Willkommen in Deutschlands größtem Nationalpark! Ein Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht und euch zeigt, wie wild und abwechslungsreich das Landschaftsbild unserer Heimat sein kann. Viele bedrohte Tierarten haben sich in dieser eindrucksvollen Umgebung niedergelassen. Eine Wanderung oder Radtour dort verspricht immer wieder ein neues Abenteuer.
Darum nehmen wir euch in diesem Beitrag mit in den Müritz Nationalpark und zeigen euch, was ihr dort alles erleben könnt. Lernt seine spannendste Sehenswürdigkeiten kennen, entdeckt seine schönsten Pfade und erfahrt alles Wichtige, was es für einen Urlaub dort zu beachten gilt.
Inhaltsverzeichnis:
Darum ist der Müritz Nationalpark so besonders
Über 320 Quadratkilometer umfasst der Müritz Nationalpark und ist damit Deutschlands größter terrestrischer Nationalpark. Der namensgebende See Müritz gilt derweil als das größte Binnengewässer des Landes. Zwei Teilgebiete machen das Areal aus, einmal östlich von Müritz Richtung Westen bis Neustrelitz. Im Osten führt der kleinere Abschnitt Serrahn von der Mecklenburgischen Seenplatte zur Feldberger Seelandschaft.
Größtenteils besteht der Park aus sanften Hügeln mit dichten Wäldern. Dazwischen liegen Moore, Wiesen, rund 100 Seen in sämtlichen Größen – und eine absolut einzigartige Flora und Fauna. Zu den Highlights der Pflanzenwelt zählt der mächtige jahrhundertealte Buchenwald, dessen prachtvolles Schauspiel ihm einen Weltnaturerbe-Titel eingebracht hat.
Artenvielfalt im Müritz Nationalpark
Auch die Tierwelt hat sich hier lange Zeit völlig unberührt entwickelt und den Müritz Nationalpark zur Heimat bedrohter Arten gemacht. Fischotter, Seeadler, Kraniche und Schwarzstorche, die ihr in Deutschland sonst kaum je zu Gesicht bekommt, tummeln sich dort in großer Anzahl.
Gerade unter den Vögeln und Entenvögeln entdeckt ihr zahlreiche Vertreter und darunter echte Seltenheiten. Unser Tipp für alle Vogelfreunde: Im September wird es noch bunter, denn Mitte des Monats kommen unzählige Schwärme aus Skandinavien Richtung Süden vorbeigeflogen und legen im Nationalpark eine Rast ein.
Zwischen See, Radweg und Gasthof
Das gigantische Naturreservat lässt sich auf vielfältige Weise erkunden. Das weitläufige Netz an Radwegen führ euch tief in den Park hinein und an den sehenswertesten Stellen vorbei. Zu Fuß sind die Möglichkeiten schier endlos.
Ob gemütlicher Spaziergang, Wanderung mit Ranger oder ausgiebige Entdecker-Touren auf eigene Faust, ihr werdet euch auch nach Tagen noch nicht satt sehen können.
Und dann gibt es da noch die Wasserwege. An Bord eines Kanus gleitet ihr von einer atemberaubenden Kulisse zur nächsten.
Für eine Pause zwischendurch oder Übernachtungen sorgen dann die malerischen Dörfchen des Nationalparks. Dort findet ihr außerdem häufig grandiose Aussichtspunkte vor, die euch einen phänomenalen Blick auf die Umgebung verschaffen.
Allgemeine Infos zum Müritz Nationalpark
1. Wann ist die beste Reisezeit?
Für euren Urlaub empfehlen wir euch den Müritz Nationalpark zwischen Anfang Mai und Ende September zu besuchen. Dieser Zeitraum bietet sich wetter- und klimatechnisch am besten an.
Die Temperaturen liegen dann durchschnittlich bei 20° Grad. Nicht zu kalt für Wassersport und nicht zu heiß für ausgedehnte Wanderungen.
2. Anreise, Eintrittskosten, Transportmöglichkeiten vor Ort
Den Nationalpark erreicht ihr besonders schnell, bequem und obendrein umweltfreundlich per Bahn. Regionalbahnen aus allen Ecken Deutschlands treffen in ein- und zweistündigen Takt ein. In diesen dürft ihr außerdem eure Fahrräder mitführen. Ein ICE läuft aus südlichen Städten wie München ein.
Ansonsten könnt ihr diverse Eingangsbereiche mit dem Auto erreichen. Ein Fern- sowie Nahbussystem bringt euch ebenfalls zum Park und vor Ort dann von einem Städtchen zum nächsten.
Der Eintritt in den Park selbst ist kostenlos.
Ihr wollt noch mehr Nationalparks in Deutschland erkunden? Hier geht es zu unseren Beiträgen dazu:
… Reisetipps für den Bayerischen Wald
… Reisetipps für den Schwarzwald
… Reisetipps für den Nationalpark Eifel
Das sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Highlights im Müritz Nationalpark
Von der reinen Schönheit und Seltenheit der Natur abgesehen gibt es im und um den Park herum spannende Aktivitäten und interessante Schauplätze in Hülle und Fülle. Wir haben euch eine Liste mit unseren Favoriten erstellt.
