Traumhafte Strände, unberührte Natur und dazwischen malerische Städtchen – hört sich nach Bilderbuch an? Dann solltet ihr euch Zeit nehmen und die Garden Route in aller Ruhe abfahren. Auf dieser Traumstraße ist eindeutig der Weg das Ziel. Wir stellen euch die Panoramastraße an Südafrikas Südküste etwas genauer vor.
Inhaltsverzeichnis
Die Highlights entlang der Garden Route
- Kapstadt
- Muizenberg
- Winelands
- Hermanus
- Cape Agulhas
- De Hoop Nature Reserve
- Swellendam
- Mossel Bay
- Oudtshoorn
- Wilderness
- Knysna
- Robberg Nature Reserve
- Plettenberg Bay
- Natures Valley
- Tsitsikamma Nationalpark
- Jeffreys Bay
- Port Elizabeth
- Addo Elephant Park
Allgemeine Informationen über die Garden Route
Offiziell erstreckt sich die 300 Kilometer lange Garden Route von Mossel Bay östlich von Kapstadt bis nach Port Elizabeth. Allerdings liegt Mossel Bay etwas abseits und daher beginnen die meisten Besucher die Tour in Kapstadt. Die Eiligen unter euch schaffen die Highlights in drei Tagen, ihr könnt – sofern ihr die Zeit habt – aber auch gut 14 Tage einplanen. Wenn ihr nur wenig Zeit habt, fahrt ihr entlang des N2 Highways, wer mehr Zeit hat, hält sich an die kleinere Straße, die direkt an der Küste entlangführt. Das dauert dann zwar länger, aber ihr seht auch sehr viel mehr.
Einreisebestimmungen für Südafrika
Für die Einreise nach Südafrika benötigt ihr als deutsche Staatsbürger einen Reisepass, der mindestens 30 Tage über euer Ausreisedatum hinaus gültig sein muss. Südafrika ist groß, deswegen sollten in eurem Pass auch mindestens zwei Seiten für Stempel frei sein. Ihr erhaltet dann bei Ankunft automatisch ein 90 Tage gültiges Besuchervisum. Wenn ihr plant, länger in Südafrika zu bleiben, müsst ihr euch vor Abreise um ein entsprechendes Visum kümmern. Einfach so mal länger bleiben ist nicht, denn die Behörden erklären euch dann zur unerwünschten Person mit unschönen Folgen. Alle unter euch, die keine deutschen Staatsbürger sind, fragen bitte bei der Botschaft im ihrem Heimatland nach den Einreisebedingungen.
Beste Reisezeit
Die beste Zeit für eure Tour ist der südafrikanische Frühling im September und Oktober. Dann habt ihr nämlich die Möglichkeit, auf Whale Watching Tour zu gehen. Reizvoll ist aber auch der Spätsommer zwischen Februar und April. Während der Weihnachtszeit im Hochsommer kann es auf der Route schon mal etwas voll werden.
Wichtige Dinge, die in euren Koffer müssen
- Wenn ihr ein Fahrzeug mieten wollt in Südafrika, empfiehlt es sich neben dem EU-Führerschein auch noch einen internationalen dabei zu haben. Der EU-Führerschein wird nicht überall akzeptiert. Wie von allen wichtigen Dokumenten solltet ihr eine Kopie des Führerscheins dabei haben, oder aber diese in eurer Cloud speichern.
- Um eure diversen mobilen Geräte und Kameras immer laden zu können, braucht es einen Adapter für die Steckdosen Typ D, M und N. Am besten ihr besorgt euch einen dieser Universaladapter, die für alle Steckdosentypen geeignet sind. Wäre doch schade, wenn euer Instagram-Account verwaist, weil ihr nicht die richtigen Stecker zum Laden dabei habt.
- Dringend gebraucht wird auch Sonnenschutz und Insektenschutz. Je nachdem wo ihr unterwegs seid, kann es schon mal fiese Mücken geben, die euer frisches Blut lieben.
- Es kann auch sehr hilfreich sein, wenn ihr euch Karten der Regionen, die ihr bereisen wollt, offline auf euer Telefon oder Tablet ladet. Wie bereits erwähnt ist Südafrika ein großes Land und WLAN ist nicht überall verfügbar.
