Ihr habt mal wieder Lust darauf eine sehenswerte Stadt zu erkunden? Dann solltet ihr an Krakau denken. Die Stadt bietet eine Fülle an Sehenswürdigkeiten, die ihr tagsüber erkunden könnt und ein buntes Nachtleben. Also die perfekte Mischung aus Kultur und Party. Wir stellen euch die schönste Stadt Polens etwas genauer vor.
Die mit etwa 760.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Polens hatte das Glück im 2. Weltkrieg nicht zerstört worden zu sein und verfügt daher über eine wunderschöne Altstadt, die zum UNESCO Welterbe gehört. Etwa 5.000 historische Bauten und Kulturdenkmäler machen aus der Hauptstadt Kleinpolens eine Art Freilichtmuseum, das mit prallem Leben gefüllt ist.
Inhaltsverzeichnis
- Krakaus Sehenswürdigkeiten
- Die Stadtviertel – mal historisch, mal typisch sozialistisch
- Krakaus buntes Nachtleben
- Aktivitäten und Ausflüge in und um Krakau
Krakaus Sehenswürdigkeiten – zwischen Mittelalter und Sozialismus
Im Mittelalter war Krakau eine Zeit lang die Hauptstadt Polens. Außerdem lag die Stadt an der Kreuzung wichtiger Handelswege. Das erklärt die Fülle an historischen Sehenswürdigkeiten, die es hier zu sehen gibt. Auch während der deutschen Besatzung im 2. Weltkrieg war Krakau eine wichtige Stadt und so gibt es sehr viel Sehenswertes aus dieser Zeit.
Der größte Marktplatz des Mittelalters
Im Jahr 1257 wurde an der Kreuzung der alten Handelsstraßen ein Areal von 200 auf 200 Metern abgesteckt und als „modernes“ Zentrum geschaffen. Die Bürger der Stadt hatten somit Alles, was im damaligen Leben wichtig war an einem Platz. Auf der einen Seite das Rathaus, an einer anderen die Kirche und als drittes die Tuchhallen als Handelsplatz. Genutzt wurde der Platz aber auch für Paraden, Krönungen, Triumphzüge und Hochzeiten.
Vom alten Rathaus ist nur schiefe Turm geblieben, der Rest des Gebäudes wurde im 19. Jahrhundert wegen Baufälligkeit abgetragen. Über eine Treppe könnt ihr auf diesen hinauf steigen und die Aussicht genießen. Rund um den Platz gab es ab dem Mittelalter viele kleine Hütten und Häuser. Die hat man ebenfalls abgerissen und durch prachtvolle Häuser ersetzt, sodass der Platz heute ein echtes Schmuckkästchen ist.
An jeder Seite des Platzes gehen dann drei Straßen ab, die euch in die Gassen der Altstadt führen. Bei einem Bummel durch diese werdet ihr also immer wieder mal am Rynek Glówny landen.
Unterirdisches Museum – die Stadtgeschichte unter dem Marktplatz
Der große Marktplatz wurde von den Händlern unterkellert. So hatte man zum einen, einen sicheren Lagerplatz für seine Waren und zum anderen konnte man verderbliche Waren etwas länger frisch halten.
Im Laufe der Zeit entstand dadurch eine Stadt unter der Stadt. Im Jahr 2005 begannen Archäologen diese „Keller“ etwas genauer anzuschauen und förderten dabei viele Schätze aus acht Jahrhunderten ans Tageslicht. Das gab den Anstoß hier ein Museum über die Stadtgeschichte einzurichten. Seit 2010 gibt es nun diese interaktive Ausstellung, die auf beeindruckende Weise zeigt, dass die Hanse schon im 14. Jahrhundert sowas wie ein Globalisierungsnetz war. Neben einigen erhaltenen Kellern seht ihr dann auch einen archäologischen Teil, der euch zeigt, wie der ursprüngliche Marktplatz durch Ablagerungen immer weiter nach oben wuchs.
So erhaltet ihr einen eindrucksvollen Einblick in das tägliche Leben eines mittelalterlichen Handelszentrums. Bei den Ausgrabungen wurden auch Waren aus dem Orient entdeckt, die ihr hier bestaunen könnt.
