Gewaltige Berge, malerische Flüsse, bedeutsame Schlösser und historische Städte – es ist beinahe unmöglich festzulegen, wo es im Allgäu am schönsten ist. Wir haben uns für den Anfang 13 besondere Highlights herausgesucht, die wir euch vorstellen möchten.
Zwischen unvergesslichen Wanderwegen, Bergpanoramen und kulturellen Schmankerln ist für jeden Geschmack und alle Altersklassen etwas dabei.
- Schloss Neuschwanstein
- Schloss Hohenschwangau
- Schloss Linderhof
- Skisprungschanze Oberstdorf
- Kleinwalsertal
- Breitnachklamm
- Nebelhorn
- Eistobel
- Lechfall
- Forggensee
- Kloster Ottobeuren
- Starzlachklamm
- Residenz in Kempten
Schloss Neuschwanstein – wie im Märchen
Das Märchenschloss von König Ludwig II. macht auf unserer Liste natürlich den Anfang, denn als eines der Wahrzeichen Deutschlands darf es bei einem Besuch im Allgäu einfach nicht fehlen. Prachtvoll thront es auf den grünen Felsen und strahlt etwas unglaublich Erhabenes und Mächtiges aus. Zwar wurden nur 20 von rund 200 Räumen vor dem Tod König Ludwigs II fertig gestaltet, doch diese allein werden euch stundenlang beschäftigen.
Vor oder nach eurem Schlossrundgang solltet ihr auch die Gelegenheit nutzen und auf eine außergewöhnliche Wanderung durch die Pöllatschlucht mit ihrem wilden Gebirgsfluss gehen.
Besonders beliebt ist der Weg zur Marienbrücke – von hier aus habt ihr den berühmten Blick auf das Schloss. Am besten startet ihr am Parkplatz unterhalb vom Schloss Hohenschwangau und lauft dann entweder ca. 45 Minuten zu Fuß oder ihr nehmt den Shuttlebus. Im Winter ist die Brücke aus Sicherheitsgründen leider geschlossen.
• Eintritt: 12 € (wir raten euch, die 1,80€ für eine vorherige Reservierung in Kauf zu nehmen – ihr erspart euch damit sehr viel Zeit beim Anstehen)
• Ihr könnt das Schloss ganzjährig besuchen
Schloss Hohenschwangau – der königliche Sommerpalast
Gleich gegenüber von Neuschwanstein liegt das Schloss Hohenschwangau, einst als Burg Hohenschwangau bekannt. Hier lag die Sommerresidenz der Eltern von Ludwig II. Er selbst verbrachte hier seine Jugend und nutzte sie anschließend ebenfalls bis zu seinem Tod als Sommerresidenz.
Bei einer Führung könnt ihr unter anderem den großen Festsaal, das Orientzimmer und das Schlafzimmer ansehen. Ohne Führung ist ein Besuch nicht möglich. Ein landschaftliches Highlight ist mit Sicherheit der Schwanseepaark. Die Wanderwege erstrecken sich über 60 Kilometer und haben schon einiges mitgemacht. Sie wurden vor 160 Jahren für die Gesellschaft am Hofe geplant und gebaut,
Von der wunderschönen Landschaft umgeben wird euch schnell klar werden, was die Königsfamilie an diesem Fleckchen Erde so fasziniert hat.
Wer Neuschwanstein besucht, sollte das Nachbarsschloss auf jeden Fall gleich mitnehmen. Da es weniger berühmt ist, dürft ihr euch über weniger Ansturm vor Ort freuen. Man spürt, dass in diesem Bauwerk tatsächlich lange Zeit Menschen gewohnt und gelebt haben. Hohenschwangau strahlt ein ganz anderes, eigenes Flair aus.
• Eintrittspreise: 12,00 € für Erwachsene
Schloss Linderhof – die bezaubernde Gartenvilla
Neuschwanstein ist zwar das berühmteste, aber nicht das einzige Bauwerk von Ludwig II. Der Monarch besaß schon zuvor eine „Königliche Villa“ mit Gartenanlagen und Lustschlösschen. Inspiriert wurde er vom Schloss Versaille in Frankreich.
Vor dem barocken Schloss Linderhof liegt ein weitläufiges Wasserbecken, welches die Schlossfassade und die grüne Vegetation widerspiegelt. Hin und wieder schießt eine große Fontäne hervor. Überhaupt entdeckt ihr beim Wandeln durch die Anlagen immer wieder Wasserspiele.
Die prunkvolle Ausstattung von Linderhof kann sich sehen lassen: Gigantische Kronleuchter, teure Vasen und goldene Verzierungen überall. Zwei bis zweieinhalb Stunden nimmt eine Führung durch die Räumlichkeiten in Anspruch.