1. Bärenwald Müritz
Ein Extra-Highlight für die Naturliebhaber unter wartet im 16 Hektar großen Bärenwald, ein naturbelassener Abschnitt, in dem mehrere Braunbären ein Leben in Freiheit genießen. Mit etwas Glück könnt ihr die bärigen Bewohner dort beim Spielen, Baden und Fischfang beobachten.
Eintrittspreis: 11 Euro für Erwachsene; 4,5 Euro für Kinder
2. Hausboote
Wie wäre es mit einem paar Urlaubstagen mitten auf dem See? An der Müritz habt ihr die Gelegenheit euch ein heimeliges Hausboot (auch ohne Bootsführerschein) für erschwingliche Preise zu mieten und mit dem schwimmenden Ferienhaus über die prachtvollen Gewässer zu schippern.
3. Altstadt von Waren (Heilbad)
Jahrhunderte alte Geschichte und eine gehörige Portion Erholung findet ihr in der Stadt Waren. Vor allem die Altstadt des Luftkurortes strotzt vor historischen Sehenswürdigkeiten wie dem alten Rathaus, der früheren Kacheltöpferei und zahlreichen Fachwerkhäusern.
Im Thermalbad gönnt ihr euch dann nach dem Rundgang eine wohlverdiente Auszeit.
4. Schaugarten Tiefwarensee
Wenn ihr von der Schönheit der Natur nicht genug bekommen könnt, dann schaut doch im botanischen Garten beim Tiefwarensee vorbei. Dort erwartet euch eine bunte Blütenpracht verschiedener Blumen, die malerisch arrangiert an eine Heidelandschaft anschließen.
Besonders bezaubernd ist der Zen-Garten, der euch das Gefühl gibt, plötzlich mitten in Japan zu stehen.
5. Luftfahrttechnisches Museum von Rechlin
Entdeckt die Meilensteine der deutschen Luftfahrtechnik, die nicht nur Fans dieses Themas in Erstaunen versetzen werden. Gut erhaltene sowie restaurierte Exponate nehmen euch mit auf eine faszinierende Reise. Neben Flugzeugen betrachtet ihr dort außerdem U-Boote und Hubschrauber aus der Vergangenheit.
6. Heinrich-Schliemann Museum Ankershagen
Freut euch auf einen Kurztrip nach Troja! Dem weltberühmten Altertumsforscher wurde mit dem Museum bei Ankershagen ein Denkmal gesetzt, natürlich samt begehbarem trojanischen Pferd.
Bewundert Originalfunde aus der historischen Stadt Troja sowie weitere wertvolle Ausgrabungsfunde aus der Türkei sowie Griechenland und erfahrt mehr über Schliemanns Werdegang, der schon im Alter von acht Jahren beschloss, eines Tages der Mann zu sein, der Troja ausgräbt.
7. Müritzeum – Haus der 100 Seen
In Deutschlands größer Süßwasser-Aquarienlandschaft taucht ihr in die faszinierende Unterwasserwelt des Müritzer ein. Das multimediale Natur-Erlebniszentrum zeigt euch anhand von Exponaten aus dem 19. Jahrhundert und verschiedenen Wasserbecken, was in den Tiefen des Sees alles so zuhause ist.
Die wissenschaftlichen Besonderheiten werden euch für alle Altersgruppen verständlich und spannend näher gebracht. Eure Kinder werden außerdem den Abenteuerspielplatz mit Piraten-Thematik lieben.
Eintrittspreis: Erwachsene: 12,00 Euro; Kinder: 5,00 Euro
Wandern im Müritz Nationalpark
Als Wanderlustige findet ihr im Nationalpark von Müritz ein Paradies auf Erden vor. Ob es nun ein lauschiger Spaziergang werden soll oder eine geführte Tour mit einem Ranger, der euch die Wunder der Flora und Fauna näherbringt oder eben eine Route, die mehrere Tage in Anspruch nimmt, auf jeden wartet der richtige Weg.
1. Müritz-Nationalpark Weg
Die längste Strecke des Parks führt euch besonders tief in die unberührte Natur. Wollt ihr das Reservat von seiner schönsten und wildesten Seite erleben, seid ihr hier auf dem richtigen Weg. Er ist in neun verschieden Etappen aufgeteilt, die sämtliche Landschaftsbilder umfassen.
Weite Flächen, Flüsse, Seen, Moore, dichte Wälder sowie malerische Städtchen. Auch sämtlichen tierischen Bewohnern begegnet ihr auf diesem Pfad – den seltenen Vogelarten, zahlreiche Entenrassen, Waschbären, Damwild.
Dank Aussichtsplattformen hier und da habt ihr die Möglichkeit, die Tiere ganz in Ruhe zu beobachten. Obendrein kommt ihr an einigen historischen Denkmälern vorbei.
