München, die 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt bietet einen spannenden Mix aus Tradition und Innovation und beheimatet zudem spannende Sehenswürdigkeiten sowie historische Bauwerke – stets umweht vom latentem Flair bayerischer Folklore! Wir zeigen euch, was ihr in München auf keinen Fall verpassen dürft und welche Routen ihr einschlagen solltet, um in „Minga“ möglichst viel zu sehen. Pack ma’s o (Los geht’s)!
1. Marienplatz, Rathaus und Co.: Münchens quirliges Zentrum
Wir beginnen unsere Sightseeing-Tour im Herzen Münchens: Der Marienplatz ist sowohl geografisch als auch kulturell das Zentrum der Altstadt und somit der gesamten Millionenstadt. Am Marienplatz (den man sowohl per S-Bahn als auch mit der U-Bahn erreichen kann) könnt ihr zahlreiche Sehenswürdigkeiten Münchens „auf einem Fleck“ bestaunen:
Auf dem Platz selbst sind die Mariensäule und der Fischbrunnen beliebte Treffpunkte der Münchner. Im Osten grenzt das Alte Rathaus direkt an den Marienplatz, ein mittelalterliches Bauwerk mit „Zinnen-Dach“, spitzen Türmchen und einem mächtigen Turm mit goldener Uhr. Etwas südlich davon liegt mit dem Alten Peter eine weitere Sehenswürdigkeit direkt am Münchner Marienplatz: Den Turm der ältesten Stadtkirche könnt ihr hinaufsteigen und von oben einen traumhaften Blick auf den Stadtkern genießen.
Das große Highlight Münchens am Marienplatz ist aber ohne Frage das Neue Rathaus, das 1909 fertiggestellt wurde und Besucher seit jeher mit seiner verspielten Außenfassade im neugotischen Stil verzaubert – Ornamente, Statuen, Fensterbögen und Türmchen, so weit das Auge reicht, erwarten euch!
Der wuchtige Rathausturm, auf dessen Spitze das „Münchner Kindl“ (ein Mönch, der auch das Wappen der Stadt ziert) thront, bietet Touristen außerdem ein beliebtes Schauspiel: Täglich um 11 und 12 Uhr, sowie von März bis Oktober um 17 Uhr, ertönt ein Glockenspiel, wobei sich dazu in einem Erker in der Mitte des Turms 32 Spielfiguren drehen, die Geschichten und Sagen aus der Münchner Stadtgeschichte darstellen.
Während des Glockenspiels bilden sich überall auf dem Marienplatz Menschentrauben und es wird noch enger, als es meist ohnehin schon ist. Nachdem der letzte Ton der Glocken ertönt, brandet auf dem gesamten Platz nicht selten großer Applaus auf, was vorbeigehende Einheimische meist mit einem ironischen Spruch oder einem Lächeln goutieren …
2. Die Frauenkirche: DAS Wahrzeichen der Stadt
Nur wenige Gehminuten nordöstlich des Marienplatzes erreicht ihr über die Fußgängermeile Kaufingerstraße und die Liebfrauenstraße direkt die nächste Sehenswürdigkeit Münchens – die gotische Frauenkirche, die bereits im Jahr 1494 geweiht wurde, ist wohl das bekannteste Bauwerk der drittgrößten Stadt Deutschlands, was vor allem an den markanten Kirchtürmen liegt.
Ihre kugelförmigen, grünlichen Dachkuppeln brachten den Türmen in Anlehnung an die traditionellen bajuwarischen Bierkrüge mit Deckel im Münchner Volksmund den Beinamen „Die Bierkrüge vom lieben Gott“ ein.
Mein Tipp für euch: Direkt unter den Türmen der Frauenkirche zu stehen, ist sicherlich eine sehr beeindruckende Erfahrung, für ein cooles Erinnerungsfoto ist hier aber der Aufnahmewinkel zu schlecht. Für ein Foto, auf dem die berühmten Türme auch zu sehen sind, geht ihr die Kaufingerstraße weiter, bis ihr die Türme perfekt im Bild habt.
Doch es sind nicht nur die Türme, die die Frauenkirche zu einem Highlight in München machen, auch das Innere des Doms hat so einiges zu bieten: Faszinierend sind vor allem das mit reichlich Stuck und Ornamenten geschmückte Mittelschiff sowie die farbenfrohen Kirchenfenster.
Bekannt ist auch der sogenannte Teufelstritt am Hauptportal der Frauenkirche, von dem aus man keines der Fenster sehen kann, womit die Münchner den Höllen-Herrscher laut einer mittelalterlichen Sage einst täuschten. Als dieser den Trick bemerkte, soll er erbost um die Frauenkirche herumgewirbelt sein, weshalb es laut der Legende noch heute in den Gassen um den Dom ziemlich windig ist.