Zu den ganz besonderen Highlights des Bauwerks zählt eigentlich noch eine künstliche Venusgrotte mit See und Wasserfall, die Ludwig II. anlegen ließ. Inspiriert wurde er diesmal von einer Wagneroper. Allerdings wird diese derzeit umfassend restauriert – vermutlich noch bis 2024.
• Eintritt: 7,50 €al
Skisprungschanze Oberstdorf – ganz hoch hinaus
Ihr seid keine großen Wintersportfans? Macht nichts, einen Ausflug zur Skisprungschanze Oberstdorf können wir euch trotzdem empfehlen. Die ist immerhin eine von nur fünf Exemplaren auf der ganzen Welt.
Die Spitze der 70 Meter hohen Schanze seht ihr schon aus der Ferne aus den grünen Baumkronen herausragen. Wer bekommt da nicht Lust, zumindest einmal die herrliche Aussicht von dort aus zu genießen? Ein Aufzug bringt euch ganz nach oben.
Ihr könnt auch ein einer geführten Tour teilnehmen und bekommt so spannende Einblicke hinter die Kulisse. Die Tour dauert in der Regel 1,5 Stunden, beginnt im Schanzenauslauf und führt am Ende ganz nach oben.
Am Boden findet ihr außerdem ein dem Ski-Sport gewidmetes Museum sowie eine gemütliche Terrasse mit Snacks und herrlichem Blick auf die Anlage.
- Eintrittspreise: 12,00 Euro für Erwachsene; 7,50 Euro für Kinder
Kleinwalsertal – das ultimative Bergpanorama
Eine unvergleichliche Wanderkulisse erwartet euch in diesem Hochtal, das beinahe komplett von majestätischen Bergen umschlossen wird. Alpine Naturgewalt wie aus dem Bilderbuch entsprungen.
Auch wenn ihr keine passionierten Wanderer seid, wird auch die Landschaft gefallen. Das rund 185 Kilometer lange Wegenetz führt euch vorbei an urigen Hütten und Bergrestaurants, die euch zu einer leckeren Mahlzeit und Übernachtungen einladen. Dank mehrerer Lifts kommt ihr aber auch ohne größere Anstrengung hoch hinaus.
Es gibt auch verschiedene Angebote für geführte Touren. Es gibt zum Beispiel eine spezielle Tour für Familien. Euren Kindern wird erklärt, wo die Milch eigentlich her kommt und wie es sich das Jahr über auf einer Hütte lebt.
Im Winter ist es dann das Kleinwalsertaler Skigebiet, das zahlreiche Gäste von nah und fern anlockt, während die dicke Schneeschicht die Umgebung noch romantischer wirken lässt.
Übrigens gehört das Kleinwalsertal zu Österreich, ist jedoch nur über Bayern erreichbar.
Breitnachklamm – Naturkissen ganz weit unten
Mit der Breitachklamm tut sich die tiefste Felsenschlucht in Mitteleuropa vor euch auf. Insgesamt reicht sie 150 Meter tief und in ihrer Mitte befindet sich ein glitzernder Fluss. Ursprung ist ein Wasserfall, der aus großer Höhe aus den Bergen rauscht. Zusammen mit den grün bewachsenen Felswänden ein einzigartiges Naturspektakel.
Einige Meter über dem Fluss wurden schon vor langer Zeit erste Wanderwege angelegt. Diese sind mit der Zeit immer sicherer und fester geworden, sodass ihr bei Wind und Wetter dort wandern gehen könnt.
Nebelhorn – der schönste Aussichtspunkte
Eine unübertreffliche Aussicht genießt ihr auf dem Gipfel des Nebelhorns in fast 2.225 Meter Höhe. Keine Sorge, diese Strecke müsst ihr nicht zu Fuß zurücklegen – die Nebelhornbahn bringt euch schnell und einfach zum Gipfel. Oben angekommen erwartet euch ein absolut atemberaubendes Panoramabild auf die umliegenden Bergspitzen – immerhin um die 400. An guten Tagen könnt ihr sogar bis zum Alpenmassiv blicken.
Das Nebelhorn ist außerdem ein guter Ausgangspunkt für Aktivitäten wie Schlittenfahren (ab der Bahnstation „Seealpe“), spannende Erlebniswege (ab „Höfatsweg“) und Klettersteigen. Die Bahn startet direkt im Zentrum von Oberstdorf.
- Preise für die Nebelhornbahn bis zur Spitze: 34,50 Euro
Eistobel – bizarr und bezaubernd
Zwischen Oberstaufen und Isny liegt eine grün-weiße Märchenwelt: die Eistobelschlucht. In bis zu 130 Meter hohe Felswände eingebettet, rauscht der Fluss Obere Argen dort etwa drei Kilometer entlang. Mal gibt es kleine Wasserfälle zu sehen, während sich an anderer Stelle tiefe Sprudellöcher auftun oder auch riesige Gesteinsblöcke.
