Venedig ist eine faszinierende Stadt. Eine, bei der Prunk und Verfall eng beieinander liegen. Einige Viertel wirken fast wie ein Freilichtmuseum, so viel gibt es hier zu sehen. Und dann findet man zwischendrin auch immer noch verwunschene Plätze, die den Charme dieser ins Wasser gebauten Stadt ausmachen.
Inhaltsverzeichnis
- Wissenswertes zu Venedig
- Die Top 10 Sehenswürdigkeiten in Venedig
- Kulinarisches Venedig
- Venedigs Inselwelt
Wissenswertes zu Venedig
- Venedig ist zwar auf dem Wasser erbaut, aber es stimmt nicht, dass die ganze Stadt auf Pfählen errichtet ist. Der Großteil der Häuser steht auf Sandboden der über 100 Inseln, die Venedig zählt.
- In Venedig gibt es rund 435 Brücken, die über die Wasserwege führen.
- Die ganze Stadt ist wirklich ein einziges Wirrwarr von kleinen Gässchen. Die engste Straße heißt Ramo Varisco und ist nur 53 Zentimeter breit.
- Bisher war der Job des Gondoliere Männerdomäne. Erst seit 2010 sind auch Frauen zugelassen.
- Seit 1987 befindet sich Venedig auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes.
Beste Reisezeit für Venedig
Die beste Reisezeit um Venedig in Ruhe zu erkunden sind die Monate Mai, Juni, September und Oktober. Da ist es noch nicht so voll und heiß wie in der Hochsaison Juli und August. Man kann in Ruhe die Stadt erkunden, ohne in den engen Gassen „im Stau“ zu stehen.
Reizvoll ist auch ein Besuch im Herbst und Winter. Dann ist die Stadt häufig komplett vom Nebel eingeschlossen, was gut zum morbiden Charme der alten Palazzi passt. Allerdings kann einen dann das Hochwasser, das berühmte Acqua alta, überraschen. Also unbedingt Gummistiefel einpacken!
Zur Karnevalszeit ist Venedig oft Monate im Voraus ausgebucht. Auf den Straßen und dem Markusplatz geht es dann richtig trubelig zu. Die Venezianer putzen sich heraus, tragen tolle Kostüme und aufwändige Masken. Wenn ihr dabei sein wollt – kümmert euch frühzeitig um eine Unterkunft!
Generelle Infos über Italien:
Anreise nach Venedig
Mit dem Auto: Parken kann man in einem der drei Parkhäuser an der Piazzale Roma. Die Parkhäuser Autorimessa Comunale und San Marco nehmen auch vorab Reservierungen entgegen – da spart ihr ein bisschen Geld. Das Parkhaus Sant’Andrea ist Kurzzeitparkern vorbehalten.
Wer nicht unbedingt einen ganz so zentralen Parkplatz braucht, für den ist das Parkhaus Tronchetto auf der Isola Nuova (auch Insel Tronchetto genannt) eine gute Alternative. Von hier aus könnt ihr mit dem Vaporetto der Linie Zwei direkt in die historische Altstadt fahren. Eine weitere Alternative ist die Nutzung eines Parkplatzes oder einer Parkgarage im Festlandsstadtteil Mestre.
Wer gerne mit dem Schiff fährt und nur mal einen Tagesausflug nach Venedig machen will, der kann auch in Cavallino-Treporti oder Punta Sabbioni parken und von dort stilvoll per Linienschiff nach Venedig reisen.
Die Top 10 Sehenswürdigkeiten in Venedig
1. Markusplatz
Der Markusplatz ist der bekannteste Platz der Stadt. Kein Wunder, denn hier befindet sich auch ringsherum ein Großteil der berühmtesten Sehenswürdigkeiten. Tauben, über die sich besonders die Kinder freuen, gibt es hier zwar immer noch, aber längst nicht mehr so viele wie früher.
Um vielleicht noch mal einen Blick in den Reiseführer zu werfen bevor die Besichtigungstour losgeht lohnt sich ein Besuch eines der traditionsreichen Cafés. Die Preise für einen Cappuccino oder ein anderes Getränk sind zwar echt hoch, aber einmal kann man sich den Spaß ja gönnen, oder? Und dann geht es los, zu den Sehenswürdigkeiten Venedigs.
