Mallorca im Winter ist ein Erlebnis für die Sinne und ein Sehnsuchtsort für alle Sommerliebhaber. Milde Temperaturen, eine abwechslungsreiche Landschaft und die lebendigen Städte der Baleareninsel sorgen für jede Menge Abwechslung in einem winterlichen Mallorcaurlaub. Die Highlights reichen von der weihnachtlich geschmückten Altstadt Palmas über die Mandelblüte im Februar bis hin zu atemberaubend schönen Wanderwegen und Radstrecken.
8 Gründe, die für eine Reise im Winter sprechen
- Anders als in Deutschland ist das Wetter auf Mallorca auch im Winter oft mild und sonnig.
- Die Reisepreise sind im Winter deutlich günstiger als im Sommer.
- Ruhe genießt ihr im winterlichen Urlaub auf Mallorca ebenfalls, denn zu dieser Zeit bereisen nur wenige Touristen die Insel.
- Aktivurlauber finden zwischen November und März ideale Bedingungen zum Wandern, Radfahren und für andere Sportarten im Freien.
- Im Winter freut sich auch das Auge der Urlauber auf Mallorca, denn zwischen Mitte Januar und März stehen die Mandelbäume in voller Blüte.
- San Sebastian ist der Schutzpatron von Palma und soll die Stadt im 16. Jahrhundert von der Pest befreit haben. Bereits am Vorabend des 20. Januars gibt es einen Festumzug durch die Altstadt Palmas, es finden Konzerte statt, überall wird gegrillt und der 20. Januar ist ein Feiertag.
- Am 1. März wird auf der gesamten Insel der Día des las Islas Baleares, auch Tag der Balearen, gefeiert. Er erinnert an die Autonomie der Region und wird begleitet von Straßenfesten, offiziellen Veranstaltungen und Umzügen.
Wandern auf Mallorca: auch im Winter ein Erlebnis
Die Baleareninsel ist ein Paradies für alle Wanderer und das hat gleich mehrere Gründe. Einerseits sind die klimatischen Bedingungen dank vieler Sonnenstunden und vergleichsweise geringer Niederschläge optimal. Vor allem von Ende Januar bis Anfang Mai herrschen hier angenehme Wandertemperaturen bei wenig Niederschlag. Außerdem ist die Insel landschaftlich reizvoll und abwechslungsreich. Die Vielfalt der Wanderwege auf Mallorca reicht vom Küstenweg mit herrlichen Blicken auf das Mittelmeer bis zur Bergtour im Inselinneren.
Legendär unter dem großen Angebot der Wanderwege ist der Weitwanderweg GR 221. Er trägt auch den Namen Trockenmauerroute und erstreckt sich auf einer Länge von etwa 129 Kilometern im Nordwesten der Insel. Startpunkt ist der bekannte Ferienort Port d´Andratx. Von hier aus wandert ihr in acht Tagesetappen durch die imposante Serra de Tramuntana und erreicht schließlich Pollenca.
Eine weitere Traumroute startet am Aussichtspunkt Mirador de ses Barques und führt euch über schmale Pfade, Schotterwege und beachtliche Anstiege zum Cala Tuent. Nach einem erfrischenden Bad geht es bei dieser Tagestour dann weiter nach Sa Calobra, wo ihr euch am Ende der Wanderung in einem der zahlreichen Cafés oder Restaurants niederlassen könnt. Deutlich anspruchsvoller ist der Kettenweg, welcher sich eher für erfahrene Wanderer und Kletterer eignet. Sein Startpunkt ist ein Parkplatz am Fuße des Talaia Vella. Von hier aus führen steile Passagen nach oben, wodurch ihr bei der Tour rund 450 Höhenmeter überwindet.
Anfänger und Familien mit Kindern finden einen einfachen aber gut ausgeschilderten Wanderweg vom Port de Pollença bis hin zur Bucht Vall de Bóquer. Die sanften Anstiege sind auch für Kinder und Wanderer ohne Kondition gut machbar und der herrliche Blick über Hafen und Bucht lässt das Wandererherz höher schlagen. Die exzellente Beschilderung dieses Wanderwegs ist nicht überall auf der Insel zu finden. Um euch gut zu orientieren und keine Umwege in Kauf nehmen zu müssen, solltet ihr auf Mallorca mit Karte oder GPS-Gerät wandern.