- Bei der Wahl der Klamotten solltet ihr beachten, dass vor allem die Nächte schon mal einigermaßen frisch werden können. Also außer Badehose und Bikini auch an eine Jacke und feste Schuhe denken. Eine Kopfbedeckung als zusätzlicher Sonnenschutz kann auch nicht schaden.
Selber fahren oder fahren lassen?
Eine coole Idee für Leute mit einem schmalen Budget ist eine Reise mit dem Bazbus. Bei diesem Unternehmen kauft ihr euch ein Ticket von Cape Town nach Port Elizabeth und könnt unterwegs so oft ein- und aussteigen wie ihr wollt. Die Busse haben 22 Sitze und sind ausgestattet mit WLAN, TV, DVD, USB Port und Klimaanlage. Ihr bestimmt also euren eigenen Rhythmus, um die Garden Route zu entdecken und lernt dabei noch jede Menge coole Menschen kennen. Wenn ihr eure Übernachtungen in den teilnehmenden Unterkünften bucht, genießt ihr sogar einen Door-to-Door Service.
Ihr wollt euch eine richtig luxuriöse Tour gönnen? Und habt ein bisschen Cash angespart? Dann bucht euch eine Suite an Bord eines historischen Zuges im Stil des Orient Express und schaut euch während der Fahrt African Collage von Pretoria nach Kapstadt nicht nur die Garden Route an.
Ihr seid schon groß und wollt selber fahren? Auch kein Problem. Zunächst ist dann wichtig für euch zu wissen, dass in Südafrika Linksverkehr herrscht, was für uns ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist. Viele der Verkehrsregeln müsst ihr nach unseren Maßstäben seitenverkehrt beachten. Je nach euren Vorlieben, könnt ihr die Straße mit dem PKW oder aber mit einem Camper befahren. Ihr findet entlang der Strecke neben gepflegten Campingplätzen auch nette kleine Hotels.
Beachten solltet ihr dann auch, dass nicht alle Tankstellen Kreditkarten akzeptieren. Vor allem in ländlichen Gegenden kann es auch passieren, dass ihr nur mit Cash zahlen könnt. An vielen Tankstellen wird euch noch ein Tankservice angeboten. Dann wird nicht nur euer Tank gefüllt, sondern auch die Scheiben geputzt und Öl- und Wasserstand geprüft. In solchen Fällen dürft ihr dann der Person, die sich um euer Auto kümmert, gerne ein kleines Trinkgeld geben.
In den großen Städten findet ihr die bekannten Vermieter. Es empfiehlt sich jedoch das Fahrzeug schon vor eurer Abreise zu buchen, dann wartet es auf euch, wenn ihr ankommt und meistens ist es von hier aus außerdem günstiger.
Was macht diese Straße so besonders? – Die Highlights
Wie bereits erwähnt erwartet euch entlang der Route eine traumhafte Mischung aus einzigartiger Natur, malerischen Städtchen und gleich zu Beginn oder am Ende – je nachdem welche Richtung ihr fahrt – mit Kapstadt eine der schönsten Städte der Welt. Da die meisten die Tour in Kapstadt starten, listen wir die Sehenswürdigkeiten in dieser Reihenfolge auf.
Kapstadt – die Perle Südafrikas
Wir alle haben das Bild der Stadt am Fuß des beeindruckenden Tafelbergs im Kopf. Er ist das Wahrzeichen der Stadt und thront über ihr. Um die Stadt zu erkunden, solltet ihr euch ein paar Tage Zeit nehmen, denn es gibt hier viel zu sehen. Als erstes Mal der Ausblick vom Gipfel des Tafelbergs. Den erreicht ihr bequem mit der Seilbahn oder aber bei einer Wanderung, die etwas Kondition braucht. Eine andere lohnenswerte Wanderung bringt euch zum Gipfel des Lion Head.
Für einen abendlichen Bummel und auch als Viertel, in dem ihr euch ein Hotel suchen solltet, bietet sich die Victoria und Albert Waterfront an. Sie ist zwar sehr touristisch, hat aber dennoch sehr viel Charme. Nelson Mandela nannte Südafrika die Regenbogennation, im Viertel Bo Kaap stehen symbolisch dafür viele bunte Häuser. Wenn wir schon bei Nelson Mandela sind: Er war über 20 Jahre auf Robben Island inhaftiert.
