Tschechiens Hauptstadt ist immer wieder eine Reise wert. Nicht nur wegen der vielen Sehenswürdigkeiten, die die Stadt zu bieten hat. Ihr könnt hier gemütlich durch die Gassen schlendern, ein bisschen shoppen und vor allem das Flair, das irgendwo zwischen Wiener Schmäh und Berliner Schnauze liegt, auf euch wirken lassen. Ein weiterer Vorteil ist, dass euer Reisebudget hier nicht überstrapaziert wird.
Prag erfreut sich einer immer größer werdender Beliebtheit für einen Trip über ein langes Wochenende und das nicht nur bei uns. Aber wir haben den Vorteil, dass wir schnell da sind und bequem mit der Bahn anreisen können. Was euch dort dann erwartet, wollen wir euch in diesem Beitrag beschreiben.
Inhaltsverzeichnis
- Sehenswürdigkeiten in Prag
- Nachtleben in Prag
- Ausflugsziele rund um Prag
- Essen gehen in Prag
- Herumkommen in Prag
- Hoteltipps für Prag
- Die ultimative Bucket-List für Prag
Sehenswürdigkeiten für euren ersten Pragbesuch
Wenn ihr das erste Mal nach Prag kommt, muss natürlich die berühmte Karlsbrücke mit der Altstadt im Hintergrund vor eure Kameralinse. Dafür solltet ihr aber früh aufstehen, denn ihr wollt ja nicht die vielen anderen, die den gleichen Gedanken haben, mit aufs Bild nehmen.
Von dort habt ihr dann auch einen Blick auf die Prager Burg. Wobei „die“ Burg etwas untertrieben ist. Sie ist eine der größten Burganlagen der Welt und auf etwa 45 Hektar bestaunt ihr eine Vielzahl an Palästen, Kirchen, Befestigungsanlagen und sogar den ein oder anderen Garten. Allein dafür könnt ihr also schon mal einen Tag einplanen. Über 1000 Jahre Geschichte brauchen halt ein bisschen Platz.
Im Anschluss erfolgt dann ein Rundgang durch die Altstadt. Dort müsst ihr das alte Rathaus anschauen. Plant euren Rundgang so, dass ihr zur vollen Stunde dort seid, denn dann erlebt ihr, wie an der Aposteluhr die zwölf Apostel erscheinen.
Bei eurem Stadtbummel werdet ihr immer wieder den Kopf in den Nacken legen müssen, weil in der „Stadt der Türme“ eine Vielzahl ebendieser zu bewundern sind. Bevor ihr aber eine Genickstarre bekommt, solltet ihr zumindest einen davon erklimmen und euch die Turmspitzen auf Augenhöhe anschauen. Besonders beeindruckend ist der Blick vom Altstädter Brückenturm an der Karlsbrücke.
Nachdem ihr euch Prag von oben angeschaut habt, solltet ihr noch einen Abstecher in den Untergrund machen. Die Metrostationen sind nämlich Kunstgalerien, in denen sich Kunst der späten 1970er und frühen 1980er Jahre findet. So erkundet ihr wunderschöne Mosaiken aus Glas und Keramik und auch einige Skulpturen. Das perfekte Programm für einen Regentag.
Musikkneipe, Bar oder Club – das bunte Nachtleben von Prag
Prag ist bekannt für das gute tschechische Bier, das in den Wirtshäusern ausgeschenkt wird. Aber wildes, ausschweifendes Nachtleben? Ja! Angeblich hat Prag die zweithöchste Dichte an Bars und Clubs in der Welt. Jetzt nicht unbedingt in absoluten Zahlen, aber auf die Einwohnerzahl umgerechnet wohl schon.
Je nachdem, wonach euch der Sinn steht, habt ihr eine große Auswahl an Pubs, Keller-Bars und im Sommer auch Terrassen-Bars oder Biergärten. Lust auf Live-Musik? Dann ab in einen der vielen Musikclubs. Am besten checkt ihr den Veranstaltungskalender, bevor ihr bucht, damit ihr euren Lieblings-Act auch wirklich live erlebt.
Eine große Auswahl an Bars und Clubs findet ihr rund um den Wenzelsplatz. Das ist dann die Ecke, in der die Touris fast unter sich sind. Auch wenn in den Clubs die unterschiedlichsten Musikrichtungen aufgelegt werden, so dominieren hier doch die 80’s und House Music. Prag ist übrigens total angesagt, wenn es um Junggesellenabschiede geht. Also wenn ihr demnächst heiraten wollt…
Im Jugendstilviertel Vinohrady findet ihr die trendigen Hippster-Bars und im ehemaligen Arbeiterviertel Žižkov mit dem Charme des Verfalls befinden sich viele Pubs und Cocktail-Bars. Holešovice im Norden der Stadt ist ein typisches Industrieviertel, das auch einige schöne Ecken und viele Clubs zu bieten hat.
