arizonas. Kein Wunder, dass seine Bewohner hier ihre Ferien verbringen und ihn für Wassersport nutzen.
Für mich war der See allerdings alles andere als einladend, da es dort weit und breit keinen Schattenplatz gab und die karge Landschaft nicht gerade verlockend erschien für einen Tag am Wasser. Falls ihr auf eurer Tour Zeit sparen möchtet, könnt ihr den Lake Powell meiner Meinung nach getrost auslassen.
Auf dem Weg zurück nach Valle habe ich allerdings noch einen weiteren Stop gemacht: in Bearizona. Der Zoo ist wohl ein wahr gewordener Traum für die autoverrückten Amerikaner. Man kann nämlich mit seinem Auto durchfahren. Frei herumlaufenden Bären und viele andere Wildtiere kommen einem so ganz nahe und man kann die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten. Das ist vor allem für Familien ein echtes Highlight, denn es gibt sogar Baby-Bären, die ausgelassen miteinander spielen und von denen eure Kids gar nicht mehr wegwollen.
Falls ihr euch an dieser Stelle Sorgen um die Sicherheit macht: Der Zoo ist sehr gut überwacht und an jedem „Gehege“ stehen Wärter, die aufpassen, dass weder euch noch den Tieren etwas passiert!
Wie auch schon vorletzte Nacht habe ich wieder in Valle geschlafen – nach über fünf Stunden im Auto war das auch die richtige Entscheidung.
Las Vegas (Tag 8 – 9)
Nach stundenlangen Fahrten in der Einöde Arizonas hieß es am nächsten Tag für uns endlich „Viva Las Vegas“. Die Glitzermetropole erwartete mich! Ich kann euch sagen, Las Vegas, seine riesigen Hotels und städteartigen Casinos sind unglaublich beeindruckend! Übernachtet habe ich zwei Nächte im Stratosphere Tower. Das Hotel liegt zwar nicht am Strip, ist aber schnell mit dem Bus erreichbar. Trotzdem empfehle ich euch, ein Hotel am Strip zu buchen. So seid ihr sofort mitten im Geschehen und die Hotels sind noch einmal deutlich spektakulärer als der Stratosphere Tower.
In den beiden Tagen in Las Vegas bin ich in so ziemlich jedes bekannte Casino und Hotel (die meist zusammengehören) hineingegangen. Besonders gut gefallen hat mir dabei The Venetian. Absolut gigantisch, wie der Canal Grande durch das zugehörige Shoppingcenter fließt. Man fühlt sich wie in Venedig selbst – wenn auch ein bisschen amerikanisiert. 😉 Lasst euch in eurer Zeit in Las Vegas auf keinen Fall das Mirage, das Bellagio, das New York, New York und den Caesars Palace entgehen. Die Casinos und Shoppingmalls sind unglaublich beeindruckend.
Natürlich habe ich es mir nicht entgehen lassen, Roulette zu spielen. Schließlich gehört das Glücksspiel in dieser Stadt einfach dazu.
Für mich ging das Glücksspiel erfreulicher Weise gut aus. Ich hatte am Ende des Abends 15 Dollar mehr in der Tasche als vorher. Trotzdem kommen im teuren Amerika kostenlose Sehenswürdigkeiten sehr gelegen. Auch dafür ist Las Vegas die richtige Stadt. Vor dem Belaggio gibt es die weltberühmte Springbrunnen-Show, im Caesars Palace die Show „Fall of Atlantis“, im Circus Circus eine kostenlose Zirkus-Vorstellung und vor dem Mirage explodiert sogar ein riesiger Vulkan. Das solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen! Ich kann euch all diese Attraktionen sehr ans Herz legen, denn sie sind – wie Las Vegas selbst – richtig beeindruckend.
►►► Für alle, die noch mehr über Las Vegas erfahren wollen: unsere Las Vegas-Reisetipps
Death Valley (Tag 10)
Noch heißer als in Las Vegas ist es nur noch im Death Valley. Und genau hierhin ging es für mich am nächsten Tag. An sich dauert die eigentliche Fahrt von Las Vegas bis nach Lone Pine, wo mein Nachtquartier war, über das Death Valley nur vier Stunden, aber die Strecke hat es in sich.
