Sehenswürdigkeiten in Stuttgart gibt es wie Sand am Meer – aber welche gehören wirklich zu den Must Sees? Wir haben Stuttgarts bekannteste Sehenswürdigkeiten für euch durchgecheckt und daraus eine Hitliste aller Highlights erstellt. Da ist für jeden etwas dabei: für Kulturfreunde, für Naturliebhaber, für Foodies, Partylöwen und für eure Kids.
1. Neues Schloss: das Versailles von Württemberg
Ein einziges Schloss in seinem Herzogtum war ihm nicht genug. Herzog Carl Eugen von Württemberg wollte in Stuttgart unauslöschliche Spuren hinterlassen und ein „zweites Versailles“ in seiner Heimat errichten. Auch heute noch könnt ihr den eindrucksvollen dreiflügeligen Koloss am Stuttgarter Schlossplatz bewundern.
Unter der Leitung des Baumeisters Leopoldo Matteo Retti entstand zwischen 1746 und 1807 das spätbarocke Stadtschloss mit seinen 365 Zimmern. Nach verschiedenen Baustopps und einem Brand wurden permanent weitere zeitgenössische Stilelemente in den Bau integriert: Elemente aus Barock, Rokoko, Klassizismus und dem Empirestil. Heute benutzt die Baden-Württembergische Landesregierung den repräsentativen Mittelflügel.
- Wo? Am Schlossplatz 4, im Zentrum Stuttgarts
- Wie hinkommen? Mit der U5 oder der U7
2. Wilhelma Stuttgart: historischer zoologisch-botanischer Garten
König Wilhelm I. von Württemberg war nicht weniger ambitioniert als sein Urahn. 1842 gab er ein “Gartenhaus mit Wohngebäuden und Ziergewächshäusern in Maurischen Formen“ in Auftrag. Der 650 Quadratmeter große Teich im Maurischen Garten ist mit den größten Seerosen der Welt bepflanzt.
Ein einziges Blatt der Seerosen in der Wilhelmina kann bis zu 70 kg Gewicht tragen. Hinzu kommen die damals gepflanzten Mammutbäume, die den zweiten Weltkrieg überlebt haben. Nachdem ein Großteil der historischen Anlage im Krieg zerstört wurde, hat sich der ehemalige Königsgarten bei seinem Wiederaufbau in einen zoologisch-botanische Garten verwandelt. Neben 8.500 Pflanzenarten trefft ihr dort auch auf etwa 1.200 Tierarten.
- Wo? Wilhelma 13
- Wie hinkommen? U-Bahn-Stopp Wilhelma
3. Johanneskirche am Feuersee: Architekturhighlight mit Relax-Zone
Wenn ihr Lust auf eine Auszeit ganz in der Nähe vom Stuttgarter Stadtzentrum habt, macht euch auf den Weg zum Feuersee. Der künstlich angelegte See trägt seinen Namen nicht ohne Grund: Früher diente er als Wasserreserve für die Löschfahrzeuge der Feuerwehr. Heute ist er ein beliebter Platz zum Ausspannen. Von den zahlreichen Sitzmöglichkeiten am neugestalteten Ufer des Sees habt ihr einen romantischen Ausblick auf die Johanneskirche.
Mit ihren vielen verschnörkelten Türmchen und Erkern erinnert sie ein wenig an Notre Dame im Kleinformat. Nur der Kirchturm passt nicht so recht zu dem Ensemble neugotischer Baukunst: Er wirkt, als wäre die Spitze abgeschnitten worden. 1943 bis 1944 wurde die Kirche ausgebombt und der 66 Meter hohe Kirchturm zerstört. Beim Wiederaufbau wurde der Turm aus Geldmangel nicht völlig fertiggestellt. Heute gilt er als Mahnmal für den Frieden.
- Wo? Gutenbergstraße 11
4. Stuttgarter Fernsehturm: Panorama satt
Auf dem Stuttgarter Fernsehturm erwartet euch der beste Panoramablick der Stadt. Er ist zwar „nur“ 217 Meter hoch, befindet sich aber im ohnehin hoch gelegenen Stadtteil Degerloch. Von hier aus habt ihr eine fantastische Aussicht auf die im Talkessel gelegene Stadt. An klaren Tagen blickt ihr weit über die Weinberge des Neckartals, den Schwarzwald und die Schwäbische Alb.
