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Sand und Salz: Kamelritt und Fata Morgana am Chott el Djerid in Tunesien

Sand und Salz: Kamelritt und Fata Morgana am Chott el Djerid in Tunesien

02Tunesien hat sich zu einem beliebten Urlaubsziel entwickelt. Und zwar nicht nur der bewohnbare Norden mit den fruchtbaren Ebenen und Sandstränden, sondern auch die Wüste, die die ganze südliche Hälfte des Landes ausmacht. Dort lernt der Reisende den Orient kennen. Einer unserer Urlauber nimmt euch mit in diese Region und auf eine spannende Safari durch die Wüste Tunesiens.

Tunesien ist grob in zwei Regionen geteilt: der fruchtbare, bewohnte Norden und die Wüste im Süden. Das Chott el Djerid, der größte Salzsee Tunesiens, trennt die beiden Gebiete voneinander. Einige Kilometer südlich des Chotts gibt es noch Oasen, bevor der immer weiter vorrückende Sand ein Leben unmöglich macht. In diesen Oasen, zum Beispiel Kebili oder Douz, sind einige Hotels ansässig, die mit ihren hohen Mauern dem heranwehenden Sand trotzen. Diese Hotels bieten außer Komfort in Form schattiger Innenhöfe mit Dattelpalmen und Schwimmbecken auch organisierte Ausflüge in die Wüste und Kamelritte an.


 

Bunte Eindrücke aus Tunesiens Wüste

Wir befinden uns am Rand der Wüste in der Nähe von Douz. Die Dünenkämme entlang der Straße sind mit einer Art Zaun aus Palmwedeln versehen, der verhindern soll, dass der Wind den Sand auf die Straße und in die Dörfer weht. Ein kleiner Schutz nur, damit die Verbindungswege passierbar bleiben. Die Wüste breitet sich trotzdem immer weiter aus, man sieht es an den verlassenen Dattelplantagen. Auf den Straßen sind neben Autos viele Pferde- und Eselgespanne, dazu Männer mit Turbanen zu sehen. Ein ungewohntes Bild für jeden Reisenden, der diese Erfahrung noch nicht gemacht hat. Einige der Wagen sind mit Palmwedeln und frischen Datteln beladen. Die Früchte sind noch gelb, unreif, denn Erntezeit ist erst in einem Monat, Mitte Oktober. Trotzdem werden sie schon auf dem Markt verkauft. In den Cafés am Straßenrand sitzen nur Männer. Die Frauen, in der Regel mit Kopftuch, gehen ihren Einkäufen nach. Auf dem Markt sorgt das bunte Treiben zwischen Menschen, Hühnern und Früchten aller Art für Euphorie. Feigen, Weintrauben, Pflaumen und Kaktusfeigen gibt es hier, dazu Körbe mit Gewürzen, Linsen und Kichererbsen. Das Chott el Djerid, von dem es heißt, man könne dort bei bestimmten Wetterbedingungen Fata Morganen sehen, ist nicht weit. Ein Hotel ist noch nicht gebucht, das ist die nächste Aufgabe, die sich als nicht allzu einfach herausstellt. Denn Auskunft zu bekommen ist zwar möglich, jedoch klappt die Verständigung nicht immer. Und dann möchte der Helfer natürlich gerne etwas im Austausch, am besten einen Auftrag als Stadtführer. Nachdem ein Hotel etwas außerhalb von Douz gefunden ist, stellt sich die Frage, wie man die Tage hier verbringen könnte. Einer der Mitarbeiter informiert am Pool, das Hotel biete mehrtägige Ausflüge in die Wüste an – oder Kamelritte. Diese sind besonders beliebt bei den Urlaubern, die mit dem Bus ankommen. Denn sie bleiben nur eine Nacht und fahren am folgenden Tag weiter in die nächste Oase.

Sonnenuntergang in der Wüste

Die Entscheidung fällt auf einen Kamelritt. Das heißt, eigentlich ist es ein Dromedarritt. Die einhöckrigen Tiere sind in der Nähe des Hotels versammelt, liegen fertig gesattelt auf dem Boden und warten wie ihre Führer auf Kundschaft. Am Nachmittag geht jede Stunde ein Trupp los. Je drei Dromedare sind hintereinander zusammengebunden, vorne läuft der Führer mit dem Strick in der Hand. Die Dromedare trotten friedlich hintereinander her und lassen sich sogar freundschaftlich am Ohr ziehen. Es ist einiges los, etwa 40 Personen möchten die Wüste bei Sonnenuntergang erleben.