Eintrittspreise Museum:
Erwachsene ca. 6,00 Euro
Familie (2 Erwachsene und 2 Kinder unter 16 Jahre) ca. 12,00 Euro
Marienkirche – eines der Wahrzeichen der Stadt
Der Marktplatz wird dominiert von dieser prächtigen gotischen Kirche. Da die Kirche schon da war, als der Marktplatz geschaffen wurde, steht sie etwas schräg auf dem ansonsten quadratischen Platz. Die ursprüngliche Kirche lag etwa 2,5 Meter tiefer.
Im Inneren bestaunt ihr am Hauptaltar die größte mittelalterliche Schnitzarbeit. Der Nürnberger Veit Stoß brauchte 12 Jahre um diese fertig zu stellen und wurde dadurch richtig reich und berühmt. Der komplette Altar hat immerhin eine Höhe von dreizehn Metern und eine Breite von elf Metern. Insgesamt zieren über 200 Figuren das Meisterwerk.
Der Legende nach waren zwei Brüder für den Bau jeweils eines Turms zuständig. Als der eine merkte, dass sein Turm nicht so hoch und schön werden würde, wie der des Bruders, brachte er den Konkurrenten um. Auf dem höheren der Türme saß seit dem Mittelalter ein Wächter, der mit seiner Trompete einerseits das Signal zum Öffnen und Schließen der Stadttore gab, und andererseits die Gegend überwachen sollte. Noch heute ertönt sein Signal zu jeder vollen Stunde. Das abrupte Ende kommt daher, dass einer der Wächter, als er die Stadt warnte, von den Angreifern niedergeschossen wurde.
Tuchhallen – Perle der Renaissance
Das Wahrzeichen Krakaus war so etwas wie die erste Mall der Stadt. Im Mittelalter entstand ein überdachter Markt, auf dem die durchreisenden Tuchhändler ihre Waren angeboten haben. Nachdem der erste Markt 1555 abbrannte, sorgte die aus Italien stammende Königin Bona dafür, dass ihre Landsleute das heutige Gebäude bauten.
Die Haupthalle war zweigeschossig. Unten kauften die Bürger, oben feilschten die Händler im großen Stil. Nachdem Krakau keine Hauptstadt mehr war, versank die Halle dann in einen Dornröschenschlaf und bröselte vor sich hin. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Hallen dann aber saniert und neue Elemente angefügt, sodass das Gebäude seine heutige Form erhielt.
Heute findet ihr im Erdgeschoss noch immer kleine Läden, allerdings meistens Souvenir-Shops. Im ersten Stock befindet sich heute ein Ableger des Nationalmuseums, der der polnischen Kunst des 19. Jahrhunderts gewidmet ist. Wenn ihr die Tuchhallen besucht, solltet ihr unbedingt noch einen Stopp im Kaffeehaus Jan Noworolski machen. Das ist in schönstem Jugendstil gestaltet.
Eintritt Museumsgalerie:
Erwachsene ca. 5,50 Euro
Ermäßigt ca. 3,50 Euro
Dienstag ist der Eintritt zur Dauerausstellung frei
Königsweg – die royale Besichtigungsroute
Es gibt einen Weg, der sich nicht an das geplante quadratische Muster der Altstadt hält. Das liegt an seiner historischen Bedeutung. Über diesen Weg zogen die Könige nach siegreichen Schlachten, Bischöfe bei ihrer Amtseinführung und ausländische Gesandtschaften durch die Stadt zum Schloss.
Der Weg beginnt beim Florianstor, dem letzten erhaltenen Stadttor aus dem Mittelalter und führt vorbei an den wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wie zum Beispiel der Wehranlage Barbakane, die heute im Sommer für Ritterturniere und mittelalterliche Feste genutzt wird.
Folgt ihr diesem Weg, kommt ihr auch zum Marktplatz mit den Tuchhallen und der Marienkirche. Außerdem passiert ihr weitere Kirchen, Museen und prachtvolle Paläste. Also macht euch auf, zu eurer persönlichen Königspromenade. Wenn ihr diesen Weg ohne Besichtigungen ablauft, braucht ihr etwa eine Stunde bis zum Ende am Wawel.
Wawelhügel – das Zentrum der Macht
Am südlichen Ende der Altstadt erhebt sich dieser Hügel über das Ufer der Weichsel. Gekrönt ist er einerseits mit der Kathedrale, die von zahlreichen Kapellen gesäumt wird. In ihrem Inneren befindet sich das Mausoleum des Heiligen Stanislaw, dem Schutzpatron Polens. Der silberne Sarkophag zeigt Stationen seines Lebens. In der Kirche wurden aber auch die polnischen Könige gekrönt und nach ihrem Ableben auch beigesetzt.