Im Winter erstarrt der Fluss an einigen Stellen zu Eis. Euch zeigt sich eine echte Märchenwelt aus Schnee und Eis. Aber Achtung: Die Winter ist die Eistobel offiziell gesperrt und die Wege werden nicht geräumt.
Im Sommer dagegen zeigt sich saftig grüne Natur um den Fluss herum. So oder so solltet ihr euch diese Sehenswürdigkeit im Allgäu nicht entgehen lassen.
Entlang des Flusses führen gesicherte Wanderwege durch die Schlucht. Das Wasser ist oftmals so klar, dass ihr jede einzelne Forelle ausmachen könnt. Mit etwas Glück bekommt ihr sogar die Wasseramsel in Aktion zu sehen, der einzige europäische Vogel, der des Schwimmens und Tauchens mächtig ist.
Lechfall – farbenfrohe Naturgewalt
Weiter geht’s mit nassen Highlights. Am Stadtrand von Füssen entdeckt ihr mit der Lechfall ein besonders hübsches Schauspiel. Der Lech stürzt über Stufen in die Tiefen und landet schließlich in einer Klamm. Den besten Blick habt ihr vom Maxsteg aus.
Entlang des Flusses gibt es auch verschiedene Wandertouren und hier und da auch mal einen schönen Kiesstrand zum Ausruhen. Zum Baden ist das Wasser meistens zu kühl.
Forggensee – der gigantische Stausee
Der Lech führt bei Füssen außerdem zum Forggensee, dem größte Stausee Deutschlands und einem der fünf größten Seen Bayerns. In warmen Monaten könnt ihr euch dort nach Herzenslust im Wasser austoben. Ein großer Vorteil ist auch, dass um ihn herum nicht gebaut werden darf. Das bedeutet, ihr habt fast überall Seezugang . Das ist ja leider nicht überall so.
Schwimmen, Segeln, Kiten- hier ist wirklich alles möglich. Falls euch der Sinn nicht nach Schwimmen steht oder es zu frisch ist, dann genießt die bezaubernde Umgebung doch an Bord der Schiffe, die den riesigen See überqueren.
Kloster Ottobeuren – imposant und malerisch
Das Kloster Ottobeuren ist wirklich etwas ganz besonderes. Alleine die Größe und Architektur lassen einen staunen. Gerade wer europäischen Barock mag, wird sich mit Sicherheit verlieben. Spätestens, wenn ihr einen Blick in und nicht nur auf das Kloster werft.
Ihr könnt im Kloster Ottobeuren an verschiedenen Führungen teilnehmen, in denen euch mehr über das Kloster und das dortige Leben erzählt wird. Ihr könnt aber auch an meditativen Kursen teilnehmen oder über Nacht in der Stille des Klosters Ruhe suchen und neue Kraft schöpfen.
Starzlachklamm – abwechslungsreiches Naturphänomen
Eine wilde Flusskulisse haben wir noch für euch. Von Sonthofen aus erreicht ihr nach einer kleineren Wanderung oder mit dem Auto die Starzlach, die durch eine verwinkelte Schlucht strömt.
Holzpfade führen um den tosenden Fluss und stellenweise sogar darüber. Für Kinder wie Erwachsene ist es ein ehrfürchtiger Moment, das weiße, reißende Wasser unter ihren Füßen zu sehen.
Die Klamm ist immer wieder anders. Mal plätschert sie malerisch über flache, grün bewachsene Felsen, dann stürzt sie sich plötzlich als über zwölf Meter hoher Wasserfall in die Tiefe.
Residenz in Kempten – Fantasy wird Wirklichkeit
Ein letztes Schloss wollen wir euch für euren Aufenthalt noch nahelegen. Der Ursprung geht zurück in das Jahr 750 als hier ein Benediktinerstift erbaut wurde. Ein Großteil des Bauwerks wurde im Dreißigjährigen Krieg vernichtet und anschließend als Klosteranlage neu aufgebaut. Und wie!
Die Prunkräume der Residenz entführen euch in eine geradezu märchenhafte Kulisse aus farbenfrohen Wänden mit schier endlosen Verzierungen aus Stuck und feinen Malereien. Bei den Führungen durchlebt ihr eine Reise in die Vergangenheit und erhaltet zwischen Schlafzimmern und Thronsälen spannende Einblicke in das Leben der damaligen Führungskräfte.
- Eintrittspreis: 3,50 für Erwachsene, Kinder kostenlos