Unser Kollege liebt ausgedehnte und anspruchsvolle Wanderungen. Daher verbrachte er vor einiger Zeit einen Wanderurlaub im italienischen Vals in einem Seitental des Pustertals. Der Grund: Atemberaubende Bergkulissen umgeben den kleinen Ortsteil von Mühlbach. Die Gegend am Eingang des Pustertals zählt noch zu den Geheimtipps, aber die Ruhe hier macht genau den Charme dieses Ortes aus. Was er dabei erlebt hat, welche Tipps er für euch hat und was seine persönlichen Highlights waren, schildert er euch hier in seinem Reisebericht:
Eine stressige Zeit im Job neigte sich dem Ende zu und ich brauchte dringend ein paar Tage Ruhe und Natur. Also habe ich mir überlegt, wo man denn Anfang Oktober noch gutes Wetter zum Wandern hat. Schnell kam ich dann auf Südtirol. Ich liebe die Berge und fahre vom Frühjahr bis in den Herbst immer wieder zu Tageswanderungen in die Berge in der Nähe von München.
Nachdem das Ziel meiner Reise nun fest stand, suchte ich nach einem Hotel mit schönem Wellnessbereich und so landete ich in Vals im Valler Tal. Was ich dort alles erlebt habe, verrate ich euch in den folgenden Abschnitten:
Vals – der ideale Ausgangspunkt für traumhafte Wandertouren
Der kleine Ort mit knapp 600 Einwohnern ist ein Ortsteil der Gemeinde Mühlbach und hat außer ein paar Hotels eigentlich nicht viel zu bieten. Es gibt ein paar wenige Sportgeschäfte und zwei Bergbahnen, von denen im Sommer aber nur die Jochtalbahn in Betrieb ist. An der Talstation der Jochtalbahn befindet sich auch die urige Pizzeria „Die Mühle“, in der ihr auch einen Drink genießen könnt.
Das Dorf Vals liegt malerisch in einem Tal, umgeben von mächtigen Bergen, in der Region Gitschberg-Jochtal. Der Hauptort Mühlbach befindet sich im Pustertal und ist nach ca. 10 Fahrminuten zu erreichen. Dort findet ihr dann auch einen Supermarkt und ein paar Kneipen. Für meine Ansprüche war dieser Ort perfekt gewählt. Ich wollte ja Ruhe und Natur pur.
Falkensteiner Hotel & Spa – Falkensteinerhof
Als Unterkunft während meiner Wanderwoche im Pustertal habe ich mich für das Falkensteiner Hotel & Spa – Falkensteinerhof entschieden, weil es einerseits einen großen Spa-Bereich hat und darüber hinaus einer der Angestellten ein Bergführer ist, der die Region kennt. Ich hoffte von ihm den ein oder anderen Tipp für Touren zu bekommen. Wandern sollte schließlich im Vodergrund stehen.
Die Einrichtung des Hotels ist sehr modern mit dezenten Hinweisen auf die Traditionen Südtirols. Mein Zimmer war erst kurz zuvor renoviert worden, denn das Zirbenholz an den Wänden roch noch sehr intensiv.
In meiner Buchung war die ¾ Pension enthalten. Das heißt, dass neben dem umfangreichen Frühstücksbuffet nachmittags Suppe, Kuchen und Snacks serviert wurden. Jeden Abend gab es ein anderes Thema beim Abendessen. Das bestand aus einem kalt/warmen Vorspeisenbuffet, gefolgt von einer servierten Vorspeise, Hauptgang, Käsebuffet und Dessert. Ganz schön viel Essen. Die Gerichte schmeckten alle hervorragend, aber ich hatte mich auf Südtiroler Spezialitäten gefreut. Die gab es aber nur an einem Abend.
Richtig toll war der Saunabereich. Zwei Saunen, ein Dampfbad, ein Eisbrunnen und ein Whirlpool stehen einem hier kostenlos zur Verfügung. Die habe ich ausgiebigst genutzt. Nach dem Bezug meines Zimmers habe ich mir das Massage-Angebot angeschaut und mich für eine Südtiroler Holzstabmassage entschieden.
Bei dieser Massageart werdet ihr mit Zirbenholzstäben ordentlich durchgewalkt. Durch den Druck der Holzstäbe werden die Muskeln gelockert und die ätherischen Öle des Holzes stärken die Atemwege und das Immunsystem. Ich habe mich noch nie sowas von neu geboren gefühlt nach einer Behandlung. Die 64 Euro, die ich für die 50 Minuten gezahlt habe, fand ich nicht nur angemessen, sondern wirklich jeden Cent wert. Den Wellnessbereich dürft ihr übrigens am Abreisetag noch den ganzen Tag kostenlos nutzen.