Die Naturliebhaber unter euch machen einen Ausflug zum Botanischen Garten in Kirstenbosch und besuchen die Kap Halbinsel. Das Kap der Guten Hoffnung ist zwar nicht Afrikas südlichster Punkt, aber wirklich spektakulär. Dort seht ihr dann viele Antilopen und Paviane. Vor denen solltet ihr euch aber in Acht nehmen, denn wenn sie gerade Hunger haben und eure Leckereien riechen, können die Antilopen und Paviane ganz schön aggressiv werden. Einfach nur putzig hingegen sind die Pinguine am Boulders Beach in Simon’s Town.
Ein charmantes kleines Hotel in der Nähe der Waterfront ist das Grey Hotel. Das historische Interieur ist hier mit modernen Annehmlichkeiten verknüpft.
Muizenberg – mondänes Seebad und Villenviertel
Etwa 25 Kilometer südlich von Kapstadt am nordöstlichen Ausläufer der Kap Halbinsel liegt diese Kleinstadt, die eigentlich eine Art Villenvorort von Kapstadt war. Um 1900 war Muizenberg ein echt mondäner Badeort, der auch viele Künstler anzog. Leider ist dieses Bild ein bisschen verblasst, aber es wird daran gearbeitet, den Ort wieder aufzuhübschen.
Das Highlight des Ortes ist der 32 Kilometer lange, fast unberührte Strand mit seinen bunten Strandhäuschen. Der Einstieg ins Wasser ist sehr seicht und so könnt ihr hier auch mit euren Kids einen schönen Badetag verbringen. Danach solltet ihr euch die Rhodes Cottage anschauen, eine der Villen aus der Glanzzeit, und rund um den Bahnhof im neu gestalteten Zentrum mit einer Auswahl an Restaurants bummeln.
Winelands – das Land der edlen Tropfen
Holländische Siedler brachten im 17. Jahrhundert Weinstöcke mit aus der alten Heimat und nutzten das milde Klima um in der Gegend östlich von Kapstadt Weinberge anzulegen. Heute findet ihr in dieser Region etwa 800 Weingüter, die Weine höchster Qualität produzieren. Wenn ihr euch gerne ein gutes Tröpfchen gönnt, solltet ihr für die Winelands ein paar Tage einplanen.
Das Klima in der Kapregion ist perfekt geeignet für den Weinbau. Kalte Atlantikströmungen mildern die Hitze im Sommer und reichlich Niederschlag im Winter gibt den Pflanzen genügend Wasser für das Wachstum.
Wenn ihr euch nicht nur für Wein interessiert, könnt ihr in historischen Städtchen wie Stellenbosch, Constantia oder Sommerset West die typische, von den holländischen Siedlern geprägte Architektur bewundern, andere lokale Spezialitäten verkosten und in edlen Boutiquen shoppen. Ein besonders schön gelegenes Weingut mit exzellenten Weinen ist das Hidden Valley Wines in Stellenbosch.
Urlaub auf einem Weingut mit 300 Jahren Geschichte und einem wunderschönen Spa-Bereich genießt ihr im Lanzerac Hotel & Spa in Stellenbosch.
Hermanus – malerischer Badeort und Spot für Walbeobachtungen
Von den Weinbergen im Landesinneren führt die Fahrt zurück ans Meer. Dort erreicht ihr schon bald die Stadt Hermanus, die seit 100 Jahren zu den schönsten Badeorten Südafrikas zählt. Im Hintergrund seht ihr eine beeindruckende Berglandschaft und am Meer erwarten euch die endlos langen Strände der Walker Bay.
In dem charmanten Städtchen finde ihr eine Vielzahl an Restaurants, Bars und Souvenirshops, sodass hier immer was los ist. An den Wochenenden gibt es mehrere Märkte, auf denen ihr lokale Bio-Produkte oder Kunsthandwerk erstehen könnt.
Der Hauptgrund Hermanus zu besuchen ist für viele internationale Reisende aber die Walsaison, die von August bis in den Dezember hinein dauert. In dieser Zeit treffen sich hier die Wale aus der Antarktis um ihren Nachwuchs zu gebären. Um die Wale zu sehen, müsst ihr nicht mal ein Boot besteigen. Denn in der „Walhauptstadt der Welt“ schwimmen die Riesen bis fast an die Klippen. Für Walbeobachter wurde daher ein etwa 15 Kilometer langer Cliff Walk mit Aussichtsplattformen und Bänken eingerichtet. Das ist echt ein Wahnsinnserlebnis und die Fotos werden den Traffic auf eurem Insta-Account explodieren lassen.