Radfahren in der Wintersaison auf Mallorca
Bei einem Blick auf die Hotspots der Radszene rangiert Mallorca auf den vorderen Plätzen. Die Insel bietet allen Radsportlern optimale Bedingungen für einen unvergesslichen Radurlaub. Was könnte schöner sein, als eine Tour entlang der Küste zum Mittelmeer oder eine Fahrt durch die bergige Landschaft des Inselinneren? Besonders beliebt ist Mallorca auch bei Rennradfahrern. Die asphaltierten Straßen und das zumeist niedrige Verkehrsaufkommen stellen optimale Voraussetzungen für rasante Fahrten auf dem Rennrad dar.
Ein weiterer Vorteil ist das milde Klima ab Ende Januar. Die Sonne entwickelt in dieser Zeit bereits eine angenehme Wärme und mit Schnee oder Glatteis ist in der Regel nicht zu rechnen. Praktisch ist außerdem, dass viele Fernradwege und Tagestouren gut ausgeschildert sind und Radfahrer nicht zwingend mit Karte oder GPS-Gerät fahren müssen. Insgesamt stehen auf Mallorca mehr als 270 Radrouten zur Auswahl, von denen 162 Touren auch für Rennräder geeignet sind. Freunde des Mountainbikes finden zudem mehr als 60 spezielle MTB-Touren.
An der Ostküste Mallorcas verläuft eine leichte Radstrecke mit wenig Steigung, dafür jedoch beeindruckender Landschaft und einem Highlight am Ende der Tour. Gestartet wird zunächst im Badeort Cala Millor. Nach einer mehrstündigen Fahrt durch die Landschaft erreicht ihr in Porto Christo die legendäre Drachenhöhle. Hierbei handelt es sich um eine Tropfsteinhöhle von imposanter Größe. Im Inneren befinden sich ein See und beleuchtete Räume. Genussfahrer sollten sich die kurze Radstrecke von Palma de Mallorca nach El Arenal nicht entgehen lassen. Große Teile der Strecke führen über die Uferpromenade, wo es einiges zu entdecken und jede Menge Rastmöglichkeiten in Form von Cafés und Restaurants gibt.
Neben den einfachen Radstrecken für Gelegenheitsfahrer und Hobbyradler befinden sich auf Mallorca zahlreiche anspruchsvolle Touren. Sie haben entweder starke Steigungen, sind kurvenreich oder führen durch unbefestigtes Gelände. Erlebnisse wie bei Radprofis erwarten euch zum Beispiel bei einer Fahrt durch die Sierra Tramuntana. Vom Startpunkt in Alcudia begebt ihr euch auf einen Anstieg bis zum Kloster Lluc, wo sich eine kurze Rast lohnt, um das beeindruckende Bauwerk zu besichtigen. Danach geht es weiter bis Sa Calobra.
Am Abend nach der Tour werdet ihr eure Muskeln spüren und gleichzeitig viele imposante Eindrücke im Reisegepäck mit nach Hause nehmen. Ähnlich anspruchsvoll ist die Tour vom Yachthafen in Andratx bis nach El Capella. Für die teilweise anstrengenden Steigungen werdet ihr mit herrlichen Blicken auf das Meer und die Strände belohnt.
Die 5 Top Sehenswürdigkeiten im Winter
Die meisten Sehenswürdigkeiten Mallorcas sind ganzjährig ein Erlebnis. Hier findet ihr jedoch die Top 5 der winterlichen Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten.
- Der sicherlich beste Tag im Jahr, um die Kathedrale La Seu in Palma de Mallorca zu besuchen, ist der 24. Dezember. Heiligabend findet hier die besondere Mitternachtsmesse statt. Während dieser kirchlichen Feierlichkeit singt ein Kind das Lied „La Sibil.la“ und wird dabei von der imposanten und historischen Orgel der Kathedrale begleitet. Darüber hinaus könnt ihr die Kathedrale Palma auch an allen anderen Tages des Winters außerhalb der Gottesdienste besichtigen und das gotische Bauwerk aus dem 14. Jahrhundert bestaunen. In den Abendstunden wird La Seu aufwändig beleuchtet und ist ein Blickfang in Palmas Altstadt.