Tag 1: Wanderung zum Jochtal
In der ersten Nacht musste ich mich erst an den intensiven Holzgeruch im Zimmer gewöhnen. Dabei soll dieser doch genau das Gegenteil bewirken und für einen guten Schlaf sorgen. Etwas übernächtigt setzte ich mich also an meinen Tisch im Restaurant und gönnte mir ein ordentliches Frühstück mit viel Kaffee. Der Wetterbericht hatte schlechtes Wetter angekündigt, aber das war schon für den Vortag so und da war es die ganze Zeit sonnig.
Nach dem Frühstück ging ich an die Rezeption und ließ mir vom Bergführer ein paar Routentipps geben. Für den ersten Tag entschied ich mich für den Panoramaweg zum „Stoana Mandl“. Von dort hat man angeblich einen tollen Blick nach Brixen und ins Eisacktal. Da nicht viele Höhenmeter zu bewältigen waren (ca. 650 Meter), die ideale Tour zum eingewöhnen. Eigentlich hätte ich mit der Jochtalbahn auf den Berg hochfahren können und dann oben fast eben weiterwandern. Aber Bergbahnfahren ist nicht so meins. Ich suche die Herausforderung des Aufstiegs.
Also nahm ich den Wanderweg und stieg Richtung Gipfel auf. Der Weg war teilweise recht steil und führte über die Skipiste. Nach kurzer Zeit kam Wind auf und der Himmel zog sich immer mehr zu. Auf halber Strecke erreichte ich die Nockalmhütte. Kurz vor der Hütte blies mir der Wind einen Hüpfball vom Spielplatz entgegen. Ich nahm ihn mit und beschloss diesen an der Hüte abzugeben und bei der Gelegenheit auch etwas zu trinken. Die Hütte ist urig und noch sehr neu. Ich war der einzige Gast und kam mit der Wirtin ins Gespräch. Als Dankeschön für das Zurückbringen des Balls bekam ich von ihr sogar meine Hollundersaftschorle spendiert.
Als ich dann wieder aufbrach hatte der Wind noch zugenommen und inzwischen war es auch sehr frisch. Durch ein Hochtal, in dem die Blätter der Almrosen in allen Rottönen leuchteten, erreichte ich dann das Jochtaler Törl. Von hier müsste man bei schönem Wetter eigentlich einen tollen Ausblick über das Eisacktal genießen können. Zu meinem Ziel, dem „Stoana Mandl“ musste ich mich links halten und zur Bergstation der Jochtalbahn laufen. Auf den letzten Metern zur Bahn setzte dann Schneeregen ein. Das war‘s dann mit der Panoramatour. Also beschloss ich mit der Bahn ins Tal zu fahren.
Völlig durchnässt kam ich so schon zur Mittagszeit wieder ins Hotel. Ein Glück, dass die Sauna schon aufgeheizt war. Also begab ich mich direkt dorthin um mich aufzuwärmen. In meiner zweiten Nacht im Hotel hatte sich dann das Holzaroma tatsächlich positiv auf meinen Schlaf ausgewirkt, und ich habe geschlafen wie ein Baby.
Tag 2: Wanderung von Vals in den Nachbarort Meransen
Als ich am Morgen aufwachte, waren die Gipfel um mich herum schneebedeckt. Dafür strahlte die Sonne wieder von einem tiefblauen Himmel. Auch für diesen Tag hatte ich mir eine etwas einfachere und kürzere Tour ausgesucht. Schließlich hatte ich am Nachmittag meinen Massagetermin.
Die Tour begann mit einem steilen Anstieg über die Skipiste entlang der Schillingbahn, direkt gegenüber der Jochtalbahn. Der Weg war schattig, aber ich kam trotz der frischen Temperaturen ins Schwitzen. Schon bald stand ich auf einem Bergsattel und hatte einen tollen Blick auf den Gitschberg auf der gegenüberliegenden Talseite. Mein Ziel war der Nachbarort von Vals, Meransen. Beim Abstieg in den Ort ging ich die meiste Zeit durch einen schattigen Wald, der fast bis an den Ortsrand reichte.