2. Canale Grande
Die bedeutendste und berühmteste Wasserstraße der Stadt, die auf Pfählen erbaut wurde, ist der Canale Grande. Um sich richtig klar zu machen, dass Venedig wirklich auf dem Wasser erbaut wurde, sollte man unbedingt eine Bootsfahrt mit dem Wassertaxi, dem Wasserbus oder einer Gondel machen.
3. Dogenpalast und Seufzerbrücke
Der Palazzo Ducale, also der Dogenpalast, war früher das Regierungs- und Verwaltungszentrum der Stadt. Hier residierten ab dem 9. Jahrhundert die Dogen und zeigten mit diesem großen Palast, wie mächtig die Seerepublik Venedig ist. Heute zählt das imposante Bauwerk zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Italiens. Er beeindruckt mit seiner Architektur und den vielen Kunstwerken, die dort hängen.
Nur zehn Meter lang, aber ebenfalls sehr berühmt, ist die Seufzerbrücke. Sie bildet die Verbindung vom Dogenpalast zum benachbarten Gefängnis. Hier kamen die Inhaftierten nach einer Verhandlung oder Verurteilung entlang. Auch der berühmte Casanova hat während seiner Haftstrafe mit dieser Brücke schon Bekanntschaft gemacht.
4. Campanile di San Marco
Gleich hinter dem Dogenpalast befindet sich der Campanile, der früher als Wahrzeichen, Leuchtturm und Zeichens der Macht der Kaufmannsrepublik Venedig diente. Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, kann mit dem Aufzug hinauffahren. Hier genießt man in fast 100 Metern Höhe einen herrlichen Blick über die Stadt.
Bei gutem Wetter reicht der Blick sogar bis zu den Gipfeln der Alpen. Was den Campanile so besonders macht sind seine Glocken: Sie klingen in verschiedenen Tonlagen – was man heute zu besonderen liturgischen Anlässen noch zu hören bekommt.
5. Markusdom
Durch fünf große Portale gelangt man hinein – in die prächtige Basilika, die ein Meisterwerk italienisch-byzantinischer Architektur darstellt. Der Markusdom wurde im 11. Jahrhundert erbaut und hat seinen Namen vom Apostel Markus, dessen Gebeine sich im Inneren befinden.
Er beeindruckt von außen durch seine üppigen Fassaden und von innen mit einer riesigen Menge an Kunstschätzen. Highlight sind die Mosaikkunstwerke, die zusammen eine Fläche von fast 8000 qm bilden. Die größte zusammenhängende Mosaikfläche weltweit.
6. Teatro la Fenice
Wer Lust auf einen richtig stilvollen Abend hat, sollte sich in Schale schmeißen und das Opernhaus La Fenice besuchen. Es stammt aus dem 18. Jahrhundert und hat bereits einen originalgetreuen Wiederaufbau hinter sich, nachdem es bei einem Feuer komplett abgebrannt ist. Für viele Opernfans ist La Fenice, was auf Deutsch „der Phönix heißt“, das schönste Opernhaus der Welt. Sehenswert ist das Theater mit seinen rot goldenen Logen, die sich über 5 Stockwerke ziehen, allemal.
7. Peggy Guggenheim Museum
Einst lebte die exzentrische Amerikanerin Peggy Guggenheim im Palazzo Venier dei Leoni am Canale Grande. Seit 1980 befindet sich hier eine der wichtigsten Kunstsammlungen Europas. Unter anderem kann man Werke von Miro, Kandinsky und Max Ernst bestaunen.
8. Galleria dell’Accademia
Hier findet ihr die richtig alten Meister. Kunstfreaks, die sich für Tizian, Tintoretto, Tiepolo und Co. interessieren, wird man gar nicht mehr wegbekommen. Die Galleria dell Academia liegt am Südufer des Canale Grande und zählt zu den bedeutendsten Ausstellungsorten der Welt.
Das Museum und auch das Peggy Guggenheim Museum liegen im Stadtviertel Dorsoduro. Es lohnt sich nach den Besichtigungen noch ein wenig herumzustreifen und die Gegend zu erkunden, denn hier geht es noch ruhiger und ursprünglicher zu als rund um den Markusplatz.
9. Rialtobrücke
Die berühmteste Brücke Italiens führt über den Canale Grande und verbindet die Stadtteile San Polo und San Marco. Sie ist 48 Meter lang, 22 Meter breit und steht auf insgesamt 12.000 Holzpfählen!
