Eine Reise nach Tschechien im Winter hat ihren ganz besonderen Reiz. Ob man nun lieber Skifahren will oder Kulturinteressiert ist: In Tschechien findet man auch in der kalten Jahreszeit das richtige Freizeitprogramm.
Skiurlaub in Tschechien: Wer die Wahl hat, hat die Qual
Die tschechischen Gebirge sind im Winter das ideale Ziel für all jene, die gerne Skifahren oder Snowboarden. Mit einer hohen Schneewahrscheinlichkeit und gut ausgebauten Pisten ist Tschechien eines der Top-Wintersportziele Europas. Insgesamt gibt es knapp 200 Skigebiete, manche sind natürlich sehr groß, andere bestehen nur aus ein paar Pisten.
#1 Spindlermühle
#2 Harrachov
#3 Zelezna
#4 Klinovec
#5 Destne
Ein weiteres beliebtes Skigebiet ist Destne im Adlergebirge. Das Skiareal ist gut ausgebaut und bietet ein Wintersportzentrum mit Skiverleih und Skischulen. Das Pistenangebot ist abwechslungsreich und bietet Abfahrten jeder Schwierigkeitsstufe. Ein täglich gepflegter Snowpark mit Sprüngen und Hindernissen wurde eigens für die Freestylefahrer angelegt.
Der Snowpark sowie die Skipisten können durch Schneekanonen beschneit werden, so dass auch bei wenig Schnee nichts dem Wintervergnügen im Wege steht. Langläufer kommen auf den zahlreichen präparierte Loipen auf ihre Kosten. Ein besonderes Highlight ist das Abendskifahren. Eine rote und eine blaue Piste sind in den Abendstunden beleuchtet und können auch in der Abenddämmerung befahren werden.
Prag eingehüllt in einen Mantel aus Schnee
Die tschechische Hauptstadt mit ihrer charmanten Altstadt ist ein beliebtes Reiseziel, vor allem im Sommer kommen viele Besucher um die historische Innenstadt zu erkunden und einmal auf der berühmten Karlsbrücke zu stehen. Jedoch hat vor allem im Winter, wenn die Dächer schneebedeckt sind und die Straßen in bunten Lichtern erstrahlen, Prag einen ganz besonderen Reiz. Aber nicht nur deswegen lohnt sich ein Besuch der Stadt in der Winterzeit. Es sind zudem nicht so viele Touristen wie im Sommer in Prag unterwegs und die Hotelpreise sowie Flugpreise sind ein wenig günstiger.
Am besten erkundet man die goldene Stadt Prag zu Fuß. Die historischen Gebäude wirken ganz besonders schön, wenn sich eine Schneedecke über Prag legt und um einen herum die Schneeflocken tanzen. Wenn einem trotz der Bewegung dann doch einmal kalt wird, kann man sich in einer der vielen Gaststuben aufwärmen und bei einer Tasse Tee oder Grog das Wintertreiben auf den Straßen beobachten.
Vor dem Prager Veitsdom und am Altstädter Ring wird jedes Jahr in den Wintermonaten ein großer Markt aufgebaut. In der Vorweihnachtszeit ist dieser Markt weihnachtlich geschmückt und gilt als einer der schönsten und größten Weihnachtsmärkte Europas. In den vielen Marktbuden rund um den feierlich geschmücktem Weihnachtsbaum werden Kunsthandwerk sowie Geschenke angeboten und natürlich traditionelle Speisen und Getränke.
Bei einem warmen Glühwein und einem köstlich riechenden Trdelnik, ein traditionelles Hefegebäck mit Haselnüssen, kann man die weihnachtliche Stimmung genießen und das bezaubernde winterliche Flair. Auch im Januar wird der Markt am Veitsdom weiter betrieben. Dann gibt es hier weniger Weihnachtsschmuck und weihnachtliche Dinge zu kaufen, das Augenmerk des Marktes liegt dann noch mehr auf dem Kunsthandwerk, welches in Tschechien hergestellt wird.
Ein besonderes Erlebnis, welches man nur im Winter in Prag haben kann, ist das Eislaufen. Auf dem Obstmarkt wird jeden Winter eine Schlittschuhbahn angelegt – von morgens bis abends kann man hier entspannt seine Runden drehen. Die Schlittschuhe können direkt vor Ort ausgeliehen werden. Rund um die Schlittschuhbahn befinden sich zudem kleine Stände, die mit Essen und Getränken für das leibliche Wohl sorgen. Auf der Schlittschuhbahn wird auch ein Programm mit Live-Auftritten und Kinderveranstaltungen organisiert.
