Ihr plant einen entspannten Urlaub an der Türkischen Riviera? Traumhafte Strände, tiefblaues Wasser und das imposante Taurusgebirge als Kulisse: der ideale Ort um zu entspannen. Es wäre aber schade, wenn ihr eure Tage nur am Pool oder Strand verbringt. Die Region zwischen Kemer und Alanya bietet eine Vielfalt an unterschiedlichsten Ausflugszielen, die darauf warten, von euch entdeckt zu werden. Im Folgenden möchten wir euch gerne ein paar vorstellen, vielleicht wird ja euer Entdeckergeist geweckt.
#1 Pamukkale: Weiße Kalksinterterrassen und heiße Quellen
Ein sehr lohnenswerter Tagesausflug mit einzigartigem Naturerlebnis bringt euch von Antalya ins ca. 240 km entfernte Pamukkale. Der Name dieser Terrassen, die zum Weltnaturerbe der UNESCO gehören, bedeutet Baumwollburg. Das hängt mit der Farbe dieser Becken zusammen. Die Ablagerungen entstehen durch 30 – 40°C heißes, kalkhaltiges Thermalwasser, das schon vor 2000 Jahren von den Menschen genutzt wurde, um Probleme mit Kreislauf, Herzen oder Rheuma zu lindern.
Früher konnte man hier Baden, wo man wollte. Das hatte allerdings zur Folge, dass sich die weißen Terrassen grau färbten. Heute ist das Baden aus Naturschutzgründen nicht mehr gestattet. Wer ohne Bad im Thermalwasser nicht wieder nach Hause fahren möchte, besucht das nahe gelegene Thermalbad oder springt kurz in eines der extra für Touristen angelegten Bassins.
Und wenn ihr schon mal hier seid, solltet ihr nicht verpassen, die Überreste der antiken Stadt Hierapolis anzuschauen. Die Stadt erlebte ihre Blütezeit im 2. und 3. Jahrhundert. Berühmt war sie wegen der heißen Quellen, die nicht nur zu Heilzwecken sondern auch zum Färben von Wolle genutzt wurden. Heute könnt ihr die Reste der Nekropolis, des Apollotempels, eines Stadttors sowie ein restauriertes Amphitheater bestaunen.
#2 Düden Wasserfälle: Beeindruckendes Naturspektakel
Sehr viel näher an Antalya, nämlich nur ca. 12 km nordöstlich der Stadt, gibt es ein anderes Naturschauspiel zu sehen. Die Düden Wasserfälle teilen sich auf in die oberen und unteren Wasserfälle. Der gleichnamige Fluss entsteht durch den Zusammenfluss zweier Bäche aus dem Taurusgebirge und verschwindet kurz darauf in einem Sinkloch. Nach 14 km unter der Erde kommt er in Antalyas Stadtteil Kepez wieder an die Oberfläche und stürzt im Düdenbasi Picknick Park über einen Wasserfall in die Tiefe.
Im Park könnt ihr durch Teegärten und unter Schatten spendenden Bäume spazieren und dann am beeindruckenden Wasserfall ein Picknick machen. Hinter dem Wasserfall gibt es eine Höhle zu erkunden. Das Wasser kommt aber nicht nur vom Fluss, sondern zu einem Großteil aus einem Wasserkraftwerk. Der Abfluss wird auf sieben Kanäle verteilt, aus denen die Felder rund um Antalya bewässert werden. Ein Teil des Wassers fließt aber ungenutzt Richtung Meer und stürzt an den unteren Düden Wasserfällen über eine 40 m hohe Klippe ins Meer. Dieses beeindruckende Spektakel könnt ihr an Bord eines Ausflugsbootes auf dem Meer oder von einer Terrasse auf den Klippen bewundern.
