Trier, eine der westlichsten Städte Deutschlands, ist auch eine der historischsten Städte des Landes. Gegründet wurde Trier nämlich bereits im Jahr 16 v. Chr. unter dem Namen Augusta Treverorum. Bei diesem Namen könnt ihr euch vielleicht schon denken, dass es die alten Römer waren, die der Stadt als Gründer nachhaltig ihren Stempel aufdrückten. Seitdem hat die Stadt viel erlebt und gesehen. Das moderne Trier bietet die verschiedensten Sehenswürdigkeiten aus allen Zeitaltern der europäischen Geschichte – ein historisches Erbe, das nur darauf wartet, von euch entdeckt zu werden. Wir stellen euch die Highlights in Trier vor, die ihr bei einem Besuch auf keinen Fall verpassen solltet!
Zu Beginn gleich mal ein großer Vorteil für Entdecker: Trier ist eine sehr fußgängerfreundliche Stadt. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen in unmittelbarer Nähe zueinander und lassen sich optimal in kurzer Zeit erkunden. Wir empfehlen euch, mindestens zwei Tag in der Stadt zu verbringen, damit ihr auch genug Zeit habt euch in Ruhe alles anzuschauen, was Trier zu bieten hat!
Für diejenigen unter euch, die unbedingt die berühmten römischen Bauten Triers auskundschaften wollen, lohnt sich in jedem Fall die „Antikencard“ zu kaufen, die ab zwölf Euro erhältlich ist. Mit dieser Kombinationskarte könnt ihr alle Bauten der Antike besuchen ohne jedes Mal erneut Eintritt zu zahlen. Ihr könnt diese besondere Kombinationskarte in allen Römerbauten und im Rheinischen Landesmuseum in Trier erwerben.
1. Die Porta Nigra – Das Wahrzeichen des römischen Triers
Die Porta Nigra ist als DAS Wahrzeichen Triers bekannt. Das markante Gebäude aus der römischen Zeit der Stadt wurde früher als Stadttor genutzt, was auch den Namen erklärt, der auf Deutsch „schwarzes Tor“ bedeutet.
Nachdem die Trier in der Spätantike von den römischen Einwohnern aufgegeben wurde, verfiel die Porta Nigra allmählich. Die Geschichte des mächtigen Stadttors nahm schließlich eine Wende, nachdem der Mönch Simeon aus Sizilien sich dazu entschloss in dem antiken Gebäude zu wohnen.
Nach seinem Tod wurde die Porta Nigra zu einer Stiftskirche umgebaut und konnte so vor dem endgültigen Verfall bewahrt werden. Später wurde der Kirchenbau aus dem Mittelalter wieder entfernt.
Seitdem präsentiert sich die Porta Nigra wieder in ihrer vollen, antiken Pracht und wird heutzutage als zentrales Informationszentrum zur römischen Geschichte Triers genutzt. Wir empfehlen euch das geschichtsträchtige Stadttor im Rahmen einer Erkundungstour zu entdecken!
Kosten:
- Erwachsene: 4 €; ermäßigt: 3 €
- Kinder unter 7 Jahren: freier Eintritt; von 7 bis 18 Jahren: 2,50 €
2. Kaiserthermen – Faszinierender Einblick ins Badeleben der Antike
Die Porta Nigra ist jedoch nicht der einzige Großbau, der die düsteren Jahre des Mittelalters überlebt hat. Die ehemalige Badeanlage wurde einst von den römischen Kaisern in Auftrag gegeben um die Bürger der wichtigen Handelsstadt bei Laune zu halten.
Tatsächlich wurde das mächtige Bauwerk nie fertig gebaut. Schlimmer noch, ereilte die Thermenanlage das gleiche Schicksal vieler alten Bauten aus der Zeit der Römer: Die alten Gebäuderuinen wurden von den späteren Siedlern als Steinbrüche genutzt und wurden so nach und nach abgetragen.