Der Stuttgarter Fernsehturm entstand im Auftrag des Süddeutschen Rundfunks, unter der Bauleitung des bekannten Statikers und Brückenbauers Fritz Leonhardt. Nach seiner Fertigstellung im Jahr 1956 war er der erste Fernsehturm der Welt. Er gilt als Prototyp für Fernsehtürme rund um den Globus. Gönnt euch eine Auszeit im Panoramacafé und genießt die Aussicht.
- Wo? Degerloch, Jahnstraße 10
- Wie hinkommen? U-Bahn-Stopp Ruhberg/Fernsehturm
5. Höhenpark Killesberg und Killesbergturm
Wenn ihr mit der ganzen Familie unterwegs seid, gehört der Höhenpark Killesberg unbedingt auf eure Liste der besten Sehenswürdigkeiten in Stuttgart. Zwischen liebevoll angelegten Blumengärten und ausgedehnten Tiergehegen spaziert ihr bis zum Erlebnisspielplatz. Dort sind eure Kids erst einmal für längere Zeit beschäftigt.
Anschließend könnt ihr sie noch auf eine Fahrt mit der kleinen Killesbergbahn schicken. Jetzt sind die Attraktionen für Erwachsene dran: Am Teich bei der Café-Bar tummeln sich Flamingos und warten auf Instagramer. Etwas weiter bergauf geht es dann zum Killesbergturm, von wo ihr schöne Panoramafotos schießen könnt.
- Wo? Am Kochenhof 16
- Wie hinkommen? U-Bahn-Stopp Killesberg
- Eintritt: frei
6. Mercedes-Benz-Museum: für große und kleine Autofans
Das Mercedes-Benz-Museum im Stadtteil Bad Cannstadt gehört zu den populärsten Sehenswürdigkeiten in Stuttgart. Ihr findet den futuristischen Bau ganz in der Nähe vom Neckarpark. Auf 16.500 m² macht ihr einen Rundgang durch die Geschichte des Automobils, angefangen mit dem ersten Auto von Carl Benz und Gottlieb Daimler.
Bewundert den legendären Silberpfeil oder die hochkarätigen Limousinen bekannter Stars und Politiker. Für Wissensdurstige gibt es Bereiche zu Themen wie Forschung, Entwicklung, Produktion und Design. Kinder können das Museum mit einem eigenen Audio-Guide oder bei Kinderführungen erkunden.
- Wo? Mercedesstraße 100
- Wie hinkommen? S-Bahn-Stopp Neckarpark
- Öffnungszeiten: bis 17:00 Uhr, außer montags
- Eintrittspreis: 8,00 € Erw./Kinder frei
7. Porsche-Museum: die Welt der Stuttgarter Flitzer
Echte Autofans besuchen natürlich gleich beide Automuseen in Stuttgart – sie bekommen sogar 25 % Rabatt auf den Eintrittspreis des einen Museums bei der Vorlage der Eintrittskarte vom jeweils anderen Museum. Bei Porsche seht ihr mehr als 80 Fahrzeuge und über 300 Kleinexponate auf etwa 5.600 m² Ausstellungsfläche.
Hier könnt ihr berühmte Rennwagen live bestaunen und die Firmengeschichte des bekannten Rennwagenherstellers anhand seiner Serienwagen kennen lernen. In der Museumswerkstatt habt ihr die Gelegenheit, bei der Wartung eines Oldtimers zuzusehen. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr auch an einer Werksführung durch die nebenan gelegenen Werkshallen teilnehmen.
- Wo? Porscheplatz, direkt bei den Produktionshallen
- Wie hinkommen? S-Bahn-Stopp Neuwirtshaus
- Öffnungszeiten: bis 17:00 Uhr, außer montags
- Eintrittspreis: 8,00 € Erw./Kinder frei
8. Stadtbibliothek Stuttgart: moderner geht’s nicht
Hier noch ein Highlight in Stuttgart – nicht nur für Instagramer: Die gewagte Architektur der neuen Stuttgarter Stadtbibliothek verleitet zu spannenden Fotos. Wer sich mehr für den Inhalt des Gebäudes interessiert, wird positiv überrascht sein. 24-Stunden-Ausleihe, Musikbibliothek, Kinderbibliothek und Graphothek – was wollt ihr mehr?