Anders als Vals liegt Meransen auf einem sonnigen Südhang. Die Häuser liegen weit verstreut über den Wiesen und zunächst konnte ich keinen Ortskern erkennen. Während ich an der Straße entlang lief, bestaunte ich immer wieder den genialen Blick Richtung Süden auf die Geislergruppe. Nach einer Weile erreichte ich dann doch einen Ortskern, der etwas größer, als der von Vals ist. Hier gab es ein paar Geschäfte und Restaurants. Beim Café Decembar mit einer großen Terrasse mit Bergblick legte ich eine Rast ein und gönnte mir einen Apfelstrudel. Ich wollte ja die lokalen Spezialitäten genießen.
Den Einstieg in den Rückweg musste ich erst eine Weile suchen. Er führte mich durch dichten Wald zurück ins Valler Tal, das ich unterhalb von Vals erreichte. Entlang des Bachs wanderte ich zurück zu meinem Hotel und schaffte es gerade rechtzeitig zu meiner Massage.
Tag 3: Geführte Wanderung zur Wilden Kreuzspitze
An meinem dritten Tag hatte ich mich für die über die von der Almencard angebotene geführte Wanderung zur Wilden Kreuzspitze angemeldet. Treffpunkt war morgens um acht an der Talstation der Jochtalbahn. Das war das erste Mal, dass ich an einer geführten Tour teilgenommen habe. Aber da ich diese Wanderung sowieso machen wollte, dachte ich mir, dass ich das Angebot nutzen sollte.
Da kaum Menschen auf dem Parkplatz waren, fand ich die Mitwanderer und den Bergführer ziemlich leicht. Mit dem Guide waren wir dann fünf Männer, die sich auf den Weg machten. Zunächst fuhren wir zur Fanealm, einem idyllisch gelegenen Almendorf mit Kapelle und drei bewirteten Hütten. Dieses Dorf ist eines der schönsten Almendörfer des gesamten Alpenraums und wohl sehr bekannt. Das Dorf liegt auf etwas über 1.700 Metern. Das letzte Stück der Auffahrt ging über eine sehr enge Serpentinenstraße durch den Wald. Ich hoffte, dass uns hier niemand entgegenkommt.
Unsere Tour sollte uns auf die 3.120 Meter hohe Wilde Kreuzspitze an der Grenze zu Österreich führen. Es warteten also 1.400 Höhenmeter auf mich und ich war mir nicht ganz sicher, ob ich das packen würde. Es stellte sich heraus, dass der Anstieg zwar lang, aber nicht allzu steil ist. Somit war meine Angst wohl unbegründet. Nach einer Weile erreichten wir eine weitere Alm, die aber verlassen schien.
Als wir dem Wilden See unterhalb der Kreuzspitze näher kamen, tauchten auch ein paar Schneefelder auf. Hier oben hatte es also vor zwei Tagen etwas mehr geschneit. Das bisher steilste Teilstück brachte uns zum Rautaltörl und der Bergführer meinte noch, dass wir gleich merken werden, warum das so heißt. Das merkten wir sogar so sehr, dass wir in einem Schneeschauer landeten, der uns die Flocken wie Eispickel ins Gesicht blies.
300 Meter unter dem Gipfel mussten wir die Tour leider abbrechen. Wieder nix mit meinem ersten 3.000er. Auf dem Rückweg kamen wir dann zur Brixener Hütte, die wieder im strahlenden Sonnenschein lag, während in unserem Rücken immer noch schwarze Wolken über den Gipfeln hingen. Unser Bergführer wird von der Wirtin freudig begrüßt. Seinen „Jungs“ spendierte sie dann gleich einen selbst aufgesetzten Kräuterschnaps, den nur besondere Gäste zum Verkosten bekommen. Bereits gegen 15 Uhr war ich wieder in meinem Hotel und konnte so den Rest des Nachmittags in der Sauna entspannen.
Tag 4: Wanderung zur Seespitze
Im Begleitblatt meiner Almencard habe ich gesehen, dass es in der Region Gitschberg Jochtal eine Big 5 gibt. Die der Gipfel, die man bestiegen haben soll. Die Wilde Kreuzspitze habe ich fast geschafft. Das Gamsjoch lag direkt im Blickfeld meines Balkons und heute hatte ich mir die Seefeldspitze ausgesucht.
