Ganz egal, ob ihr das traumhafte Mittelmeer, abenteuerliche Vulkane, archäologische Sehenswürdigkeiten, das „Dolce Vita“ im Allgemeinen oder einfach nur die echte italienische Küche liebt – Sizilien ist sehr vielseitig. Genießer wie Aktivurlauber kommen auf der Insel auf ihre Kosten. In unseren Reisetipps erfahrt ihr alles Wissenswertes über Sizilien und wer weiß, vielleicht plant ihr schon bald sehnsüchtig euren nächsten Urlaub im Süden Italiens.
Sizilien ist die größte Insel Italiens und die größte des Mittelmeeres. Sie ist durch die Straße von Messina vom Festland getrennt. Am nördlichen Teil der Insel ist das Tyrrhenische Meer, auf der West-Seite das Mittelmeer und im Osten das Ionische Meer. Sizilien legt seine Schätze Strandurlaubern und Kultururlaubern in gleichen Teilen zu Füßen.
Mit angemessenem bis übertriebenem Stolz – so wie es sich für eine echte Italienerin gehört. Der Ätna, der größte und aktivste Vulkan Europas, die wunderbaren Sandbuchten, die vielen kulturhistorischen Monumente, lebendige Städte wie Palermo oder die unnachahmlich gute Küche – Sizilien bereichert die Schönheit der Welt um ganze 25.000 Quadratkilometer.
Inhaltsverzeichnis:
- Beste Reisezeit und Anreise nach Sizilien
- Badeurlaub auf Sizilien
- Siziliens bekannteste Städte
- Diese Sehenswürdigkeiten dürft ihr in eurem Sizilien-Urlaub nicht verpassen
- Aktivurlaub auf Sizilien
- Die sizilianische Küche
Beste Reisezeit und Anreise nach Sizilien
Das Wetter ist für Urlauber stets ein wichtiges Kriterium bei der Reiseplanung. Allgemein ist das mediterrane Klima auf Sizilien sehr angenehm. Im Sommer, der sich von Ende Mai bis in den Oktober hineinzieht, kann es bis zu 40 Grad heiß und recht trocken sein. Im Frühling ist es mit Temperaturen über 20 Grad eindeutig kühler. Die Winter sind auf Sizilien mild, Schnee fällt lediglich in den Höhenlagen.
Doch wie kommt ihr am besten auf dieses sonnengeküsste Fleckchen Italiens? Mit dem Flugzeug geht es natürlich am schnellsten, wobei Sizilien ganze fünf Flughäfen hat, die je nach Fluggesellschaft angeflogen werden. Der Airport Catania Fontanarossa befindet sich nur 5 Kilometer vom Zentrum von Catania und eignet sich somit bestens für Kurztrips. Aber auch Palermo verfügt über einen Flughafen, sodass ihr auch in die sizilianische Hauptstadt recht bequem einen Städtetrip machen könnt.
Wer mit der Bahn oder dem eigenen Auto reist, was aus dem Süden Deutschlands am schnellsten geht, sollte Geduld mitbringen und sieht dafür recht viel von der Landschaft. Ausreichend Pausen oder Übernachtungen sollten auf dem etwa 2000 Kilometer langen Weg eingeplant werden. Ganz unten am Stiefel fahren zahlreiche Fähren, die problemlos Fahrzeuge mitnehmen. Die Mautgebühren für die verschiedenen Autobahnen solltet ihr ebenfalls in eure Planung einbeziehen.
Auf Sizilien selbst haben die größeren Städte Bahnhöfe. Aber auch mit günstigen Überlandbussen lässt es sich gut von Ort zu Ort fahren. Wer kleinere Dörfer entdecken möchte, nutzt lieber einen Mietwagen. Taxis sind teuer und es empfiehlt sich, vor der Fahrt nach dem Preis fragen, um keine Überraschungen zu erleben.