Umgeben von einem gepflegten Garten liegt das Hermanus Beach Villa auf den Klippen und bietet einen tollen Meerblick. Der Cliff Walk führt am Hotel vorbei und mit etwas Glück seht ihr die Wale schon von eurem Zimmer aus.
Cape Agulhas – letzter Punkt vor der Antarktis
Viele glauben ja, dass sich der Atlantik und der Indische Ozean in Kapstadt am Kap der Guten Hoffnung treffen. Das stimmt allerdings nicht und liegt wohl daran, dass die Küste dort spektakulärer ist. Am Cape Agulhas, wo sich die beiden Ozeane tatsächlich treffen, ist die Landschaft flach und bis weit ins Meer hinaus ist das Wasser recht flach. Daher gibt es dann auch nicht die dramatische Brandung.
Das hat dann zur Folge, dass hier nicht so viele Menschen vorbeikommen und es kein großes Besucherzentrum gibt. Ihr müsst euch also mit einem Hinweisschild begnügen, das darauf hinweist, dass ihr zur Linken auf den Indischen Ozean blickt und zur Rechten auf den Atlantik. Daneben steht ein Leuchtturm und noch ein Schild, das euch verrät, dass ihr am südlichsten Punkt Afrikas steht. Das nächste Land Richtung Süden ist also die Antarktis.
Im Leuchtturm könnt ihr euch ein Museum anschauen und auf die Plattform klettern. Wenn ihr dann lange genug aufs Meer geblickt habt, empfiehlt sich noch eine Wanderung durch die Agulhas Ebene, die aufgrund ihrer einzigartigen Flora und Fauna zum Nationalpark erklärt wurde.
De Hoop Nature Reserve – ein Meer aus Dünen und Sand
Der nächste Nationalpark ist nicht weit entfernt, aber auch nicht so leicht zu erreichen. Im Örtchen Outplaas beginnt die Anfahrt zur De Hoop Nature Reserve, ein etwa 35.000 Hektar großer Nationalpark, dessen Landschaft an ein Meer aus Sand erinnert mit Dünen als Wellen. Die Größe des Parks entspricht somit etwa der Größe Mallorcas.
So unwirtlich und mystisch die Landschaft auch aussehen mag, es gibt hier tatsächlich eine große Zahl an Tieren, die hier leben. Dazu gehören Bergzebras, Antilopen und Buntböcke. Wenn ihr dann die Küste erreicht habt, seht ihr zumindest im südafrikanischen Frühling im September und Oktober Wale vor der Küste schwimmen.
Ein Teil des Schutzgebietes ist eine der größten Brackwasser-Lagunen im südlichen Afrika „De Hoop Vlei“. Vor allem dort sind dann bis zu 250 verschiedene Vogelarten zu Hause, darunter Flamingos, Reiher und die seltenen Kapgeier. Bei der Fauna könnt ihr 1500 Pflanzenarten entdecken, von den 34 nur hier zu finden sind.
Swellendam – historische Stadt in einzigartiger Umgebung
Die drittälteste Stadt Südafrikas liegt genau in der Mitte zwischen Kapstadt und dem Beginn der Garden Route und bietet sich daher als Zwischenstopp an. Hier entdeckt ihr eine Altstadt mit vielen der typischen Häuschen im kapholländischen Stil. Sehenswert ist vor allem das Drostdy Museum, ein ehemaliger Sitz der Verwaltung der East India Company, der in ein Freilichtmuseum umgewandelt wurde.
Wenn ihr mit euren Kids unterwegs seid, solltet ihr unbedingt dem Swellendam Fairy Sanctuary einen Besuch abstatten. Dort könnt ihr Feen und Elfen bei der Arbeit bewundern. Ein märchenhafter Ort.
Solltet ihr noch nicht genug einzigartige Natur erlebt haben, bietet euch die Umgebung so einiges zu erkunden. In der Marioth Nature Reserve wandert ihr durch die typischen Cape-Fynbos Wälder zu Wasserfällen und im Bontebok Nature Reserve bestaunt ihr eben Buntböcke und im Frühjahr ein umwerfendes Blütenmeer. So richtig coole Action findet ihr dann beim River Rafting auf dem Breede River.