Direkt neben der Kathedrale befindet sich das Schloss, von dem aus 500 Jahre lang die polnischen Könige das Land regierten. Auch an seiner heutigen Erscheinung im schönsten Renaissance-Stil waren italienische Künstler maßgeblich beteiligt. Besonders der fünfeckige Innenhof mit seinen Arkadengängen ist sehenswert.
Im Inneren des Schlosses bestaunt ihr unter anderem die Kronjuwelen, eine Sammlung orientalischer Kunst und flandrische Wandteppiche. Das Highlight der Ausstellung befindet sich im Thronsaal. Mit dem goldenen Schwert, das dort ausgestellt wird, wurden ab 1320 die polnischen Herrscher zum König geschlagen.
Eintritt Schloss:
Montagvormittag frei, außer Führung Gärten, Höfe und Kirche St. Gereon Erwachsene ca. 5,50 Euro, ermäßigt ca. 3,50 Euro
Dienstag – Sonntag
Wandteppiche:
Erwachsene ca.10,00 Euro
ermäßigt ca. 6,50 Euro
Königliche Repräsentationsräume:
Erwachsene ca. 6,50 Euro
ermäßigt ca. 4,50 Euro
Orientalische Kunst:
Erwachsene ca. 4,50 Euro
ermäßigt ca. 3,50 Euro
Drachenhöhle – sagenhafter Schrecken der Stadt
Wenn ihr euch auf dem Wawel-Hügel Alles angeschaut habt, könnt ihr durch diese Höhle zur Weichsel und weiteren Besichtigungen in der Stadt hinabsteigen. Laut einer Sage lebte in dieser Höhle ein Drache, den selbst die tapfersten Ritter nicht besiegen konnten.
Bezwungen hat das Tier dann ein Schusterjunge, der dem gefräßigen Drachen ein mit Schwefel gefülltes Schafsfell zum Fraß vorlegte. Der Drache bekam von dem Schwefel einen tierischen Durst, den er in der Weichsel so lange zu stillen versuchte, bis er schlussendlich platzte.
Der Eingang zur Höhle befindet sich auf dem Wawelberg in der Nähe des Diebesturms. Auf dem 81 Meter langen Abstieg zur Weichselpromenade seht ihr dann einige Versteinerungen und Stalagtiten. Den Ausgang an der Promenade bewacht eine Statue des fiesen Drachens.
Eintritt:
ca. 1,50 Euro pro Person
Universität – eine der ältesten Europas
Bereits 1364 wurde die Universität in Krakau gegründet und ist somit nach der Prager Karlsuniversität die zweitälteste in Europa. Kurz nach ihrer Gründung drohte sie aber schon wieder geschlossen zu werden. Erst als Königin Hedwig den Papst dazu überreden konnte, hier eine theologische Fakultät einzurichten, gewann sie wieder an Bedeutung.
König Ladislaus schenkte der Hochschule dann ein Gebäude, das zusammen mit anderen, später hinzugefügten, heute das Collegium Maius mit seinem schönen Arkadenhof bildet.
Die bekanntesten Studiengänge damals waren Recht, Mathematik und Astronomie und einer der bekanntesten Studenten Nikolaus Kopernikus. Auch ein gewisser Pan Twardowski, das polnische Gegenstück zu Goethes Faust, soll hier studiert haben.
Der bekannteste Student ist aber Karol Wojtyla, besser bekannt als Papst Johannes Paul II. Der ist in der Nähe von Krakau aufgewachsen. Im Erdgeschoss bestaunt ihr noch die alten Lektorien oder Hörsäle. Mit dem Collegium Iuridicum und Collegium Novum könnt ihr noch zwei andere historische Universitätsgebäude bewundern.
Oskar-Schindler-Fabrik – Mahnmal in der Emaillefabrik
Dass es selbst in dunkelsten Zeiten kleine Lichtblicke geben kann, erfahrt ihr beim Besuch dieser Fabrik. Im Jahr 1937 von drei Juden gegründet, wurde die Fabrik gleich nach der Besatzung durch die Deutschen enteignet und einem gewissen Oskar Schindler aus dem Sudetenland übergeben.