Badeurlaub auf Sizilien
Vor einem Badeurlaub im Sommer solltet ihr euch über die hohen Temperaturen im sizilianischen Sommer im Klaren sein. Doch das Meer bietet schnell Erfrischung. Wer es etwas milder schätzt, sollte lieber im Frühling fahren. Doch wohin soll es für einen Badeurlaub auf Sizilien gehen? Wir stellen euch die schönsten Badeurlaubsorte der Insel vor:
Palermo
In Palermo könnt ihr erfreulicherweise den Städtetrip mit dem Strandurlaub verbinden. Der Mondello Beach ist sogar einer der schönsten Strände der Insel. Traumhaft ist auch der drei Kilometer lange Strand von San Vito lo Capo.
Terrasini
Terrasini liegt circa 30 Kilometer westlich von Palermo. Die kleine Stadt am Golf von Castellammare gilt als perfekter Urlaubsort – zum einen wegen der wunderbaren Strände zum anderen wegen der tollen Infrastruktur.
Zahlreiche Hotels, Ferienwohnungen, Bars und Restaurant schaffen eine angenehme Mittelmeeratmosphäre. Sehenswert sind unter anderem der Trubel an der Piazza Duomo und der malerische Fischerhafen.
Campofelice di Roccella
Der Urlaubsort mit seinen ausgezeichneten Stränden befindet sich etwa 55 Kilometer östlich von Palermo.
Wer hier in einem der vielen Hotels sein Urlaubslager aufschlägt, ist gleichzeitig in hervorragender Ausgangslage, die Schönheiten Siziliens zu entdecken – in erster Linie, die Sehenswürdigkeiten der Nordküste: wie beispielsweise Palermo, Cefalú oder Terrasini, aber auch die Hauptattraktion Siziliens, den Ätna.
Taormina
In Taormina ist es möglich, antike Stätten entdecken, zum Beispiel das uralte Teatro Greco. Die Altstadt ist ebenso einen Besuch wert, ebenso der Ausblick auf den Golf von Giardini-Naxos.
Die Isola Bella ist (wie der Name schon sagt) der schönste Strand dieser Stadt. Die Vegatation ist hier sehr üppig und der Blick über die Landschaft überwältigend.
Cefalù
Der Küstenort Cefalù liegt im Norden der Insel und beeindruckt Besucher mit seinem arabisch anmutenden Häusergewand. Der lange Sandstrand mit den Felsenvorsprüngen ist genauso sehenswert wie der Mandralisca-Palast.
Besucht außerdem die Altstadt, die Kathedrale (Dom San Salvatore) aus dem Jahr 1131, den Palazzo Piraino aus dem 5. Jh. und die Lavatoio Medievale – ein mittelalterlicher Waschplatz. Bis ins 20. Jahrhundert hinein sollen die Steinbecken von den Einwohnern Cefalús zum Waschen benutzt worden sein.
Übrigens gehört der Ort zu einem Naturschutzgebiet, dem Parco delle Madonie mit mehr als 150 Kilometer Wanderwegen.
Marina di Ragusa
Marina di Ragusa ist der am liebsten von Touristen besuchte Badeort im Süden Siziliens. Der Sandstrand ist fein und golden leuchtend. Das Wasser ist hier besonders flach, was Familien mit Kindern schätzen.
Der Fischerort hat auch einen historischen Teil mit Namen Mazzarelli. Hier gibt es sehr viele Lokale, Restaurants und Bars.
Scopello
Der Strand von Scopello befindet sich in der Provinz Trapani. In der Nähe ist auch das Naturschutzgebiet Zingaro, so dass ihr vielfältige Freizeitmöglichkeiten habt. Sportler aufgepasst: Am Strand kann auch getaucht werden.
Letojanni
Letojanni liegt nur wenige Kilometer nördlich von Taormina – bekannt ist der Ort wegen seiner herrlichen Strände. Sie zählen zu den schönsten an der Ostküste.