Das Schoone Oordt Country House ist ein sehr romantisches und charmantes Hotel, das seit 1983 den Titel Nationalmonument tragen darf. Ein wunderschönes Haus in einem riesigen Garten. Perfekt für frisch Verliebte und Golfer.
Mossel Bay – das Tor zur Garden Route
Sofern ihr über den Highway N2 auf die Stadt zufahrt, erwartet euch zunächst einmal ein großes Industriegebiet mit einigen Ölraffinerien. Lasst euch davon nicht abschrecken, denn die Muschelbucht, wie der Name der Stadt auf Deutsch heißt, ist ein durchaus sehenswerter Ort. Historisch gesehen begann in Mossel Bay die Besiedlung Südafrikas durch europäische Siedler, denn der portugiesische Seefahrer Bartholomeu Diaz betrat hier als erster Europäer südafrikanischen Boden.
Mosel Bay ist ein auch bei Südafrikanern sehr beliebter Badeort, ähnlich wie Hawaii ist es hier das ganze Jahr über angenehm warm. Wie gut, dass es hier dann gleich mehrere Strände zum Baden gibt, an denen ihr die üblichen Aktivitäten findet. Wer einen Adrenalinschub braucht geht hier zum Hai-Käfigtauchen, Rifftauchen oder Bungee Jumping.
Wem das zu gefährlich ist, wandert auf dem 14 Kilometer langen St. Blaize Trail an der Küste entlang, besucht das Bartolomeu Diaz Museum mit dem Postal Tree oder fährt mit dem Boot zum Seal Island und sagt mal den Robben Hallo. Außerdem habt ihr in der Nähe in der Gondwana Game Reserve die Möglichkeit, das zu tun, was jeder Südafrika Touri macht – eine Safari um die Big Five zu sehen.
Oudtshoorn – die Straußenhauptstadt der Welt
Ja, ihr seid eigentlich nach Südafrika gekommen, um euch die Garden Route anzuschauen. Dürft ihr ja auch, aber vorher empfehlen wir euch noch einen Abstecher in die Swartberge und dort in die Halbwüste Klein Karoo zu unternehmen. Dort liegt der Ort Oudtshoorn, ein echtes Juwel, das ihr nicht verpassen solltet. Gegründet wurde der Ort 1863 und wuchs schnell zur Stadt heran, da sich hier viel Straußenzüchter niederließen. In der Blütezeit der Stadt, kurz vor dem Ersten Weltkrieg, lebten hier 750.000 Strauße und ein paar Menschen.
Damals war es bei den feinen Ladys angesagt, sich mit möglichst vielen Straußenfedern zu schmücken. Das machte die Züchter reich und die bauten hier dann prächtige „Federpaläste“, die heute noch das Stadtbild prägen. Irgendwann kamen die Federn aus der Mode und somit verblasste auch der Reichtum von Oudtshorn. Doch seit man festgestellt hat, dass Straußenfleisch cholesterin- und fettarm ist, und immer mehr Menschen sich dieses anstelle von Rindfleisch munden lassen, wächst die Zahl der Strauße wieder.
Wenn ihr dann alles über die Vögel wisst, könnt ihr euch ja anderen Dingen widmen. Wie zum Beispiel der faszinierenden Landschaft um euch herum, zum Beispiel bei einer Wanderung oder Bike Tour durch die Swartberge. Oder ihr besucht die Cango Caves, eine der größten Tropfsteinhöhlen Afrikas. Ihr wolltet schon immer mal eine Fahrt in einem Heißluftballon machen? Dann wäre hier der richtige Moment.
Die Zeekoe Guest Farm bietet euch unter anderem kleine Cottages auf ihrem Gelände und jede Menge Aktivitäten. Das absolute Highlight ist der nächtliche Sternenhimmel über der Farm.
Wilderness – ein Stück vom Paradies
Durch malerische Landschaft führt euch die Fahrt nun wieder zurück ans Meer und dort in eine der schönsten Ecken von Südafrika. Umrahmt von Bergen liegt eine riesige Seen- und Moorlandschaft mit saftigem Grün. Das wissen auch die Zug- und heimischen Vögel und geben sich hier ein Stelldichein. In den üppigen Wäldern könnt ihr Wandern, Mountainbiken oder ihr setzt euch an den Strand und beobachte Wale und Delfine.