Die Klimaanlage lief die ganze Zeit auf Hochtouren und ich musste mehrmals am Wegrand anhalten, um den Motor abkühlen zu lassen – das Death Valley ist schließlich der heißeste Ort der USA.
Wirklich beeindruckend ist neben der Hitze auch Badwater – ein ausgetrockneter Salzsee, auf dessen Salzkruste man spazieren gehen kann, wenn es das Wetter zulässt.
Lake Isabella (Tag 11)
Eigentlich stand am nächsten Tag der Yosemite Nationalpark, das Must-See eines jeden Kalifornien-Roadtrips, auf der Liste. Leider war mein Timing sehr ungünstig und der Park war wegen eines riesigen Feuers gesperrt. Das hieß für mich: Umplanen und einmal um den gesamten Park herumfahren (ca. 9 Stunden reine Fahrtzeit), um nach San Francisco zu kommen.
Da ich eh schon auf dem Weg um den Yosemite Nationalpark herum war, habe ich einen kurzen Stop am Lake Isabella eingelegt – in der Hoffnung, dort ins kühle Nass hüpfen zu können. Der See ist bei Amerikanern sehr beliebt, die hier mit ihren Jeeps und professioneller Barbecue-Ausrüstung inklusive Pavillons das Wochenende verbringen. Wer nur die schönsten Ecken der USA sehen will, kann sich den See allerdings getrost sparen – hier habt ihr wirklich nichts verpasst.
Die Nacht verbrachte ich in Bakersfield: Eine unspektakuläre Stadt, die sich aber als guter und günstiger Zwischenstopp angeboten hat.
Sequoia Nationalpark (Tag 12)
Nach der kleinen Enttäuschung am Lake Isabella ging es schnell wieder aufwärts. Der Sequoia Nationalpark beherbergt einige der größten Bäume der Welt. Die Baumriesen werden ihrem Ruf wirklich gerecht: Was man auf Bildern schon groß findet, ist in Echt absolut atemberaubend!
Das beste am Sequoia Nationalpark waren allerdings nicht die Mammutbäume, sondern ein anderer Waldbewohner: Auf der Bustour zu einem Aussichtsberg sind wir einem freilebenden Bären begegnet. Ein ganz besonderer Moment.
Nach dem Treffen mit dem Bären ging es für mich nach San Francisco, wo ich auch die erste von drei Nächten verbrachte.
San Francisco (Tag 13 – 15)
San Francisco, die Stadt der Hippies, von Full House und der Cable Cars ist vor allem eins: eiskalt! Wenn es im restlichen Kalifornien 40 Grad hat, hat es in San Francisco 8 Grad – zumindest bei meinem Aufenthalt. Ausgestattet mit sieben (!) Schichten aus Pullis, T-Shirts und Jacken (also allem, was ich im Koffer hatte), ging es für mich erst einmal auf Erkundungstour nach Downtown.
Von hier aus fahren die Cable Cars ans Pier, was natürlich zu einem Aufenthalt in San Francisco unbedingt dazugehört. Theoretisch kann man auch an den verschiedenen Stopps entlang der Strecke zusteigen und spart sich so das lange Schlangestehen. Allerdings werden die Cable Cars nur von Touristen genutzt und sind schon beim Start voll. Das macht es ziemlich schwer, unterwegs einfach aufzuspringen, wie man es aus den vielen Filmen kennt.
Auf dem Weg passiert ihr auch die bekannte Lombard Street, die man allerdings von oben nur schwer erkennt. Daher bin ich auch auf dem Rückweg noch einmal daran vorbei gelaufen, um mir die spektakuläre Straße aus nächster Nähe anzusehen.
Am Abend ging es für mich nach Chinatown. Die Atmosphäre war sehr besonders und das Essen definitiv mit dem Original-Essen in China vergleichbar. Hier sieht man, dass die Restaurants vor allem für Chinesen gemacht sind. Mein Freund und ich waren so ziemlich die einzigen Nicht-Asiaten in dem Restaurant und um uns herum waren chinesische Großfamilien, die sich dreimal so viel bestellt haben, wie sie eigentlich essen konnten – genau so wie man es in China eben macht.