Früher lebten die Einwohner Letojannis hauptsächlich vom Fischfang, heute vom Tourismus. Restaurants, Bars, Cafés und Läden füllen die Küstenlinie mit Leben und sorgen für angenehme sowie unterhaltsame Strandtage. Urlauber schätzen außerdem das intensive Nachtleben von Letojanni. Im Zentrum der Stadt befindet sich eine der schönsten Piazzas von Italien.
Giardini Naxos
Giardini Naxos ist ein Badeort an der Ostküste von Sizilien und berühmt für seine wunderschönen Strände. Er liegt etwa 10 Kilometer südlich von Taormina.
Das bunte Leben von Giardini Naxos erinnert an Ibiza – Party und Sonnenschein, aber auch Kultur wie beispielsweise das traditionelle Kunsthandwerk aus Schmiedeeisen. Die Einwohner leben vom Zitrusfrüchteanbau.
Ragusa
Die Stadt teilt sich in zwei Teile, den oberen und den unteren. Die Unterstadt, Ragusa Ibla, steht mit ihren barocken Kirchen und Palästen aus dem 18. Jahrhundert auf der Liste zum UNESCO Weltkulturerbe.
Gut zu wissen: Das touristische Zentrum Ragusas liegt 25 Kilometer südlich der eigentlichen Stadt und heißt Marina di Ragusa. Wegen seiner wundervollen langen Strände ist sie auch ein beliebtes Ziel der Einheimischen.
Siziliens bekannteste Städte
Sizilien ist nicht nur ideal für einen Badeurlaub, sondern auch ein tolles Ziel für einen Kultururlaub. Welche Städte sich besonders lohnen, erfahrt ihr hier:
Messina, das Tor Siziliens
Messina wird gerne das Tor Siziliens genannt, da es sich nahe dem Festland befindet. Die Straße von Messina ist die schmale Meeresenge gleich daneben. Um Messina ranken sich viele interessante Sagen und Legenden, was die Stadt so anziehend macht. Eine Sage besagt beispielsweise, Neptun trennte im Zorn Sizilien vom Festland ab, wodurch es zur Insel wurde. Saturn aber sah die Schönheit der Insel und gründete deshalb diese Stadt.
Messina ist eine alte Hafenstadt und war deshalb immer von stretegischer Bedeutung. Hier legen noch immer Schiffe und Fähren ab, die zu Ausflügen übers Meer einladen. Fern vom Wasser, das Eigentümer von Yachten wie auch Urlauber anlockt, hat die Kleinstadt viele Parkanlagen und Kathedralen zu bieten.
Die größte heißt Santa Maria und stammt aus dem 12. Jahrhundert, ebenso wie der imposante Dom. Auf dem Zentralplatz stehen der Neptun- und der Orionbrunnen, die beide gerne fotografiert werden.
Die sizilianische Hauptstadt Palermo
Palermo liegt im Norden – circa 670.000 Einwohner leben in der Universitätsstadt in der Bucht von Conca d’Oro. Man kann sie lieben oder hassen oder beides. Ein Dauer-Verkehrschaos dominiert das Leben. Selbst die kleinen Gassen der Altstadt beben unter dem Gedränge von hupenden Autos und Motorrollern.
Eine italienische Stadt wie sie im Buche steht also. Links und rechts der kleinen und großen Straßen erheben sich Gebäude einheimischer, alteuropäischer sowie orientalischer Architektur – oftmals nicht im allerschönsten Zustand. Einfache Wohnhäuser mischen sich mit monumentalen Gebäuden der Vergangenheit. Karthager, Römer, Byzantiner, Araber, Normannen, Spanier, Österreicher und Franzosen hinterließen ihre Fingerabdrücke in den Mauern der Stadt.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Palermo
- Quatro Canti: wichtigster Platz Palermos. Ehemalige Könige, Schutzheilige und die vier Jahreszeiten zieren die Fassaden der Gebäude und die Brunnen in allen vier Ecken
- Kathedrale „La Cattedrale“: Eine sehenswerte Kathedrale aus dem Jahr 1184
- Kirche Sant Giovanni degli Erimiti: die Kirche vereint Baustile aus drei Epochen (byzantinisch, arabisch, normannisch)
- Opernhaus „Teatro Massimo“: größtes Opernhaus Italiens, Baubeginn im Jahre 1875
- Palazzo Reale“ oder „Palazzo dei Normanni“: Normannenpalast und Sitz des Sizilianischen Parlaments.