#3 Karain Höhle: Höhlenabenteuer und Menschheitgeschichte
Eine besonders außergewöhnliche Attraktion könnt ihr ca. 27 km nordwestlich von Antalya entdecken. Die Karain Höhle ist eine Tropfsteinhöhle, die aus 3 Kammern besteht. Was sie so besonders macht, ist die Tatsache, dass man hier die ältesten Funde menschlichen Lebens in der Türkei entdeckt hat. Seit 1946 suchen Archäologen hier nach Überresten menschlicher Zivilisation. Unter der bis zu 10 m dicken Füllschicht wurden Hinweise gefunden, die darauf hindeuten, dass die Höhle schon vor etwa 40.000 Jahren bewohnt war. In der Höhle selbst seht ihr nur die Stalaktiten und Stalagmiten, daher empfehlen wir euch, sich einer geführten Tour anzuschließen. Die Guides sind gut ausgebildet und füttern euch mit Informationen zum Leben in der Höhle. Am Zugang zur Höhle gibt es ein kleines Museum, in dem ihr einen Teil der Fundstücke anschauen könnt. Mehr davon gibt es im Museum in Antalya zu bestaunen.
#4 Termessos: Zeitreise in die Antike
Nur etwa 30 km nordwestlich von Antalya liegen die Ruinen der antiken Stadt Termessos auf etwa 1.000 m Höhe am Fuß des Berges Güllük Daği. Sie liegt mitten in einem Nationalpark und zählt zu den schönsten Ruinenstädten der Türkei. Alexander der Große belagerte die Stadt, soll dann aber gesagt haben, dass er seine Armee nicht von einem Adlernest dezimieren lässt und ist unverrichteter Dinge abgezogen. Um in den Genuss des traumhaften Panoramas zu kommen, müsst ihr vom Parkeingang aus ca. 20 Minuten steil den Berg hinauf gehen. Dafür werdet ihr mit einem grandiosen Blick auf den Berg und das Meer belohnt. Unser Tipp: Vom Amphitheater aus habt ihr den besten Blick. Da es vor Ort keine Verpflegungsmöglichkeiten gibt, solltet ihr euch ein Picknick einpacken. Hungrig wandert es sich schließlich bekanntlich schlecht.
Auch das Odeion (Versammlungshaus des Stadtrates) ist noch sehr gut erhalten. Bemerkenswert ist die große Nekropole (Totenstadt). Außerdem findet ihr hier einen Artemis-Hadrian Tempel und eine Kollonadenstraße. In der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts wurde die Stadt verlassen und ist seither dem Verfall preis gegeben, was sie zu einem sehr interessanten Fotomotiv macht.
#5 Kursunlu Wasserfall: Grüne Oase der Ruhe
Rund um den Wasserfall, der ca. 20 km vom Zentrum Antalyas entfernt ist, gibt es einen Naturpark mit alten Kiefernwäldern. Vom Parkplatz Kursunlu Şelalesi geht ihr über einen schmalen Waldpfad bis zum Wasserfall. Dieser gilt noch als Geheimtipp, da er nicht so viele Besucher anzieht wie die bekannteren Düden Wasserfälle. Das kann auch daran liegen, dass er im Sommer nicht so spektakulär ist, da nur noch wenig Wasser über die Abbruchkante in den blauen Pool zu seinen Füßen fließt. Trotzdem ist der Wasserfall einen Besuch wert, denn im Wasser tummeln sich Fische und am Ufer könnt ihr Schildkröten bewundern. Das Wasser des Beckens fließt über mehrere Stromschnellen und kleinere Fälle durch den Park, der über gepflegte Wanderpfade zu erkunden ist. Beim Wasserfall und auch an einem kleinen See wenige Minuten flussabwärts könnt ihr ein Picknick im Grünen machen und euch von der kleinen Wanderung erholen.
#6 Aspendos: steinernes Zeugnis römischer Kultur
Wenn ihr von Antalya Richtung Side fahrt, erreicht ihr nach ca. 47 km im Landesinneren hinter Belek eine weitere antike Ruinenstadt. Das Theater von Aspendos zählt zu den besterhaltenen seiner Art. Früher bot es Platz für bis zu 20.000 Menschen. Unter Atatürk wurde es aufwändig saniert und bietet heute wieder eine Traumkulisse für Opern- und Ballettaufführungen, aber auch andere Events, wie zum Beispiel eine Live-Übertragung von Wetten dass…? (2005).