Der war bei der Übernahme noch ein überzeugter Nazi und freute sich über die jüdischen Arbeitskräfte, die hier ohne Lohn für ihn schufteten. Irgendwann kam der Mann dann aber ins Grübeln und ihm wurde bewusst unter was für Umständen seine „Mitarbeiter“ im Ghetto lebten. Als dann 1943 das Ghetto aufgelöst wurde, sorgte Schindler dafür, dass „seine“ Juden in einem Außenlager von Auschwitz auf dem Fabrikgelände bleiben konnten.
Als die Ostfront immer näher rückte, zog sich Schindler nach Brünnlitz im heutigen Tschechien zurück, gründete dort eine Munitionsfirma und nahm seine 1100 Juden mit, die dadurch vor dem Tod bewahrt wurden. In der Fabrik wird euch heute die Geschichte dieses Mannes und seiner Mitarbeiter dargestellt. Ein sehr eindrucksvolles und deutliches Bild aus einer sehr dunklen Zeit.
Eintritt:
Erwachsene ca. 6,00 Euro
ermäßigt ca. 5,00 Euro
Planty Park – der grüne Stadtgürtel
Nach dem Besuch der Schindlerfabrik braucht ihr wahrscheinlich etwas Ruhe und eine schöne Umgebung. Die findet ihr auf den Esplanaden, einem Ring aus Parkanlagen, die auf dem Gelände der ehemaligen Stadtmauer, die Altstadt umgeben.
Anfang des 19. Jahrhunderts waren die Befestigungen der Stadtmauer ziemlich heruntergekommen und die Stadtgräben zugemüllt. Da man schon damals solche Müllhalden als Brutstätten von Krankheiten erkannte, beschloss man kurzerhand die nicht mehr benötigten Verteidigungsanlagen abzureißen und die Gräben zuzuschütten. Den so entstandenen freien Platz verwandelte man nach und nach in Parks und Gärten.
So entstand ein etwa vier Kilometer langer Park, der die Altstadt umschließt. Während der K&K Zeit wurden dann nach dem Vorbild der Ringstraße in Wien am äußeren Rand des Grüngürtels prachtvolle Häuser gebaut. In den Anlagen fanden sich einige Kioske, von den heute aber nur noch drei erhalten sind. Ein wunderschöner Ort für einen Spaziergang.
Krakaus Viertel – Stadtteile voller Geschichte
Kazimierz – das ehemalige Judenviertel
Im 14. Jahrhundert gründete König Kasimir eine Stadt vor den Toren Krakaus, um die Hauptstadt vor Angriffen zu schützen. Schnell entwickelte sich entlang der Krakowska-Straße, der Handelsstraße nach Ungarn, eine blühende Stadt, die zeitweise eine der bedeutendsten Städte Polens war. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurden dann in diesem Stadtteil die Juden aus Krakau in einer Stadt in der Stadt angesiedelt.
Rund um die Szeroka-Straße entstand das jüdische Zentrum Oppidum Iudaeorum, in dem in den 1930-er Jahren bis zu 70.000 Juden lebten.
Nach dem 2. Weltkrieg war das Viertel dem Verfall preisgegeben und erst ab 1989 begann seine Wiederbelebung. Heute finden sich neben einigen Synagogen, Friedhöfen noch so einige Spuren der jüdischen Vergangenheit. In dem Viertel hat sich aber auch eine lebendige und junge Szene entwickelt und zwischen den historischen Gebäuden bummelt ihr nun durch Galerien, Ateliers und gönnt euch Pausen in unterschiedlichen Restaurants, Bars und Cafés.
• Perfekt für: Entdecker, Kulturinteressierte
• Must-See: Städtisches Museum für jüdische Geschichte und Kultur in der Alten Synagoge
• Bester Spot fürs Feiern: Alchemia –Vintage Bar mit großartigen Live-Events
• Wenn man mal ausruhen will: kleiner Park am Weichselufer bei der Paulinerbasilika
• Bestes Restaurant: Klezmer Hois – polnisch-jüdische Küche mit Klezmer Musik
• Bestes Café: Cytat Café – lecker frühstücken in urigem Ambiente
• Hotelempfehlung: Mittendrin im Kazimierz-Viertel bietet euch das Hotel Kazimierz II einen guten Ausgangspunkt um das Viertel und die Stadt zu erkunden
Podgórze – ehemals Josephstadt
Der polnische Name dieses Stadtteils bedeutet „unterhalb des Bergs“. Bis 1915 war Podgórze eine eigenständige und sehr moderne Stadt. Hier gab es zum Zeitpunkt der Eingemeindung bereits ein eigenes Kraftwerk und ein Wasserwerk. Im Süden dieser Stadt befanden sich zwei industrielle Vororte und die Stadt galt als sehr liberal. Zu den Sehenswürdigkeiten in diesem Stadtteil gehört auch der Krakus-Hügel, auf dem sich das Grab des Stadtgründers von Krakau befindet, und ein Teil des Forts von Krakau.