Besonders schön im Winter ist der verschneite Park rund um die Prager Burg. Die Bäume liegen voller Schnee, die Burg ist ein Schneemeer eingebettet und erstrahlt so gerade in den Abendstunden in einem ganz besonderen Licht. Vom Aussichtsturm des Petrin hat man einen phänomenalen Blick auf das verschneite Prag – von hier oben sieht man die in ein Lichtermeer getauchten Straßen und die vom Schnee bedeckten Häuser und Kirchtürme. Auch eine Fahrt auf der Moldau durch die Innenstadt Prags ist im Winter möglich.
Die beheizten Dampferschiffe fahren gemächlich durch Prag, hier kann man in Ruhe die schöne Stadt bewundern. Die Winterzeit eignet sich perfekt für einen Museumsbesuch und davon gibt es in Prag zahlreiche: In den großen Sammlungen des Nationalmuseums oder in der Prager Burg kann man Stunden verbringen viel über das Land, die Menschen, tschechische Traditionen, Kunst und die Geschichte lernen.
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Weihnachten und Silvester in Tschechien – Geselligkeit und Magenfreuden
Auch in Tschechien ist Weihnachten eines der wichtigsten Feste im Jahre. Wie in vielen europäischen Ländern umfassen die Weihnachtsfeiertage in Tschechien den Heiligabend, also den 24. Dezember sowie die zwei Weihnachtsfeiertage, den 25. Dezember und den 26. Dezember. Das Weihnachtsfest in Tschechien ist auch durch kulturelle Traditionen bestimmt, so feiert man hier die böhmische Weihnacht.
Für viele Kinder beginnt die Weihnachtszeit mit dem Besuch des Heiligen Nikolauses, der am Abend des 5. Dezember in Begleitung von Engeln und Teufeln in Erscheinung tritt. Wenn die Kinder brav waren und versprochen haben, es auch im nächsten Jahr zu bleiben, bekommen sie kleine Geschenke. In der Vorweihnachtszeit werden viele Straßen mit bunten Lichtern geschmückt, auf Weihnachtsmärkten herrscht reger Trubel und in Freilichtmuseen werden die traditionellen Volksbräuche hochgelebt. Das Aufstellen von Weihnachtskrippen ist auch eine alte Tradition in Tschechien.
Die liebevoll gefertigten Krippen stehen in den Häusern der Menschen, aber auch in und vor Kirchen, auf zentralen Plätzen und bei Museen. Oft hört man in der Vorweihnachtszeit in Tschechien Weihnachts- und Adventsmusik, vor allem die böhmische Weihnachtsmesse „Hej mistře, vstaň bystře“ (Hey Meister, steh schnell auf) aus dem 18. Jahrhundert wird heute noch gespielt. Den Heiligabend verbringt man in Tschechien daheim in der Familie mit einem großen Weihnachtsabendessen. Meist beginnt das Festmahl mit einer Fisch- oder Kartoffelsuppe, als Hauptspeise folgt panierter Karpfen mit Kartoffelsalat.
Auch den ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag verbringen die meisten Tschechen im Kreise der Familie. Es gibt Entenbraten mit Kraut und Knödeln oder auch Gänsebraten. Nach dem Essen gehen viele tschechische Familien gemeinsam in die Kirche und nehmen an einer der zahlreichen Weihnachtsmessen teil. Viele Restaurants und Hotels bieten das traditionelle Weihnachtsmenü für ihre Gäste an.
Das Silvesterfest steht in Tschechien ganz unter dem Zeichen fröhlicher Geselligkeit. Da der 31. Dezember in Tschechien ein ganz normaler Arbeitstag ist, beginnen die Festlichkeiten in den Abendstunden. Eine typische Silvestertradition ist das Bleigießen. Nach dem Abendessen ist die richtige Zeit, um zu erfahren, unter welchen Zeichen das nächste Jahr steht. Dabei wird flüssiges Blei in Wasser gegossen.
Die entstandene Form steht symbolisch für eine Vorhersage fürs nächste Jahr. Es gibt viele Silvesterveranstaltungen und Partys in Theatern, Konzerthäusern und Clubs. Restaurants und Gasthäuser bieten zudem Silvestermenüs an. Auch auf öffentlichen Plätzen wird das neue Jahr feierlich begrüßt. Kurz vor Mitternacht versammeln sich die meisten Menschen draußen auf den Straßen. Pünktlich zum Jahreswechsel wird dann mit Sekt und Champagner angestoßen. Am Himmel erleuchtet ein buntes Feuerwerk und begrüßt das neue Jahr.
Hallo und vielen Dank für diesen tollen Beitrag und die Tipp! Wir haben unerwartet eine Woche Urlaub im Januar bekommen und planen nun einen schönen Winterurlaub. Das Ziel ist noch nicht so klar, aber wir haben jetzt mehr über Tschechen und Österreich gelesen und die klingen beide einfach wunderbar! Wird eine schwierige Entscheidung, aber ich glaube mit beiden ist man mehr als sehr zufrieden!
LG Sophie