Sanfte Hügel, die mit Weinbergen bedeckt sind, dazwischen malerische Dörfer, deren Türme mit Storchennestern gekrönt sind: Das Elsass weiß seine Besucher zu verzaubern. Hier zwischen Rhein und den Bergen der Vogesen verschmelzen die Kulturen, und genau das macht den besonderen Reiz dieser Region zwischen Frankreich und Deutschland aus.
Wir haben einen echten Elsass-Insider unter unseren Kollegen. Wolfgang nutzt jede Gelegenheit für einen Abstecher ins Elsass, eines seiner liebsten Reiseziele in Europa. Deshalb haben wir ihn gebeten, uns zu erklären, warum er das Elsass liebt. Dabei verrät er natürlich auch den ein oder anderen Geheimtipp und was für ihn die absoluten Must-Sees der – seiner Meinung nach – schönsten Region in Frankreich sind. Herausgekommen dabei sind, 11 Gründe, warum jeder das Elsass lieben sollte. Eines schon vorweg: Uns hat er schon vom Elsass überzeugt, wie sieht es bei euch aus?
1. Grund fürs Elsass: Straßburg mit seinem Münster und der Neustadt
Beginnen wir zuerst einmal mit der Stadt, die wohl jeder kennt: Straßburg. Die größte Stadt des Elsass begeistert mich stets aufs Neue. Meine Lieblingsbeschäftigung in Straßburg ist, durch die historische Alt- und Neustadt, die zusammen Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind, zu bummeln.
Immer ein Teil meines Besuchs in Elsass: Ich statte dem Münster einen Besuch ab. Bis 1874 war der 142 Meter hohe Nordturm des Münsters das höchste Gebäude der Welt. Warum der Südturm nie vollendet wurde und die Kirche somit unvollendet ausschaut, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich ist einfach nur das Geld ausgegangen. Im Inneren der Kirche bestaune ich jedes Mal die astronomische Uhr, die als eine der Schönsten ihrer Art gilt. Diese Uhr zeigt nicht nur die wahre Straßburger Zeit an, sondern auch die Mondphasen, Tierkreiszeichen und vieles mehr. Gesehen haben muss man auch den „Engelspfeiler“, eine Skulptur, die das Weltgericht darstellt, und die Wandteppiche, die das Leben der Gottesmutter Maria zeigen.
Bei schönem Wetter und guter Sicht quäle ich mich auch gerne auf die Aussichtsplattform und genieße den traumhaften Ausblick von der Rheinebene bis in die Vogesen. Ganz in der Nähe befindet sich der ehemalige Palast der Fürstbischöfe von Straßburg, das Palais des Rohan. In diesem imposanten Schloss befinden sich heute drei Museen.
Ebenfalls immer einen Abstecher wert: Die Neustadt in Straßburg. Die Neustadt ist gar nicht so neu. Zwischen 1870 und 1918 haben die Deutschen hier eine Vielzahl an Jugendstilvillen hochgezogen. Viele dieser Häuser wurden aus dem roten Sandstein aus den Vogesen gebaut. Der deutsche Kaiser wollte Straßburg damals zu einer deutschen Großstadt machen. Entsprechend protzig wurde hier gebaut. In der Grande Rue und am Place Kléber könnt ihr einen Einkaufsbummel unternehmen und dabei die Prachtbauten wie das Ägyptische Haus bewundern. Eines verspreche ich euch, beim Flanieren durch die Straßburger Neustadt ist das gewisse erhabene Adelsfeeling inklusive!
2. Grund fürs Elsass: Märchen pur, die Christkindelmärkte im Elsass
Dass das Elsass lange Zeit deutsch war, merkt man spätestens in der Adventszeit, wenn überall in der Region die Christkindelmärkte öffnen. Straßburg zum Beispiel verwandelt sich dann in die Weihnachtshauptstadt. Logisch, dass ich mir das schon einmal angeschaut habe.
Die Weihnachtsbeleuchtung ist eher französisch bunt und kitschig, aber das Flair ist auch ohne Schnee sehr weihnachtlich. Ihr werdet euch bestimmt fragen, warum ihr ins Elsass fahren sollt, um einen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Na, weil die Atmosphäre eben ganz besonders ist.