Ein weiteres Highlight ist auf jeden Fall das Pier 39. Hier leben die vielen Seelöwen, die das Bild San Franciscos genauso prägen wie Alcatraz und die Golden Gate Bridge. Zu diesen beiden Sehenswürdigkeiten der Stadt ging es für mich am zweiten Tag meines San Francisco Aufenthalts.
Eine Besichtigung der Gefängnis-Insel Alcatraz gibt es nur als Tour, aber die lohnt sich sehr. Mit einem Audioguide in deutscher Sprache lauft ihr selbstständig über das große Gelände. So könnt ihr euch so viel Zeit nehmen, wie ihr möchtet, und die Zellen, die Cafeteria und den Außenbereich erkunden. Die Geschichten über die waghalsigen Ausbruchsversuche waren sehr interessant, daher kann ich euch einen Besuch von Alcatraz sehr empfehlen.
Was natürlich genauso wenig bei einem San Francisco-Aufenthalt fehlen darf, ist ein Spaziergang oder eine Fahrradtour auf der Golden Gate Bridge. Meine Fahrradtour hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich zusätzlich zu meinen sieben Kleider-Schichten hier gerne noch ein paar weitere gehabt hätte. Der Wind bläst dort oben nämlich sehr stark! Wert war es das Frieren allerdings trotzdem, denn der Blick von der Brücke auf San Francisco ist einfach unbezahlbar!
In der Früh des nächsten Tages habe ich dann noch einen kurzen Abstecher ins Silicon Valley und nach Stanford gemacht. Wenn ich schon einmal in der Nähe bin, wollte ich mir diese beiden Orte natürlich nicht entgehen lassen.
Monterey und der 17-Miles-Drive (Tag 16)
Lange hat es gedauert, doch nach über zwei Wochen in den USA hieß es endlich für mich: ab ans Meer! Zwar nicht ins Meer (die Temperaturen sind dafür auch im Sommer leider zu niedrig), aber dafür am Meer entlang. Und das hat es in sich. Ich habe noch nie eine so schöne Straße gesehen wie den Highway 1, der in San Francisco startet und bis nach San Diego führt. In meiner letzten Woche in den USA ging es eigentlich nur auf dieser Straße entlang. Aufgrund der vielen Stopps, die ich unbedingt machen wollte, weil einer einen fantastischeren Ausblick als der andere bot, braucht man aber auch so viel Zeit!
Die erste Nacht verbrachte ich in Monterey, wo der Schriftsteller John Steinbeck lebte. Hier ist unter anderem sein berühmtes Buch „Die Straße der Ölsardinen“ entstanden. Die Fischerstadt ist bekannt für ihre Ölsardinen-Produktion, aber auch weil hier der berühmte 17-Miles-Drive in der Nähe ist.
Morro Bay (Tag 17)
Der zweite Stopp und auch der zweite Tag auf dem Highway 1 war in Morro Bay. Die Stadt ist ebenfalls für ihren Fischfang bekannt. Direkt am Strand befinden sich viele kleine Hütten, in denen ihr frischen Fisch essen könnt. Mein kulinarisches USA-Highlight war eine kleine Hütte, in der ich Austern, Schrimps und eine leckere und sehr reichhaltige Muschelsuppe (eine Spezialität in Kalifornien) gegessen habe. Das Tolle: Man konnte sich seinen Wein selbst mitbringen oder ihn dort kaufen und mit Blick aufs Meer und spielende Otter seinen Fisch genießen. Der perfekte Ausklang für einen langen Tag am Meer!
Santa Barbara (Tag 18)
In Santa Barbara wird das Wasser endlich so warm, dass sogar jemand, der so verfroren ist wie ich, ins Meer hüpfen kann. Hier gibt es zudem wunderschöne Strände, an denen ich gerne länger als einen Tag verbracht hätte.
Hier kann man wirklich stundenlang einfach am Strand liegen, dem bunten Treiben zusehen und das entspannte kalifornische Lebensgefühl genießen. Santa Barbara war trotz der vielen Eindrücke, die ich schon auf der Reise gewonnen hatte, mein absolutes Highlight (getoppt wurde es nur noch vom nächsten Tag in San Diego). Genau so habe ich mir vor meiner Reise Kalifornien und vor allem das „California Feeling“ vorgestellt. Wenn ich das nächste Mal nach Kalifornien fahre, werde ich für diese beiden Städte definitiv mehrere Tage einplanen.