Auf der Homepage des Fremdenverkehrsamts wird die Bergstation auf dem Gitschberg als Startpunkt empfohlen. Der Bergführer in unserem Hotel sagte aber, dass der Weg ab der Fanealm landschaftlich reizvoller sei und die spektakulärere Sicht biete. Also musste ich heute doch selbst die enge Zufahrtstraße zur Fanealm hoch. Ich hatte Glück und es kam mir niemand entgegen.
Diese Tour begann mit einem kurzen, steilen Anstieg durch den Wald. Schon bald erreichte ich aber einen Feldweg, der zur Stin- und Tschirnaunalm führte. Mir bot sich die Wahl dem Weg zu folgen, der die Tour verlängert, oder die Abkürzung über einen steilen Pfad zu nehmen. Ich entschied mich für den Pfad. Wie schon die letzten Tage auch, traf ich kaum andere Wanderer. Dafür kam ich an eine verfallene Almhütte auf einer Lichtung, auf der eine Hirschkuh stand. Die fing das Bellen an und flüchtete.
Von Zeit zu Zeit querte meine Pfad den Schotterweg. Ich hätte also hin und her wechseln können, um zwischendurch mal eine ebenere Strecke zu gehen. So erreichte ich dann die Stinalm, bei der noch ein paar Kühe grasten. Allerdings gab es keine Bewirtung. Die nächste Alm, die Tschirnaunalm konnte ich schon sehen. Die sollte bewirtet sein. So ein alkoholfreies Weißbier hätte ich zu dem Zeitpunkt gerne gertrunken. Leider musste ich aber feststellen, dass die Wirte schon im Tal waren und ich mich doch an mein Wasser halten musste.
Von hier ging es ohne erkennbaren Weg weiter Richtung Gipfel. Auf der Almwiese hatte ich dann endlich auch einen gigantischen Panoramablick über das Valler Tal und die dahinter liegenden Berge. Ein Traum. Am Ende der Almwiese musste ich dann über ein Geröllfeld. Das war etwas anstrengend, aber nachdem ich das hinter mir gelassen hatte und auf einem Bergsattel stand, wurde ich für die Strapazen belohnt. Vor mir lag nun der Blick nach Osten zum Gitschberg und den dahinter liegenden Gipfeln des Zillertals und ganz weit hinten sogar den Großvenediger.
Von hier war es nur noch ein kurzes Stück bis zum Gipfel auf 2.715 Metern. Das 360 Grad Panorama war mehr als beeindruckend. Die Gipfel der Dolomiten im Süden , die des Stubaitals im Westen und unter mir im Tal drei kleine Seen, die dem Berg zu seinem Namen verhalfen. Für mich ist das immer wieder ein erhabener Moment, wenn ich am Ende des Aufstiegs auf dem Gipfel stehe. Um das Geröllfeld nicht noch mal überqueren zu müssen, nahm ich für den Abstieg eine andere Route zur Tschirnaunalm. Die führte allerdings über einen schmalen felsigen Grat und sollte nur begangen werden, wenn man schwindelfrei und trittsicher seid. Nachdem ich beim Aufstieg keine Hütte besuchen konnte, setze ich mich an der Fanealm noch auf die Terrasse einer der Hütten und genoss den Anblick der Berge.
Tag 5: Wanderung Rodenecker Alm
Für meinen letzten Tag in der Region wählte ich die Tour zum Astjoch oberhalb der Rodenecker-Lüsner Alm. Also fuhr ich von Vals ins Tal und auf der anderen Seite wieder hoch. Startpunkt war der Parkplatz Zumis. Die Straße wand sich durch dichten Wald nach oben und zwischendurch hatte ich das Gefühl mich verfahren zu haben, weil die Auffahrt sehr lange dauerte. Irgendwann erreichte ich ihn dann aber doch. Auf dem 1.725 Meter hoch gelegen Parkplatz gibt es eine Aussichtsplattform, die einen tollen Blick über das Pustertal bietet. Mein Ziel das Astjoch, übrigens eines der Big 5, ist „nur“ 2.194 Meter hoch, ich hatte bei dieser Tour also nicht viele Höhenmeter zu bewältigen.
Zunächst führte der Weg durch einen Zirbenwald. Hier begann der Confinweg, auch Schöpfungsweg genannt. An acht Stationen werden hier mit modernen Kunstwerken die Tage der Schöpfung nachgestellt. Am Endpunkt steht das Pianer Kreuz und eine kleine Kappelle. Hinter diesem Kreuz erreichte ich dann eine Hochebene, von der ich einen spektakulären Blick auf die Gipfel der Dolomiten hatte. Ich würde diesen sogar als den beeindruckendsten meines Aufenthalts bezeichnen. Im strahlenden Sonnenschein leuchteten die Gipfel des großen und kleinen Gablers vor mir. Wirklich atemberaubend. Der weitere Weg führte fast eben über die Wiesen, die mit kleineren Almhütten gesprenkelt waren.