Es gibt zwei Fußwege auf der Ponte di Rialto: Einen äußeren, von wo aus man einen tollen Blick auf den Canale Grande genießt, und einen inneren, der an zahlreichen kleinen Lädchen vorbeiführt.
10. Sestiere Cannaregio
Eigentlich ist es ganz nah dran am Museum Venedig – aber dennoch ist das Viertel Cannaregio eine andere Welt. In diesem dicht besiedelten Stadtteil leben und arbeiten viele Venezianer.
Zwar führt hier eine große Touristenstraße durch, aber abseits von dieser Route geht es ruhig zu. Wer Lust hat das ursprüngliche Venedig zu erkunden, sollte also einfach mal von den touristischen Hauptrouten abbiegen und die kleinen, engen Gässchen erkunden. Wir versprechen: Es lohnt sich.
Kulinarisches Venedig
Besucht unbedingt mal eine typische bacari. So heißen die Stehbars, in denen die Italiener schnell am Tresen ihren Espresso trinken. Oder den Feierabend mit einem Glas Wein einläuten, das un ombra genannt wird.
Ebenfalls typisch sind die Osteria oder auch Trattoria genannten Wirtshäuser, wo es neben den üblichen Verdächtigen Pizza, Pasta & Co. auch typisch venezianische Spezialitäten gibt. Dabei gilt die Faustregel: Je weiter weg vom Markusplatz, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, ein Restaurant zu finden, das auch von den Einheimischen besucht wird.
Typisch venezianisch ist eine einfach Küche, bei der sich alles um das Thema Fisch dreht, der frisch aus der Lagune kommt. Wie zum Beispiel Meeräschen, Seeteufel, Stockfisch oder auch die berühmten Miesmuscheln. Im Frühjahr und Herbst ist eine spezielle Krabbenart, die Mojecche, heißbegehrte Köstlichkeit.
Aber auch leckere Antipasti, Risotto oder das hauchdünn geschnittene Carpaccio, Rindfleisch mit Parmesan und Zitrone beträufelt, sind typisch venezianische Gerichte.
Venedigs Inselwelt
Insel San Giorgio: Wer mal kurz raus will aus der Innenstadt, sollte mit dem Vaporetto auf die nahegelegene Insel San Giorgio düsen. In fünf Minuten seid ihr dort und könnt vom Kirchturm aus das Gewusel in der Stadt aus der Vogelperspektive betrachten.
Insel Torcello: Diese kleine Insel ist vor allem wegen der Basilika Santa Maria Assunta bekannt. Da das Klima hier ziemlich mild ist, wird viel Gemüse angebaut, das dann in Venedig frisch auf den Tisch kommt. Torcello erreicht man mit dem Vaporetto. Allerdings muss man auf der Insel Burano umsteigen.
Insel Murano: Sie ist die Insel der Glasbläser, denn hier gibt es zahlreiche Glasfabriken, die man teilweise auch besichtigen kann.
Ihr erreicht Murano am besten mit dem Vaporetto von den Haltestellen S. Marco und Fondamenta Nove aus. Oder ihr nehmt euch eines der Taxiboote, die ebenfalls dort losstarten.
Insel Burano: Kunterbunte Häuser – das ist das Erste, was auffällt wenn man nach Burano kommt. Bekannt ist die Insel aber vor allem für ihre Klöppelarbeiten, die von den Frauen der Insel seit dem 16. Jahrhundert in mühevoller Handarbeit hergestellt wurden. Wer sich dafür interessiert, sollte das Museo del Merletto besuchen, wo man echte Spitzenarbeit besichtigen kann.
Lido di Venezia: Lust auf einen Ausflug an den Strand? Dann seid ihr hier genau richtig, denn wer mal eine Pause vom Trubel in der Innenstadt braucht, kann hier schnell ins Meer springen und sich erfrischen. Auf dem Lido finden auch die berühmten Filmfestspiele von Venedig statt.
Und es gibt viele Hotels. Wer also keine Lust hat direkt in der Stadt zu wohnen, findet auf dem Lido eine luftigere, ruhigere Alternative. Und mit dem Vaporetto seid ihr von hier aus ruck-zuck am Markusplatz.