3. Odeonsplatz: Zentraler Platz mit prachtvollen Bauwerken
Gut zehn Minuten nördlich der Frauenkirche liegt ein weiterer bekannter Platz der bayerischen Landeshauptstadt: Der Odeonsplatz ist an und für sich nicht allzu spektakulär, dafür ist er von weiteren Sehenswürdigkeiten Münchens gesäumt. Das bekannteste Bauwerk ist dabei die Feldherrenhalle, die mit ihren riesigen Säulenbögen, Statuen und Ornamenten eine Art Triumphbogen darstellt und als Denkmal für die bayerische Armee errichtet wurde. Hier könnt ihr die von steinernen Löwen flankierten Stufen hinaufgehen und den Odeonsplatz überblicken.
Links von euch werdet ihr dann die Theatinerkirche erblicken, die mit ihrer barocken, cremefarbenen Außenfassade gerade bei Sonneneinstrahlung eine fast schon magische Aura verströmt. Direkt gegenüber befindet sich der nördliche Teil der Residenz, deren riesiger Komplex sich gen Süden bis zur Bayerischen Staatsoper zieht.
Von außen eher unscheinbar, solltet ihr den Palast unbedingt besichtigen, schließlich warten im Inneren reich geschmückte Säle, Räume und Gänge auf euch, die vor royalem Glanz nur so strotzen. Übrigens: Entlang der Residenzstraße werdet ihr zahlreiche Münchner beobachten, die die Nasen der eisernen Löwenköpfe reiben, die an den Portalen der Residenz thronen – das soll Glück bringen!
- Öffnungszeiten Residenz: April bis 15. Oktober: 9 Uhr – 18 Uhr, 16. Oktober bis März: 10 Uhr – 17 Uhr
- Eintritt Residenz: Erwachsene 9 Euro / Ermäßigt: 8 Euro
4. Hofgarten: Idyllische „Oase“ im Zentrum
Wenn ihr am nordwestlichen Ende des Odeonsplatzes ein kleines Tor durchschreitet, findet ihr euch im zur Residenz gehörenden Hofgarten wieder. Gerade wenn ihr im Frühling oder im Sommer in München unterwegs seid, solltet ihr dem Hofgarten, der in seiner Symmetrie und Ästhetik an einen französischen Landschaftspark angelehnt ist, unbedingt einen Besuch abstatten:
Dann blühen die Blumenbeete, welche die Wege des Hofgartens säumen, in ihrer bunten Blütenpracht, die begrenzenden Gebüsche erstrahlen in sattem Grün und vier Brunnen des Hofgartens sprudeln fröhlich vor sich hin – ein Ambiente, das ihr auf einer der zahlreichen Parkbänke sitzend in aller Ruhe auf euch wirken lassen könnt.
Das Zentrum des Hofgartens markiert der Dianatempel, ein kuppelartiger Pavillon mit vier Rundbogenarkaden im architektonischen Stil der Renaissance. Der Dianatempel gilt als inoffizieller Treffpunkt von Salsa- und Tangotänzern, die unter dem Dach des Bauwerks zu Live-Musik ihr Können zeigen – ein romantisches Schauspiel!
Und auch sonst blüht im Hofgarten das Leben: Am westlichen Rand der Parkanlage genießt man gemütlich seinen Kaffee oder einen Snack, während sich Boule-Spieler im Schatten der Bäume die eine oder andere Partie liefern.
5. Englischer Garten: Münchens weltbekannter Park
Wenn ihr den Hofgarten an der nordöstlichen „Ecke“ verlasst und das „Haus der Kunst“ passiert, werdet ihr schon von Weitem eine Menschentraube an einem steinernen Brückengeländer sehen: Hier befindet sich die sogenannte Eisbachwelle, eine durch einen Betonblock im gleichnamigen Bach künstlich geschaffene Welle, auf der wagemutige Surfer aus aller Welt reiten. Ein Schauspiel, das man sich ewig anschauen könnte und zu jeder Jahreszeit (ja, selbst im Winter wird gesurft) Besucher anzieht.
Gleichzeitig markiert die Eisbachwelle den südlichsten Eingang des Englischen Gartens, der mit seiner Süd-Nord-Ausdehnung von fünf Kilometern zu den größten Parkanlagen der Welt zählt. Der Englische Garten, der gerade an den Ufern des Schwabinger Bachs und des Eisbachs DER Treffpunkt für junge Münchner ist, hat auch das eine oder andere kulturelle Highlight zu bieten:
Das bekannteste ist wohl der Monopteros, ein kleiner Rundtempel im antik-griechischen Baustil, der auf einem Hügel über dem bunten Treiben des Parks thront. Diesen Hügel solltet ihr unbedingt erklimmen, da ihr von hier aus einen atemberaubenden Blick über die Skyline der Münchner Altstadt habt, die sich über den Bäumen des Parks erhebt.