- Porta Nuova: Triumphbogen aus dem 16. Jahrhundert
- Markt Vucciria: Berühmtester Markt von Palermo und Kulisse für mehrere Filmproduktionen. Bis in den Abend hinein bieten die Händler ihre Waren feil: Hauptstächlich Obst, Gemüse und frischen Fisch. Zur Mittagszeit ist allerdings Pause
- „Piazza Pretoria“ vor dem Rathaus mit dem Brunnen „Fontana Pretoria“ und der Kirche Santa Caterina: der Brunnen zählt zu den schönsten Italiens – mehrere Künstler aus Florenz gestalteten ihn im 16. Jahrhundert. Das mehrstöckige Brunnen-Ensemble ist 12 Meter hoch
- Botanischer Garten: wunderschöner Garten mit eindrucksvoller neoklassizistischer Architektur, Springbrunnen, mehreren Treibhäusern und Herbarium. 12.000 Pflanzenarten zeigen ihre Pracht und erstaunliche Schönheit
Catania
Catania ist nach Palermo die zweitgrößte Stadt Siziliens. Die Stadt zu Füßen des Ätna ist das Wirtschaftszentrum der Insel. Auf fruchtbaren Böden reifen prächtige Zitrusfrüchte, die vom Hafen aus in alle Welt verschifft werden. Die Altstadt mit ihren Kirchen und Palästen im Stil des sizilianischen Barock gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Griechische Siedler aus Naxos gründeten die Stadt im 8. Jh. v. Chr. Im 3. Jh. v. Chr. nutzten die Römer die günstige Lage und den Hafen – Catania wurde ein bedeutender Warenumschlagsplatz. Ein schweres Erdbeben zerstörte die Stadt jedoch im Jahr 1693 beinahe vollständig.
Den barocken Aufbauten der Folgejahre, federführend unter dem Architekten Giovanni Battista Vaccarini, verdankt Catania den UNESCO-Eintrag. Viele Kirchen, Paläste, Wohnhäuser oder Straßen bestehen aus Lavagestein. Man nennt Catania deshalb auch die schwarze Stadt.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Catania
- Kathedrale „Chiesa di Sant’ Agata“ oder „Duomo di Catania“: sie befindet sich an der Piazza del Duomo und ist der Schutzheiligen der Stadt gewidmet
- Fontana dell’ Elefante: Brunnen an der Piazza del Duomo und Wahrzeichen der Stadt
- Botanischer Garten: idyllischer Garten mit seltenen Pflanzen und Palmen
- Villa Bellini: riesige und wunderschöne Parkanlage inmitten der Stadt, gewidmet dem Komponisten Vincenzo Bellini
- Benediktinerkloster „San Nicola“: Das Kloster wird heutzutage als von der Universität genutzt
- Römisches Amphitheater: erbaut aus Marmor und Lavagestein, fasste in der Antike 7000 Zuschauer
- Teatro Bellini: Opernhaus erbaut im Jahr 1890
- Fischmarkt: authentische Atmosphäre
- Via dei Crociferi: Elegante Hauptstraße mit prachtvollen Barockgebäuden
- Via Etnea: Shopping in barocken Gebäuden auf 3 Kilometern
Taormina
Mildes Klima, reizvolle Terassenlandschaften, unfassbar schöne Aussichten auf das Ionische Meer und die Ruinen des Teatro Greco hoben Taormina in den Rang eines der beliebtesten Urlaubsorte Siziliens.