Gerade die Straßburger Märkte sind wirklich sehr schön. Auf dem Münsterplatz befindet sich der traditionelle Christkindelmärik, auf dem es nach Anis, Zimt und Bratwurst duftet. Dieser Markt findet immerhin schon seit 1570 statt. Besonders beeindruckend ist der Christbaum und Markt auf dem Place Kléber. Auf dem Place des Meuniers findet ihr einen Weihnachtsmarkt, auf dem Erzeuger aus dem Elsass ihre regionalen Spezialitäten wie Anisbredle, Berewecka (Früchtebrot) und Lebkuchen verkaufen.
Aber jede Stadt im Elsass, die was auf sich hält, hat einen eigenen Weihnachtsmarkt. Da viele der Städte und Dörfer noch ein wirklich altes Zentrum haben, bieten sie alle besonders viel Flair. Übrigens hat Sélestat noch eine Besonderheit zu bieten. Hier hat der Stadtkämmerer schon 1521 den Kauf eines Weihnachtsbaumes schriftlich bestätigt. Traditionell hingen die Weihnachtsbäume im Elsass früher von der Decke und waren mit roten Äpfeln geschmückt.
3. Grund fürs Elsass: Venedig 2.0 – Colmar
Auch die drittgrößte Stadt im Elsass hat einiges zu bieten. Die Altstadt von Colmar ist umgeben von dem Fluss Lauch und dem Canal du Logelbach. Daher gibt es viele Brücken, was der Stadt auch den Beinamen Klein-Venedig, auf französisch petite Venise, eingebracht hat. Das war’s dann aber schon mit den Gemeinsamkeiten. Trotzdem lohnt sich ein Abstecher in die Stadt! Colmar wurde schließlich zurecht zur European Best Destination in 2020 gekürt.
Die Stadt bezeichnet sich als die elsässischste Stadt des Elsass und ich muss zugeben, dass ich diesen etwas seltsam anmutenden Titel dann doch bestätigen kann. Ich versuche, gemütlich durch die Fußgängerzone Richtung Martinsmünster zu schlendern. Das ist aber nur bedingt möglich, da sich hier oftmals Menschenmassen durch die Gassen schieben – Es gibt also doch noch etwas, was Colmar und Venedig gemeinsam haben.
Neben den Fachwerkhäusern zeugen noch andere im Renaissance-Stil erbaute Bürgerhäuser von dem einstigen Reichtum der Stadt. Besonders beeindruckend sind das Maison Pfister mit seinem Türmchen und das Maison des Têtes mit seiner verspielten Giebelfassade.
Unbedingt anschauen solltet ihr euch in Colmar das Viertel Krutenau (Kräuter-Aue), die Franzosen tauften es wegen der Brücken eben „Petite Venise“. Ich muss sagen, dass dieses Fachwerkensemble schon einer der Hingucker auf meinem Instagram-Account ist. Mittelalter aus dem Bilderbuch!
Noch ein Tipp: Besucht die benachbarte Markthalle. Sie stammt aus dem Jahr 1865 und wurde mit Ziegeln gemauert. In ihrem Innern befinden sich etwa 20 Marktstände, an denen regionale Waren angeboten werden. Das ist nun wieder sehr nach meinem Geschmack und ich fühle mich wie im Gourmethimmel.
4. Grund fürs Elsass: Das Schlemmerparadies
Wer, wie ich, deftige Küche mag, landet im Elsass im Schlemmerparadies. Egal ob ihr euch in einer urigen Winstub, die einem Gasthaus bei uns entspricht, oder einer Brasserie niederlasst: Kalorienzählen solltet ihr hier nicht, dafür aber euch den Gaumenfreuden so richtig hingeben!
Den Flammkueche, zu deutsch Flammkuchen, kennt man ja inzwischen auch bei uns. Traditionell gab es den immer dann zum Essen, wenn die Frauen Brot gebacken haben. Während das Brot im Ofen buk, wurde der Rest des Teiges dünn ausgerollt und mit Schmand, Käse, Zwiebeln und Speck belegt und im Ofen mitgebacken.
Das gilt auch für den Bäckeoffe. Bei diesem Gericht werden Kartoffeln, Fleisch und Gemüse in einen Steinguttopf gegeben und dann stundenlang im Backofen gegart. Raus kommt dabei ein sehr schmackhafter Eintopf.
Das Traditionsgericht schlechthin im Elsass ist aber das Sürkrüt (meistens mit dem französischen Namen Choucroute garni auf der Karte). Zum Sauerkraut gibt es Berge von „Schweinereien“ in Form von gepökeltem Fleisch (Kasseler, Schweinefuß und Würste). Eine Besonderheit stellt das „Choucroute de la mer“ dar. Da werden euch verschiedene Fische und Shrimps zum Kraut serviert. Das mag sich erst mal ungewöhnlich anhören, ist aber inzwischen eines meiner Lieblingsgerichte. Und klebt nicht so an der Hüfte.
