Auch wenn Sylt eine eher runde Form besitzt, kann man mit Fug und Recht sagen, dass euch auf dieser Insel Sehenswürdigkeiten an jeder Ecke erwarten. Alle Nordseeinseln sind von atemberaubender Natur und wild-schönen Landschaften geprägt, doch Sylt weiß mit ein paar echten Unikaten zu begeistern. Zusammen mit einigen neuen und alten von Menschenhand geschaffenen Highlights könnt ihr hier auch atemberaubende Naturhighlights bestaunen.
Wir haben darum unsere persönlichen Favoriten unter den Sylter Sehenswürdigkeiten zusammengetragen. Kommt mit auf einen Rundgang über die Insel und findet heraus, was ihr auf jeden Fall gesehen haben müsst.
1. Wattenmeer – Nordsee hautnah erleben
Eine Wanderung durch das Wattenmeer darf bei einem Besuch an der Nordsee einfach nicht fehlen. Auch auf Sylt zieht sich das Wasser regelmäßig während der Ebbe zurück und hinterlässt eine weitläufige schlammige Landschaft.
Schlamm, den jeder von euch mal unter den nackten Füßen gespürt haben sollte und der nicht ohne Grund in Wellnesscentern zum Einsatz kommt. Daher unser Tipp: Schuhe ausziehen, alte Klamotten überstreifen und rein ins weiche Vergnügen!
Eine Wattwanderung ist so unterhaltsam wie lehrreich, egal wie alt ihr oder euer Nachwuchs seid. Ihr bekommt bei einer Führung nicht nur spannende Fakten zu hören, auch Finger und Augen sind ununterbrochen beschäftigt.
Seehundbänken, Krabben, Wattwürmern, gestrandeten Quallen sowie weiteren Bewohnern begegnet ihr unterwegs. Ihr werdet außerdem überrascht davon sein, wie vielfältig sich die Vegetation in dieser mal trockenen, mal völlig unter Wasser liegenden Umgebung zeigt.
2. Ellenbogen – Natur pur
Am nördlichsten Punkt Deutschlands erlebt ihr Sylt von ihrer ursprünglichsten Seite. Die Nordsee zeigt dort ihre wahre, unberührte Natur. Geradezu einmalig ist das Landschaftsbild dort, das von weißen Dünen, Heiden, Deichen und Meer geprägt ist – und das, ohne Touristen-Ansturm.
Wollt ihr Muscheln sammeln, Krebse beobachten und euren Lungen frische Meeresluft gönnen, so könnt ihr all das am Ellenbogen in völliger Ungestörtheit genießen, denn das umfangreiche Gebiet ist ein wahres Ruheparadies – vom Rauschen der Wellen und Rufen der Seevögel mal abgesehen.
Für ausgiebige Wanderungen, Picknicks und Radtouren ist es geradezu geschaffen. PKWs und andere motorisierte Fahrzeuge dürfen bis zum Ellenbogen fahren, aber nicht hinein. Eine Mautgebühr sorgt dafür, dass sich der Verkehr bereits auf dem letzten Teil des Weges zum Schutze der Natur in Grenzen hält.
3. Baderuper Heide – Ein Traum von Lila
Und noch ein Meer auf Sylt – ein Meer aus Lila! Zumindest, wenn ihr der Baderuper Heide im späten Sommer einen Besuch abstattet. In dieser Zeit steht das fast 140 Hektar große Naturschutzgebiet in voller Blüte und bietet einen geradezu unwirklich schönen Anblick.
Aber auch im Frühling und im Herbst können wir euch eine Wanderung durch die Heidelandschaft, die sich im Osten der Insel befindet, nur empfehlen.
Ihr könnt die prachtvolle Natur im Zuge einiger Wanderungen und Radtouren erkunden oder an einer Führung teilnehmen, um die schönsten Ecken der Heide zu entdecken. Dabei erfahrt ihr auch, wie wichtig und anspruchsvoll der Erhalt des bedrohten Heidekrauts ist, das man auf dem Festland schon gar nicht mehr vorfindet.
4. Westerland – so muss Urlaub sein
In Sylts Hauptstadt erlebt ihr Urlauber für Körper und Seele. Dort lässt sich Auszeit nach jedem persönlichen Geschmack gestalten. Freut euch auf perfekte Badetage am weißen Sandstrand, dessen Ausstattung wirklich keine Wünsche offen lässt. Und das egal, ob ihr nun einfach komfortabel in der Sonne liegen oder euch mit dem Wassersportangebot in die Wellen stürzen wollt.
Auf den Flaniermeilen seid ihr mit den zahlreichen Shops, Cafés und gastronomischen Angeboten stundenlang beschäftigt. Gerade in den warmen Jahreszeiten finden in Westerland auch immer kleinere und größere Veranstaltungen statt.
Ultimative Entspannung nach erlebnisreichen Tagen gönnt ihr euch dann im Syltness Center, wo ihr die wahre Heilkraft der Nordsee mit allen Sinnen genießt.