Von einer Terrasse des Monte Tauro aus entwickelte sich der Ort stetig weiter bis seine Häuser schließlich das Ufer erreichten. Berühmte Besucher und Urlauber sind unter anderem Johann Wolfgang von Goethe, Thomas Mann, Oscar Wilde, Greta Garbo, Marlene Dietrich und Cary Grant.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Taormina
- Teatro Greco: antikes Theater, nach Syrakus das zweitgrößte Siziliens. Römischer Bau aus dem 2. Jh. v. Chr., die Römer erweiterten damit ein griechisches Theater aus dem 3. Jh. v. Chr. – es ist 120 Meter lang und 50 Meter breit. Eindrucksvoll ist die Aussicht auf den Ätna.
- Odeon: wesentlich kleineres Amphitheater, dessen Besuch hohen Würdenträgern vorbehalten war, erbaut während der römischen Kaiserzeit.
- Alkantaraschlucht: ca. 20 Kilometer von Taormina entfernt. Durch bizarre Schluchten aus Lavagestein bahnte sich der Alkantarafluss seinen Weg.
- Stadtpark von Taormina mit der Villa Comunale: Park mit seltenen Pflanzen, dazwischen kleine Tempel und Skulpturen.
- Isola Bella: die Insel liegt vor der Küste Taorminas, eine Sandbank verbindet die unter Naturschutz stehende Insel mit Sizilien. Sie darf nur in Begleitung von Guides besichtigt werden.
- Palazzo Corvaja: das Palastensemble trägt den Namen der ältesten Adelsfamilie der Stadt. Um einen Turm aus dem 11. Jahrhundert (Zeit der arabischen Herrschaft) entstanden im 13., 14. und 15. weitere Bauten verschiedener Baustile.
Syrakus
In der Antike war Syrakus die größte und mächtigste Stadt Siziliens. Um 500 v. Chr., zur Zeit Großgriechenlands, erlebte sie ihre Blüte. Damals entstanden die meisten griechischen Tempel. Seit 2005 gehört Syrakus zum UNESCO-Weltkulturerbe. Gegründet wurde die Stadt bereits 734 v. Chr. auf der Insel Ortygia.
Von da breitete sie sich rasch über das umliegende Festland aus. 212 v. Chr. nahmen die Römer Syrakus ein und erklärten es zur Hauptstadt der ersten römischen Provinz. Vom 9. Jh. bis 11. Jh. war die Stadt ein Zentrum des Islam in Italien.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Syrakus
- Altstadt auf der Insel Ortygia: hier steht ein Großteil der historischen Gebäude (umfassende Restaurierung im Jahr 1990).
- Brunnen „Fonte Aretusa“: die Süßwasserquelle liegt nur wenige Meter vom Meer entfernt. Sie ermöglichte die Gründung der Stadt. Ihr Wasser fließt tatsächlich unter dem Meer hindurch.
- Piazza Archimedes: Mittelpunkt der Stadt, alte Paläste aus dem 14. bis 16. Jahrhundert säumen den Platz.
- Apollontempel aus dem 6. Jh. v. Chr.: älteste größere griechische Tempel Siziliens.
- Athene Tempel bei der Kirche „Santa Maria delle Colonne“ aus dem 5. Jh. v. Chr.: größter griechischer Tempel Siziliens.
- Archäologischer Park von Napoli: mit griechischem Theater und römischem Amphitheater.
- Castello Maniace: mit dem monumentalen Burgbau begann Friedrich II. im Jahr 1232 anstelle einer byzantinischen Festung des Heerführers Georg Maniakes.
Diese Sehenswürdigkeiten dürft ihr in eurem Sizilien-Urlaub nicht verpassen
#1 Der Ätna
Der Ätna, der höchste Berg Siziliens und aktivste Vulkan Europas befindet sich in der Nähe von Catania. Seine Höhe pendelt naturgemäß zwischen 3200 und 3350 Metern. Der Ätna entstand vor etwa 600.000 Jahren – inzwischen besitzt er vier Gipfelkrater und circa 400 Nebenkrater.
Die Eruptionen erfolgen meist nicht über die Hauptkrater. Inzwischen sind die Aktionen des Berges gründlich untersucht und er steht unter professioneller Dauerbeobachtung.