Als Vorspeise serviert man oft Weinbergschnecken in Kräuterbutter. Die muss noch richtig blubbern, wenn man das euch serviert. Und nachdem das Fleisch gegessen ist, hat man noch ganz viel der leckeren Butter übrig, in die man sein Baguette tunken kann.
Auch bei den Süßigkeiten könnt ihr viel Regionales probieren. Neben dem Sauerkraut das zweite kulinarische Wahrzeichen der Region ist der Kougelhopf. In den vielen Konditoreien bekommt ihr diesen leckeren Hefekuchen. Einer davon kommt bei jedem Besuch in mein Gepäck auf der Heimfahrt. Sehr lecker sind auch die Wähen, die je nach Saison mit Quetsche (Zwetschgen), Äpfeln oder auch Zwiebeln belegt werden und dann mit einer Mischung aus Rahm und Eiern übergossen und gebacken werden.
Zu Weihnachten gibt es dann die Bredle oder, wie ihr sagen würdet, Plätzchen. Die elsässischen Lebkuchen entsprechen eher dem, was wir als Honigkuchen kennen. Und zu Ostern gibt es dann die Osterlämmer, meist aus einem locker fluffigen Biskuitteig.
Gerade in der Küche des Elsass wird immer wieder deutlich, dass sowohl deutsche als auch französische Einflüsse diese geprägt haben.
5. Grund fürs Elsass: Die Elsässische Weinkultur
Die elsässischen Winzer produzieren wirklich hervorragende Weine. Traditionell hauptsächlich Weißwein und hier besonders den Gewürztraminer. Diese Weine schmecken sehr fruchtig und manchmal fast süß. Der passt dann hervorragend zur Gänseleber. Es gibt aber auch viel Riesling und immer öfter auch Rotweine wie Pinot Noir, der bei uns Schwarzriesling genannt wird.
Bei einer Reise ins Elsass gehört der Besuch des ein oder anderen Weinguts dazu. Oder ihr plant euren Aufenthalt so, dass ihr eines der vielen Weinfeste besuchen könnt. Hier ist die Wein- und Gastronomiemesse in Ribeauvillé besonders hervorzuheben. Dort werden euch bis zu 270 Weine angeboten und die Restaurants der Stadt sorgen für das passende Essen im Stadtpark. Ein Fest ganz nach meinem Geschmack mit viel Essen und den passenden Weinen dazu.
Ich sag doch: das Elsass ist der Himmel für Gourmets. Bei dieser Gelegenheit könnt ihr dann auch einen Crémant d’Alsace (Winzersekt) probieren. Diese werden nach dem gleichen Verfahren hergestellt wie der Champagner und sind meistens bei gleicher Qualität günstiger als die echten Champagner.
6. Grund fürs Elsass: Die Weinstraße, das Mekka für Gourmets
Wenn wir schon beim Thema Wein sind… Seit nunmehr über 60 Jahren gibt es im Elsass diese Panoramastraße, die euch nicht nur zu den schönsten Weindörfern führt, sondern auch zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Auf 170 Kilometern von Marlenheim nördlich von Sraßburg fahrt ihr durch die Hügel am Rand der Vogesen nach Thann, das westlich von Mühlhausen liegt.
Für die Fahrt entlang dieser Straße solltet ihr ausreichend Zeit mitbringen. Ich hab sie schon mal an einem Tag abgefahren, aber dabei das Beste natürlich verpasst. Die beste Zeit, um diese Route zu befahren ist das Frühjahr, wenn die vielen Obstbäume, die es hier auch gibt, blühen. Aber auch der Herbst mit seinem bunten Laub hat seinen Charme. Während der Weinlese müsst ihr mit Einschränkungen rechnen. Dann sind viele der Wanderwege durch die Weinberge gesperrt. Schließlich müssen die Trauben ja irgendwie ins Fass kommen und deswegen herrscht in der Zeit hier reger Verkehr.
Die wahren Genießer unter euch nehmen sich die Zeit, die Region entlang der Weinstraße mit dem Fahrrad zu erkunden. Ein besonders schöner Streckenabschnitt führt euch auf 99 Kilometern über die „Route des Vins au Ried“ von Obernai nach Sélestat.