- Die legendäre Eisenbahnverbindung zwischen Palma de Mallorca und Sóller trägt mehrere Namen: Trén de Sóller oder auch Roter Blitz. Rund eine Stunde Fahrt erwartet euch zwischen den beiden Inselstädten Palma und Sóller. Während der Fahrt mit der historischen Eisenbahn kommt garantiert keine Langeweile auf, denn aus dem Zugfenster gibt es viel zu entdecken. Im Winter ist der Ausblick besonders imposant, denn zu dieser Zeit säumen die in voller Blüte stehenden Mandelbäume den Weg. Ihre Farbenpracht und der betörende Duft berauschen die Sinne der Fahrgäste.
- Im Zentrum der Insel befindet sich die Ruine der Burg Alaró und damit ein Zeugnis der früheren Herrscher auf Mallorca. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Die Burgruine könnt ihr wahlweise zu Fuß von Orient oder Alaró aus besteigen. Deutlich kürzer ist der Weg hinauf vom Parkplatz bei Es Verger. Oben angekommen genießt ihr bei guten Wetterbedingungen einen herrlichen Ausblick über weite Teile Mallorcas und könnt die Ruine besichtigen. Besonders im Winter werden Besucher oft mit atemberaubenden Fernblicken belohnt.
- Ebenfalls eine ganzjährige Attraktion ist das Palma Aquarium. Im Winter könnt ihr bei schlechtem Wetter den Tag nutzen und euch im Aquarium die heimische und exotische Unterwasserwelt ansehen. Zum Aquarium gehören verschiedene Wasserbecken mit ganz unterschiedlichen Meeresbewohnern. Besonders beeindruckend sind die tierischen Bewohner des The Big Blue. Hier ziehen nämlich kleine und große Haie ihre Bahnen und werden dabei von klassischer Musik begleitet. Für das leibliche Wohl ist in den beiden Cafés des Aquariums gesorgt. Außerdem finden in den Wintermonaten viele Events statt. Bei solchen Anlässen empfiehlt es sich, schon im Vorfeld ein Ticket zu kaufen, da die Nachfrage bei Events besonders groß ist.
- In Valldemossa wandelt ihr auf den Spuren des Musikgenies Chopin. Hier befindet sich mit der Kartause von Valldemossa nämlich ein ehemaliges Kloster. Es gehörte einst zum Kartäuserorden und wird inzwischen überwiegend als Museum genutzt. Neben Frédéric Chopin bewohnte auch George Sand eine der Zellen des Klosters. Bis heute befinden sich hier eine Haarsträhne, ein Klavier und die Totenmaske des Komponisten. Zudem sind die Apotheke und die alte Bibliothek der Mönche sehenswert. In den Hallen des Klosters taucht ihr geschützt vor der Witterung in die Vergangenheit ein und erlebt einen Ort der Ruhe und Besinnlichkeit.
Weihnachten und Silvester: Traditionen und ausgelassene Partys
Wenn ihr dem heimischen Weihnachtstrubel entfliehen oder an einem besonderen Ort in das neue Jahr rutschen möchtet, ist Mallorca eine Reise wert. Die Weihnachtszeit beginnt am 8. Dezember und endet erst am 6. Januar zum Fest für die Heiligen drei Könige. Anders als in Deutschland erhalten die spanischen Kinder sowohl zu Weihnachten als auch am 6. Januar Geschenke und die Feierlichkeiten mit der Familie verteilen sich ebenfalls auf diesen Zeitraum.
Während in Deutschland die Innenstädte und Weihnachtsmärkte in der Adventszeit aus allen Nähten platzen, geht es auch Mallorca deutlich ruhiger zu. Die Anzahl der Touristen ist deutlich geringer als im Sommer und ein ausgelassener Shoppingbummel durch die Einkaufsstraßen von Palma ist besonders entspannt. Kulinarisch zeigt sich Mallorca an den Festtagen hingegen von seiner üppigen Seite.
Schon vor dem heiligen Fest beginnen die spanischen Familien mit den Vorbereitungen für das Festessen. Klassiker auf der Weihnachtstafel sind Spanferkel, Lammschulter und gefüllter Kapaun. Bevor jedoch der Hauptgang serviert wird, kommen Vorspeisen mit Gemüse, Serranoschinken oder Meerestieren auf den Tisch. Abgerundet wird das Menü durch eine Süßspeise wie das Schmalzgebäck Mantecados oder das Gebäck Turrón. Pünktlich zum Ende des Jahres finden überall auf der Insel Silvesterpartys statt. Besonders ausschweifend ist der Jahreswechsel selbstverständlich in El Arenal und der Innenstadt von Palma.