Trotz oder gerade wegen der „Gefahr“ die vom Ätna ausgeht, ist er ein spannendes Ausflugsziel. Die Landschaft rund um den Berg ist sehr fruchtbar. Viele Mythen ranken um den Ätna – antike aber auch mittelalterliche.
Über mehrere Wege lässt sich der Ätna bezwingen. Wanderer wählen zwischen den verschiedenen Routen. Biker strampeln nach oben und die eher Gemütlichen unter euch fahren mit dem Mietwagen zur Seilbahnstation Rifugio Sapienza und schweben von dort aus weiter bis auf 2500 Meter Höhe.
Busse pendeln von der Seilbahnstation bis auf 3000 Meter. Die Schmalspurbahn Ferrovia Circumetnea lädt ein zur beschaulichen Umrundung mit Fensterplatz. Die 110 Kilometer-Runde startet am Bahnhof Cantania Borgo.
#2 Die Alcantara Schluchten
Die Alcantara Schluchten ziehen sich in der Nähe des Ätna quer durch das gleichnamige Fluss-Tal . Sie sind bis zu 25 Meter tief und zwischen vier und fünf Meter breit. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge entstanden die Schluchten durch ein Erdbeben. Die Steinformen am Flussufer zeigen verwunderliche Formen. Der Eingang zu den Schluchten befindet sich beim Ort Francavilla Sicilia.
#3 Noto
Noto ist UNESCO-Weltkulturerbe – die Stadt befindet sich circa 35 Kilometer südwestlich von Syrakus. Sechs Kilometer nordwestlich des Ortskerns stand das antike Neton (Noto Antica), gegründet von den Sikelern.
Archäologen förderten eine sikelische Nekropole, hellenistische Gräber und Katakomben zu Tage.
Die Araber verhalfen der Stadt um 862 im Mittelalter zu großer Bedeutung unter anderem als muslimisches Zentrum. Ein Erdbeben zerstörte Noto im Jahre 1693. Der Wiederaufbau erfolgte gänzlich im Stil des sizilianischen Barocks.
#4 Santa Maria Nuova in Monreale
Monreale ist ebenfalls eine sehenswerte Stadt und liegt nur 7 Kilometer südwestlich von Palermo. Sehenswert ist dort vor allem die normannische Kathedrale Santa Maria Nuova aus dem 12. Jh. – erbaut von Wilhelm II., dem letzten normannischen König Siziliens. Der Dom von Monreale zählt zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten Siziliens.
#5 Agrigento – Das Tal der Tempel
Die archäologischen Stätten von Agrigent sind eine der Hauptattraktionen Siziliens. Sie befinden sich auf einem Hochplateau, südlich der Altstadt. Seit 1997 zählen sie zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Sie zeigen Überreste der griechischen Stadt Akragas. Agrigent – so der heutige Name – war nach Syrakus die zweitwichtigste griechische Stadt auf Sizilien. Die meisten Tempel entstanden im 5. Jh. v. Chr. auf einem Höhezug – daher der eigentliche Name: Hügel der Tempel. Im Volksmund heißt es allerdings „Tal der Tempel“.
Der Concordia-Tempel gilt als besterhaltener griechischer Tempel der Welt. Außerdem zu sehen: die Ruinen des Heratempels, des Zeustempels und des Heraklestempels. Ein weiteres Highlight: Der Sandstrand südlich von Agrigent ist kilometerlang.
Aktivurlaub auf Sizilien
Im Frühjahr und im Herbst eignet sich Sizilien aufgrund des milden Wetters besonders gut für Wander- und Mountainbike-Touren. Eine Möglichkeit für ausgiebige Wanderungen ist beispielsweise der Naturpark Etna-Süd-West. Hier könnt ihr am Parkplatz Casa Forestale starten und eure eigene Route gestalten.