Aber auch die Sportskanonen unter euch kommen hier voll auf ihre Kosten. Gemütlich mit dem Kanu durch die Gewässer paddeln, an steilen Felswänden klettern oder sich das Ganze beim Paragliden von oben anschauen, hier ist Bewegung in der freien Natur angesagt.
Haben wir schon erwähnt, dass es hier viele seltene Vögel zu sehen gibt? Während bei uns auf der Nordhalbkugel tiefster Winter herrscht, lassen sich viele unserer Zugvögel hier die Sonne auf die Federn brennen. Ein echtes Highlight also für alle, die gerne die gefiederten Tierchen beobachten. Vergesst nicht eure Kamera oder Smartphones vorher zu laden, denn hier gibt es viele Fotomotive.
Knysna – die idyllische Lagunenstadt
Die kleine Stadt liegt sehr idyllisch an einer Lagune und zählt nicht nur deswegen zu den schönsten Orten an der Garden Route. Hinter der Stadt erheben sich die Gipfel der Outeniqua Berge und sorgen so für den passenden Hintergrund. Bekannt ist Knysna für seine Austernzuchten und außerdem ist die Stadt bei Wassersportlern sehr beliebt.
Einen wunderschönen Ausblick auf das offene Meer und die Lagune habt ihr von den Knysna Heads, die die Einfahrt zur Lagune umrahmen. Die galt früher als sehr schwierig zu navigieren, weshalb Taucher vor der Einfahrt jede Menge Wracks im Wasser erkunden können. Wenn ihr den Anblick genossen habt, wird es Zeit, einen Bummel entlang der gepflegten Hafenpromenade zu machen. Dort gibt es neben Shops auch gute Restaurants, wo ihr eine Pause einlegen könnt.
Ihr seid ja an der Garden Route, also wollt ihr auch ein bisschen Natur sehen. Zwischen der Stadt und den Bergen könnt ihr das im Knysna Forest, der Teil des Nationalparks Garden Route ist. Angeblich leben in diesem Wald sogar Elefanten. Noch mehr Natur gefällig? Dann nehmt die Fähre zur Featherbed Nature Reserve. Die liegt auf dem Western Head und bietet nur einer begrenzten Anzahl an Besuchern Zugang.
In Knysna gibt es so viel zu sehen und erleben, dass ihr hier gerne zwei, drei Tage verbringen könnt. Für die Übernachtung empfehlen wir euch das Knysna Log Inn, ein charmantes Hotel im Blockhausstil.
Robberg Nature Reserve – eine paradiesische Halbinsel
Eine schmale, felsige Halbinsel bedeckt mit dichtem Fynbos Wald könnt ihr hier bestaunen. Um das Naturparadies zu erkunden, stehen euch drei Wanderrouten mit Längen von 2, 5, 5 oder 9,5 Kilometer zur Verfügung. Diese Routen lassen sich aber auch verknüpfen, sodass ihr entweder länger oder kürzer wandert. Etwas Kondition und Schwindelfreiheit braucht ihr dann aber schon.
Während der Touren bekommt ihr mit etwas Glück Blue Duiker, die kleinsten Antilopen Südafrikas, und auch den höchstgelegenen Leuchtturm des Landes zu sehen. Der Leuchtturm steht immerhin 146 Meter über dem Meer. Was aber wiederum ein Ansporn ist, denn von dort oben habt ihr eine geniale Aussicht. Die Höhlen, an denen ihr während der Wanderung vorbeikommt, waren wahrscheinlich vor 10.000 Jahren von Menschen bewohnt.
Das Meer gehört in einem Umkreis von etwa zwei Kilometern auch zum Naturschutzgebiet. In diesem gibt es einen Badestrand und von hier aus könnt ihr in der Saison Wale beobachten. Ganzjährig tummeln sich hier Robben, die nicht nur für die Wale, sondern auch für Haie einen Leckerbissen darstellen.
Plettenberg Bay – Baden am Traumstrand
Nach so viel Action in der einmaligen Natur habt ihr euch dann auch mal etwas Ruhe und Entspannung an einem schönen Strand verdient. Dafür empfehlen wir euch Plettenberg Bay. Die Robberg Halbinsel sorgt dafür, dass die Brandung hier nicht so heftig ist und das Wasser etwas wärmer, als direkt am offenen Meer. Der Ort zieht sich entlang des zwölf Kilometer langen Strandes und in der vor nicht allzu langer Zeit modernisierten Hauptstraße finden sich nun viele kleine Boutiquen, Restaurants und Cafés.