Hinter dem Eingang könnt ihr euch Audio-Guides ausleihen. Testet die Bibliotheks-Route, die euch mit Konzept und Angeboten der Stadtbibliothek vertraut macht. Oder entscheidet euch für die Architektur-Route, bei der ihr die Konzeption des Neubaus von Eun Young Yi kennen lernt. Wer anschließend Lust auf frische Luft bekommt, besucht einfach die frei zugängliche Dachterrasse.
- Wo? Europaviertel, Mailänder Platz 1
- Wie hinkommen? U-Bahn-Stopp Stadtbibliothek
- Öffnungszeiten: bis 21:00 Uhr, außer sonntags
9. Markthalle Stuttgart: Palast der Köstlichkeiten
Feinschmecker würden der szenischen Markthalle den ersten Platz unter allen Sehenswürdigkeiten in Stuttgart einräumen. Hier trefft ihr frühmorgens auf regionale Spitzenköche beim Einkauf der Zutaten für ihre exklusiven Kreationen. Frischer geht’s nicht mehr: Die seltene Gemüsearten, Gewürzmischungen und exotischen Obstsorten sind ein Genuss für alle Sinne.
Natürlich kommen auch „Fleischfresser“ auf ihre Kosten: mit erstklassigen lokalen Wurstspezialitäten und Fleisch aus regionaler Produktion. Wenn wir schon beim Thema „Kosten“ sind: Die Preise in dem edlen Jugendstilbau liegen eher im oberen Segment – auch in den drei ausgezeichneten Restaurants, die sich mit 33 Marktständen die Halle teilen. Aber ein Spaziergang durch die Markthalle kostet nichts und ist ein echtes Erlebnis.
- Wo? Dorotheenstraße 4, Nähe Schlossplatz
- Wie hinkommen? U-Bahn-Stopp Börsenplatz
10. Cannstatter Wasen: größtes Volksfest in Baden-Württemberg
Ganz in der Nähe vom Mercedes-Museum liegt der Cannstatter Wasen. Im Herbst des Jahres 1818 erlaubte König Wilhelm I. dem Volk erstmalig, in Stuttgart ein monumentales Spektakel auszurichten. Das war auch notwendig: Politische Wirren und wirtschaftliche Schwäche machten damals den Stuttgartern das Leben schwer.
Umso mehr freuten sie sich, dass sie nicht nur einen großen Krämermarkt abhalten, sondern auch endlich einmal richtig feiern durften. Heute sind die Zeiten besser geworden und es gibt natürlich noch viel mehr Vergnügungsmöglichkeiten als damals. Auf dem Cannstatter Wasen sorgen jährlich rund 300 Festwirte und Schausteller für ein Publikum von etwa 4 Millionen.
- Wo? Neckarpark
- Wie hinkommen? U-Bahn-Stopp Canstatter Wasen
11. Staatsgalerie: typisch Stuttgart
Schon von außen bekennt sie Farbe: die neue Staatsgalerie Stuttgart. Verglaster Eingangsbereich, grüne Fassade mit Geländern in Pink und Blau – Stararchitekt James Stirling designte den postmodernen Erweiterungsbau der Alten Staatsgalerie ganz bewusst als Kontrast zu ihrem spätklassizistischen Baustil.
Im Inneren beider Gebäude erwartet euch auf mehr als 9.000 m² Ausstellungsfläche ein Rundgang durch 800 Jahre Malerei und andere bildende Künste. Ihr trefft auf Werke von Künstlern wie Albrecht Dürer, Caspar David Friedrich, Lucas Cranach sowie von Monet, Panini, Rubens und Rembrandt. Die Picasso-Sammlung ist wohl das absolute Highlight der Exponate.
- Wo? Konrad-Adenauer-Straße 30-32
- Wie hinkommen? Fußläufig vom Hauptbahnhof
- Öffnungszeiten: bis 18:00 Uhr, außer mittwochs
12. Stuttgarter Standseilbahn: eine schräge Konstruktion
Für Öko-Tüftler und Romantiker ist die Seilbahn zum Waldfriedhof wohl die interessanteste aller Sehenswürdigkeiten in Stuttgart. Sie gehört immer noch zum normalen Netz des Stuttgarter ÖPNV: die SSB-Seilbahn, ein voll funktionsfähiges Technikdenkmal mit nostalgischem Ambiente. Seit 1929 nutzt die immer wieder renovierte Originalkonstruktion die Gesetze der Schwerkraft zur Personenbeförderung.