Bekannt wurde Podgórze aber wegen eines dunklen Kapitels der Geschichte. Im Frühjahr 1941 beschlossen nämlich die deutschen Besatzer, hier das von einer Mauer umgebene Ghetto für die Juden von Krakau zu errichten. Bis zu 17.000 Menschen lebten eingepfercht in diesem. Die Adler Apotheke war die einzige im Ghetto und wurde von einem Nichtjuden betrieben. Das war die inoffizielle Kontaktbörse für alle Juden. Außerdem befindet sich die Schindler-Fabrik in diesem Stadtteil.
• Perfekt für: Entdecker, Geschichtsinteressierte
• Must-See: Museum in der Adler-Apotheke
• Bester Spot fürs Feiern: Fabryka – alternativer Club mit Bierfestivals und DJs
• Wenn man mal ausruhen will: Bagry Beach – Badestrand mit Gastronomie und Wassersportmöglichkeiten
• Bestes Restaurant: Ogniem I Mieczem – polnische Taverne aus dem 17. Jahrhundert
• Bestes Café: Café Finska – uriges Café
• Hotelempfehlung: Das Best Western Hotel Galicya liegt in einem ruhigen Wohnviertel am Rande von Podgórze
Tyniec-Bielany-Salwator – das grüne Krakau
Eigentlich gehört dieser 65 Quadratkilometer große Park zu mehreren Vierteln. Erst 1981 wurde das Gelände zum Bielańsko-Tyniecki Landschaftspark zusammengeschlossen. Mitten durch den Park fließt die Weichsel, sodass ihr den Park von Krakaus Stadtzentrum aus bequem mit dem Rad erkunden könnt. Es gibt aber auch Busse, die euch zu mehreren Stationen im Park bringen. Wenn ihr also nach Besichtigung der ernsten und bedrückenden Sehenswürdigkeiten der Stadt, etwas Abwechslung und Meditation braucht, solltet ihr euch in die grüne Lunge Krakaus begeben.
Am der Stadt am nächsten gelegenen Eingang kommt ihr zum Salwator-Friedhof, auf dem viele bedeutende Polen ihre letzte Ruhe gefunden haben. Von dort ist es ein kleiner Spaziergang zum Kościuszko-Hügel. Dieser wurde zum Gedenken an den polnischen Freiheitskämpfer Kościuszko aufgeschüttet, der auch bei der US-amerikanischen Unabhängigkeit ein Wörtchen mitzureden hatte. Weitere lohnende Ausflugsziele im Park sind die Benediktinerabtei Tyniec und das Kamaldulenserkloster Bielany.
• Perfekt für: Naturliebhaber, Kulturinteressierte
• Must-See: Kloster Bielany
• Wenn man mal ausruhen will: Hier gibt es die große Auswahl
• Bestes Restaurant: Srebrna Góra – wunderschön unterhalb des Kamaldulenser-Klosters am Weichselufer gelegen
• Bestes Café: U Ziyada – Café mit Terrasse auf dem Burghügel im Park
• Hotelempfehlung: Am Eingang zum Park in der Nähe des Salwator liegt das Niebieski Art Hotel & Spa, das sich perfekt für ein Wellnesswochenende mit Stadtbesichtigung eignet.
Grzegórzki – wo Altes auf Modernes trifft
Der Stadtteil im Osten von Krakau blickt zwar auf eine lange Geschichte zurück, gewann aber erst an Bedeutung mit der Industriellen Revolution, als sich hier mehrere Firmen und auch der Schlachthof ansiedelten. So entdeckt ihr hier noch viele Wohnhäuser aus der Zeit um 1900.
Die bedeutendste Sehenswürdigkeit in diesem Viertel ist der Unity Tower. Mit dessen Bau wurde 1975 begonnen, doch schon 4 Jahre später wurden die Arbeiten eingestellt und das Skelett des Hochhauses verkam zu einer Ruine. Erst 2016 wurde mit neuen Plänen weitergearbeitet und seit 2020 steht nun das fertige Ensemble mit Einflüssen aus Art Deco und Moderne. In der 26. Etage, also 102 Meter über dem Boden, genießt ihr nun einen traumhaften Ausblick über die Stadt bis hin zu den Bergen der Hohen Tatra.