Unser Tipp: Wenn ihr mehr als das Theater sehen wollt, erklimmt den Hügel hinter dem Theater. Von dort habt ihr einen tollen Ausblick über die Ruinenstadt und das Taurusgebirge. Außerdem könnt ihr hier noch die Überreste eines ehemals 15 km langen und 30 m hohen Aquädukts bewundern sowie die Reste einer antiken Markthalle, eines Stadions und einer Basilika. Wir finden: Aspendos ist ein durchaus lohnenswerter Ausflug in eine längst vergangene Zeit.
#7 Adventure Park Oymapinar
Ihr habt Lust auf ein bisschen Abenteuer? Dann solltet ihr einen Ausflug in diesen Kletterpark im Hinterland von Side einplanen. Im Wald an den Ufern der Oymapinar Stauseen findet ihr einen Parcours, der euch auf bis zu 25 Metern Höhe durch die Bäume führt.
Es gibt derzeit 4 Parcours mit insgesamt 42 Elementen. Euer Gleichgewichtssinn wird auf Netzen, Hängebrücken und anderen herausfordernden Attraktionen auf die Probe gestellt. Ein Highlight sind die beiden 140 bzw. 90 m langen Seilbahnen, an denen ihr hängend über das grüne Wasser eines Sees fliegen könnt. Adrenalin pur!
Wem das zu wild wird, der kann im großen Park mehrere Wanderungen machen. Eine Tour führt euch zum Beispiel zu den Ruinen der antiken Stadt Seleukia mit einem sehr gut erhaltenen Marktplatz. Es werden aber noch weitere Wanderungen, ein E-Mountainbike Verleih, Jeepsafaris und Geocaching angeboten. Nach einem aufregenden Tag in der Natur erwartet euch dann das Seerestaurant und die Möglichkeit ein erfrischendes Bad zu nehmen.
#8 Side: antike Tempel und charmante Hafenstadt
Der beliebte Ferienort Side bietet weit mehr als nur wunderschöne, lange Strände und ausgefallene Hotels. Der Name der Stadt bedeutet Granatapfel. Die antike Stadt wurde vor etwa 3.500 Jahren gegründet und war zu bestimmten Zeiten eine der bedeutendsten Städte der Region.
Von der antiken Stadt sind noch einige Ruinen erhalten, so wie der Apollo Tempel, der besonders zum Sonnenuntergang ein tolles Fotomotiv bietet. Außerdem seht ihr hier ein römisches Theater und eine große Agora (Marktplatz). Das Archäologische Museum, das auf dem Gelände des Nymphaeum errichtet wurde, zeigt eindrucksvolle Reste einer längst vergangenen Zeit. Wenn ihr genug habt von den alten Steinen, könnt ihr in der Altstadt und am Hafen flanieren und euch in einer der vielen Bars eine Erfrischung gönnen.
Unser Tipp für alle Tierliebhaber: Macht eine Bootstour zur Schildkrötenbucht! Während der Bootsfahrt könnt ihr Schnorcheln und mit etwas Glück die scheuen Meeresschildkröten bestaunen.
#9 Der Grüne Canyon: Ein Stausee in den Bergen
Diese Schlucht, die etwa 30 km von Side entfernt ist, entstand durch die Errichtung einer großen Staumauer und der Schaffung des Oymapinar-Sees. Übrigens einem der größten seiner Art weltweit. Das Wasser des Sees leuchtet in vielen verschiedenen Blau- und Grüntönen, daher der Name. Die Staumauer ist 360 m lang und 185 m hoch. Von dieser habt ihr einen faszinierenden Blick über den See und die umliegenden Berge. Das Wasserkraftwerk, das sich in der Mauer befindet, erzeugt immerhin ca. 3% des türkischen Stroms. Hinter der Staumauer führt ein holpriger Weg in die Berge und zu einer Bootsanlegestelle. Hier starten die ca. 3-stündigen Ausflugsfahrten über den See, die euch vorbei an hohen Berghängen mit einem lichten Wald führen. An manchen Stellen fahrt ihr durch enge Passagen, bei denen ihr euch wundern werdet, wie das Schiff da durch passt. Im See sind mehrere hölzerne Inseln vertäut, an denen die Boote eine Badepause einlegen. Vergesst also eure Badesachen nicht! Auf dem Rückweg zur Anlegestelle gibt es für alle Hungrigen noch einen weiteren Stopp an einem Restaurant, das in einem dichten Wald direkt am See liegt.