Beide Wagen der SSB fahren auf Schienen entweder bergauf oder bergab und sind mit einem Stahlseil verbunden. Ein Elektromotor gleicht etwaige Differenzen im Gewicht der Fahrgäste und Reibungsverluste aus. Im 20-Minuten-Takt schafft das Bähnchen die 87 Höhenmeter auf der steilsten Strecke des Stuttgarter Schienennetzes (28 % Steigung im Degerlocher Wald) in drei Minuten. Lasst euch dieses Wunder der Technik nicht entgehen.
- Wo? Südheimer Platz
- Wie hinkommen? U 15 oder U 1
- Fahrzeiten: bis 17:10 Uhr
- Fahrschein: Kurzstrecke Stuttgarter ÖPNV
13. Stiftskirche Stuttgart: das Wahrzeichen der Stadt
Neben dem „Fruchtkasten“ – dem ältesten Haus in Stuttgart – steht eine Kirche mit zwei unterschiedlichen Kirchtürmen. Der kräftige achteckige Westturm sieht eher aus wie der Verteidigungsturm einer Burg, der viereckige Südturm wirkt mit seinem spitzen Dach mehr wie ein normaler Kirchturm.
Die evangelische Stiftskirche in Stuttgart wurde auf den Grundmauern einer frühromanischen Dorfkirche aus dem zehnten Jahrhundert errichtet. Sie ist das Zentrum des protestantischen Glaubens in Baden-Württemberg und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Stuttgart. Anfang des neuen Jahrtausends wurde das Innere saniert und mit gewagten Glassegeln an der Decke versehen.
- Wo? Stuttgart Mitte, Stiftstraße 12
- Wie hinkommen? U-Bahn-Stopp Charlottenplatz
- Öffnungszeitenzeiten: 10:00 bis mindestens 16:00 Uhr
14. Grabkapelle auf dem Württemberg: für Romantiker
Es sollte als Beweis seiner Liebe gelten: König Wilhelm I. errichtete um 1820 auf dem Württemberg ein Mausoleum für seine jung gestorbene Gattin Katharina Pawlowna. Später wurde er ebenfalls dort beigesetzt. Über dem Eingang des prächtigen Kuppelbaus steht: „Die Liebe höret nimmer auf“. Wie viele Fotos dort wohl schon geschossen wurden?
Der klassizistische Rundbau stammt aus der Feder des damaligen Hofbaumeisters Giovanni Salucci. Er ließ sich dazu vom antiken Pantheon in Rom inspirieren. Im Untergeschoss könnt ihr den Doppelsarkophag von König und Königin und den Sarkophag ihrer Tochter Marie Friederike Charlotte von Württemberg bewundern. Wer mag, macht anschließend noch einen Abstecher in das Winzerdorf Rotenberg unterhalb der Kapelle.
- Wo? Rotenberg, Württembergstraße 340
- Wie hinkommen? S1 vom Hauptbahnhof
- Öffnungszeitenzeiten: bis 17:00 Uhr, außer montags
- Eintrittspreis: Erw. 2,20 €/Kinder 1,10 €
15. Esslingen am Neckar: relaxen auf der Maille
Ganz gleich ob ihr mit oder ohne Kinder unterwegs seid: die Schwemminsel zwischen den beiden Neckararmen ist eine super Location für ein Picknick im Grünen. Der Park unterhalb der Inneren Brücke in Esslingen wird schon seit mehr als 100 Jahren als Freizeitgelände genutzt. Im Barockzeitalter wurde hier „Palle-Malle“ gespielt: ein italienisches Ballspiel, dem die Grünanlage seinen Namen verdankt.
Bei eurem Bummel durch Esslingen solltet ihr außerdem einen Abstecher zur Esslinger Burg machen: Es ist zwar keine richtige Burg, sondern nur der erhaltene Teil der ehemaligen Stadtbefestigung – aber die beiden Türme sind wirklich imposant. Noch dazu habt ihr von dort einen tollen Ausblick über den Neckar mit seinen Weinbergen.
- Wo? Esslingen, 10 km von Stuttgart
- Wie hinkommen? S1 vom Hauptbahnhof
Eintrittspreise und Öffnungszeiten: Stand Mai 2020