Aber… egal welches Fortbewegungsmittel ihr wählt, denkt dran: Nach der Weinprobe Hände weg vom Steuer! Gönnt euch lieber die ein oder andere Nacht mehr in einem der schnuckeligen Hotels.
7. Grund fürs Elsass: Hier sind Zeitreisen möglich
Wenn ihr meinen Text bis hierher gelesen habt, ist euch sicherlich schon aufgefallen, dass man im Elsass stolz auf die reichhaltige Geschichte und die eigenen Traditionen ist. Bei jedem Schritt durch die schönsten Städte im Elsass, trefft ihr auf historische Gebäude. Man fühlt sich wie in eine vergangene Zeit zurückversetzt.
Besonderes beeindruckend ist die Zeitreise, die man bei einem Besuch in Straßburg erlebt. Auf der Grande Île im Fluss Ill befindet sich der älteste Stadtteil der Stadt. An manchen Ecken fühlt man sich wie im Mittelalter. Die engen Gassen sind gesäumt von schiefen Fachwerkhäusern. Besonders beeindruckend ist das im Viertel „La Petite France“ mit urdeutsch anmutenden Häusern zu sehen. Hier waren früher die Gerber, Fischer und Müller angesiedelt. Das Gerberhaus (Maison des Tanneurs) ist ein beeindruckendes Beispiel für diese Architektur.
Auch rund um das bedeutendste und weithin sichtbare Wahrzeichen Straßburgs, dem über 1000-jährigen Münster finden sich echt beeindruckende Fachwerkhäuser, wie zum Beispiel das Haus Kammerzell (Maison Kammerzell). Der Münsterplatz ist quasi das Wohnzimmer der Stadt und hier ist immer was los. Für mich ist das der ideale Platz um sich ein Päuschen zu gönnen und die Menschen zu beobachten.
Eine andere Tradition entdeckt ihr in Betschdorf. Töpfer aus dem Westerwald siedelten sich hier im 18. Jahrhundert an und brachten das heute typisch elsässische Steingut mit. Neben Tellern uns Schüsseln werden traditionell Backformen für den Kougelhopf, für Tartes und größere für den Baeckeoffe angeboten. Die sind eigentlich viel zu schön um sie ständig zu verwenden, sind aber eine wundervolle Deko für euren Tisch. In Betschdorf gibt es übrigens ein Museum, in dem ihr alles über die Geschichte und Herstellung der Poterie erfahrt.
Andere Traditionen entdeckt ihr in Colmar im Hansi Dorf. Der Maler Jean Jacques Waltz hat im späten 19. Jahrhundert in seinen Bildern ein idealisiertes Elsass geschaffen. Bis heute geblieben und allgegenwärtig sind seine Figuren in elsässischer Tracht „Der Onkel Hansi“ und seine hübschen Damen. Die findet ihr auch auf vielen Souvenirs.
8. Grund fürs Elsass: Besondere Natur- und Tiererlebnisse
Jetzt seid ihr schon ein paar Tage durch das Elsass gefahren und habt wider erwarten noch keinen Storch gesehen? Dann auf in das kleine Dörfchen Hunawihr zwischen Ribeauvillé und Riquewihr. Die Störche im Elsass wurden tatsächlich immer seltener. Durch die Trockenlegung von ehemaligen Sumpfwiesen wurde den Vögeln ihre Speiskammer genommen. Im Naturoparc – Storchenpark hat man daher ein Projekt gestartet um Jungstörche aufzuziehen und sie dazu zu bewegen, wieder im Elsass heimisch zu werden. Das gleiche macht man hier auch mit Fischottern, die in Frankreich fast ausgestorben waren. Ich finde das eine großartige und unterstützungswerte Idee. Störche gehören schließlich zum Elsass.
Unterhalb der Hohkönigsburg bei Orschwiller erwarten euch ganz andere lustige Tierchen. In einem etwa 24 Hektar großen Wald leben hier etwa 200 Berberaffen. Diese sind sehr zutraulich. Vor allem, wenn ihr euch am Eingang eine Tüte Popcorn gekauft habt und sie damit füttert.
Die Berge der Vogesen sind denen des deutschen Nachbarn Schwarzwald sehr ähnlich. Auf vielen ausgeschilderten Wanderwegen kann man diese erkunden. Ein lohnenswertes Ziel, weil besonders instagramtauglich, sind die dortigen Wasserfälle. Versteckt im Wald bei der Burg Nideck findet ihr einen der schönsten der Region. Auch der Wasserfall von Le Hohwald sollte auf eurer Liste stehen.