5. Hafen List – Geschichte, Kulinarik und Meer
Deutschlands nördlichster Hafen blickt auf eine lange Geschichte zurück, die im 17. Jahrhundert begann. Nachdem er über die Zeit hinweg als Handelsstation, Anker der Kaiserlichen Marine und Stützpunkt im Zweiten Weltkrieg gedient hatte, darf er sich heute als touristisches Zentrum an fröhlichem Treiben erfreuen.
Ihr liebt Meeresfrüchte und Fisch? Dann habt ihr mit dem Hafen List das ultimative Schlemmerparadies der Insel betreten.
Euer Gaumen kommt dort aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Um der Sache die Krone aufzusetzen: Hier befindet ihr euch an dem einzigen Ort Deutschlands mit eigener Austernzucht. Petri Heil!
6. Sylt Sansibar – Die köstliche Kulthütte
Der namensgebende ostafrikanische Staat liegt natürlich viel weiter entfernt und in entgegengesetzter Richtung. Deutschen Touristen dürfte Sylts Sansibar mittlerweile aber fast genauso bekannt sein.
Es handelt sich dabei um ein Restaurant, aus der Ferne nur als Holzhütte am Meer zu erkennen, die erst einmal recht unspektakulär wirkt.
Beim Näherkommen merkt ihr dann allerdings, dass die Aussicht auf einen spontanen Platz schlecht steht: Nicht nur sämtliche Tische im Innen- und Außenbereich sind belegt, selbst auf den Treppenstufen oder am Geländer lehnen Gäste mit warmen Speisen.
Das Sansibar ist Kult. Von der Currywurst über ein Deluxe-Steak bis hin zum gut bürgerlichen Kuchen wird auf Sylt am liebsten hier in unvergleichbarer Atmosphäre gegessen, mit Strand und Meer im Hintergrund. Reserviert am besten in dem Moment, in dem eure Reise feststeht!
Anreise: PKW und Wanderung (zum Schutz der Dünen müssen Autos ein ganzes Stück weiter weg parken)
7. Rotes Kliff – Gefährdetes Naturschauspiel
An der Westküste der Insel ragt eines der Wahrzeichen von Sylt gut 30 Meter in die Höhe: Das Rote Kliff. Seinen Namen verdankt es seinem Lehm, der über eisenhaltige Bestandteile verfügt, die sich an der frischen Luft rostbraun gefärbt haben. Im Gegensatz zu manch anderen Felswänden müsst ihr nicht extra ein Boot besteigen, um das Naturwunder voll in Augenschein zu nehmen.
Vor dem Roten Kliff liegt noch ein kurzer Strandabschnitt, sodass ihr bequem daran vorbeimarschieren und Bilder machen könnt.
Bei einer Führung kommt ihr nicht nur in den Genuss interessanter Details, ihr unterstützt damit auch den Küstenschutz, der das Rote Kliff vor einer Vernichtung durch Sandvorspülungen zu retten.
8. Morsumer Kliff – ein Raues Kunstwerk
Auch im Osten von Sylt habt ihr die Gelegenheit ein außergewöhnliches Kliff zu bewundern. Es leuchtet ebenfalls in verschiedenen Rottönen, vielmehr noch liegt seine Besonderheit aber in Form und Umgebung: Die verschiedenen Erdschichten breiten sich wie ein Fächer nach oben vor euch aus.
Um das Kliff herum blüht eine Landschaft aus Heidekraut auf. Ein wildromantisches Bild, das wir euch vor allem während des Sonnenaufgangs empfehlen. Diesen Anblick werdet ihr so schnell nicht wieder vergessen!
9. Erlebniszentrum Naturgewalten – Die Kraft der Nordsee
Die Kräfte der Nordsee, ihr faszinierendes Ökosystem und all ihre einzigartigen Besonderheiten bringt euch das Erlebniszentrum Naturgewalten auf vielfältige Weise näher und lässt euch tief in diese spannende Welt eintauchen.
Zwischen Ausstellungen, Führungen im Freien und vielen interaktiven Stationen weiß das Erlebniszentrum große wie kleine Besucher in seinen Bann zu ziehen.
Den perfekten Abschluss bildet das Bistro, in dem ihr regionale Köstlichkeiten in Bio-Qualität schlemmt und dabei einen Blick auf das Wattenmeer genießt.
Eintrittspreise: 14,50 Euro für Erwachsene/ 9 Euro für Kinder bis 15 Jahre
10. Wanderdüne – Die letzte Wanderdüne Deutschlands
Weiße Sanddünen gehören genauso zum Bild der Nordsee wie das Wattenmeer. Wanderdünen stellen eine mittlerweile seltene Form dar. Wandern bedeutet nämlich nicht, dass ihr auf der Düne herumspazieren könnt, sondern dass die Düne selbst über die Jahre hinweg immer in Bewegung ist.
Durch den Wind wandert sie buchstäblich immer weiter nach Osten, Schritt für Schritt über Jahrzehnte hinweg. Wie euch denken könnt, verschwinden Wanderdünen damit irgendwann auch.