Der heißeste Club der Stadt ist das Sasazu, in dem schon mal die derzeit angesagtesten DJs auflegen. Das Karlovy Lázne ist der größte Club in Zentraleuropa. Dort könnt ihr auf vier Stockwerken zu den unterschiedlichsten Beats tanzen und im fünften Stock zwischendurch mal chillen. Am Wenzelsplatz liegt das Duplex, ein riesiger Glaswürfel in den beiden oberen Stockwerken eines Hochhauses. Hier könnt ihr tanzen mit Aussicht über die hell erleuchtete Stadt.
Noch ein paar Bar-Tipps gefällig? Das U Sudu ist von außen völlig unscheinbar. Aber im Inneren tanzt ihr von einem Raum zum nächsten mit jeweils anderer Musik und Ambiente. Im Double Trouble wird jede Nacht zu später Stunde auf den Tischen getanzt und The Dubliner ist, wie der Name schon sagt, ein cooler Irish Pub. Ein heißer Tipp für alle, die sich erst mal einen Überblick verschaffen wollen, sind die „Bar & Pub Crawls“, die von verschiedenen Agenturen angeboten werden. Auf diesen Touren führt euch ein Guide durch die Kneipen und Clubs der Stadt.
Raus aus der Stadt – Ausflugsziele rund um Prag
Solltet ihr in Prag schon alle Sehenswürdigkeiten kennen, weil ihr ja schon so oft da wart, gibt es in der Umgebung auch noch so einiges zu sehen. Die Bierliebhaber unter euch werden bestimmt einen Abstecher nach Pilsen oder Budweis planen, wo die bekanntesten Biere des Landes gebraut werden.
In beiden Städten könnt ihr die Brauerei besichtigen und dürft im Anschluss natürlich auch an einer Bierprobe teilnehmen. Am besten nehmt ihr dann aber auch wieder den Zug. Die einfache Fahrt nach Pilsen dauert etwa 1,5 Stunden, nach Budweis etwa 2,5 Stunden.
Was Neuschwanstein für Deutschland ist die Burg Karlstein für Tschechien. Die Burg, auf der Karl der IV., seines Zeichens böhmischer König und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, seinen offiziellen Wohnsitz hatte, ist wirklich beeindruckend. Bei einem Rundgang bestaunt ihr unter anderem die prachtvollen Kronjuwelen.
Lust auf eine Radtour? Dann fahrt von Prag an der Moldau entlang nach Veltrusy. Das sind etwa 30 Kilometer einfach und da ihr am Fluss lang radelt, ist das auch gut zu bewältigen. In Veltrusy bestaunt ihr dann ein schönes Barockschloss, das von einem riesigen Landschaftspark mit vielen romantischen Eckchen umgeben ist.
Wenn es im Sommer so richtig heiß wird, habt ihr bestimmt Lust, einfach mal ins kühle Nass zu springen. Das könnt ihr im Hostivařský lesopark, den ihr mit der Tram und einem Spaziergang erreichen könnt. Der See ist umgeben von Wald und so könnt ihr auch ein schattiges Plätzchen finden. Am Hauptstrand gibt es dann auch ein großes Sportangebot und sanitäre Anlagen. Daneben befindet sich noch ein FKK-Strand, an dem ihr euch auch sportlich betätigen könnt und sanitäre Anlagen findet.
Ihr plant euren Pragbesuch im Winter und wollt ihn mit ein paar Tagen auf der Piste verlängern? Dann fahrt an die polnische Grenze nach Špindlerův Mlýn (Spindlermühle). Der Ort bietet fünf Skigebiete und 85 Kilometer gespurte Langlaufloipen. Das ist vielleicht nicht ganz so spektakulär wie in den Alpen, aber dafür steht ihr euch auch den Liften nicht die Füße in den Bauch bis zur nächsten Auffahrt.
Wie wäre es nach dem anstrengenden Stadtbesuch noch ein paar Tage Wellness dran zu hängen? Auch dafür gibt es tolle Möglichkeiten in der Nähe von Prag. In Böhmen, kurz hinter der deutschen Grenze, liegen die bekannten Kurorte Karlsbad, Marienbad und Franzensbad. Dort könnt ihr im kaiserlichen Ambiente eure Akkus wieder aufladen. Für alle, die noch nicht genug tschechisches Bier hatten, gibt es in Karlsbad die Biertherme “První Pivní Lázně“. Die bieten euch ein „Bierbad“ an, bei dem ihr auch noch das ein oder andere Bierchen dazu trinken dürft. Das überzeugt auch diejenigen, die sonst nicht so die Wellnessfans sind.