2. Tagestour Boek – Wesenberg
Die Seen und Teiche auf diesem 25 Kilometer langem Pfad sind ein wahres Schlemmerparadies für Vögel wie den Graureiher oder Fisch- und Seeadler. Beobachtet diese seltenen Vertreter beim Jagen und genießt die malerischen Gewässer, von denen es hier reichlich gibt. Auch an blühenden Wiesen vorbei und durch grüne Wälder führt euch diese Tour.
3. Tagestour Wesenberg – Fürstensee
Wollt ihr ein besonders abwechslungsreiches Landschaftsbild genießen, dann empfehlen wir euch diese 22 Kilometer lange Strecke. Wiesen und Felder gehen in Wälder über, gefolgt von Schilfgürteln und bezaubernden Seen wie dem Woblitz und dem Tiefen Trebower See.
Außerdem habt ihr die Gelegenheit, einen Abstecher in das Naturschutzgebiet Kalkhorst zu machen, wo sich weitere Vogelarten wie der Waldkauz und die Hohltaube niedergelassen haben.
4. Tagestour Kratzeburg – Federow
Auch in den dichten Wäldern verborgen stoßt ihr auf einige märchenhafte Seen. Die Strecke ist bei Kindern sehr beliebt, da gleich hinter Kratzeburg ein Erlebnispfad beginn, der euch die Natur des Müritz Nationalparks auf spannende und spielerische Weise näher bringt. Unterwegs passiert ihr Dörfchen, wo ihr euch es euch gut schmecken lassen könnt. Für eine Abkühlung an warmen Tagen sorgt die Havelquelle, die euch zum Baden einlädt.
Radfahren im Müritz Nationalpark
Auch mit dem Rad habt ihr die Qual der Wahl. Genau wie bei den Wanderwegen sind die Pfade gut ausgeschildert und markiert, sodass ihr stets mühelos auf eurer Strecke bleibt.
1. Waren – Schnakenburg
Vom Warens Hafen aus über Ecktannen Richtung Schakenburg radelt ihr an mehreren Beobachtungsplattformen vorbei. Ein besonders beliebtes Ziel ist die Aussichtshütte, die ihr über einen auffällig gewundenen Holzsteg erreicht. Diesen müsst ihr zur Fuß überqueren. Aufgepasst: Bei gutem Wetter sonnen sich an dieser Stelle gerne mal Ringelnattern.
Während der Fahrt genießt ihr einen tollen Blick auf den Müritz. Bei der Burg angekommen erwartet euch dann eine noch eindrucksvollere Aussicht auf einen Schutzbereich des Sees, wo sich oftmals See- und Fischadler niederlassen. Hin- und Rückfahrt bestehen aus etwa 25 Kilometern.
2. Waren Rundweg
Eine etwas herausfordernde Strecke beginnt an der Inselstadt Malchow und beginnt damit gleich mit dem Highlight der dortigen Klosterkirche. Am malerischen Ufer entlang geht es weiter, bis ihr nach dem ersten Drittel der Strecke von einem bezaubernden Landschaftsbild ins nächste gleitet.
Blühende Felder, grüne Pfade und Holzbrücken, die mitten durch den Wald führen. Stellenweise ist der Boden etwas holprig oder unbefestigt, weshalb ihr eine gute Grundkondition mitbringen solltet.
3. Müritz – Waren Rundweg
Fühlt ihr euch einer richtig langen Tour gewachsen, dann versucht es mit der Runde Müritz – Waren. Ihr radelt bei an einigen der schönsten Seiten des Parks vorbei. Der Hafen und die Altstadt von Waren, das Schloss Klink und unzählige tolle Naturkulissen. Rund 76 Kilometer seid ihr auf dieser Strecke unterwegs.
Wassersport im Müritz Nationalpark
Wie schon erwähnt, lässt sich der Park selbst auch ganz prima mit dem Kanu erkunden. Es gibt zahlreiche Gewässer die an sehenswerten Stellen des Parks vorbeiführen, von schmalen Wasserstraßen bis hin zu weitläufigen Seen mit verborgenen Abzweigungen.
Auf den größeren Seen habt ihr außerdem die Möglichkeit segeln zu gehen oder ein Motorboot zu mieten. Für manche Boote benötigt ihr auch gar nicht extra einen Bootsführerschein. Sogar die Surfer unter euch kommen in einigen Arealen auf ihre Kosten, in denen ausgezeichnete Windbedingungen und Wellen anzutreffen sind.
Auch die Unterwasserwelt des Müritz hat so einiges zu bieten. Kein Wunder also, dass Tauchen dort großgeschrieben wird, zumindest an den Stellen außerhalb geschützter Zonen. Freut euch darauf, überraschend bunten Fischschwärme zu begegnen.
Zu guter Letzt wartet dann ein besonderes Schmankerl auf auch, wenn ihr mit einer Angel umzugehen wisst. Dank des Artenreichtums habt ihr jede Menge Gelegenheiten den großen Fang zu machen.
Wobei wir euch empfehlen, dabei auf einem Boot zu stehen, denn vom Ufer aus sind die Chancen eher gering. Bei geführten Angeltouren entdeckt ihr äußerst lohnenswerte Stellen. Falls ihr keinen Angelschein mitbringt, könnt ihr euch vor Ort einen temporären ausstellen lassen.