Auf Sylt genießt ihr eine einzigartige Gelegenheit in zweierlei Hinsicht: Die Wanderdüne dort ist nicht nur die größte überhaupt, sondern mittlerweile auch die Letzte in ganz Deutschland. Nichts wie hin also, denn in einigen Jahren ist die Düne nicht nur weitergezogen, sondern vielleicht bereits endgültig weg!
11. Uwe Düne – Hoch hinaus mit Uwe
Uwe wandert zwar nicht, ist als die höchste Erhebung der Insel Sylt aber trotzdem ein Highlight der Natur. Wir können euch den guten Uwe nur empfehlen, wenn ihr einen der ultimativen Aussichtspunkte von Sylt entdecken wollt.
Eine Holztreppe führt bis zum Gipfel in über 52 Meter Höhe und der Panoramablick auf das Meer und Inselinnere bleibt unübertroffen.
Schon der Weg dorthin stellt eine bezaubernde Rad- und Wanderstrecke dar. Sobald ihr euch satt gesehen habt, könnt ihr den kulinarischen Hunger im Örtchen Kampen stillen, das mit einem überraschend großen Gastronomie-Angebot aufwartet.
12. Hörnum Odde – Erlebnisreiche Naturschönheit
Noch eine Sehenswürdigkeit auf Sylt, die in nicht allzu ferner Zukunft verschwinden könnte. An der Südspitze der Insel tut sich eine Dünen- und Heidelandschaft vor euch auf, die mit Abstand den schönsten Wanderpfad Sylts darstellt.
Salzwiesen, Sandtäler und Pflanzen wie der Strandroggen führen euch einmal mehr vor Augen, wie einmalig die Natur auf dieser Insel ist.
Leider ist die Odde von Hörnum durch Sturmfluten immer wieder ein Stückchen kleiner geworden und schlimmstenfalls wird das Meer sie in einigen Jahren komplett abtragen. Bitte bleibt unbedingt auf den ausgeschilderten Wegen, um die zerbrechliche Fauna auch vom Land aus weiter zu schützen.
13. Leuchtturm von Hörnum – Geschichte mit Aussicht
Wenn ihr schon in Hörnum seid, nehmt ihr mit dem dortigen Leuchtturm gleich eine weitere Sylter Sehenswürdigkeit mit. Rund 16 Meter ragt der rot-weiß gestreifte Turm in die Höhe und zählt zu den tollsten Aussichtspunkten der ganzen Insel.
Falls ihr noch nach einem außergewöhnlichen Ort für das Ja-Wort sucht: der Leuchtturm wird auch als Trauzimmer genutzt.
Wir raten euch zu einer Reservierung weit im Voraus, denn der Turm ist unter Besuchern sehr begehrt. Zusammen mit der Hörnum Odde könnt ihr diese beiden Sehenswürdigkeiten Sylts im Zuge ausgiebiger Wanderungen oder Radtouren betrachten und dank gesunder Meeresbrise neue Kraft dabei tanken.
Eintrittspreise: 6 Euro für Erwachsene/3 Euro für Kinder bis acht Jahre
14. Keitum – Das Sylt von damals
Richtig schön urig erlebt ihr Sylt im Osten im Dorf Keitum. Vor langer Zeit war dies einmal der Hauptort der Insel. Heute zeichnet sich Keitum durch idyllische Häuschen, Kunsthandwerk, blühende Gärten und ganz ursprünglichen Charme aus. Ihr betretet damit außerdem die so ziemlich grünste Ecke der Insel, umgeben von zahlreichen uralten Bäumen.
Beim Bummeln durch die romantischen Gassen entdeckt ihr Teestuben, verlockende Restaurants und kleine Läden. Auf die Kulturfreunde unter euch warten mit dem Sylt Museum, den Hünengräbern sowie dem Altfriesischen Haus aus dem Jahr 1640 ein paar besondere Schmankerl.
Eintrittspreis Museum: Kostenlos
15. Rantumbecken – Natur in ihrer ganzen Vielfalt
Für die letzte Sylter Sehenswürdigkeit auf unserer Liste nehmen wir euch wieder zurück ins Innere der Insel. So ziemlich in der Mitte liegt das Wasserbecken von Rantum, das sich über fast 600 Hektar erstreckt.
Was ursprünglich als Wasserflughafen geplant war, entwickelte sich zum Naturschauspiel mit einem Vogelschutzgebiet. Tausende von Arten, darunter seltene Vertreter wie der Albatros, lassen sich regelmäßig im Becken nieder.
Auch verschiedene Biotope in Form von Sümpfen, Wiesen und Sandflächen sind über die Jahre hinweg dort entstanden. Zu Fuß oder mit dem Rad könnt ihr euch stundenlang an der faszinierenden Natur ergötzen.
Um das Becken herum findet in angemessener Entfernung alles, was ihr sonst noch für euren Urlaub auf Sylt braucht: Hotels, Campingplätze und der Hafen von Rantum, wo ihr in raffinierten Restaurants speist und kleinere Sehenswürdigkeiten von Sylt wie das Sansibar Weinlager.