Prags lokale Spezialitäten – Leckereien aus der böhmischen Küche
Die Prager und somit auch die tschechische Küche wurden einerseits von den Österreichern inspiriert und haben aber andererseits auch dort ihre Spuren hinterlassen. Die typischen Speisen stammen aus der böhmischen Küche und neben viel Fleisch gehören Knödel in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen und natürlich die süßen und schweren Mehlspeisen auf den Tisch.
Eines ist sicher – die Böhmische Küche ist nix für euch, wenn ihr gerade versucht, euren Hüftspeck etwas zu reduzieren. Aber schließlich braucht ihr ja eine Grundlage für das tschechische Bier. Viele der Gerichte kennt ihr aus Bayern und Österreich, aber in Tschechien wird ein bisschen anders gewürzt.
So schmeckt der Schweinsbraten hier dann doch wieder anders als in München. Fleischliebhaber kommen auch bei einem Gulasch, einer Schweinshaxe oder einer gebratenen Ente auf ihre Kosten. Zum Fleisch dazu gibt es natürlich Knödel in allen Formen und Variationen und viel Soße.
Was die Prager von den Wienern übernommen haben (oder war es umgekehrt?) ist die Kaffeehauskultur. Überall in der Stadt findet ihr schöne alte Kaffeehäuser mit sehr viel Charme. Der perfekte Ort für eine Pause bei euren Stadtrundgängen. Wenn ihr dann noch die leckeren Torten und Mehlspeisen probiert, seid ihr im Genießerhimmel angekommen.
Unbedingt probieren müsst ihr die Powidl-Tascherln. Das sind kleine Taschen aus Kartoffelteig, die mit Pflaumenmus gefüllt sind. Zum Reinlegen! Und wenn ihr in der Adventszeit nach Prag kommt, ist ein Baumstriezel ein Muss.
Hier ein paar Gastro-Tipps:
Damit ihr wirklich das beste aus eurem kulinarischen Teil der Städtereise nach Prag herausholen könnt, hier ein paar Tipps für alle Foodies.
Die besten Cafés
Das Cukrárna Alchymista in der Nähe des Letná Parks ist eines dieser typischen Kaffeehäuser. Im Sommer könnt ihr hier in einem schönen Garten sitzen und die verführerischen Torten genießen.
Eine sehr berühmte Konditorei mit über 100jähriger Geschichte ist das Cukrárna Myšák in der Nähe des Wenzelsplatzes. In diesem Café denkt man unweigerlich an Udo Jürgens (Aber bitte mit Sahne).
Typische Brauereigaststätten
Eine der ältesten Brauereien Prags ist die U Fleků. Seit über 500 Jahren wird hier gebraut. Die dazugehörige Gaststätte ist ein historisches Denkmal und bevor ihr euch zu Speis und Trank niederlasst, solltet ihr noch das Brauereimuseum anschauen.
An einem schönen Sommertag empfehlen wir einen Ausflug in den Stadtteil Břevnov. Im dortigen Kloster gab es bereits im 13. Jahrhundert eine Brauerei. Seit 2013 wird hier wieder Bier gebraut, das ihr im Biergarten genießen könnt. Bei schlechtem Wetter müsst ihr dann mit der historischen Klosterschänke vorlieb nehmen.
Wenn ihr euch gerne mal ein etwas ausgefallenes Bier gönnt, müsst ihr das Craft House Prague in der Nähe des Karlovo Platzes aufsuchen. Dort stehen 27 verschiedene Fass- und über 100 Sorten Flaschenbier auf der Karte. Das schreit nach mehreren Besuchen…
Idyllische Orte für besondere Genüsse
Ein Tipp für Romantiker ist der Grebovka Weingarten. Hier sitzt ihr mitten im Weinberg in einem Holzpavillon, könnt den Wein, der um euch herum wächst, probieren und kleine Snacks dazu genießen.
Ihr schlendert gerne mal über einen Bauernmarkt? Dann fahrt mit der Metro zur Station Jiřího z Poděbrad. Von Mittwoch bis Samstag wird euch hier direkt am Ausgang der Metrostation frisches Gemüse und unterschiedlichste Leckereien von salzig bis süß angeboten.