Einfach nur faul am Strand liegen ist nicht so euer Ding? Kein Problem! Am Strand findet ihr eine riesige Auswahl an Anbietern für unterschiedlichste sportliche Aktivitäten. So könnt ihr hier in der Bucht tauchen, mit dem Kite über die Wellen reiten oder gemütlich mit einem Kajak übers Meer oder im Fluss paddeln. An Land gibt es zwei Golfplätze und Afrikas größtes Polofeld zum Austoben.
Wenn es dann doch wieder etwas Natur sein soll, dann begebt euch aufs Wasser. Dort tummeln sich viele Delfine und auf einer Sandbank im Meer aalen sich jede Menge Seebären (die haben ein flauschigeres Fell als Seelöwen sind aber auch Robben) in der Sonne. Und währende der Saison könnt ihr hier Wale beobachten.
Ihr seht Plettenberg Bay hat so einiges zu bieten. Für euren Aufenthalt empfehlen wir euch The Robberg Lodge, ein kleines luxuriöses B&B am Strand.
Nature’s Valley – das schönste Ende der Welt
Wenn ihr eher einsame Strände und echte Ruhe liebt, dann fahrt noch ein Stückchen weiter Richtung Osten. Dort liegt die kleine Siedlung Nature’s Valley am Rand des Tsitsikamma Nationalparks. Das Dorf besteht aus ein paar privaten Ferienhäusern, einem Tante-Emma-Laden mit Diner, einer Bäckerei und einem B&B. Davor befindet sich dann ein 20 Kilometer langer, unberührter Strand, an dem ihr ungestört in der Sonne träumen könnt.
Zum Land hin wird der Strand von grünen Bergen begrenzt und in der Nähe des Dorfes befindet sich noch die Groot River Lagune, an der ein paar mehr Menschen baden gehen. Im Dorf tummeln sich neben den 100 permanenten Einwohnern auch immer wieder tierische Besucher wie Buschböcke, Buschschweine und jede Menge Vögel. Hier findet ihr wirklich ein Stück vom Paradies.
Tsitsikamma National Park – Berge, Meer und possierliche Tierchen
Dieser Park ist Teil des Garden Route Nationalparks und erstreckt sich von Nature’s Valley bis zur Mündung des Storms River. Hier erwartet euch eine unberührte Naturlandschaft von eindrucksvoller Schönheit. Im Park wachsen die seltenen Yellowwood-Bäume, manche Exemplare sind bis zu 800 Jahre alt. Das gelbe Holz dieser Bäume ist sehr begehrt, weswegen man sie lange Zeit einfach gefällt hat, ohne zu bedenken, dass sie extrem langsam nachwachsen.
In diesem Urwald leben aber auch einige Tiere, die ihr mit etwas Glück beobachten könnt. Am ehesten trefft ihr auf die Klippschliefer, im Englischen Dassies genannt, die ein bisschen ausschauen wie Murmeltiere. Ansonsten leben hier Karakals, eine Wildkatzenart, Grünmeerkatzen und Paviane. Ihr erreicht den Park direkt vom Strand in Nature’s Valley.
Wenn Ihr den Park komplett erkunden wollt, werden euch zwei Wanderrouten angeboten. Der Ottertrail ist 48 Kilometer lang und führt euch am Meer entlang zu einsamen Buchten, Urwald und Wasserfällen. Der Tsitsikammatrail ist sogar 72 Kilometer lang und bringt euch durch den Regenwald in die Gipfelregion der Berge. Unterwegs findet ihr einfache Hütten zum Übernachten.
Wenn ihr nicht so viel Zeit habt raten wir euch aber zumindest eine Canopy Tour im Tsitsikamma zu machen und euch an Zip-Lines von Baumwipfel zu Baumwipfel zu schwingen.
Jeffreys Bay – einer der besten Surfspots der Welt
Wer sich fürs Wellenreiten interessiert, hat schon einmal von diesem Ort gehört. Es gibt zwar Surfspots, die höhere Wellen haben, aber die Super Tubes, die bis zu 800 Meter lang und drei Meter hoch sein können, gibt es wohl nur hier. Dieses Naturphänomen taucht hauptsächlich im südafrikanischen Winter auf, also zwischen Juni und August.