Große Prunkgebäude wie die Kaiserthermen konnten aber zumindest in Teilen diese Steinraube überleben. Heutzutage sind die Kaiserthermen eine der größten architektonischen Schätze der römischen Zeit. Im direkt anliegenden Museum werden die archäologischen Funde, die hier und an anderen Standorten der Stadt ausgegraben wurden, anschaulich präsentiert.
Kosten:
- Erwachsene: 4 €; ermäßigt: 3 €
- Kinder unter 7 Jahren: freier Eintritt; von 7 bis 18 Jahren: 2,50 €
3. Hauptmarkt – Das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Triers
Der wundervolle Hauptmarkt von Trier weist eine architektonisches Gesamtbild auf, das in Deutschland selten geworden ist. Die zahlreichen historischen Häuserfassaden wetteifern mit ihren vielen Farben und den unterschiedlichen Baustilen um die Gunst der Besucher.
Hier im Kern der viertgrößten Stadt von Rheinland-Pfalz finden sich Gäste wie Einheimische ein und genießen die Schönheit des Marktensembles bei einer Tasse Kaffee oder gehen ihren Geschäften nach.
Apropos Geschäfte: Die Shopping-Liebhaber unter euch finden auf dem Hauptmarkt reichlich Einkaufsmöglichkeiten, darunter auch bekannte Markengeschäfte. Außerdem könnt ihr von diesem zentralen Platz so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten der Stadt fußläufig erreichen.
Der Hauptmarkt befindet sich im Zentrum Triers mittig zwischen den Attraktionen Porta Nigra, Kaiserthermen und Römerbrücke.
4. Judengasse – Die jüdische Geschichte Triers hautnah erlebbar
Die sogenannte Judengasse verbindet den Hauptmarkt der Altstadt mit dem ehemaligen jüdischen Viertel der Stadt Trier. Hier könnt Ihr mit etwas Fantasie erleben, auf welchen beengten Verhältnissen die jüdischen Bürger ihr Leben fristen mussten. Fantasie deshalb, weil die jüdischen Bürger Triers schon im Jahr 1349 zwangsweise die Stadt verlassen mussten.
Viele Gebäude des jüdischen Lebens, wie zum Beispiel die Synagoge der Gemeinde sind daher nicht mehr erhalten. Nichtsdestotrotz lohnt es sich, die Gegend rund um das jüdische Viertel zu erkunden, da es hier neben den vielen Fachwerkhäusern auch viele gute Restaurants gibt. Für eine Stärkung auf dem Weg zur nächsten Attraktion also gerade richtig!
5. Trierer Dom St. Peter – Mächtiger Bischofsdom mit spätrömischem Flair
Die nächste Etappe führt uns zurück in die Blütezeit des mittelalterlichen Triers. Der riesige Dom von St. Peter, der oft auch einfach als der „Trierer Dom“ bezeichnet wird ist die größte Bischofskirche Deutschlands. Noch dazu ist das prächtige Gotteshaus die älteste Kirchenanlage der Stadt.
Faktisch ist es sogar noch älter als die Grundsteinlegung von 310 nach Christus belegt. Der Trierer Dom wurde nämlich auf den Resten eines vornehmen römischen Wohnhauses erbaut, das aufgrund der luxuriösen Mosaikreste, die im Dombau gefunden wurden, auch als Palast bezeichnet wurde. Einige der Reste dieses Hauses sind im Dominneren immer noch erkennbar.
Zusätzlich wird jeden Sommer eine besondere Veranstaltung der musikalischen Art abgehalten. Diese Veranstaltungsreihe sind die Internationalen Orgeltage, die jedes Jahr im Mai stattfinden und Liebhaber kirchlicher Musik aus ganz Europa anzieht.
Der Eintritt ist – sofern keine Konzertveranstaltungen stattfindet – frei.
6. Liebfrauenkirche – Die älteste gotische Kirche Deutschlands
Die Liebfrauenkirche befindet sich direkt neben dem Trierer Dom. Beide Sakralbauten bilden zusammen einen Gesamtkomplex. Die Liebfrauenkirche ist allerdings nicht ganz so alt wie der Dom von St. Peter, auch wenn sie genau wie ihr größerer Nachbarbau auf den Fundamenten römischer Gebäuderesten erbaut wurde. Die Basilika wurde vermutlich um das Jahr 1230 neu errichtet, nachdem der Vorgängerbau allmählich verfallen war.