Anfänger haben keine Probleme, einen leichten Rundgang zu finden. Geübtere Wanderer können schon auf mehr als sechs Stunden Wanderzeit kommen, wobei der Ätna einen herrlichen Ausblick bietet. Am Rande gibt es auch Lavagrotten und Lavafelder. Die Wege sind ausgebaut, aber die Wegweiser nicht durchgängig. Durch die Steineichen lauft ihr meist im Schatten, was recht angenehm sein kann.
Für seine Wassersportmöglichkeiten ist insbesondere Taormina bekannt. Während die anderen Urlauber am Strand liegen, könnt ihr beim Tauchen so einiges entdecken und genießt die Einsamkeit.
Die kleine Insel Isola Bella bietet sich als Tauchplatz ebenfalls an. Sie ist mittels einer Sandbank mit dem Strand Mazzarò verbunden. Unter Wasser gibt es überwiegend Felsen und Steine und so könnt in den Sommermonaten bis zu 30 Meter weit sehen, was ein riesiges, buntes Panorama verspricht.
Wer das Windsurfen bevorzugt, findet viele Begeisterte am Strand von Catania, wo es auch eine Surfschule gibt. Etwas überlaufen hingegen ist die Insel Isola delle Femmine bei Palermo. Zu empfehlen ist außerdem Pachino an der Südostspitze mit seinem etwa 400 Meter breiten Sandstrand inmitten von Felsen.
Die Unfallgefahr ist hier aufgrund des sandigen Untergrundes gering. Abenteuerlich ist das Surfen dennoch, denn die Wellen können an diesem Strand bis zu drei Meter hoch werden.
Die sizilianische Küche
Die Küche Siziliens wird euch vielleicht ein wenig überraschen, denn nicht nur Pizza und Wein stehen auf der Speisekarte. Durch die stets wärmende Sonne sowie die Vulkanerde des Ätna schmeckt das Obst und Gemüse besonders gut und intensiv.
Neben den allgemeinen regionstypischen Spezialitäten gibt es in jeder Provinz zusätzliche Besonderheiten. An der Nordwestküste werdet ihr zudem die arabischen Einflüsse bemerken, während das Essen an der Südostküste eher an Griechenland erinnert. Sizilien liegt schließlich an der Grenze zu diversen anderen Staaten, so dass deren Einflüsse nur allzu natürlich und außerdem geschichtlich geprägt sind.
Die gute Pasta darf bei einem sizilianischen Gericht nicht fehlen. Da viel frischer Fisch auf den Tisch kommt, ist die Pasta con le Sarde berühmt. Das sind meist Bandnudeln, wobei beim Kochen Fenchel für das besondere Aroma hinzugegeben wird. Sardinen, Sardellen, Kapern, Rosinen sowie Mandeln oder Pinienkerne runden diesen köstlichen Pastateller ab.
Caponata ist ebenso bekannt in Sizilien. Hier werden verschiedene Gemüsearten, vor allem Auberginen und Tomaten, in süßsaurer Tomatensoße eingelegt. Auch der köstliche Gemüseauflauf Parmigiana besteht aus ganz viel Auberginen. Die köstliche Kombination dieses Auflaufs aus Auberginen, Tomaten und Mozarella mit einem frischgebackenem Weißbrot müsst ihr einfach probieren!
Auf den Straßen ist auch viel Streetfood zu sehen, insbesondere die Arancini, frittierte Reisbälle, gefüllt zum Beispiel mit Mozzarella und Schinken.
Cassata ist eine besondere Nachspeise mit Ricotta, deren Teig grün leuchtet und die mit kandierten Früchten dekoriert ist. Auch die Cannoli mit süßer Cremefüllung sind ein Genuss.
Probiert die leckeren Desserts unbedingt mit einem Marsala, dem berühmten sizilianischen Likörwein. Ebenfalls ein kulinarisches Highlight: Der Zitronenlikör Limoncello. Er wird zwar auch an der Amalfi-Küste produziert, aber die Zitronen auf Sizilien und damit auch der Likör sind besonders aromatisch.