Die Vogesen sind ja teilweise vulkanischen Ursprungs. Das könnt ihr im Naturpark Vulkanwald und Vogelsteine sehr gut sehen. In dem leben übrigens auch Gämse, Luchse und Habichte. Und es gibt über 100 Pilzsorten. Aber Finger weg, wenn ihr euch damit nicht auskennt. Genießt die Pilze lieber abends fachmännisch zubereitet in einem Restaurant. Wer sich nicht auskennt pflückt nämlich schnell mal einen giftigen Knollenblätterpilz statt eines Champignons. Die sehen sich nämlich zum Verwechseln ähnlich.
9. Grund fürs Elsass: Seine Mystische Sagenwelt
Ein Besuch im Elsass ist nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch in eine Welt der Sagen und Mythen. Hier einige Beispiele, warum das Elsass einfach „zauberhaft ist“:
Im Hinterland von Obernai liegt an der Grenze zu Lothringen der Donon. Um diesen einsamen Berggipfel ranken sich viele Sagen und Legenden. Die Römer hatten hier einen Tempel für den Gott Merkur erbaut, was ihr heute aber seht ist eine Nachbildung, die Napoleon III. erbauen ließ.
Noch so ein „heiliger“ Berg befindet sich in der Nähe von Obernai. Die heilige Odilia war eine Tochter des Herzogs Adalrich. Angeblich kam sie blind zur Welt und konnte am Tag ihrer Taufe plötzlich sehen. Später sollte sie von ihrem Vater vermählt werden, was Odilia aber so gar nicht gefiel. Das Ende vom Lied war, dass der Herr Papa für seine Tochter auf dem Odilienberg ein Kloster bauen ließ und seine Tochter zur Äbtissin machte. Heut ist Odilia die Schutzheilige des Elsass und der Berg ein berühmter Wallfahrtsort mit genialer Aussicht über die Region.
Eine Reise ins Mittelalter erwartet euch dann beim Besuch der Hohkönigsburg. Das 900 Jahre alte Gemäuer wurde von Grund auf saniert und bietet euch einen Einblick in das Leben einer längst vergangen Zeit. Wenn ihr wollt, könnt ihr sogar eine Tour in historischen Kostümen mitmachen. Und die Aussicht reicht bis in den Schwarzwald.
10. Grund fürs Elsass: Traumhaftes Wetter
Man kann es nicht leugnen, auch wenn das Elsass nur einen Katzensprung von Deutschland entfernt ist, es ist hier oftmals deutlich freundlicher und „südländischer“ als in unseren heimischen Gefilden.
Am Rand der Rheinebene genießt ihr ein relativ mildes Klima ziemlich ähnlich dem Wetter auf der deutschen Seite der Rheins. Im Frühjahr kann es schon recht warm sein, aber auch Kälteeinbrüche sind dann noch an der Tagesordnung.
Im Sommer wird es zuweilen sehr heiß. Dafür bleibt es im Herbst oft noch lange mild. Der Winter im Elsass bietet selten Schnee, dafür kann es gerne neblig und kalt sein. In den Vogesen, die sich auf bis zu 1.400 Meter über dem Meer erheben ist es vor allem im Sommer ein bisschen kühler und im Winter reicht der Schnee oft sogar zum Skifahren.
Wer also im kalten Deutschland mal ein bisschen Sehnsucht nach Wärme hat, ist mit einem Abstecher ins Elsass bestens beraten!
11. Grund fürs Elsass: Der Elsasser Dialekt
Wenn man die Elsässer sprechen hört fällt als erstes auf, dass hier alles zweisprachig ist. Französisch und Elsässisch, wie der alemannische Dialekt hier heißt.
Das Elsässisch ist ein alemannischer Dialekt und damit eine deutsche Sprache. Allerdings ist elsässisch für die meisten von euch wohl eher schwer zu verstehen. Es ist nicht ganz so unverständlich wie Schwyzerdütsch und dem Alemannischen des Schwarzwalds sehr ähnlich. Worte werden durch weglassen bestimmter Silben verkürzt und die Vokale werden oft zu Umlauten. Dazwischen landet dann noch das ein oder andere französische Wort, das man eingedeutscht hat. Heraus kommt ein melodischer Singsang, den ich sehr charmant finde.