Prag erkunden – aber wie? Die Öffentlichen Verkehrsmittel in Prag
Der beste Weg, eine Stadt zu entdecken, ist natürlich, sich bequeme Schuhe anzuziehen und einfach drauf loszulaufen. Nun gibt es aber auch in jeder Stadt Sehenswürdigkeiten, die etwas abseits vom Schuss liegen und daher zu Fuß nur nach einer etwas längeren Wanderung zu erreichen sind.
Für solche Fälle bietet euch Prag ein Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln, das als eines der besten und zuverlässigsten in Europa gilt. Die drei Metrolinien A (grün), B (gelb) und C (rot) verkehren in den Stoßzeiten im maximal drei Minuten-Takt. Außerhalb der Stoßzeiten sind es vier bis zehn Minuten. Die Bahnen fahren unter der Woche von fünf Uhr bis Mitternacht, Freitag und Samstag bis ein Uhr.
Wenn euch die Metro nicht ans gewünschte Ziel bringt, könnt ihr noch die Tramlinien nutzen. Die verkehren mehr oder weniger zu den gleichen Zeit wie die Metro. Darüber hinaus gibt es aber auch Nacht-Trams, die dann im 30-Minuten Takt fahren.
Zusätzlich gibt es noch Busse, die Orte anfahren, die etwas außerhalb des Zentrums liegen. Auch bei den Buslinien gibt es spezielle Nachtlinien. Ihr könnt also auch nachts euer Auto stehen lassen und mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.
Um die diversen Verkehrsmittel zu nutzen, gibt es ein spezielles Touristenticket mit drei Tagen Gültigkeit, das derzeit etwa 12,00 Euro kostet (ca. 300 Kronen). Für etwa 22,00 Euro gibt es eine Monatskarte (ca. 550 Kronen), die sich ab 5 Tagen Aufenthalt lohnt.
Wie in jeder größeren Stadt gibt es in Prag inzwischen auch Fahrräder und E-Roller im Share-Prinzip. Allerdings solltet ihr beachten, wie weit der Nutzungsbereich für diese Fortbewegungsmittel gilt. Die Anbieter sind die, die ihr auch aus deutschen Großstädten schon kennt.
Übrigens: das gute, alte Taxi gibt es natürlich auch noch in Prag und die Kosten für eine Taxifahrt halten sich im Vergleich zu anderen Städten echt im Rahmen. Es gibt also keinen Grund, mit dem eigenen Auto nach Prag zu fahren.
Unsere Hoteltipps für Prag – Wo ihr am besten euer Haupt bettet
Das Hotelangebot in Prag ist sehr groß und umfasst alles von Jugendherbergen bis hin zu den Nobelschuppen. Wir haben ein paar Tipps für euch.
Eine zentrale Lage und günstige Preise zeichnen das Agustus et Otto aus. Nur wenige Schritte trennen euch von der Moldau und dem Tanzenden Haus.
Mitten in der Altstadt in der Nähe der Karlsbrücke liegt das charmante Leonardo Hotel. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erreicht ihr von hier bequem zu Fuß.
Für die Nachtschwärmer unter euch empfehlen wir das Ametyst Prag. Das stylische Boutique-Hotel liegt in der Nähe des Wenzelsplatzes.
Etwas schicker und mit Wellnessbereich zum erholen nach langen Besichtigungstouren ist das K+K Hotel Fenix in der Altstadt.
Was ihr bei einem Pragbesuch unbedingt gemacht haben müsst
1. Bei einem Picknick auf dem Dachgarten des Nationalmuseums für Landwirtschaft den Ausblick auf die Burg genießen
2. Vor dem „tanzenden Haus“ ein Tänzchen wagen
3. Beim Überschreiten der Karlsbrücke die Statuen berühren und dadurch das Glück pachten
4. An der John Lennon Mauer Imagine singen
5. „Vepřo Knedlo Zelo“, also Schweinsbraten mit Knödeln, essen
6. In der Adventszeit einen Weihnachtsmarkt besuchen und sich mit Baumstriezel vollstopfen
7. Vom modernen Messepalast zum Kloster der Heiligen Agnes spazieren und dabei „geheime Gärten“ erkunden
8. Die Kafka-Statue beim Shopping Center Quadrio bestaunen und danach die Kreditkarte beim Schnäppchen jagen glühen lassen
9. Im Haus der Schwarzen Mutter Gottes im Café Orient eine Pause einlegen
10. Durch den wunderschönen Vrtba Garten, einen der größten Barockgärten Europas, schlendern
11. An einer Führung durch das jüdische Viertel teilnehmen