Die Baumeister kamen damals aus Frankreich und brachten den Stil der Gotik mit sich, der dort bereits sehr weit fortgeschritten war. In Deutschland war diese Architekturrichtung jedoch noch recht unbekannt und so kam es, dass mit der Liebfrauenkirche die erste gotische Kirche in Deutschland entstand. Gerade für Gläubige und Kunstliebhaber ist der Besuch dieser UNESCO-prämierten Kirche ein Muss!
Auch in dieser hübschen Kirche ist der Eintritt frei.
7. Das römische Amphitheater – Eine Arena im Dornröschenschlaf
Auch das römische Amphitheater von Trier ist als Teil des UNESCO-Welterbes eingetragen und geschützt. Das Amphitheater von Trier bot fast zwanzigtausend Einwohnern einen Platz – auch nach heutigem Stand wäre das ein Sitzplatz für jeden fünften Bewohner Triers!
Und tatsächlich werden heutzutage wieder verschiedene Festspiele und Inszenierungen von Gladiatorenkämpfe aufgeführt und auch Musikkonzerte und andere Showeinlagen werden dort hin und wieder veranstaltet.
Daneben kann die Arena natürlich auch als archäologische Stätte besichtigt werden. In den unterirdischen Gängen des Theaters finden sich allerlei Überreste der römischen Zeit, wie zum Beispiel antike Käfige und sogar ein Aufzug der Mensch und Tier zum Zentrum der Arena beförderten! Gerade wenn ihr mit eurem Nachwuchs auf Erkundungstour seid, solltet ihr diese spannende Attraktion auf keinen Fall verpassen.
Kosten:
- Erwachsene: 4 €; ermäßigt: 3 €
- Kinder unter 7 Jahren: freier Eintritt; von 7 bis 18 Jahren: 2,50 €
8. Kurfürstliches Palais – Triers schönster Neuzeitpalast
Nicht nur Antike und Mittelalter haben Trier ihren Stempel aufgedrückt; auch die Neuzeit hat die Architektur Trier nachhaltig geprägt. Eines der herausragenden Beispiele dieser Zeitepoche ist das Kurfürstliche Palais, das sich mitten in der Innenstadt befindet.
Dieses Stadtschloss entstand im 17. Jahrhundert und wurde anfangs im Renaissancestil erbaut. Etwa hundert Jahre später hatte sich der vorherrschende Architekturgeschmack geändert und so wurde der Südflügel im Stil des Rokoko umgebaut.
Die Anlage des Kurfürstlichen Palais ist recht weitläufig und sieht von jeder Himmelsrichtung anders aus – ihr werdet kaum glauben, dass es sich um das ein und dasselbe Bauwerk handelt! Direkt vor der Südseite des Palastes erschließt sich beispielsweise der herrschaftliche Palastgarten, in dem ihr euch nach dem Besuch des Palais ausruhen und neue Kraft schöpfen könnt.
Architektonisches Highlight des Palais ist jedoch der ehemalige Westflügel des Schlosses, der heute wieder in der ursprünglichen, römischen Fassade erstrahlt. Doch darüber könnt ihr nachfolgend mehr erfahren.
Da das Kurfürstliche Palais heute als Verwaltungsgebäude genutzt wird, ist es nur im Rahmen einer geführten Tour zu besichtigen.
9. Konstantin-Basilika – Römischer Prachtbau mit bewegter Geschichte
Die Geschichte der Basilika des Konstantin reicht weit zurück: Ursprünglich wurde sie als „Aula Palatina“, also als römischer Kaiserpalast von Kaiser Konstantin erbaut. Es folgten verschieden Nachfolgerbauten, die jedoch ihre Funktion als Residenzpalast nie verloren.