Kamelsafari Tunesien

Verschiedene Sprachen sind zu hören, vor allem Russisch und Französisch. Dazwischen ein paar englische Fetzen, ein bisschen Deutsch. Der Organisator der Ritte hat sich von allem ein wenig angeeignet und begrüßt die Gäste in ihrer jeweiligen Sprache. Die Reiter werden nach Wunsch mit schwarz-weiß gestreiften Gewändern ausgestattet, der Turban ist gelb. Die luftige Kutte, die eigentlich dazu dient, die hier lebenden Menschen vor der Sonne zu schützen, stellt sich am Abend, über der kurzen Kleidung getragen, als praktischer Schutz gegen die heraufziehende Kühle und den Wind heraus. Mittags ist der Sand noch sehr grell, alles flimmerte vor Hitze, denn Mitte September liegen die Temperaturen noch bei etwa 38°C. Der Sand verschmilzt zu einem endlosen weißen Meer. Kurz bevor die Sonne untergeht, hält die Gruppe auf einem Hügel an. Langsam wird die Wüste in warme Farben getaucht, die Dünenreihen bekommen Konturen. Was für ein Erlebnis!

Auf der Karte eine leere Fläche

Nahaufnahme Chott el Jerid in TunesienKebili liegt direkt am östlichen Rand des Chott el Djerid. Doch bis zu der berühmten Straße, die über den Salzsee nach Nordwesten Richtung Tozeur führt, (das Hauptgebiet des Dattelanbaus) ist es noch eine gute Stunde Fahrt vorbei an Dattelplantagen und einzelnen kleinen Ortschaften. Dann ist nur noch Sand zu sehen und vereinzelte magere Büsche, bis auch diese verschwinden. Sind wir nun am Chott? Die mit Sand bedeckte Salzkruste lässt sich im ersten Moment nicht vom festen Boden unterscheiden. Gelegentlich zu sehende weiße und rosafarbene Beläge sind jedoch ein Indiz dafür, dass es sich um Salz handelt. Oder eine rosa Pfütze dann und wann am Straßenrand, hier kommt das Wasser bis an die Oberfläche. Teilweise ist die Salzkruste begehbar. Als Fremder sollte man das aber lieber nicht ausprobieren. Hier, heißt es, seien schon ganze Karawanen von Lastkamelen spurlos versunken. Heutzutage überquert man das Chott auf einer asphaltierten Straße, auf der in regelmäßigen Abständen Aussichtspunkte aufgebaut sind. Bevor dieser 30km lange Damm aufgeschüttet wurde, gab es nur eine Schotterpiste. Noch früher war es nur Ortskundigen möglich, den Chott auf schmalen Pfaden zu überqueren. Interessant ist die Vorstellung, dass hier Truhen voller Schätze oder Gewürze zu finden wären, wenn man nur wüsste wo. Hinter dem Chott erhebt sich in der Ferne die Bergkette des Djebel Tarfaui. Die Salzfläche flimmert ganz eigenartig, ähnlich wie Luft über einer erhitzen Oberfläche, aber trotzdem anders, wässrig. Und mitten auf diesem Luftsee schwebt etwas. Die Karte zeigt nichts außer dem Salzsee, also kann sich dort kein Sandhügel mit Palmen befinden. Das Gebilde ist leicht unscharf und schlecht zu erkennen. Dazu ziemlich weit entfernt, doch näher heran kommt man nicht. Palmen und noch etwas anderes. Kann es sich um eine Fata Morgana handeln? Das Bild bleibt während einiger Kilometer bestehen, dann verschwindet es. Die Straße führt aus dem Salz heraus, die Landschaft wird wieder zur Steppe. Und da: freilaufende Dromedare! Sie grasen friedlich am Straßenrand und lassen sich durch vorbeifahrende Fahrzeuge nicht stören. Scheu sind sie trotz allem – steigt man aus, um sie zu fotografieren, entfernen sie sich.

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