Nach einer Weile kam ich dann zur Starkenfeldhütte. Die war komplett neu gebaut mit viel Holz und Glas und ich war mir zunächst nicht sicher, ob sie mir gefallen soll. Offensichtlich war die noch so neu, dass sie noch gar nicht geöffnet hatte. Nach meiner Rückkehr habe ich aber auf deren Homepage gesehen, dass die sogar sehr nette Zimmer anbieten. Der Weg, den ich gerade ging, ist übrigens Teil des Fernwanderwegs von München nach Venedig.
Kurze Zeit später stand ich dann auf dem Gipfel des Astjochs. Und obwohl ich es mir kaum vorstellen konnte, war das Panorama hier noch atemberaubender. Im Norden die Zillertaler Alpen, im Süden die Dolomiten. Berggipfel, soweit das Auge reicht. Auf dem Rückweg legte ich dann noch einen Stopp bei der Rastnerhütte ein. Die lag ein paar Minuten abseits des Hauptweges, war den Umweg aber wirklich wert. An diesem Tag bekam ich dann auch mein Jausenbrettl und ein alkoholfreies Weißbier dazu. Das war der Himmel auf Erden. Diese Tour könnt ihr übrigens sehr gut auch mit Kindern gehen. Außer auf dem letzten Stück zum Gipfel, sogar mit dem Kinderwagen.
Tag 6 Brixen: Südtiroler Brot- und Strudelmarkt
Und schon war der Tag meiner Abreise gekommen. Ich hätte ja gut noch ein paar Tage hier bleiben können und noch weitere Wanderungen unternehmen. Dieser Urlaub war echt Balsam für die Seele. Nach dem Frühstück checkte ich also aus und „kehrte zurück in die Zivilisation“. Auf dem Heimweg wollte ich mir noch Brixen anschauen. So ein bisschen Sightseeing gehört ja schließlich auch zum Urlaub.
In der Stadt war die Hölle los und es war sehr schwer einen Parkplatz zu finden. Als ich es dann endlich geschafft hatte, machte ich zunächst einen Rundgang durch die Altstadt. In den engen Gassen stehen die typisch Tiroler Häuser dicht gedrängt. An den Balkonen hingen noch die Geranien und auf den Fassaden waren viele Lüftlmalereien zu sehen. Hat sehr viel Charme. Aber es waren sehr viele Menschen unterwegs. Daran musste ich mich nach einer Woche in den Bergen erst wieder gewöhnen.
Als ich schließlich den Domplatz erreichte, sah ich auch den Grund für die Menschenmassen. In Brixen war Brot- und Strudelmarkt. Ich hätte mich hier von Stand zu Stand fressen können. Angefangen habe ich mit einem Apfelstrudel. Neben Bäckereien, Metzgern und Winzern, hatten auch Mühlen Stände auf diesem Markt und so kaufte ich Schüttelbrot, Speck und Käse. Alles gut verpackt, so dass man es im Auto mitnehmen kann. So ein paar Tüten Bio-Pizzamehl mussten auch noch mit. Vor lauter Begeisterung vergaß ich dann mir die baulichen Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Ein kleines Gläschen Wein bildete den krönenden Abschluss einer wirklich erholsamen und traumhaften Woche. Jetzt war ich auch wieder bereit für das Büro am Montag.
Mein Fazit: Wenn ihr einen aktiven Urlaub plant, bei dem die Entspannung trotzdem nicht zu kurz kommen soll, kann ich euch Südtirol nur empfehlen. Wandern könnt ihr auf unzähligen Wanderwegen, auch wenn ihr keine Gipfelstürmer seid. Ich habe in der Woche fast 4.000 Höhenmeter erklommen. Das müsst ihr nicht. Wie die Tour auf der Rodenecker Alm beweist, könnt ihr hier spektakuläre Landschaften auch entdecken, ohne euch erst stundenlang den Berg hoch zu quälen. Die Menschen hier sind durch die Bank super nett und verwöhnen euch gerne. Ich würde jederzeit wieder kommen. Muss ja schließlich noch meinen ersten 3.000er erklimmen.