• Perfekt für: Entdecker
• Must-See: Unity Tower
• Bester Spot fürs Feiern: Krakau Variété Theater – Musicals und Shows in einem ehemaligen Kino
• Wenn man mal ausruhen will: Botanischer Garten
• Bestes Restaurant: Browar Lubicz – Brauereigaststätte mit viel Atmosphäre
• Bestes Café: Café Wesola – frisch gebrühter Kaffee und hausgemachte Kuchen
• Hotelempfehlung: Das DoubleTree by Hilton befindet sich direkt neben der Galeria Plaza, einer Shopping Mall mit Kinos. Das Hotel bietet auch ein modernes Wellnesscenter.
Nowa Huta – sozialistische Paradestadt
Die “neue Hütte“ wurde 1949 als Wohnstadt für 100.000 Arbeiter des damals größten Stahlwerks der Welt auf dem Reißbrett entworfen. Die moderne Stadt sollte ein Gegenpol zur katholisch geprägten Stadtmitte werden und die pure Lehre des Sozialismus verkörpern. Wie das im echten Leben aber so ist, hat das nicht so ganz funktioniert, denn die Arbeiter wollten nicht auf ihren Glauben verzichten. Gewonnen hat am Ende der damalige Erzbischof von Polen Karol Wojtyla, also der spätere Papst Johannes Paul II. Er weihte 1977 die Kirche Arka Pana, deren Bau an die Arche Noah erinnern soll, ein.
Das romanisch-gotische Kloster Mogila liegt ganz in der Nähe der sozialistischen Paradestadt und ist bekannt für seine einzigartigen Malereien und ein Wunder tätigendes Kruzifix. Dieses hat als einziger Gegenstand einen Brand im 15. Jahrhundert überstanden und seither wird das Haupt der Christusfigur mit Echthaarperücke und Lendenschurz aus echtem Tuch verziert. Ein anderes historisches Denkmal ist der Wanda-Hügel, unter dem die Tochter des Stadtgründers beerdigt sein soll.
• Perfekt für: Architekturfans
• Must-See: Ronald Reagan Platz – zentraler Platz in Nova Huta
• Bester Spot fürs Feiern: Klub Kombinator – Chillige Bar mit Live-Musik
• Wenn man mal ausruhen will: Park Zalew Nowohucki
• Bestes Restaurant: Maraska Garden- leckere Burger und Wraps in einem Garten
• Bestes Café: Czyżyk – kleines Café mit hausgemachten Kuchen
• Hotelempfehlung: Das moderne Hotel Centrum liegt sehr zentral in Nova Huta wenige Gehminuten vom zentralen Platz und dem Park Nowohucki
Das bunte Nachtleben – von Kellerbars bis zu angesagten Clubs
In einer Stadt, in der fast 120.000 Studenten leben ist natürlich immer was geboten. Der Abend beginnt gemütlich in der Altstadt, wo man in Bars und Pubs den Abend einläutet. Bekannt ist Krakau vor allem für seine unzähligen Kellerbars, die nicht immer einfach zu finden sind. Aber vielleicht lernt ihr ja in einer der Bars einen Einheimischen kennen, der euch zu den besten und geheimsten Orten führt. Neben der Altstadt ist das Viertel Kazimierz ein guter Startpunkt für wilde Krakauer Nächte. Dort treffen sich die Hipster und es geht etwas schicker zu. Rund um den Plac Nowy findet ihr Bars und Kneipen für jeden Geschmack.
So etwa ab 22:00 Uhr zieht es das Partyvolk dann in die Clubs zum Tanzen. House, Reggae, Elektro oder einfach nur Partymukke, hier findet jeder einen Ort, um das Tanzbein zu schwingen. Ein Tipp für eine Kellerbar, die nicht so leicht zu finden ist, ist das Klub Re, im Sommer sogar mit einem Garten. Im Keller wartet derweil die Gemeinde auf das nächste Konzert an der Tanzfläche.
Krakau genießt aber auch einen exzellenten Ruf, wenn es um Jazz Musik geht. Das Piec Art sticht da mit seinen Konzerten aus den vielen Jazz-Bars hervor.