Etwas weiter nördlich befindet sich der Chinesische Turm, der einer asiatischen Pagode nachempfunden ist und zu dessen Füßen einer der größten Biergärten Münchens liegt. Besonders schön: Traditionelle Musikanten, die auf dem Turm stehend die Szenerie mit bayerischer Blasmusik untermalen.
6. Hofbräuhaus: Das Wirtshaus, das jeder kennt
Von der Eisbachwelle an der Südgrenze des Englischen Gartens ist es ein kleiner Fußmarsch zur nächsten Sehenswürdigkeit Münchens, die wieder im Herzen der Altstadt liegt. Am sogenannten Platzl (etwas nordöstlich des Marienplatzes) befindet sich mit dem Hofbräuhaus das wohl bekannteste Wirtshaus des Erdballs.
Das Hofbräuhaus, dessen wuchtige Außenfassade an einen mittelalterlichen Braukeller erinnert, offenbart seine ganze „bayerische Pracht“, wenn ihr es betretet. Hier herrscht zünftiges Treiben bei Bier und Schmankerln wie Schweinshaxen, Weißwürsten oder Käsespätzle, während die hauseigene Blaskapelle bayerische Lieder zum Besten gibt.
Faszinierend sind vor allem die hohen gewölbten Decken des Gebäudes, die mit traditionellen Wandmalereien verziert und wuchtigen Leuchtern aus Gusseisen behangen sind und so die Illusion erzeugen, man wäre in einem Bierzelt – hier lässt sich die Münchner Wirtshauskultur bei einer frisch gezapften „Hoibn“ (ein halber Liter Bier) besonders authentisch erleben!
Öffnungszeiten Hofbräuhaus: täglich von 09:30 – 23:30 Uhr
7. Viktualienmarkt: Kulinarische Genüsse und Münchner Folklore
Hamburg hat den Fischmarkt, Barcelona den „Mercat de Boqueria“, Wien den Naschmarkt – und München? Hier ist man völlig zurecht auf den Viktualienmarkt stolz, den ihr gute 10 Gehminuten südlich vom Hofbräuhaus hinter der Heiliggeist Kirche findet.
Der ständige Markt, der seit 1807 täglich außer an Sonn- und Feiertagen abgehalten wird, erstreckt sich über ein Gebiet von zwei Hektar, auf dem sich thematisch angeordnete, feste Verkaufsbuden befinden. Während ihr über den Viktualienmarkt spaziert, unternehmt ihr quasi eine kulinarische Reise, die euch unter anderem zum „Obstfreimarkt“, zu den „Suppenküchen“, zu den „Exoten“ oder zur „Metzgerzeile“ führt.
Über den Viktualienmarkt verteilt gibt es außerdem einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken: Der typisch bayerische Maibaum (der üblicherweise von den Brauereien Münchens gestiftet wird) gilt als der Zentrale der gesamten Stadt, außerdem haben hier die ebenso bekannten wie beliebten Münchner Humoristen Liesl Karlstadt, Karl Valentin und Weiß Ferdl in Form dreier Brunnen eine Ehrung erhalten.
Der kleine Biergarten im Zentrum des Viktualienmarkts, in dem ihr eine Pause einlegen und das bunte Treiben beobachten könnt, ist übrigens ein Unikat in München: Er ist der einzige, an dem die Biere aller sechs Münchner Brauereien ausgeschenkt werden (abwechselnd im 6 Wochen Rhythmus).
- Öffnungszeiten Viktualienmarkt: täglich von 8 – 20 Uhr (mit Ausnahmen bei Blumenhändlern und Gastronomie).
- Öffnungszeiten Biergarten: täglich von 10 – 22 Uhr
8. Theresienwiese: Heimat des Oktoberfests
Wenn ihr vom Viktualienmarkt aus die Fußgängerzone „Sendlinger Straße“ gen Westen ablauft, kommt ihr nach circa 10 Minuten zur U-Bahnstation Sendliger Tor, wo ihr eine Station mit der U3 oder U6 zum Goetheplatz fahrt: Hier liegt eine weitere Münchner Sehenswürdigkeit im „Dunstkreis“ der Altstadt liegt. Über die Mozartstraße erreicht ihr hier nämlich die wohl bekannteste Wiese der Welt – wobei Wiese nicht wörtlich genommen werden kann, denn grünes Gras sucht ihr hier vergebens …
Die Theresienwiese ist eine 42 Hektar große, asphaltierte Sonderfreifläche, auf der alljährlich von Mitte September bis Anfang Oktober mit dem Oktoberfest das größte und bekannteste Volksfest der Welt stattfindet. Dann strömen über 6 Millionen Besucher aus aller Welt über das Festgelände, feiern bei „ein paar“ Maß Bier in den Bierzelten, jagen in den Fahrgeschäften Höhen- und Geschwindigkeitsrekorde und naschen Leckereien wie gebrannte Mandeln oder Zuckerwatte.