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass diese antike Basilika sich direkt am Kurfürstliche Palais befindet. In der Tat war das imposante Kirchgebäude lange Zeit ein wesentlicher Bestandteil des Palais.
Die Konstantinbasilika wurde einfach als bestehendes Gebäude in die neuen Palastbauten integriert. Als Flügelbau überlebte die baulich stark veränderte Basilika so den Zahn der Zeit. Allerdings wurde die Konstantinbasilika als Teil der vielen Paläste fortwährend dem architektonischen Geschmack der Zeit angepasst.
In der letzten Bauphase vor dem Beginn der Rekonstruktion war daher nicht mehr allzu viel von dem ursprünglichen römischen Bau zu sehen. In der heutigen Zeit befindet sich die Konstantinbasilika jedoch wieder nahezu im Originalzustand und überschattet durch seine gewaltigen Mauern sogar das anliegende Kurfürstliche Palais.
Da die Konstantinbasilika als Kirche weiter rege genutzt wird ist der Eintritt frei.
10. Die Römerbrücke – Zweitausend Jahre alte Ingenieurskunst
Die alte Römerbrücke Triers kann als Wiege der Stadt angesehen werden. Sie übertrifft das Alter Triers um ein paar Jahre und war vermutlich der erste permanente Bau der Region. Tatsächlich gilt die Bauwerk sogar als älteste Brücke Deutschlands. Nachdem die Mosel durch die Römerbrücke passierbar wurde, zogen Menschen aus allen Ecken Europas nach Trier, das daraufhin vollständig aufblühte. Leider wurde auch dieses antike Baudenkmal im Laufe der Historie oft zerstört.
Die steinernen Pfeiler aus vulkanischem Basaltstein haben diese stürmischen Zeiten jedoch unversehrt überstanden. Deswegen ist auch dieses historische Bauwerk als Teil des Trierer Weltkulturerbes eingetragen.
Unser Tipp: Erkundet die Brücke doch als Teil eines ausgedehnten Spaziergangs zum verschlafenen Trierer Stadtteil Zurlauben, einem idyllischen Fischerviertel auf der östlichen Moselseite.
11. St. Paulin Kirche – Kirchliches Kleinod
Außerhalb des antiken Stadtrings von Trier befindet sich die Kirche St. Paulin. Früher lag hier im Norden des heutigen Triers das Gräberfeld der alten römischen Siedlung – hier wurden viele Skelette römischer Soldaten gefunden (angeblich auch die Überreste der legendären Thebaischen Legion, die in der antiken Gruft der Kirche ein neues Zuhause fanden).
Heutzutage begeistert die Kirche durch ihren eher süddeutsch anmutenden hochbarocken Charakter. Im Jahr 2004 wurde die Kirche restauriert und glänzt nun in der ursprünglichen rot-gelb-weißen Farbgebung. Nach dem Innenstadttrubel bietet die ruhige Lage der St. Paulin Kirche im Norden Triers eine tolle Gelegenheit um eine gemütliche Auszeit zu machen.
Der Eintritt in die St. Paulin Kirche ist frei.
12. Turm Luxemburg auf dem Petrisberg – Moderne Architektur mit einzigartiger Aussicht
Eine der neuesten Attraktionen Triers ist der Turm Luxemburg der auf dem Petrisberg, östlich der Altstadt von Trier, thront. Der moderne Turm wurde erst im Jahr 2004 errichtet.
Im Rahmen der Bundesgartenschau in Trier wurde er von der Stadt Luxemburg geschenkt, weswegen er nun Turm Luxemburg genannt wird. Eigentlich heißt der Turm nämlich „Turm der Träume und Sehnsüchte“ und war ursprünglich als Kunstskulptur konzipiert, anstatt als Aussichtsplattform.
Nichtsdestotrotz ist der Turm heutzutage frei zugänglich. Von diesem markanten Kunstbau könnt Ihr eine grandiose Aussicht auf die pittoreske Hügellandschaft des Moselgebiets genießen.
(Öffnungszeiten und Preise: Stand Juni 2020)