Jedes Jahr im Juli gibt es hier das JBay Winter Fest mit Sport und Musik. Natürlich könnt ihr dann auch die Surfer beobachten. Ist ja nicht jeder so verrückt und stürzt sich in diese Monsterwellen. Für alle, die nicht sehr gut surfen können, wäre das auch nicht ratsam. Vielleicht probiert euch lieber beim Sandboarding und rauscht mit dem „Snowboard“ die Dünen hinunter.
Außerhalb der Surfsaison ist der kleine Badeort eher verträumt, hat aber auch denn diese coole Surferatmosphäre. Sehenswert ist das Shell Museum, in dem ihr hunderte von Muscheln bestaunt. Die meisten davon stammen hier vom Strand, es gibt aber auch Exemplare aus aller Welt. Auch wenn Jeffreys Bay genau genommen schon nicht mehr an der Garden Route liegt, lohnt sich ein Abstecher.
Port Elisabeth – die Friendly City
Offiziell habt ihr, wie schon erwähnt, die Garden Route bereits hinter euch gelassen, aber ihr müsst ja irgendwo das Auto, zurückgeben und auch einen Anschluss für die Weiterreise haben. Also schaut euch noch diese Stadt mit traumhaften Stränden und interessanten Museen an.
In Südafrika ist man bemüht die dunklen Schatten der Vergangenheit abzuschütteln und sich mehr auf das afrikanische Erbe zu konzentrieren. Daher erhalten viele Orte afrikanische Namen und aus Port Elizabeth wird Gqeberha ein Wort aus Xhosa-Sprache. Diesen Namen können selbst die Afrikaner nur schwer aussprechen.
Die Millionenmetropole lebt von der Autoindustrie, bietet euch aber auch sehr viele historische Sehenswürdigkeiten. Das Red Location Museum liegt in einem Township, das die Apartheid und den Kampf gegen dieses Regime thematisiert.
Die meisten Besucher kommen aber nach Port Elizabeth wegen der Strände. An der Algoa Bay reihen sich auf 40 Kilometern echte Strandperlen aneinander. Dort gibt es Wassersportmöglichkeiten, vor allem sehr gute Surfbedingungen und die besten Voraussetzungen für ein paar Tage am Strand.
Für euren Strandurlaub in Port Elizabeth biete sich das moderne Protea Marine Port Elizabeth an.
Addo Elephant Park – eine Safari zu den Big Seven
Ein absolutes Highlight haben wir am Ende eure Reise noch für euch. Der drittgrößte Nationalpark Südafrikas hat wirklich Spektakuläres zu bieten. Natürlich will ja jeder, der nach Südafrika reist, auch die großen Tiere sehen. Aber was macht man, wenn der Krüger Nationalpark gerade nicht auf der Route liegt? Richtig: Man besucht den Addo Elephant Park. Seit 2003 sind hier die Big 5 wieder zu Hause.
Bei einer Safari im Park stellt sich automatisch so ein bisschen das Out of Africa Feeling ein. Weite Landschaften und dichte Wälder bestimmen das Bild. Während der Tour seht ihr dann mit etwas Glück Büffel, Leoparden, Löwen, Elefanten und Nashörner. Aber auch Strauße, Zebras, Antilopen und andere Tiere.
Doch warum schreiben wir in der Überschrift von den Big 7? Nun, weil zum Addo Elephant Park inzwischen auch die Sanddünen am Woddy Cape, die St. Croix Inseln und das Tootabie-Reservat gehören. Im Wasser vor diesen Inseln tummeln sich dann Wale und Weiße Haie, das sind die beiden anderen großen Tiere, die es hier zu sehen gibt. Noch ein Vorteil hat dieser Park: Er ist nämlich malariafrei und ihr müsst nicht so viel Angst vor fiesen Mücken haben.
Wenn ihr euch den Park etwas genauer anschauen wollt, empfehlen wir die Elephants Footprint Lodge, die in der Nähe des Südeingangs des Parks liegt.
Südafrika ist ein wirklich aufregendes Urlaubsland und die Garden Route ist ein landschaftliches Highlight. Menschen, die die Route in drei Tagen abfahren, finden sie nicht ganz so spektakulär. Aber wenn ihr euch Zeit nehmt und euch auch mal etwas abseits der Hauptroute umschaut, werdet ihr hier wahre Schätze finden. Wir wünschen euch viel Spaß.