Doch auch wenn gerade keine „Wiesn“ ist, wie das Oktoberfest in München genannt wird, hat die Theresienwiese ein echtes Highlight zu bieten: Schon von Weitem werdet ihr die imposante, circa 20 Meter hohe Statue der Bavaria sehen, die sich auf einem steinernen Sockel über das Gelände erhebt. Die Figur, die die personifizierte Schutzpatronin Bayerns darstellt, wurde bereits 1850 im Stil einer barocken Kolossalstatue fertiggestellt.
Neben einem Löwen, mit Schwert und einen Ruhmeskranz schwingend „wacht“ sie seitdem über Bayern und das alljährliche Treiben des Oktoberfests – ein beeindruckender Anblick, der euch unweigerlich an die Freiheitsstatue in New York denken lassen wird. Der besondere Clou an der Bavaria ist die Tatsache, dass sie innen hohl ist, was einen Aufstieg in ihrem Inneren ermöglicht. Von ihren Augen aus habt ihr einen atemberaubenden Panoramablick!
Zum „Bavaria-Komplex“ gehört eine im antiken Stil erbaute und von Säulen geprägte Ruhmeshalle, in der ihr die steinernen Büsten von historisch bedeutenden Bayern besichtigen könnt.
Öffnungszeiten Bavaria: 1. April bis 13. Oktober täglich 9 – 18 Uhr (während des Oktoberfests bis 20 Uhr)
Eintritt: 5 Euro
9. War es das „schon“? Nein, München hat noch viel mehr zu bieten!
Nun habt ihr also eine perfekte Route kennengelernt, die während eines Rundgangs zahlreiche Sehenswürdigkeiten Münchens vereint und euch in relativ kurzer Zeit so einiges erleben lässt. Dennoch gibt es auch außerhalb des Stadtkerns in München einige weitere Highlights zu sehen, die ihr euch keinesfalls entgehen lassen solltet, speziell wenn ihr etwas länger in der bayerischen Metropole seid.
Nordwestlich der Innenstadt liegt mit dem Olympiapark ein weiterer weltbekannter Park Münchens, der euch dank der Sportstätten mit markanter Dachkonstruktion mit auf eine Zeitreise zu den Olympischen Spielen 1972 nimmt. Außerdem befindet sich hier mit dem Olympiaturm das höchste Bauwerk der Stadt – von der Besucherplattform habt ihr einen unvergleichlichen Ausblick bis zu den Alpen!
Noch weiter im Norden (Fröttmaning) befindet sich die moderne Heimspielstätte des sportlichen Aushängeschilds Münchens. In der bei Nacht rot leuchtenden Allianz Arena spielt nicht nur der deutsche Rekordmeister FC Bayern München, sondern sie beheimatet auch eine tolle Erlebniswelt, die alle Fußballfans in ihren Bann ziehen dürfte – egal ob man „Roter“ ist, oder nicht …
Westlich der Altstadt wird es wieder „königlich-bayerisch“: Im Stadtteil Neuhausen könnt ihr Schloss Nymphenburg besichtigen, das jahrhundertelang die Sommerresidenz der Wittelsbacher war. Neben prachtvollen Innenräumen, pompösen Sälen und einem zierenden Kanalsystem, ist es vor allem der idyllische (und im Sommer blühende) Schlosspark, der das Bauwerk bei Münchnern und Touristen gleichermaßen beliebt macht – zumal es Schätze wie den Apollo-Tempel, die Amalienburg, die Pagodenburg oder die Große Kaskade zu entdecken gibt.
Auch in Sachen Kunst, Kultur und Aktivitäten hat München einiges zu bieten: Das „Kunstareal“ (Stadtteil Maxvorstadt) mit den Pinakotheken gehört zu den bedeutendsten Museumskomplexen Europas, Technik- und Autofans kommen in der BMW-Welt (nahe des Olympiaparks) voll auf ihre Kosten und gerade kleine München-Besucher lieben das Deutsche Museum (auf einer Insel in der Isar gelegen), das mit anschaulichen Exponaten und spannenden Vorführungen unzählige Meisterwerke der Naturwissenschaft und Technik greifbar macht.
Ihr seht also, dass München nicht nur im Zentrum zu begeistern weiß! In dieser abwechslungsreichen Stadt liegen Sehenswürdigkeiten öfter Mal weit auseinander, sodass es sich durchaus lohnt, für München mehr Zeit einzuplanen. Wart ihr schon Mal in der bayerischen Landeshauptstadt? Was ist euer Highlight? Haben wir vielleicht sogar noch etwas vergessen? Sagt es uns!