San Diego (Tag 19)
Am nächsten Tag wolle ich eigentlich San Diego erkunden, aber leider dauerte die Fahrt auf dem Highway 1 deutlich länger als geplant. Ich war so ziemlich den ganzen Tag im Auto unterwegs, da sich die Straße vor allem durch die Surferstädte (beispielsweise den Schauplatz der Serie O.C. California, Laguna Beach) sehr ziehen. Zum Glück hatte ich noch einen Tag für San Diego übrig, denn diese Stadt war mit Abstand die schönste, die ich in ganz Kalifornien kennengelernt habe.
Dort hätte ich locker vier Tage verbringen und die meiste Zeit einfach nur an den Stränden sitzen und den Wellen und Surfern zuschauen können. Leider hatte ich dazu nicht die Zeit und klapperte an einem Tag die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ab.
Start war das Hotel del Coronado. Das Hotel ist durch den Film „Manche mögen’s heiß“ mit Marylin Monroe berühmt geworden. An dem dazugehörigen Strand lässt sich die ein oder andere Stunde gut verbringen, da er sehr gut gepflegt und einladend ist. Anschließend ging es weiter zum Balboa Park, einer riesengroßen Parkanlage mit verschiedenen Themenparks. Hier befindet sich übrigens auch der berühmte San Diego Zoo, den ich allerdings aus Zeitmangel auslassen musste.
Nach einem kurzen Stop in der Cheesecake Factory habe ich mich noch am Cap San Diego umgesehen. Der riesige Schiffsträger ist sehr beeindruckend. Noch faszinierender ist nur noch zu sehen, wie stolz die Amerikaner auf ihre Kriegsgeschichte und Flotte sind und wie sie deshalb mit und vor dem Schiffsträger für Selfies posieren.
Zum Schluss ging es dann noch an den Strand, wo ich wie nirgends sonst in Kalifornien das Surfer-Feeling spürte. Viele junge Leute auf einem Haufen, die zusammen grillen, trinken und feiern – so stellt man sich das Surferleben vor und genau das war der perfekte Ausklang für meine Zeit in San Diego.
Disneyland in Anaheim (Tag 20)
Am letzten Tag der Reise ging es für mich noch einmal in einen Freizeitpark: ins Disneyland in Anaheim. Ein Treffen mit Mickey, Minnie und Co. stand schon lange auf meiner Bucketlist, daher war dieser Tag ein gebührender Abschluss für eine tolle Zeit in Kalifornien.
Seid ihr allerdings nicht mit Kindern unterwegs und wollt in den USA nur einen Freizeitpark besuchen (um beispielsweise Kosten oder Zeit zu sparen), würde ich euch empfehlen, nicht ins Disneyland zu gehen, sondern lieber die Universal Studios zu besuchen. Hier gibt es eine Vielzahl mehr an Attraktionen für Erwachsene, die für Spaß und Action sorgen. Im Disneyland gab es leider nur vier Fahrgeschäfte, die auch Erwachsene wirklich begeistern konnten, daher war für mich der Eintritt von 120 Dollar die Erfahrung nicht ganz wert.
Nach einer Nacht in einem Flughafen-Hotel ging es dann für mich am nächsten Morgen zurück nach München – mit vielen Eindrücken aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten im Gepäck.
Fazit zu meinem USA-Roadtrip: Mit meiner Kalifornien-Rundreise ging einer meiner Reiseträume in Erfüllung. Ich kann die Reise jedem ans Herz legen, der sich für atemberaubende Naturspektakel interessiert, aber auch viel Kultur und verschiedene Städte sehen möchte. Im Nachhinein würde ich die Tour genauso noch einmal machen, nur in vier Wochen statt in drei und eher im Juni oder Juli anstatt im August. Ansonsten war die Reise unglaublich spannend und definitiv empfehlenswert! Wenn ihr Fragen zum Reiseverlauf oder zur Planung habt, hinterlasst gerne einen Kommentar.