#10 Alanya: historische Burg und pulsierendes Nachtleben
Auch am östlichen Ende der Türkischen Riviera findet ihr schöne Strände und eine große Auswahl an fantasievoll gestalteten Hotels. Alanya ist eine pulsierende Stadt mit einem faszinierenden Nachtleben, aber auch eine historische Stadt, in der es viel zu sehen gibt. Sehenswert ist vor allem die Burg, die über der Stadt thront, und von einer 6.500 m langen Mauer mit 83 Türmen und 140 Kuppeln umgeben ist. Die Burganlage umfasst drei Sektoren. Im äußersten Ring findet ihr wichtige Gebäude aus dem 13. Jahrhundert als die Seldschuken hier regierten. Zum Beispiel eine Werft und das Wahrzeichen der Stadt, den roten Turm. Im mittleren Ring gibt es ein Badehaus und die Süleymaniye Moschee. Ganz oben innerhalb des innersten Rings schließlich befinden sich eine byzantinische Kirche und die Winterresidenz der seldschukischen Sultane.
Vom Kleopatra-Strand, an dem schon die sagenumwobene ägyptische Königin gebadet haben soll, gibt es eine Seilbahn, die euch auf den Hügel bringt. Von dort habt ihr dann einen tollen Panoramablick über die Stadt und die Umgebung. Wenn ihr schon am Kleopatrastrand seid, könnt ihr auch einen Abstecher zur Damlataş-Höhle machen, deren Luft eine heilende Wirkung hat. Nach eurer Besichtigungstour empfiehlt sich noch ein Bummel entlang der Hafenpromenade, an der es viele Cafés gibt wo ihr euch bei einem kühlen Geränk erfrischen könnt.
#11 Sapadere Canyon: atemberaubende Natur und Seidenraupen
Nur 44 km nördlich von Alanya warten zwei interessante Ausflugsziele auf euch. Auf dem Weg zum Sapadere Canyon kommt ihr am gleichnamigen Dorf vorbei. Zu Zeiten, als die alte Seidenstraße noch eine der wichtigsten Handelsrouten war, führte ein schmaler Pfad aus Zentralanatolien an die Küste nach Alanya. Über diesen Weg kamen Seidenraupen in die Gegend. Das Dorf Sapadere ist einer der wenigen Orte, an denen man noch sehen kann, wie aus den Kokons dieser Raupen Stoff gemacht wird.
Ein paar Kilometer weiter erwartet euch dann eine weitere Naturschönheit. Der Sapadere Canyon ist zwar nur 360 m lang und 400 m hoch, bietet aber eine große Vielfalt an seltenen Pflanzen und verschiedene Arten von Tieren und Vögeln. Auf einem Holzsteg durchquert ihr die Schlucht entlang eines Bachs, der über mehrere kleine Wasserfälle ins Tal rauscht. Die kleine Wanderung durch den Canyon ist vor allem im Sommer eine sehr willkommene Erfrischung.
#12 Dim Tropfsteinhöhle: Faszinierende Einblicke in die Unterwelt
An einer Flanke des Berges Cebel-i Reis Daği auf 1.649 m Höhe könnt ihr die zweitgrößte Höhle der Türkei erkunden. Hier könnt ihr zwei Gänge von 50 m bzw. 360 m Länge erforschen und am Ende erreicht ihr einen kleinen See. Am nördlichen Abschluss der Höhle bestaunt ihr Sinterblumen. Das sind weiße Kalkablagerungen wie in Pamukkale. Vor dem Nordeingang zur Höhle gibt es eine natürliche Terrasse mit einem Restaurant. Von hier aus habt ihr einen traumhaften Panoramablick auf die Gipfel des Taurusgebriges, aber auch über Alanya auf das Meer. In der Umgebung der Höhle könnt ihr auch Wandern oder Klettern und habt somit genug zu tun für einen ganzen Tag.
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