Aktivitäten und Ausflüge in und um Krakau
Kraków Ballon – einmal über die Stadt schweben
Ihr seid auf der Suche nach dem wirklich spektakulären Erlebnis in Krakau? Dann solltet ihr euch an Kraków Ballon wenden. Die holen euch von eurem Hotel ab und bringen euch zum Startpunkt eurer Ballonfahrt.
Bis der Ballon gefüllt und startklar ist, vergehen etwa 30 Minuten. Dann fahrt ihr etwa eine Stunde lang über die Stadt und die Umgebung. Wohin der Wind euch trägt lässt sich nicht immer vorhersagen, aber dass ihr spektakuläre Ausblicke genießen werdet, schon.
Preis: ca. 150,00 Euro pro Person
Krakau in der Vorweihnachtszeit
Der Krakauer Weihnachtsmarkt zählt zu den schönsten in Polen und ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. An über 60 wunderschön geschmückten Ständen werden euch Christbaumschmuck, traditionelle Handarbeiten und lokale Spezialitäten angeboten.
Highlight des Marktes ist der Krippenwettbewerb am Adam-Mickiewicz-Denkmal. Etwa 150 Krippenbauer konkurrieren dort darum, wer die schönste gebaut hat.
Salzbergwerk Wieliczka und Bochnia – UNESCO Weltkulturerbe entdecken
Nur wenige Kilometer südlich von Krakau befinden sich die beiden Salzbergwerke Wieliczka und Bochnia, die zusammen mit dem Salzgrafenschloss zum UNESCO Weltkulturerbe gehören.
Bei eurem Rundgang entdeckt ihr unterirdische Salzseen und gewaltige Kammern. In einer davon befindet sich eine Kapelle der Hl. Kinga. Eine magische Tour unter der Erde, bei der ihr über 800 Stufen bewältigen müsst.
Eintritt:
Erwachsene ca. 22,00 Euro
Kinder ab 4 Jahre und Jugendliche ca. 17,50 Euro
Auschwitz – eindrucksvolles Mahnmal
Ein Besuch in Krakau ist nicht immer ein unbeschwertes Partywochenende. Wenn ihr die polnische Stadt besucht, sollte ein Besuch dieses Ortes der Grausamkeit auf eurer To-Do-Liste stehen.
Ihr habt in der Schule von diesem Lager gehört und bestimmt auch schon mal eine Dokumentation darüber gesehen. Hier vor Ort habt ihr die Möglichkeit eigene Eindrücke zu sammeln und in aller Ruhe und mit dem gebotenen Respekt der Menschen zu gedenken, die hier ihr Leben ließen. Ein schöner Ausflug ist das bestimmt nicht, aber ein wichtiger.
Der Eintritt kostet euch nichts
Via Jagiellonica – eine bedeutende Kulturstraße
Wenn ihr eure Reise nach Krakau etwas verlängern und Osteuropa ein bisschen näher kennenlernen wollt, empfehlen wir euch eine Fahrt über diese Straße.
Sie bringt euch auf dem Weg des Heeres der Jagiellonen-Könige von Krakau über Lublin, Bialystok zur weißrussischen Grenze weiter nach Vilnius und wieder zurück. Auf der Route seht ihr wichtige historische Orte aber auch wunderschöne Landschaften. Die Routenführung ist so konzipiert, dass ihr sie zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto bereisen könnt.
Dinge, die ihr Krakau gemacht haben müsst
1. Einen Bummel durch Kazimierz machen
2. In Nowa Huta bei Lody Tradycyjne ein Eis essen
3. Einmalige Street Art und Murals bewundern
4. Eintauchen in das unterirdische Museum unter dem Marktplatz
5. Piroggen essen
6. Zapiekanka, „den“ Krakauer Snack, probieren
7. Zur Statue von Karol Wojtyla/Papst Johannes Paul II pilgern
8. In einer Kellerkneipe polnisches Bier und Wodka trinken
9. Ein Spaziergang am Weichselufer machen
Krakau, die schönste Stadt Polens, ist wirklich einen Besuch wert, auch wenn einige der Sehenswürdigkeiten einen eher nachdenklich stimmen. Doch bei all den düsteren Zeugnissen der Vergangenheit, solltet und dürft ihr nicht vergessen, dass Krakau auch eine bunte und lebendige Stadt ist, in der man ausgezeichnet feiern kann. Wir wünschen euch viel Spaß dabei!